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Aus der Gesellschaft aussteigen und ihr zeitweilig den Rücken zukehren.

A

A.Z.

Gast
Hallo,
hattet ihr auch einmal diese Vorstellung,einfach alles hinter euch zu lassen und aus der Gesellschaft aussteigen?Und irgendwo anders auf der Welt,an einem menschenleeren abgelegenen Ort,zu leben?Nur für euch selbst?
Ein Freund meinte zu mir:"Du kannst dich entweder als Sklave oder als nützlichen Teil der Gesellschaft sehen.Such's dir aus."
Mich plagt es aber jeden Tag,dass alles als Selbstverständlichkeit betrachtet wird.Ich solle glücklich darüber sein,ein Dach über dem Kopf zu haben,einen Rechner zu besitzen,mich gut kleiden und jeden Tag eine warme Mahlzeit verzehren zu können,die Möglichkeit zu haben,mich zu bilden und später einen gut bezahlten Beruf annehmen zu können.Aber um welchen Preis?Ich kann anscheinend niemanden begreiflich machen,dass mich das alles äußerst wenig interessiert.
Ich möchte einfach nur frei sein.Für mich arbeiten.Nicht dahintrotten.Kein Teil der Konsumgesellschaft sein und mich nur kurzweilig über etwas Erworbenes erfreuen,nur um dann wieder in einer Endlosschleife des Kaufens festzuhängen.Nicht 40 Jahre in einem Job vermodern und erst dann mit der Rente Zeit für sich zu finden.Ich möchte raus und selbst der Gestalter meines Lebens sein.
Ich bin es satt Menschen zu sehen.Zusammengepfercht in Großstädten,die drängelnd durch die Straßen gehen und nichts für den Anderen empfinden.Wenn ich so etwas sehe,kommt in mir eine unbeschreibliche Leere hoch,dass ich manchmal das Gleichgewicht verliere und mich auf den Boden setzen muss.Ich möchte eine gewisse Zeit allein sein.Mich kennen lernen.Mich nur mit dem Grundlegendsten zum Überleben beschäftigen.Über alles nachdenken.Vielleicht verstehen.Um dann vielleicht wieder zurückzukehren.

Oder kann es einfach nur sein,dass ich wahnsinnig bin?Fernab jeglicher Realität denke?
 

JanSch

Mitglied
Liest sich für mich einfach nur vernünftig. (Vielleicht auch weil ich ganz genau so denke:p)

Ich drück dir die Daumen dass du den Mut findest, den ich bis jetzt nicht aufbringen konnte.
Ich bin mir sicher, dass, wenn du den zeitweiligen Ausstieg schaffst, als anderer Mensch zurückkehrst.
 
A

A.Z.

Gast
Vielen Dank für deine Antwort JanSch,
ich bin erst 17 Jahre alt und vor ein paar Jahren wäre ich noch überzeugt gewesen,dass dieser Gedanke lediglich Teil einer Phase ist,die jeder in seinem Leben durchlaufen hat.Vielleicht eine äußerst frühzeitige Midlife Crisis.Aber ich bin nun mehr als überzeugt,dass ich es tun muss.Sobald ich mein Abitur gemeistert und den Mut gefunden hab,werde ich Deutschland verlassen.In die Taiga.Nach Skandinavien.Oder Sibirien.Für ein paar Wochen.Monate.Oder Jahre.Denn das Einzige,das mich hier in Deutschland noch gehalten hat,sind meine Familie und meine überschaubarer,aber enger Freundeskreis.
Ich hab über die letzten Monate versucht,mir grundlegende Überlebenstechniken beizubringen.Der Rest muss mit Improvisation gemeistert werden.Vielleicht absolviere ich ein freiwilliges Jahr bei der Bundeswehr,um ein bisschen Geld parat zu haben, meinen Körper zu stärken und besser für die raue Natur gewappnet zu sein.
 

B.Bee

Aktives Mitglied
Du hast es doch schon vor Augen... Such Dir das ziel, geh den Weg. Wenn Du es nicht probierst, weisst Du doch nicht, wie es sein wird. Ich bin auch für etwas Sicherheit im Leben, doch die kannst Du Dir selbst schaffen, mit all Deinen Ideen! Tu es! Aber bereite Dich etwas darauf vor!!! zeitweise heisst ja auch für Dich: ich komme zurück. und sollte es Dir richtig super in Irgendwo gefallen, dann hast Du gefunden, wonach Du gesucht hast!!! Viel Glück!
 

