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Ausbildung mittlerer Dienst abbrechen?

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Hallo alle zusammen, ich weiß zur Zeit nicht mehr weiter und würde gerne mal eure Meinungen hören.

Ich habe letztes Jahr meinen Realschulabschluss mit 1,18 gemacht, eine 2 hatte ich nur in Sozialkunde und Sport.
Ich wohne in Bayern und mein Zweig war Wirtschaft. Schule hat mir schon immer Spaß gemacht und ich musste eigentlich wenig lernen. Leider wusste ich aber nie wirklich wie es beruflich mit mir weiter gehen sollte. Aus reinem Interesse wie ich abschneiden würde, habe ich dann bei dem Auswahlverfahren für den mittleren Dienst teilgenommen (LPA). Meine Platzziffer war wohl, auch auf Grund meiner Schulnoten, nicht schlecht und ich wurde zu einem Vorstellungsgespräch in der Verwaltung eingeladen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinen Plan, was mich in diesem Beruf erwarten würde, aber da ich keine Pläne hatte und deshalb eigentlich auf die FOS gehen wollte, bin ich einfach mal zum Gespräch hin und habe dann auch eine zusage bekommen. Mein Vater hat mich dann dazu gebracht anzunehmen.

Nun arbeite ich seit September im mittleren Dienst in der Verwaltung und ich finde es seit dem ersten Tag nicht schön 🙁
Ich darf dort nur so Praktikantenarbeit machen und fühle mich unterfordert. Die Zeit vergeht dabei auch nicht. Während der Zeit in der Verwaltung lernt man eigentlich nicht wirklich viel, man hört nur, was andere so machen (wenn sie mal nicht Kaffee trinken)

Schule habe ich blockweise 9 Wochen lang und während dieser Zeit wohne ich dann auch dort. Der Stoff interessiert mich leider gar nicht.. Es geht nur um Gesetze und Rechte, sehr trocken und uninteressant für mich. Es ist für mich eine qual jeden Sonntag wieder dort hinzufahren. Ich weine dort sehr oft und ziehe mich von den anderen zurück.

Es macht mir überhaupt keinen Spaß, aber auch die Tätigkeit nach der Ausbildung sagt mir nicht zu. Das alles mit den Gesetzen hier und da möchte ich einfach nicht mein Leben lang machen. Die gesamte Atmosphäre auf der Arbeit ist einfach blöd. Ich weine so ziemlich jeden Morgen, bevor ich auf die Arbeit gehe. Letztens war es sogar so schlimm, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte und dann wieder Heim bin, weil nichts mehr mit mir anfangen zu war.. Ich merke auch, dass ich richtig emotional bin. Wegen jeder Kleinigkeit fange ich das weinen an oder werde schnell aggressiv. Jeden Sonntag bin ich besonders schlecht drauf und weinerlich, weil ich am Montag wieder auf die Arbeit muss.. so geht das jetzt schon einige Zeit und ich will nicht mehr so weiter machen, mir gehts schlecht und ich habe angst, dass ich depressiv werde/bin.. andere sagen mir auch, das macht mich kaputt.

Das einzige das mich noch dort hält ist 1. der "sichere" Beruf und 2. das Geld.. aber ist es das Wert? Man lebt doch nur einmal.. Und sollte man dann nicht auch mal das tun, was man möchte und nicht das was die anderen Sagen und vielleicht vernünftiger wäre? Ich weiß es nicht..

Ich würde sehr gerne wieder auf die Schule gehn und mein Abi machen, hab richtig Lust darauf. Weiß auch immer noch nicht was ich sonst für einen Beruf machen sollte, alle normalen Ausbildungsberufe sagen mir nicht zu (Obwohl meinem Papa das lieber wäre). Ich würde gerne Studieren, die Forschung in irgendeiner Richtung z.b. Psychologie oder auch Chemie wäre mein Traum. Ich bin mag auch irgendwie noch nicht in einem Betrieb arbeiten sondern lieber auf die Schule gehen.

