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Ausbildung wiederholen?

schrufel94

Neues Mitglied
Guten Tag Community,

dies ist das erste Mal, dass ich mich an so ein Forum wende, weil ich gerade wirklich vor einer wichtigen Entscheidung stehe und ich nicht weiß, wie ich sie bewältigen soll.
Ich hoffe wirklich, dass jemand einen guten Rat hat.

Kurz zu mir, ich bin 27 und habe in meinem Leben bis jetzt noch keine Berufsausbildung abgeschlossen.
Ich habe 2014, also mit 20 mein Fachabitur im Gesundheit- und Sozialen Bereich abgeschlossen.
Danach hatte ich immer wieder Phasen der Arbeitslosigkeit und Einsätze bei Zeitarbeitsfirmen. Ich habe dann 2018 eine Ausbildung als Bürokaufmann angefangen, aber dort wurde ich nur vor Kopierarbeiten gesetzt etc… man hat mich dort versauern lassen und in der Schule kam ich nicht mit, da sich viel um das Thema Bilanzrechnung gedreht hat , was ich überhaupt nicht konnte.
Ich habe diese Ausbildung dann 2019 abgebrochen wo mir klar war, dass ich wieder in meinen alten Bereich will, dem Sozialen.
Das wurde mir auch dort von den Kollegen geraten.
Ich fing dann im August 2020 eine Ausbildung als Erzieher an, die praxisintegriert ist.
Das heißt ich gehe dort auch arbeiten und bekomme 1.100€ im ersten Ausbildungsjahr, was wirklich gutes Geld ist und ich mich so ganz gut mit der Wohnung und einem Auto über Wasser halten kann.

Nun zu dem Problem was ich habe.
Ich habe mir die Ausbildung leichter vorgestellt, als sie ist.
Es ist wirklich viel Arbeit und meine Einrichtung verlangt von mir, dass ich jede Woche mit Ideen reinkomme, was ich denn heute vorhabe , wie der Tag verlaufen soll etc.
Das habe ich nicht gut hinbekommen , da dies keine Ausbildung ist wo man nach der Arbeit abschalten kann.
Ich habe in der Praxisnote eine 5 bekommen und bin somit durchgefallen. Ich wurde gefragt ob ich wiederholen will oder ob ich denn nicht lieber doch den Beruf wechseln will.
Denn mir wurde mitgeteilt dass man nicht glaube, dass dies mein Beruf sei.
Das hat mit sehr getroffen und ich wusste nicht dass ich in der Praxis so schlecht bin.
Es geht hauptsächlich darum Angebote und Ausarbeitungen zu schreiben und das Geplante anschließend auch durchzuführen.
Ich habe oft gefehlt in der Ausbildung, da ich mit dem Druck nicht umgehen konnte und immer richtig froh war, wenn ich etwas an Ausarbeitungen abgegeben habe und dann kam auch schon das nächste.

Ich hatte in den letzten 3 Wochen extrem viel Stress und musste viel planen . Ich hab mir extrem Mühe gegeben und alles was ich abgegeben habe in den letzten Wochen wurde mit einer 5 bewertet.
Fast täglich hatte ich Gespräche mit Lehrer und Einrichtung, wo mir 1000 Fragen gestellt wurden, warum ich denen nicht so entgegen gekommen bin etc… und seitdem geht es mir nur noch schlecht.
Ich darf das Jahr wiederholen, aber die Einrichtung hat eine sehr hohe Erwartung an mich , ich soll reflektieren wie ich denen besser entgegen kommen kann und wie ich das umsetzen will etc…
Es ist wirklich gut dass mir diese Chance geboten wird aber ich habe nur noch Druck dadurch und kann überhaupt nicht mehr abschalten.
Viele meiner Freunde sagen, ich soll definitiv die Chance nochmal nutzen aber ich habe einfach Bedenken dass ich die Voraussetzungen erfülle.
Ich schaffe es nicht mehr, mich mit 27 darauf zu konzentrieren neben der Arbeit noch zu lernen.
Ich kam bzw komme oft morgens nicht hoch, da ich Angst habe dem Alltag entgegen zu treten und raus zur Arbeit zu gehen.
Ich war 5 Jahre lang bei einem Psychologen und bin Anfang des Jahres echt gut aus dieser Therapie rausgegangen, doch danach ging vieles wieder den Bach runter.
Die Diagnose war depressive Verstimmungen und starke Verlustangst, da mein Vater früh verstorben ist.
Ich komme morgens einfach nicht hoch und irgendwas in mir zwingt mich dann im Bett zu bleiben.
Daraus entsteht aber oft noch mehr Stress , da mich Kollegen und Lehrer fragen, was denn wieder los war usw.

