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Aufgeben und Schicksal akzeptieren mit 28

Leute, ich frage mich, ob ich aufhören soll zu kämpfen. Ich bin jetzt 28 und fühle mich richtig alt. Ich habe Jimi Hendrix, Jim Morrison, Janet Joplin, Amy Winehouse etc. überlebt.

Also ich spreche nicht davon mir das Leben zu nehmen. Ich spreche davon, die Sachen zu akzeptieren, so wie sie sind und damit zu leben. Akzeptieren, dass ich einiges falsch gemacht habe und mein restliches Leben halt nicht mehr so rosig sein wird.

Manchmal ist es besser, aufzugeben. Manche Türchen sind jetzt halt zu für mich. Aber so schlimm ist das nicht, dann muss ich nicht mehr wählen.

Ich habe einfach keine Lust mehr, mich anzustrengen.
 
Naja, hängt das nicht auch damit zusammen, dass man ab 30 das Leben realistischer sieht und nicht mehr so optimistisch und verträumt ist?
Man sagt ja, "Traue niemandem über 30".

Es gibt einfach Dinge, die sind passiert in meinem Leben, die lassen sich nicht rückgängig machen, und ich muss und will das jetzt akzeptieren. Diese Dinge wären vielleicht auch passiert, wenn ich anders gehandelt hätte.
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Gegen was kämpfst du denn an?

Manchmal fühlt man sich "alt", obwohl man es nicht ist, weil man viele Belastungen aushalten muss. In einer Krise steckt. Viel zu kämpfen hat. Einen Haufen Ängste mit sich herumträgt. Oder auch ungeklärte Themen und Verletzungen hat.

Um etwas an seinem Leben zu ändern, dafür ist es nie zu spät. Nur oft muss man erst einmal wieder ansatzweise in die Kraft kommen. Oder überlegen, was man wie anpacken sollte. Oder womit man anfangen sollte. Wenn man in einer Krise steckt, Depressionen hat oder allgemein Sorgen und Kummer, ist das häufig gar nicht so einfach.

Damit abfinden, dass man sich schlecht fühlt, sollte man sich meiner Ansicht nach nie. Das solltest du auch weniger an einem Alter festmachen.
 
Ich kann es selber nicht so genau sagen, aber das Leben ist ein Kampf für mich. Ich habe keine Lust mehr, mich zu verausgaben und kaputtzumachen. Ich habe das Gefühl, ich schulde der Welt was und muss liefern, liefern, liefern, glänzen, glänzen, glänzen, ackern, ackern, ackern.

Das muss aufhören. Aber es gibt leider heutzutage keine "easy" Jobs mehr. Ich wäre einfach froh, wenn ich eine Arbeit finden würde, wo ich mich nicht so unter Druck gesetzt fühle.

Keine Ahnung, ich will nur noch Schadensbegrenzung machen. Wenn man als Wunderkind verschrien wurde und man dann im Leben scheitert... ja, das ist ein Scheiss-Gefühl.

Das Ding ist genau das: Wenn man von anderen abhängig ist, dann kann man nicht unabhängig werden. Aber es wird Zeit, sich abzunabeln. Meine Eltern waren halt mit meiner Erziehung überfordert, aber ich bin zu alt jetzt um meinen Eltern die Schuld zu geben.
 
Es kommt mir manchmal so vor,

als wäre mein Leben ein Haus,
bei dem die Grundmauern aus Papier sind,
und drohen zusammenzubrechen.
Und ich muss ständig was reparieren,
und während ich die eine Mauer repariere,
fällt die auf der anderen Seite schon fast wieder zusammen.

Ob es nicht besser wäre, das Haus einfach abzubrechen und ein neues zu bauen? Mit Mauern, die stabil sind?

Einfach mal bildlich gesprochen, so wie ich fühle, wie mein Leben so ist.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
manchmal hat man so viele Probleme auf einmal, dass sich alles wie ein riesen Berg vor einem aufbaut und man dann das Gefühl hat, das schafft man nie. Aber jede veränderung beginnt mit dem ersten Schritt und wenn man den gegangen ist, fallen die nächsten leichter. Ist denn Dein Job das Hauptproblem? Laugt er Dich zu sehr aus? Magst Du ihn nicht? Manchmal kann eine berufliche Veränderung schon alles umdrehen und schon ist das Leben garnicht mehr so trostlos.
Wenn Du eine einzige Sache anpacken könntest: Sagen wir mal, die gute Fee käme daher: Welche Sache würdest Du anpacken und verbessern? Und was hättest Du gern anders?
 

HarryHallerJr

Neues Mitglied
Hallo GlimmerOfHope,

Deine Stimmung aus Resignation und Traurigkeit kommt mir von mir selbst bekannt vor, insbesondere das Gefühl "der Welt etwas zu schulden" und es doch irgendwie nicht zu können. Ich würde gerne etwas Konstruktives schreiben, allerdings bleibst du so unkonkret, dass ich mir letztendlich doch nicht so sicher bin, ob ich deine Situation genau verstehe. Pauschal kann man deine Frage, ob man aufhören soll zu kämpfen sicher nicht beantworten. Vor allem wenn niemandem klar ist, wie und wofür du genau kämpst. Es ist natürlich dir überlassen, wie weit du deine Probleme anderen mitteilen möchtest, aber wenn du es tust, könnte dir vielleicht der eine oder andere in diesem Forum mit einem Ratschlag und aufmunternden Worten helfen.

lg
 
Ach, ich könnte da noch so viel dazu schreiben.