Adria78

Aktives Mitglied
Ich denke auch so!

Allerdings bin ich auch pragmatisch. Da ich keine reichen Eltern oder Gönner habe, muss ich ja von etwas leben. Bis vor kurzem habe ich deswegen Teilzeit gearbeitet und den anderen Teil der Zeit für mich kreativ gearbeitet.

Das ist aber nur ein Modell. Ich kenne hundert andere. Von Leuten die ganz aussteigen, irgendwo auf einem Berg leben und Ziegen züchten. Das wäre für mich persönlich nichts, weil ich diese Art von aussteigen bereits kennen gelernt habe.


Dann gibt es welche die gehen für eine Zeit ins Kloster. Finde ich interessant, weil es eine ganz andere Welt darstellt. Ich persönlich bin aber nicht religiös. (Es gibt aber auch buddhistische Klöster, wenn man kein Christ ist).

Was mich fasziniert, ist dieser Mensch hier:AMUMOT living Car

Er lebt in seinem Wohnmobil und ist ständig auf Reisen. Das kommt ihm beruflich sehr entgegen, weil er selbständig ist und für seinen Job sowieso viel reisen müsste.

Das ist soetwas was ich total gerne machen würde. Ich finde sein Konzept auch sehr logisch und durchdacht. Manche "Aussteiger" sind ein bisschen naiv. Von Luft und Liebe lässt sich leider nicht leben.

Ich kenne noch einen, der so lebt. Allerdings ein bisschen mehr von der Hand in den Mund. Derjenige hat sich einen alten Bus als Wohnmobil umgebaut. Und er lebt von Gelegenheitsjob. Nimmt alles an, was er bekommen kann. Leider finde ich seinen Blog nicht mehr. Er gibt auch Auskunft, wieiviel Geld man wirklich zum Leben braucht.

Mir ist reisen sehr wichtig, ich möchte eigentlich auch nirgendwo mehr fest leben, deswegen wäre das eine schöne Alternative für mich. Aber da ist jeder Mensch verschieden!

Also "Aussteiger" gibt es verdammt viele. Manche verändern nur kleine Bereiche ihres Lebens, manche extrem. Manche Leben auf Bauernhöfe, in Wohn- und Lebensgemeinschaften die sich selbst verwalten/ernähren, manche werden Künstler, andere reisen per Wohnmobil oder Segelschiff (Blauwassersegeln), andere wie ich arbeiten einfach nur ein bisschen weniger und schränken sich in ihrem Konsum ein. Konsumieren bewusster. Wieder andere gehen in ein Kloster, suchen Gemeinschaft. Andere verziehen sich alleine in den Wald. Manche bleiben dafür hier in Deutschland, andere zieht es raus in die weite Welt.

Das was Du für Dich möchtest, musst Du selbst rausfinden. Aber dieser vorgeschriebene Lebensweg, der muss nicht sein. Manchmal ist es sinnvoll, den einige Zeit zu gehen (ich habe 8 Jahre normal gearbeitet um einen finanziellen Grundstock zu haben), aber nicht unbedingt bis zum Lebensende.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, Gast A.Z.,

aus der Gesellschaft aussteigen.... auf in neue Welten....
das klingt romantisch abenteuerlich. Aber worin liegt jetzt der Sinn? Aussteigen - weil man eine solche Erfahrung noch nie gemacht hat? Wenn man solche Gedanken hegt, sollte man nie vergessen, dass man sich selbst mitnimmt, mit allen eigenen Stärken und Schwächen.

Ein Schiff, das seinen Zielhafen nicht kennt, befindet sich immer auf einem falschen Kurs. Und die spannendste Reise ist - nach meiner Meinung - die Reise in das eigene ich.
Wie es Dein Freund schon richtig sah, es kommt oft sehr darauf an, welche Brille Du auf hast.
Ich drücke es etwas anders aus:

Bist Du Astronom oder Astronaut?
Bist Du Mitläufer oder Gestalter?

Und je nachdem, welche Rolle Du anstrebst, erlangst Du diese Rolle unabhängig von dem Ort auf der Welt.
Wenn Du Gestalter sein willst, kannst Du das auch hier in Deutschland anstreben.

Die Fragen lauten doch eher:
Was bringe ich für eine solche Rolle, die ich spielen möchte, bereits mit? Was muß ich noch lernen?

LG, Nordrheiner
 

Guppy

Aktives Mitglied
Vielleicht wäre für dich eine Auszeit ganz gut. Es gibt einige Menschen, die
die Welt bereisen und von einem Ort zum anderen fahren. Ich denke da an
Australien, da gehen sehr viele hin und versuchen ihren Weg zu finden.

Da du aber nicht arbeiten willst, wird es problematisch im Ausland!

Was deine Vorstellung und deine Sackgasse betrifft: Es gibt abertausende
Themen hier, die genau das gleiche behandeln. Und ich kenne mindestens
zwei Personen, die das selbe vor hatten und immer noch arbeiten. Sie
werden auch nach 40 Jahren weiter arbeiten.

Vielleicht kommt für dich eine Selbstständig infrage. Dafür musst du aber
für dich ein Gebiet aussuchen, in dem deinen Fuß fassen kannst und der
dir gefällt.

Ich mache es kurz: Du bist an einem Punkt im Leben angekommen und
muss dich entscheiden. Dein Leben gibt dir einen Ar***tritt, damit du
wieder zu dir findest. Deine Probleme werden dadurch nicht gelöst, wenn
du dich im Wald versteckst oder dich auf der einsamen Insel ausruhst.
Du musst diese Zeit zu Selbstfindung und Selbstentfaltung finden.

L.G.uppy
 
G

Gast

Gast
Vielen Dank für deine Antwort Guppy!
Ich möchte gerne arbeiten und nicht den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen.Es ist schwer zu beschreiben.Wenn ich draußen im Wald stundenlang wandere oder versuche mehrere Tage und Nächte im Wald zu "überleben",kommen ungeahnte Kräfte in mir hoch.Ich spüre meinen Körper,wie ich ihn noch nie zuvor gespürt habe.Ich könnte förmlich die Bäume aus dem Boden reißen und kilometerweit durch die Gegend werfen.Wenn ich dann aber wieder zu hause ankomme,reißt mich der Alltagstrott zu Boden.Ich bin schwach.Ausgelaugt.Stehe morgens zur Schule nur noch auf,in der Hoffnung mich am Wochenende wieder im Wald erholen zu können.
Ich möchte arbeiten,mich körperlich betätigen.Aber nicht die Art und Weise,wie es hier praktiziert wird.
 
G

Gast

Gast
Dann bist du eben kein Material- und Konsummensch. Wer sagt Dir denn, daß du nützlich für die Gesellschaft sein mußt? Was ist denn schon nützlich? Ich treffe andauernd auf Leute die in irgendwelche Berufe arbeiten oder in einem Verein die nicht nützlich sind.
 

Adria78

Aktives Mitglied
Vielen Dank für deine Antwort Guppy!
Ich möchte gerne arbeiten und nicht den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen.Es ist schwer zu beschreiben.Wenn ich draußen im Wald stundenlang wandere oder versuche mehrere Tage und Nächte im Wald zu "überleben",kommen ungeahnte Kräfte in mir hoch.Ich spüre meinen Körper,wie ich ihn noch nie zuvor gespürt habe.Ich könnte förmlich die Bäume aus dem Boden reißen und kilometerweit durch die Gegend werfen.Wenn ich dann aber wieder zu hause ankomme,reißt mich der Alltagstrott zu Boden.Ich bin schwach.Ausgelaugt.Stehe morgens zur Schule nur noch auf,in der Hoffnung mich am Wochenende wieder im Wald erholen zu können.
Ich möchte arbeiten,mich körperlich betätigen.Aber nicht die Art und Weise,wie es hier praktiziert wird.
Es gibt aber auch Berufe, die man im Wald ausüben kann.

Wie Ranger oder Forstwirt.

Ich persönlich finde es wichtig, auch einen Beruf zu erlernen. Weil das später die Grundlage ist. Möchte man auswandern, hat man damit eher Chancen für eine Aufenthaltsgenehmigung. Will man sich selbständig machen, hat meine Grundlage.

Aber auch ohne genaues Ziel finde ich eine Berufsausbildung, auf die man notfalls zurück greifen kann sehr wichtig.

Dazu kann ich nur jeden Menschen, der später einmal "aussteigen" möchte, raten. Am besten etwas, was einem liegt und vielleicht für die Zukunft noch nützlich sein könnte.
 

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