Jetzt zu der Frage, ob ich die Ausbildung wiederholen soll…
Ich gehe mir täglich die Vor und Nachteile durch .
Zum einen wäre es das Geld, was dort wirklich gut ist, ich müsste nicht zum Arbeitsamt laufen oder zu irgendeiner Zeitarbeitsfirma etc..
Wiederhole ich jetzt, wäre ich mit Anfang 30 fertig und ich merke ja jetzt schon, dass ich wenig Eigeninitiative zeigen kann weil mir das ganze Lernen und mich täglich dort einzubringen enorm schwer fällt.
Ich bin an einem Punkt wo der Welpenschutz weggefallen ist und ich abliefern muss.
Dass ich wiederholen muss weiß ich auch erst seit einer Woche und da das so kurzfristig kam bin ich wirklich extrem gehemmt.
Ich sträube mich wirklich davor , am Donnerstag wieder zur Arbeit zu fahren weil ich genau weiß, dass die viel von mir sehen wollen.
Ich habe gestern eine Email bekommen, wo ich mir aufschrieben soll, was ich der Einrichtung entgegen bringe und wie ich das die nächsten Wochen bzw Monate umsetzen will.
Für mich ist das alles sehr viel da ich auch wenn ich zuhause bin nur daran denke, was könnte ich denn morgen auf der Arbeit machen? Es ist übrigens ein Kindergarten und man wird dort ab und zu besucht und beurteilt, wie man arbeitet.
Es wird einem quasi auf die Finger geschaut und ich war wirklich froh, dass ich das erste Jahr rum hab(was ich ja gedacht habe, bis mir gesagt wurde, dass ich wiederholen muss.)
Ich bin dann schon Tage vorher extrem aufgeregt vor so einem Besuch und nicht ein einziges Mal in der ganzen Ausbildung konnte ich mir anhören, dass ich das richtig gut gemacht habe.
Mein Zeugnis in der Schule ist soweit ganz ok. Aber dadurch dass die Praxisnote eine 5 geworden ist, hab ich keine Möglichkeit weiter zu kommen.

Die Nachteile sind natürlich, dass ich am Ende keine Ausbildung hätte und mein Ziel war es im Leben , eine zu schaffen und zwar im Sozialen Bereich.
Durch die meist depressiven Verstimmungen, die zu 90% immer morgens auftreten , komm ich ja wie erwähnt manchmal gar nicht hoch.Ich hab dann so einen Druck auf der Brust als würde ein schwerer Stein auf mir liegen. Ich komme dann in den seltensten Fällen hoch, da der Druck für mich dort einfach oft zu hoch ist.
Ich will auch nicht als jemand enden, der in seinem Leben nichts erreicht hat, denn alle meine Freunde in meinem Kreis haben Ausbildungen, Weiterbildungen usw…
Ich fühle mich dann wirklich schlecht, deshalb habe ich denen auch nicht erzählt dass ich das Jahr nochmal wiederholen muss.

Ich hoffe, ihr versteht mein Problem und könnt mir helfen, denn ich weiß gerade absolut nicht, ob ich tatsächlich nochmal wiederholen soll oder mir etwas anderes suchen soll.
Eine Ausbildung käme dann für mich nicht mehr in Frage.
 
Was meinst du, wie Du Dir den Druck nehmen kannst? Was würde Dich motivieren? Wie kannst Du Dich selbst motivieren? Welchen Beitrag kannst Du leisten? Wie kannst Du die volle Verantwortung für Dein Leben übernehmen nehmen ohne daran zu verzweifeln? Die Fragen sind an Dich gerichtet und an keinem anderen.
Wann flutscht die Arbeit, wann mach sie Spaß?

