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Ausbildung, Liebe, Freunde, alles so gemischt

K

KaitoKid

Gast
Hallo an alle, die das hier lesen.

Ich wusste nicht, was ich sonst machen soll, aber ich möchte einfach etwas Frust loswerden.

Ich bin männlich, 20 Jahre alt, schwul, single, mache eine Sozialpädagogische Ausbildung (Erzieher) und lebe mit meiner Mutter alleine in einem etwas ärmlicheren Verhältnis.
Meine Mutter verdient durch ihren Putzjob etwas Geld, so dass wir uns etwas über Wasser halten könnten, wäre da nicht ihre Spielsucht, welche sie nun seit 5 Jahren hat. Sie verzockt Monatlich ca. 150-300€, was enorm in unserer Haushaltskasse fehlt. Wir haben ca. 1100€ im Monat zur verfügung, abzüglich Miete, nebenkosten etc. sind wir dann nurnoch bei knapp 400€, welche dann auch für Tanken und Essen draufgehen sollten. Doch da einfach knapp 225€ im Durchschnitt fehlen sind es nurnoch 175€ und das wird jeden Monat knapp, ab ca. dem 20. Dazu kommt noch, dass wir, durch meine Schwester einen Inkassoauftrag von 50€/m abbezahlen müssen. Diese ist nämlich vor 4 Jahren von uns (RLP) nach Dresden gezogen und musste, weil sie mit nichts gegangen ist, einen Kredit aufnehmen von ca. 3000€. Da sie nun ihre Arbeitsstelle verloren hat, muss der Kredit sofort zurück gezahlt werden, und da sie dass nicht kann, mussten wir dies, durch ein Inkassounternehmen, in Raten zahlen. (Meine Mutter ist mitverpflichtet, da sie eine Bürgschafft übernommen hatte).
Ich würde ja ausziehen und aus diesem Umfeld einfach entschwinden, habe aber zum einen zu große Angst, und zum anderen muss ja irgendjemand dafür sorgen, dass meine Mutter nicht schon am Anfang des Monats kein Geld mehr hat und dann den Rest des monats nichts zu essen besitzt. Ebenfalls macht meine Mutter immer merkwürdige Andeutungen, wenn ich ihr Vorwerfe "Sie solle doch endlich ihr Leben in den Griff bekommen, da sie irgendwann alleine Leben wird und mit 54 doch eig. schon wissen sollte, wie sie ihr Leben zu Regeln hat" erwiedert sie: "Mir bleibt ja immernoch der Strick", also mit anderen Worten: Selbstmord. Meine Mutter hat nebenbei auch eine 50%ige Behinderung und eine Bipolare Störung.

Zur Familie: Neben dem sehr angespannten Verhältniss zu meiner Mutter, habe ich mit meinem vater nur über den Rechtsanwalt kontakt. Er hasst mich und dies weiß ich, er redet gerne mit meiner Schwester schlecht über mich, weil ich doch ein "Fauler Hund" bin der "Arbeiten gehen soll, anstelle diese scheiß Ausbildung zu machen". Ich zieh ihm nämlich nur das Geld aus der Tasche.
Meine Schwester ist gerade auch sauer auf mich, da sie mit ihrem Freund zusammenziehen möchte, aber nicht genügend Geld hat. Sie hat mich gefragt, ob ich nicht auf das Geld von meinem Vater für 2 Monate verzichten könnte, dass sie es verwenden kann um umzuziehen. Auf meine Verneinung, da wir uns dies nicht leisten können, wurde sie zickig und hat sich seitdem nichtmehr bei mir gemeldet.
Zu dem Rest meiner Familie habe ich seit ca 6 jahren keinen Kontakt mehr, man hat sich entweder auseinander gelebt, oder manche sind gestorben. Meine "lieblings" Tante hatte vor knapp 5 Jahren Selbstmord begangen, da sie unter schweren Depressionen lit und diese nichtmehr aushielt. Meine andere Tante bekam Krebs und meine Mutter und sie waren zu dieser Zeit im Streit, somit hatte man eine funkstille eingelegt und irgendwann garnichtmehr miteinander geredet.
Soviel zu der Familiensituation.

