Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Aufschieberitis und mangelndes Durchhaltevermögen bei Aufgabenbewältigung?

Mikenai

Aktives Mitglied
Hallo,

meine Eltern beschimpften mich früher immer als faul und auch ich dachte immer, dass ich doch eher faul bin. Aber mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher, denn mein Problem ist oftmals nicht die Arbeit/Aufgabe selbst, sondern einfach anzufangen und zu erledigen.

Oftmals sind es ja nicht mal schwere Sachen, sondern teils auch ganz banale Sachen. Zb. mal das Altpapier wegbringen, das ist in 5min erledigt und doch brauche ich Tage bis ich es runterbringe. Wieso? Ich wundere mich ja selbst, dass ich so bin, denn zb. im Berufsleben bin ich ganz anders. Meist reicht es aber auch die Aufgabe nur zu beginnen, dann ziehe ich sie auch eisern durch.

Mich stört es aber vor allem, weil ich deswegen auch meine eigentlichen Probleme nicht in den Griff bekomme. Ich weiß genau, was ich zu tun habe, habe sogar alles genau durchdacht und geplant. Vor ein paar Wochen auch angefangen, aber da ich mich ja täglich dafür motivieren muss, bin ich dann doch wieder in den alten Trott gefallen. So nach dem Motto: "Ach, das kann ich auch Morgen machen." oder "Heute ist es doch schon zu spät dafür".

Am Ende vom Tag rege ich mich auch immer wieder auf, dass ich meine ToDos nicht erledigt habe, nehme es mir dann für den nächsten Tag auch vor. Nur schiebe ich die Aufgaben am nächsten Tag auch wieder vor mir her.

Ich habe schon das Gefühl, dass dieses Aufschieben fast krankhaft ist. Was also kann man gegen sowas tun? Oder wie ist das bei euch? Seit ihr immer motiviert oder wie motiviert ihr euch?
 
N

Nickel

Gast

Neko

Aktives Mitglied
Hi Mikenai (lange nicht gehört ;)),

totally agree! Mir geht es ganz genauso. Erst jetzt wieder: Ich benötigt einen Arzt-Termin und weiß, dass man sich da immer ein oder zwei Monate vorher melden muss. Jetzt schieb ich den Anruf schon vier(!) Wochen vor mich her und das, obwohl ich eigentlich noch im November einen Termin brauche... Erst heute konnte ich mich überwinden.

Man schiebt halt gerne Sachen vor sich her, die man als unangehm empfindet (in meinem Fall das Telefonieren mit Fremden). Was hat mich motiviert, es trotzdem zu tun? Ganz einfach: Mir gibt es eine unglaubliche Befriedigung und das Gefühl "etwas geschafft zu haben", wenn das erledigt ist. Und da ich das ansonsten immer im Hinterkopf habe, stresst es mich total, ich hab ständig das Gefühl, Dinge erledigen zu müssen und komme nie zur Ruhe. Und jedes Mal, wenn ich das begreife, bewege ich meinen A**** und überwinde mich :D
Trotzdem ist meine ToDo-Liste auch heute noch voll mit unangenehmen Dingen - bin also für Tipps genauso dankbar!

Liebe Grüße,
Neko
 

Mikenai

Aktives Mitglied
Hallo Mikenai,

Falls du dafür ein Fachwort suchst: Prokrastination.
Da gibts auch x Bücher drüber... ich hab mir sogar mal eins gekauft, weil das auch ganz witzig geschrieben sein soll. Dinge geregelt kriegen - ohne einen Funken Selbstdisziplin: Amazon.de: Kathrin Passig, Sascha Lobo: Bücher leider hab ichs schon seit 2 Jahren hier liegen und grad mal 10 Seiten geschafft... Das ist die Ironie daran ;)
Aber vielleicht hilfts dir ja

Viele Grüße
Hallo Nickel

Danke, das Buch bestelle ich mir gleich. Auch auf die Gefahr hin, dass ich ebenso nicht mehr als 10 Seiten schaffe, aber immerhin habe ich die Berfriedigung "etwas" getan zu haben :D

@Neko

Hi,

Ja, ich war lange nicht mehr aktiv, weil ich viel um die Ohren habe und ständig woanders bin. Immerhin wird es bis zum neuen Jahr wohl erstmal ruhig bleiben, aber dann geht es wieder richtig los.