Fantasiere für Dich mal, träume einfach. Bewerte nicht. Was für ein Bild hast Du dann von dem Menschen Schrufel vor Augen der seine Arbeit gerne macht und dabei die Zeit schnell vergeht. Wie fühlt sich das an?

Ich sehe ein Schrufel vor mir, der stolz auf seine Ausbildung ist und der dankbar ist, dass man so viel lernt. Hätte er gedacht dass dieser Beruf so viel Potential hat? Manchmal echt eine Herausforderung, aber er weiß dass er es schafft. Weiss er mal was nicht, fragt er bzw fängt erstmal mit der Ausarbeitung an und fragt bei Defiziten nach. Schön dass es Menschen gibt, die helfen. Schritt für Schritt häufen sich die kleinen Erfolge. Es flutscht. Die Kinder sind schon anstrengend. Die Arbeit als Erzieher ist wichtig und der Erzieher gibt den Kinder so viel mit auf den Lebensweg.Sei verdammt noch mal stolz auf Deine Arbeit und um die Möglichkeit in Deinem Leben, was daraus zu machen Arbeite mit Affirmationen, auch wenn es sich am Anfang albern anfühlt. Die helfen.

Ich bin gut, in dem was ich tue, ich bin stolz mit Kindern zu arbeiten, mir eröffnen sich in meinem Leben viele Möglichkeiten, ich werde gebraucht, ich darf lernen. Wow, die Arbeit macht Spaß und dafür bekomme ich auch noch Geld.

Fokussieren dich auf das positive. Alles andere zieht Dich runter. Du willst ja nicht in die H4 Falle geraten, oder? Dich mit dem Jobcenter rum ärgern

Alles ist in Dir. Du lernst es manchmal mit Heulen manchmal mit Freude. So ist das.

A**** hoch, Ärmel hoch.. . und los geht's

Du schaffst Deine Ziele spielend. Kleine Erfolge loben, jeden kleinen Schritt nach vorne feiern.

Sonst noch Fragen?

Kolya
 
Hallo, genau wie du mache ich auch die Piva zu Erzieherin. Es ist ein Beruf der fordert das stimmt, jedoch ist es bei mir nicht so, dass jede Woche neue Ideen eingebracht werden müssen. Irgendwann gehen die Ideen doch mal aus.
Welche Altersgruppe betreust du? Sind die Kinder vielleicht zu jung oder zu alt für dich? Möglicherweise liegt deine Stärke auch in der Erwachsenenbildung?Bei Menschen mit Einschränkungen? Vielleicht ist auch die Kita nicht die richtige für dich?

Wo sind deine Stärken ? So beim Alltag beobachtet? Ist es Sport? Dann kannst du ja viele Bewegungsangebote machen? Ist es doch das kreative? Dann hast du bestimmt Ideen zum malen und basteln. In welchem Bereich sollst du immer mit Ideen ankommen?

Beziehe dich doch auch auf die Partizipation? Lass die Kinder doch entscheiden was sie machen möchten? Ist doch viel förderlicher als ihn nur Ideen vorzustellen.

Höre mal den Kindern zu. Welches Thema ist bei Ihnen aktuell und knüpfe darauf an?

Ich mache in meiner jetzigen Kita wöchentlich ein Kochprojekt und darin bin ich gut, da ich täglich auch für mich koche. Oder bastel mit Naturmaterialien, da ich es auch öfter mal gemacht habe. Da kommen automatisch Ideen

Müsste ich wöchentlich eine Idee zu Thema Musik bringen, würde ich auch durchfallen.

Hast du eine Anleitung? Sprecht ihr da drüber? Reflektiert ihr zusammen? Holst du dir hilfe von Kollegen, welche einen amreten Blickwinkel haben?

Hast du mal ans studieren gedacht? Gibt auch vieles zu Thema soziale Berufe? Und auch verschiedene Altersgruppen?

Wenn du einen Rat brauchst, schreibe mir ruhig persönlich 🙂
 

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