Zum Beruf: Ich mache zwar eine Ausbildung zum Erzieher, möchte sie aber garnicht machen. Dieser Beruf ist nichts, was ich werden möchte. Er interessiert mich nicht, aber ich musste ihn nehmen, da ich sonst nichts gefunden hatte. Ich würde ihn am liebsten Abbrechen, doch wenn ich das täte, würde ich kein Unterhalt mehr bekommen und somit würden wir finanziel komplett den Bach runter gehen. Also muss ich mich zwingen, dies zu tun.
Ich habe, bevor ich mit der Erzieherausbildung angefangen habe, meine Ausbildung zum Sozialassistenten beendet und dazu eine Fachhochschulreife (auf kein Fach bezogen) mit einem Durchschnitt von 2,6 abgeschlossen. Mein eigentlicher Plan war es, 14 Wochen Praktikum in einer sozialen Einrichtung zu machen, mich in einer BOS II Schule anzumelden (dies würde meine Fachhochschulreife zu einem vollwertigen Abitur aufwerten) und dannach Studieren zu gehen. Das Fach des Studiums weiß ich noch garnicht wirklich. Am liebsten Sozialpädagogik (auch wenn dies im Paradoxon mit meiner Ablehnung, meiner jetzigen Ausbildung gegenübersteht, möchte ich eher in den Bereich des Jugendamtes)
Die Pläne sind zwar alle schon recht schön, doch habe ich Angst, diese umzusetzen. Wenn ich jetzt meine Ausbildung beenden würde (Auch mit großer Ablehnung, sollte ich einen 2-3 durchschnitt locker schaffen) wäre ich 23. Dann noch 1 Jahr BOS II, 24. Dann noch 3 Jahre Studium 27. Dann würde ich anfangen zu Arbeiten und selbsständig zu sein, wenn andere schon ein Jahrzehnt gearbeitet haben. Ich glaube, ich bin zu alt für diesen Weg.

Liebesleben:
Ich bin, wie erwähnt, schwul. Das weiß ich schon seit ich 6 bin. Ich fand Jungs immer anziehender als Mädchen. Ich habe auch kein Problem damit, dass ich's bin. Ich habe eher ein Problem damit, dass ich glaube, die Welt hasst uns. wenn ich mir Länder wie Russland ansehe, die nach und nach Systematisch Gesetze verabschiedet um es uns schwerer zu machen, wenn ich mir Länder wie nahezue alle Länder im nahen Osten ansehe, wo wir unter Strafte - wenn nicht sogar Todesstrafe stehen. Dann werde ich immer wütender. Ich verstehe nicht warum! Nun muss man auch hier in Deutschland angst habe, das Parteien wie die AfD, durch die Flüchtlingskriese, macht bekommen und uns nach und nach die Rechte entziehen. Ich will einfach nur frei sein!
Dazu kommt, dass ich noch nie eine Beziehung hatte. ich weiß nicht, wie es ist, mit einem Jungen zusammen zu sein. Den ersten Kuss, einfaches zärtliches Kuscheln, mehr will ich nicht. Ich will einfach nur geliebt werden. Ich verliebte mich ständig neu, mit der Hoffnung, dass es vill. irgendwann mal erwiedert wird. Doch habe ich diese Hoffnung vor Jahren schon aufgegeben. Deshalb versuche ich eine neue strategie, des ständigen Neuverliebens. Versteht mich nicht falsch. Ich bin wirklich sehr Monogam. Wenn ich mich in jemanden verliebe, bleibe ich auch bei diesem Jungen und schau keine anderen an.
Vor 3 Jahren, war ich in meinen besten Freund verliebt. Er war nicht der hübscheste, aber er hatte einen wunderschönen Charakter, und er war einfach ... naja, perfekt eben. Als ich ihm von meinen Gefühlen erzählte blieb er selbstverständlich mein bester Freund. Nur hatte er mir gesagt, dass er eben nicht schwul ist und sich deshalb nicht in mich verlieben kann. Ebenso ist er nun mit meiner besten Freundin zusammen (seit 2 Jahren), was ich auch voll und ganz akzeptiere. Es tat zwar eine Weile weh, aber dank der besagten "Strategie" ging es doch schnell wieder. Ich verliebte mich also in einen anderen Jungen, das einzige was ich sah, war sein Aussehen, das reichte mir. Ich wusste, dass da nicht mehr draus wird, also bewunderte ich ihn einfach von der ferne. Dies ging gut, bis zu diesem Schuljahr. Vor ca 8 Monaten schrieb ich dem besagten Jungen dann auf Facebook, was ich für ihn empfinde. Ich warte seit diesem Tag auf eine Antwort. Also hab ich ihn dann nach einer Weile vergessen und konnte mich dann auf den nächsten Jungen konzentrieren. Ich weiß über diesen Jungen recht wenig. Ich weiß nur, dass er verdammt süß ist, seinen Vornamen und, dass er anscheinend einen interessanten Charakter hat. Schließlich kenne ich nicht viele Personen, die alten Menschen im Bus, welche ihm völlig fremd sind, die Busfahrkarte vorbehaltlos bezahlen. Macht nicht jeder!
Nun, bei diesem Jungen werde ich wohl auch 1-2 Jahre bleiben. Bis mich irgendetwas "wachrüttelt" und ich auf die neue suche gehen muss.
Das klingt jetzt wirklich komisch, ich weiß. Aber ich versuche mit dieser vorgespielten Hoffnung einfach den Schmerz zu überdecken, welchen ich empfinde, weil ich einfach den Wunsch nach liebe habe, der nicht erfüllt wird.