Oh, das mit dem Arzt ist auch so ne Sache, sollte ich auch mal wieder hin, war ich seit Jahren nicht mehr. Aber ich gehöre auch zu denen, die nur dann einen Arzt treffen, wenn sie zu ihm gefahren werden :rolleyes:.

Das mit dem Gefühl des "Schaffens" kenn ich auch sehr gut, aber das Wissen darüber scheint nicht stark genug zu sein, um sich zu überwinden. Negative Gefühle nehmen meist überhand, zb. denke ich beim Kochen nicht ans leckere Gericht, sondern ans dreckige Geschirr und die zu putzende Küche. Daher wäge ich ab und entscheide mich dann in der Regel gegen das Kochen :(.
 

Neko

Aktives Mitglied
zb. denke ich beim Kochen nicht ans leckere Gericht, sondern ans dreckige Geschirr und die zu putzende Küche. Daher wäge ich ab und entscheide mich dann in der Regel gegen das Kochen :(.
Sorry, wenn das jetzt OT ist, aber es gibt noch einen sehr guten Grund FÜR das Kochen: der Gesundheitsaspekt! Im Regelfall sind selbstgekochte Gerichte wesentlich gesünder als deine Alternativen (es sei denn, du entscheidest dich dann für Obst und Gemüse ;))

Wenn du Tipps aus dem Buch kennst, gib mal bitte eine Rückmeldung - hier gibt es bestimmt einige interessierte^^
 

Selah

Aktives Mitglied
Kenn ich auch alles - vor allem die Trennung zwischen privatem und beruflichem Leben. Im Job mache ich alles gründlich, bin (über)pünktlich, bin sehr ehrgeizig und genau und ärgere mich über jeden noch so kleinen Fehler. Im Privaten kann ich locker ne Woche am ungespülten Geschirr vorbeigehen ohne was zu tun. Flaschen wegbringen? Ja, müsste auch mal wieder sein und und und. Auch meinen Kram für den Steuerberater suche ich immer erst auf den letzten Drücker zusammen. Hab mich schon oft gefragt, woran das liegt. Offenbar kann ich ja Dinge anpacken und durchziehen - privat scheint ist mir das aber irgendwie nicht so wichtig. Vielleicht weils im Gegensatz zur Arbeit da kein Feedback/Anerkennung ect. gibt. Ich müsste es "nur" für mich machen und mir ist es wiederum eigentlich nicht so wichtig...also bleibt es am WE liegen und in der Woche hab ich Arbeitsstress - da wirds eh nicht.:rolleyes:

Und klar, Aufräumen macht mir auch keinen Spaß. Putzen auch nicht. Irgendwelche amtlichen Papiere zusammenzusuchen auch nicht. Und so kommt's auf die lange Bank, weil: wenn ich frei hab, will ich ja ausspannen und nix machen, was ich nicht mag - Teufelskreis.

Naja...ich schau auch mal nach dem Buch:)
 

Mikenai

Aktives Mitglied
Sorry, wenn das jetzt OT ist, aber es gibt noch einen sehr guten Grund FÜR das Kochen: der Gesundheitsaspekt! Im Regelfall sind selbstgekochte Gerichte wesentlich gesünder als deine Alternativen (es sei denn, du entscheidest dich dann für Obst und Gemüse ;))
Das stimmt, allerdings esse ich keine Fertiggerichte. Unter der Woche esse ich Abends ausschließlich Obst/Gemüse/Milchprodukte etc., weil das minimal Geschirr generiert (1x Teller, 1x Schüssel, 1x Besteck). Ich hab nichts gegen Fertiggerichte, aber das erzeugt ja fettiges Geschirr und mehr Aufwand für mich ;)

Am Wochenende koche ich selten mal was, gehe hin- und wieder zu den Eltern oder eben Auswärtsessen.