Ich hätte jetzt folgende Möglichkeiten:
1. FOS im sozialen Zweig, weil mir Wirtschaft nicht gefällt und dann Fachabi + vielleicht noch das normale Abi

2. Einführungsklasse im Gymnasium. Meint ihr ich würde das schaffen? Ist bestimmt ziemlich schwer.

oder
3. Ausbildung zu Ende machen und danach was anderes machen. Aber ich fühle mich so als hätte ich dann nur die Ausbildungszeit verloren. Mein Ausbildungsleiter hat auch gesagt, wenn ich nach der Ausbildung nicht weiter machen will, bringt mir die Ausbildung im mittleren Dienst auch nichts.

Aber am liebsten würde ich keinen Tag länger auf die Arbeit gehen.. Jeder Tag ist eine Qual 🙁
Ausbildung abgebrochen sieht ja nicht sehr schön aus im Lebenslauf.. aber ich glaube das wäre es mir Wert, wenn ich mir sicher bin..

Das war jetzt ein langer Text, aber was sagt ihr denn dazu?

Danke fürs lesen, LG
 
2. Einführungsklasse im Gymnasium. Meint ihr ich würde das schaffen? Ist bestimmt ziemlich schwer.

ich hatte damals auch einen sehr guten Realabschluß und bin deswegen sofort in die 11 Klasse der gymnasialen O.-stufe übergegangen.

Du kannst davon ausgehen, nur grob, daß der Schnitt sich ca. um eine Schulnote verschlechtert.

Ich kann Dich gut verstehen. Unterforderung ist fürchterlich.

Leider war ich so blöde und habe nach dem Abi Bürokauffrau gelernt. Ich war so unterfordert, was mir damals aber irgendwie nicht so bewußt war, und wurde da ganz krank. Ich habe die Lehrer angefangen, weil ich keinen NC hatte und ich war so froh als ich wieder an der Uni was lernen konnte. Das kann sich niemand vorstellen, der es nicht miterlebt hat. Ich habe übrigens meine Lehre ein Jahr später angefangen und vorgezogen. Für die Buchführung habe ich höchstens eine halbe Stunde für die Abschlußprüfung benötigt, die anderen saßen da - keine Ahnung 4 Stunden dran. Trotzdem habe ich eine 2 bekommen und den Vormittag frei. Da kannst Du mal sehen, wie einfach diese Ausbildung war.

Du bist jung, mache das, für was Dein Herz schlägt. Später kann man sich nicht mehr aussuchen.

Viel Glück

w.
 
Du bist noch nicht lange in der Ausbildung. Ein halbes Jahr ist nicht viel.

Das heißt einerseits, daß die anspruchsvolleren Tätigkeiten während der Ausbildung noch auf Dich zukommen. Es ist normal, daß das Niveau am Anfang niedriger ist. Bevor die grundlegenden rechtlichen Kenntnisse nicht da sind, können viele anspruchsvollere Aufgaben noch nicht erledigt werden. Man muß aber auch sehen, daß die wirklich schwierigen und verantwortungsvollen Aufgabenbereiche im gehobenen und höheren Dienst angesiedelt sind und nciht im mittleren Dienst.

Andererseits hast Du noch nicht so viel Zeit in die Ausbildung investiert, wenn Du jetzt abbrichst. Und es ist ja auch keine verlorene Zeit. Es hat Dir ganz viele Erkenntnisse gebracht zu mehreren Berufsfeldern. Du weißt, daß ein Bürojob im mittleren Schwierigkeitsgrad Dir nicht zusagt, die öffentliche Verwaltung nichts für Dich ist und Du kein Interesse für juristische Fragestellungen entwicklen kannst, so daß von Rechtsanwaltsgehilfin, Vollzugsbeamter bis Jurastudium für Dich nichts in Frage kommt. Also könntest Du das ganz gut für Dich als angemessen vergütete Erfahrung abhaken.

Wichtig erscheint mir vor allem, Dich zu fragen, ob die Umstände am Anfang der Ausbildung - bzw. die Ausbildungssituation überhaupt - Dich nerven und belasten oder ob das komplette Berufsfeld für Dich nicht in Frage kommt. Schau dazu bitte auch mal bei Euch in der Verwaltung welche unterschiedlichen Aufgaben Mitarbeiter mit Deiner Ausbildung bei Euch machen. Da ist ja vieles vertreten von Öffentlichkeitsarbeit über Finanzbuchhaltung über Vorzimmer und Stellen mit Außendienst. Wenn das alles für Dich nicht in Frage kommt, dann ist der öffentliche Dienst und die Tätigkeit in der Verwaltung nichts für Dich. Dann mußt Du die Konsequenzen ziehen. Dein Ausbilder hat nämlich Recht, in der freien Wirtschaft wirst Du mit dieser Ausbildung nicht allzu viel anfangen können. Es ist zwar eine sehr gute, breitgefächerte Ausbildung, in der Du wie Du selbst erkannt hast, sehr grundlegende Rechtskenntnisse erwirbst, aber die Einsatzmöglichkeiten nach der Ausbildung sind auf den öffentlichen Dienst beschränkt, da andere Arbeitgeber die Inhalte der Ausbildung meist gar nciht kennen und auch noch immer Vorurteile bestehen gegenüber Absolventen einer Ausbildung in der Verwaltung.

Wäge die Vor- und Nachteile für Dich ab. Und laß Dich nicht beirren, wenn Dein Gefühl Dir den Weg weist. Laß Dich insbesondere nicht von Deinem Vater beirren, der sicher das Beste für Dich will. Aber es ist Dein Leben!

Ich wünsche Dir eine erfolgreiche Entscheidungsfindung und viel Freude auf Deinem weiteren Weg.
 
Bevor ich Antworte: Aus welcher Stadt/Großraum kommst Du?

Ich frage deshalb, da ich mich lange mit dem ganzen System 2.Bildungsweg in Bayern
nebenberuflich auseinander gesetzt habe.

Du schreibst FOS - daher folgere ich Bayern?


Hannes
 
(....)
2. Einführungsklasse im Gymnasium. Meint ihr ich würde das schaffen? Ist bestimmt ziemlich schwer.

(....)
Danke fürs lesen, LG

In 11.1. wird im Schnelldurchgang der Stoff aus der 10. Klasse wiederholt, damit Schüler aus verschiedensten Schulen in etwa auf dem gleichen Level sein können. Da würde ich mir an Deiner Stelle also keine Sorgen machen.

Aber, wenn ich lese, Du bist ohne Plan in die Ausbildung und nun weinst Du sogar, leidest, dann mache ich mir deshalb Gedanken um Dich.
Neben den schulischen Leistungen ist es wichtig, dass Du lernst, Deine Entscheidungen zu planen, zu überdenken, auf Dein Gefühl zu achten und für das was Du tust, selber ein zu stehen. Du bist noch jung genug, um Fehler korrigieren zu können, ohne dass es gross auch eben negative Folgen hat. Alles Gute! :blume:


LG
Landkaffee
 
Hallo,
ich kann dich absolut verstehen und deine Situation total nachvollziehen.
Ich habe mich während meiner Ausbildung auch total unwohl gefühlt und wusste die ganze Zeit einfach "Das machst du auf gar keinen Fall ewig!"
Ich hatte das Glück, dass meine Eltern mir eine private Beratung zur Berufsfindung ermöglicht haben. Bei der Beratung ist man mit alles mögliche durchgegangen um herauszufinden, welcher Beruf wirklich am besten zu mir passen würde.
Meine Ausbildung war damals in einer Kanzlei. Bei der BErufsberatung kam raus, dass etwas kreatives zu mir passt. Daraufhin habe ich meine Ausbildung abgebrochen und noch einmal neu angefangen. Ich denke, je früher, man für sich mekrt, dass der Beruf nicht passt desto größer sind die Chancen einen Neuanfang gut zu schaffen.

Ich kann auch dir eine solche Berufsberatung empfehlen. Schau mal hier Berufsfindung - plan-kaz Karriere und Zukunft
plan-kaz ist das Unernehmen bei dem ich diese in Anspruch genommen habe.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg und wenn du magst schreib doch mal wie es bei dir weitergegangen ist.

Lieben Gruß,
Steffie
 

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