Freundeskreis:
Ich habe nicht viele Freunde, 2 sehr gute und sonst einpaar Klassenkameraden. Mit den zwei sehr Guten kann ich auch über alles reden, auch über meine Probleme, Ängste und die oben geschilderten Situationen, doch können sie mir gutgemeinte Ratschläge geben, welche ich auch versuche umzusetzen, doch so richtig klappen tut das nie. Außerdem möchte ich sie nicht permanent Belasten. Schließlich haben sie eigene Probleme und im Vergleich mit anderen Menschen, sind das bei mir ja eher altägliche Dinge, die viele Menschen ohne Probleme wegstecken.
Meine Klassenkameraden mögen mich - zumindest tun sie so, als ob. Es liegt vill. an meinem Charakter, den ich bin sehr offen, spiele gerne den "dummen" um sie zum lachen zu bringen, was oft klappt, doch habe ich ein großes Problem.
Ich fehle sehr oft in der Schule und katapultiere mich somit auch gleichzeitig in's soziale Aus. Da größtenteils viele Erwachsene (30+) diese Ausbildung machen, lassen sie sich das nicht so anmerken, aber ich denke, sie stört das, dass ich so oft fehle. Ich möchte ihnen aber nicht den Grund verraten, warum ich fehle, dies wissen nur meine beiden guten Freunde und ich glaube auch diese verstehen mich nicht so ganz - auch wenn sie es nicht zeigen. Würde ich es ihnen sagen, würden sie denken, ich versuche nur Aufmerksamkeit zu bekommen, oder ich bin Psychisch einfach kaputt. In beiden Situationen würde ich nur Verlieren.
Die Gründe sind oben schon beschrieben. Ich bin depressiv, falle permanent in ein Loch, aus dem ich nur schwer rauskomme, bekomme immer wieder suizidale Gedanken, suche den Sinn hinter allem und möchte einfach, dass alles besser wird. Ebenso ist die unmotivierte Haltung, diese Ausbildung zu beenden, dazu der Wunsch nach einer Beziehung, die finanziellen Probleme und auch die Familiäre abneigung der Grund, warum mir einfach sehr oft morgends der Wille fehlt, aufzustehen.
Ich kann gerade einfach nichtmehr und mein Leben zieht an mir vorbei.
Ich weine mich oft in den Schlaf, weil ich einfach verzweifelt bin.

Falls ihr es bis hierhin geschafft habt zu lesen und noch nicht eingeschlafen seid, dann danke für die Aufmerksamkeit.
 
K

KaitoKid

Gast
Habe ich zuviel geschrieben, oder ist das eher so uninteresant, dass keine Reaktion kommt?
Hab ich etwas falsch gemacht?
 