@Selah

Ich glaub du sprichst da einen entscheidenden Punkt an, ich bin in deinem Text am "für mich" hängen geblieben. Denn so scheint es bei mir auch zu sein, Dinge, die ich für mich tuen muss, betrachte ich als nicht so wichtig. Ganz anders bei Dingen für Andere. Zb. habe ich es gehasst in meiner Wohnung Möbel aufzubauen, bei meinem Cousin habe ich dafür sogar nen Sonntag geopfert und kein Problem damit gehabt. Auch bin ich mir selbst gegenüber sehr geizig, zb. hatte meine Schwester letztes WE Geburtstag und ich habe ihr ein teures Parfüm geschenkt, obwohl ich niemals für mich selbst so viel für ein Parfüm ausgeben würde.


Ich hatte mir sogar schon überlegt, einen Talisman zuzulegen, quasi ein Symbol (zb. Armband, Ring, etc.), das mich täglich daran errinnern soll, meine Aufgaben zu erledigen. Also es immer mit einer Aufgabe zu verbinden, denn desöfteren habe ich auch das Problem, dass ich Aufgaben im Laufe des Tages einfach vergesse :(
 

Nevermind

Aktives Mitglied
Als Student kann ich ein Lied davon singen und wenn man sich an der Uni so umhört, scheint das bei 90% der Studenten so zu sein. Ich glaub bei anderen Gesellschaftsgruppen ist ds nicht viel anders. - "Ich hab ein Motivationsproblem, bis ich ein Zeitproblem habe." Es wird immer alles auf den letzten Drücker gemacht und Deadlines sind grundsätzlich schonmal nur grobe Orientierung. Damit kann man auch schon 3 Mal auf die Fresse gefallen sein und sich in höchsten Tönen geschworen haben, es beim nächsten Mal anders zu machen, man schiebt es trotzdem wieder bis zur letzten Minute raus.
Da hilft nur konsequente Selbstdisziplin. Ich selbst überwind mich immer, indem ich mir alles Aufschreibe was zu tun ist und dann jeden Tag dafür ein Zeitfenster plane, welches ich dann abarbeite. Das hat allerdings einige Zeit gedauert bis das funktionierte. Anfangs saß ich bspw. mal (für mein empfinden viel zu früh) an einer Facharbeit und hab angefangen mein Zimmer aufzuräumen. Ich würde nie freiwillig und grundlos mein Zimmer aufräumen, aber irgendwie war es da wohl das kleinere Übel. :rolleyes:
 

Mikenai

Aktives Mitglied
Ja, die Selbstdisziplin ist bei mir in der Tat Mangelware :(. Ich habe mal einen Kunden in den USA getroffen, der jeden Tag Morgens seine Aufgaben für den Tag notierte und er ging Abends nicht ins Bett bis die Liste fertig war. Er meinte, dass es Anfangs sehr schwer war, aber mittlerweile zieht er es durch, selbst wenn er dann Nachts den Müll rausbringen muss.

Eine Aufgabenliste habe ich auch, die wird auch gut gepflegt im Smartphone. Auch Pläne erstelle ich regelmäßig für die Aufgaben, das macht mir sogar Spass, aber ich setze die Pläne halt nicht um.
 

Neko

Aktives Mitglied
Hm, Motivation fürs Aufräumen wäre dann bei dir doch sicher auch, wenn du Besuch bekommst, oder? d.h. du räumst dann nicht für dich sondern für deinen Besuch auf. Ergo: Öfter mal Leute einladen ;)

Ähnlich könnte ich mir das auch bei Eltern vorstellen... Ihr Kind braucht ein Arzttermin - also da anrufen, ist ja fürs Kind. Und wo ich schon mal grad dabei bin, ruft man den eigenen Hausarzt auch mal wieder an.
Oder Steuern, Versicherungen, bla: Das Geld fürs Kind muss beantragt werden, da kann man dann gleich die eigenen Formulare mitmachen - den Startschritt hat man eh schon gemacht.
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben