Hi.
Ich fühle mich jetzt schon ne ganze Weile nicht gut, und weiß nicht weiter. Vielleicht hat ja hier jemand die Nerven das durchzulesen und den ein oder anderen Tipp für mich.
Ich bin jetzt 42 und wohne in Berlin.
Zunächst mal habe ich große Zukunftsangst. Ich arbeite nunmehr seit 20 Jahren im selben Unternehmen, und das reicht. Hab schon mit meinem Chef gesprochen, nächsten Sommer kündige ich. Das Ganze ist geplant und war ein langer Prozess. Hab 2015 angefangen zur Abendschule zu gehen und habe mein Abi nachgemacht. Danach hab ich ein berufsbegleitendes Studium begonnen und bin damit (hoffentlich) nächsten Sommer fertig. Das waren dann sieben Jahre Doppelbelastung, und ich kann einfach nicht mehr. Die Worte gehen mir täglich so oft durch den Kopf: „Ich kann nicht mehr.“ Ich bin dermaßen ausgebrannt, und habe keine Freude mehr. Völlig energielos und apathisch. Schaffe es nicht mal mehr Sport zu treiben, selbst bei kleinen Joggingrunden schießt mein Puls wie sonstwas hoch, obwohl ich langsam laufe - danach bin ich zwei Tage komplett k.o. - das war letztes Jahr noch nicht so. Krafttraining war bis vor ein paar Monaten auch eine Konstante, die mir über Jahre geholfen hat - geht plötzlich nicht mehr.
Ich habe mich sozial immer weiter isoliert, habe nur noch ein paar vereinzelte Freunde, hab aber keine Kraft mehr mich bei denen zu melden, gehe manchmal tagelang nicht mehr ran, wenn die anrufen. Jetzt ist grad wieder mal Klausurphase, mit extra-Projektbelastungen, bin von Montag bis Sonntag im Büro, entweder arbeiten, Online-Vorlesung oder was für die Uni tun. Es gibt kein Entkommen, ich muss da jetzt durch, noch ein Jahr… Aber was dann? Nach so langer Zeit in einem Unternehmen hab ich total Schiss, dass ich irgendwo anders, wo es nicht so familiär zugeht wie bei meinem jetzigen Arbeitgeber, überhaupt nicht mehr reinpasse, geschweige denn überhaupt noch Energie habe. Nach dem Studium werd´ ich sowas von am Ende sein, bei dem Gedanken neuer Job + Motivation zieht sich alles bei mir zusammen. Ich würd am liebsten ein Jahr lang vergraben/schlafen und dann erst den Neustart in Angriff nehmen…
Ich tu nichts mehr, was irgendwie Spaß macht, was Leben bedeutet. Von schönen Beziehungserfahrungen ganz zu schweigen. Alles weg, seit langem. Früher war ich der totale Partymensch, durch nen Lebenswandel hab ich dann aber nen ganzen „Freundes“-Kreis verloren. Immer mehr Askese, rauche, trinke, feiere schon lange nicht mehr. Will ich auch nicht mehr. Was bleibt... Ich grüble jeden Tag, und schaffe es nicht, mir irgendwie Energie oder gute Laune zu verschaffen.
1. Ich bin total kaputt, funktioniere nur noch - aber gefühlt immer schlechter
2. Ich vereinsame
3. Ich habe Angst vor der Zukunft, glaube, dass ich nächstes Jahr eher reif für die Klapse bin, als für nen neuen Job
Therapie ist momentan zeitlich unmöglich. In der letzten hatte ich eigentlich den Plan geschmiedet, den ich gerade verfolge, berufliche Neuorientierung eben.
Weiß nicht was ich tun/ändern kann, will auch niemandem auf den Sack gehen, indem ich nur rumjammere. Deshalb melde ich mich auch bei niemandem mehr, sondern schreibe hier… Der Witz ist, dass ich mich eigentlich für sehr reflektiert halte, mitten in einem psychologischen Studiengang stecke und gerade eine Hausarbeit über die Hikikomori (extremer sozialer Rückzug von Japanern) schreibe - und trotzdem keine Möglichkeit, dieses erbärmliche Dasein bei mir anders zu gestalten…
LG
Ich fühle mich jetzt schon ne ganze Weile nicht gut, und weiß nicht weiter. Vielleicht hat ja hier jemand die Nerven das durchzulesen und den ein oder anderen Tipp für mich.
Ich bin jetzt 42 und wohne in Berlin.
Zunächst mal habe ich große Zukunftsangst. Ich arbeite nunmehr seit 20 Jahren im selben Unternehmen, und das reicht. Hab schon mit meinem Chef gesprochen, nächsten Sommer kündige ich. Das Ganze ist geplant und war ein langer Prozess. Hab 2015 angefangen zur Abendschule zu gehen und habe mein Abi nachgemacht. Danach hab ich ein berufsbegleitendes Studium begonnen und bin damit (hoffentlich) nächsten Sommer fertig. Das waren dann sieben Jahre Doppelbelastung, und ich kann einfach nicht mehr. Die Worte gehen mir täglich so oft durch den Kopf: „Ich kann nicht mehr.“ Ich bin dermaßen ausgebrannt, und habe keine Freude mehr. Völlig energielos und apathisch. Schaffe es nicht mal mehr Sport zu treiben, selbst bei kleinen Joggingrunden schießt mein Puls wie sonstwas hoch, obwohl ich langsam laufe - danach bin ich zwei Tage komplett k.o. - das war letztes Jahr noch nicht so. Krafttraining war bis vor ein paar Monaten auch eine Konstante, die mir über Jahre geholfen hat - geht plötzlich nicht mehr.
Ich habe mich sozial immer weiter isoliert, habe nur noch ein paar vereinzelte Freunde, hab aber keine Kraft mehr mich bei denen zu melden, gehe manchmal tagelang nicht mehr ran, wenn die anrufen. Jetzt ist grad wieder mal Klausurphase, mit extra-Projektbelastungen, bin von Montag bis Sonntag im Büro, entweder arbeiten, Online-Vorlesung oder was für die Uni tun. Es gibt kein Entkommen, ich muss da jetzt durch, noch ein Jahr… Aber was dann? Nach so langer Zeit in einem Unternehmen hab ich total Schiss, dass ich irgendwo anders, wo es nicht so familiär zugeht wie bei meinem jetzigen Arbeitgeber, überhaupt nicht mehr reinpasse, geschweige denn überhaupt noch Energie habe. Nach dem Studium werd´ ich sowas von am Ende sein, bei dem Gedanken neuer Job + Motivation zieht sich alles bei mir zusammen. Ich würd am liebsten ein Jahr lang vergraben/schlafen und dann erst den Neustart in Angriff nehmen…
Ich tu nichts mehr, was irgendwie Spaß macht, was Leben bedeutet. Von schönen Beziehungserfahrungen ganz zu schweigen. Alles weg, seit langem. Früher war ich der totale Partymensch, durch nen Lebenswandel hab ich dann aber nen ganzen „Freundes“-Kreis verloren. Immer mehr Askese, rauche, trinke, feiere schon lange nicht mehr. Will ich auch nicht mehr. Was bleibt... Ich grüble jeden Tag, und schaffe es nicht, mir irgendwie Energie oder gute Laune zu verschaffen.
1. Ich bin total kaputt, funktioniere nur noch - aber gefühlt immer schlechter
2. Ich vereinsame
3. Ich habe Angst vor der Zukunft, glaube, dass ich nächstes Jahr eher reif für die Klapse bin, als für nen neuen Job
Therapie ist momentan zeitlich unmöglich. In der letzten hatte ich eigentlich den Plan geschmiedet, den ich gerade verfolge, berufliche Neuorientierung eben.
Weiß nicht was ich tun/ändern kann, will auch niemandem auf den Sack gehen, indem ich nur rumjammere. Deshalb melde ich mich auch bei niemandem mehr, sondern schreibe hier… Der Witz ist, dass ich mich eigentlich für sehr reflektiert halte, mitten in einem psychologischen Studiengang stecke und gerade eine Hausarbeit über die Hikikomori (extremer sozialer Rückzug von Japanern) schreibe - und trotzdem keine Möglichkeit, dieses erbärmliche Dasein bei mir anders zu gestalten…
LG