Traurige87

Mitglied
Hey Kaito Kid =)

genau DAS frage ich mich auch manchmal.
Ja, du hast viel geschrieben. Vielleicht wären Fragen anspornender damit jemand antwortet,
aber im Prinzip willst du erstmal nur deine Sorgen loswerden oder magst du auch einen Rat?

Von dem was ich gelesen habe, hört sich das echt schwierig an.
Kaum Geld und das soziale Leben... naja...


"Sie solle doch endlich ihr Leben in den Griff bekommen, da sie irgendwann alleine Leben wird und mit 54 doch eig. schon wissen sollte, wie sie ihr Leben zu Regeln hat"

Mir geht es mit meiner Mutter ähnlich schwer. Nein, sie hat keine solche Diagnose erhalten und ist auch nicht
behindert, aber ich finde/fand es schwer damit klarzukommen, dass sie gern viele neue Sachen kauft und nichts
wegwerfen mag. Und dann noch meine ganze Geschwisterbande, die mit mir zusammen auf ihr rumhackt, dass doch
alles besser wäre, wenn sie einfach nur bestimmte Sachen regelmäßiger machen würde.

Zu blöd mit der Spielsucht und das ihr so verschuldet seid :(
Wenn sie solch eine Diagnose hat... dann ist das auch schon mal so eine Sache. Sie war in der Psychiatrie... aber ob die wirklich gut war!? Bei manchen Einrichtungen kommen mir Zweifel hoch, ob nicht eher soetwas wie eine Massenabfertigung Sinn und Zweck des Ganzen ist. Hauptsache die Leute werden mit Pillen oder sonstigen menschenverachtenden Maßnahmen händelbar gemacht und eingeschüchtert.

Aber was ich sagen will... Deine Mutter ist eine erwachsene Person und hat in ihren 54 Jahren sicher so einiges erlebt. Mir ist das eigt auch erst aufgefallen, dass es mies ist der eigenen Mutter so entgegen zu treten, als ich mal zur Therapie war. Schließlich ist es ihr Leben. Und sicher kann man anderen Leuten Impulse für eine Veränderung geben, aber mit Vorwürfen und den Ziel sie ändern zu wollen klappt das nicht.
Auch wenn es schwierig oder aussichtslos erscheint... letztlich ist es immer wichtig bei einen selbst anzufangen.
Mir fällt das irgendwie auch schwer, wenn ich gestreßt bin daran zu denken, dass man andere nicht ändern kann, aber es ist eben so. Zur Zeit denke ich da viel drüber nach was ich eigentlich AKTIV dafür tun kann um glücklich zu werden, auch was mich überhaupt glücklich macht und was ich beruflich machen will, denn meine Studienzeit wird bald zu Ende sein.

Im Idealfall: Dü änderst dein Verhalten--> Deine Mutter merkt das und ändert sich deinen Verhalten nach und nach auch. Aber ob und wann das eintrifft...
Wichtig ist zu wissen, das ich vieles im Alltag automatisch mache. Ich habe es so gelernt und wende es erfolgreich an. Aber nur weil ich etwas über einen längeren Zeitraum vermeintlich erfolgreich anwende heißt das nicht, dass es wirklich noch ein angemessenes Verhalten ist.
Und da ich das Verhalten bereits eine lange Zeit habe, gestaltet es sich schwer endgültig davon wegzukommen. Ich muss also immer wieder Rückschläge hinstecken. Mal läuft es gut und mal nicht so gut. Das ist wohl einfach nur normal.

Also, Teufelskreis durchbrechen!
Und an dieser Stelle... es ist gut, dass du dich durch deinen Forumsbeitrag aktiv auf den Weg gemacht hast um da rauszukommen =)


Wie läuft das eigt mit der Pflege deiner Mutter ab?
Bekommt ihr da pflegerisch und finanziell nochmal Unterstützung?
Das stelle ich mir voll schwierig vor... eigt ein eigenes Leben zu haben und sich dann noch um die Mutter kümmern zu müssen.


Nunja... ich weiß nun nicht ob ich alles richtig verstanden hab und dich meine Ansichten zum ersten Teil deines Textes interessieren deshalb belasse ich es erstmal dabei.


Bis Bald,
die Traurige :p
 

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