Ehmmm... naja es geht so in die Richtung: Akzeptieren, dass ich ein Nerd bin. Ich habe jahrelang dagegen angekämpft und wollte keiner sein. Weil das so was von uncool ist und man auf die Schnauze kriegt und keine Freundin findet und der Aussenseiter ist etc. Aber naja, ich BIN halt ein Nerd. Das ist, was ich BIN.

Auch meine Schwächen akzeptieren. Dass ich halt dünn bin und nicht so sportlich, dass ich schlechte Augen und Zähne haben, dass ich ein Prokrastinator bin und Dinge anfange und nicht zu Ende bringe, dass ich manchmal sehr faul bin, dass ich kein guter Redner bin, dass ich kein Draufgänger bin, der cool ist, dass ich alles unter Kontrolle haben muss etc. Solche Dinge halt. Ich glaube, es hat keinen Sinn, dagegen anzukämpfen.

Aber so hauptsächlich ist es der Job, ja. Ich würde sagen, er trägt ca. 80% zu meiner Depression bei. Ich hätte lieber einen ganz einfachen Job, aber naja, heute mit der Digitalisierung gibt es das nicht mehr.

Hmmm... Ja und irgendwie auch der Druck, ständig einen auf starker Macker machen zu müssen. Was davon kommt, dass ich in einer nicht so schönen Gegend wohne und ständig Gefahr laufe, angepöbelt zu werden von irgendwelchen halbstarken Ausländern (muss ich leider so sagen, auch wenn ich links bin). Kommt wohl auch daher, dass bei mir im Dorf das Gerücht herumging, ich wäre schwul. Aus irgendeinem Grund, den ich nicht nachvollziehen kann. Ich bin nicht schwul und ich mache, würde ich sagen, auch nicht den Eindruck. Von daher habe ich ein Trauma, da ich damals von homophoben Südländern verprügelt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Also wenn der Job das Hauptproblem ist solltest Du unbedingt da ansetzen. Es gibt IMMER einen Job, der besser passt: Auch in Zeiten der Digitaisierung: Das hat damit nichts zu tun.
Aber man muss sich auch gestatten, mal ganz offen zu überlegen: Was würde mir gefallen?
Was genau gefällt Dir an deinem Job nicht: Ist es die Arbeit an sich, oder zB die Kollegen (dann wäre die gleiche Arbeit aber eine andere Firma möglich)
Also ich habe schon von so vielen Menschen gehört, die eine berufliche Veränderung gewagt haben und dann richti aufgeblüht sind.
Gibt es denn etwas das Dir gefallen würde? Was machst Du denn jetzt und warum gefällt es Dir nicht? Man verbringt so viel Zeit im Job: Wenn das nicht passt, ist das sehr sehr belastend.

Und als Nerd solltet Du Dich vielleicht mal in Kreisen rumtreiben, wo auch eher nerdige Leute zu finden sind: Mir fällt da zB spontan eine Anime-Convention ein oder so eine gruppe, wo man Rollenspiele macht: Das sind doch eher nerdige Themen. Also etwas in der Art.
 
Also wenn der Job das Hauptproblem ist solltest Du unbedingt da ansetzen. Es gibt IMMER einen Job, der besser passt: Auch in Zeiten der Digitaisierung: Das hat damit nichts zu tun.
Aber man muss sich auch gestatten, mal ganz offen zu überlegen: Was würde mir gefallen?
Was genau gefällt Dir an deinem Job nicht: Ist es die Arbeit an sich, oder zB die Kollegen (dann wäre die gleiche Arbeit aber eine andere Firma möglich)
Also ich habe schon von so vielen Menschen gehört, die eine berufliche Veränderung gewagt haben und dann richti aufgeblüht sind.
Gibt es denn etwas das Dir gefallen würde? Was machst Du denn jetzt und warum gefällt es Dir nicht? Man verbringt so viel Zeit im Job: Wenn das nicht passt, ist das sehr sehr belastend.
Da ich noch nicht so viele Arbeitsstellen hatte, kann ich da gar nicht wirklich Vergleiche anstellen. Ist es die Arbeit an sich? Jein. Die Kollegen? Jein. Was mich innerlich fertigmacht sind diese Machtspielchen zwischen Chef und Angesteller, was, ich nehme jetzt mal an, auch in anderen Berufen gibt. Wenn der Chef zwei Gesichter hat, ein freundliches für die Klienten, aber hintendrum ist er eigentlich ein A*******. Machtgier, Unehrlichkeit. Solche Sachen machen mich mehr fertig, als ich zugeben möchte.

Und als Nerd solltet Du Dich vielleicht mal in Kreisen rumtreiben, wo auch eher nerdige Leute zu finden sind: Mir fällt da zB spontan eine Anime-Convention ein oder so eine gruppe, wo man Rollenspiele macht: Das sind doch eher nerdige Themen. Also etwas in der Art.
Hmmmm... naja, ich bin jetzt auch nicht der typische Nerd à la Sheldon Cooper. Naja, was ist überhaupt ein Nerd?

Und dann? Was passiert, wenn man das "akzeptiert" (wenn das überhaupt möglich ist) und nicht mehr dagegen ankämpft? Irgendwie hoffe, ich dass du einen Weg zu wahrer Akzeptanz findest, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie das funktionieren soll. Warum nicht lieber trainieren, das verbessern, was man verbessern kann? Oder möchtest du ein Nerd sein? Falls ja, dann solltest du selbstverständlich zu dir stehen, doch falls du keiner sein möchtest, dann solltest du dir deine Identität nicht von deinem Körper vordiktieren lassen, zumindest nicht dort, wo du es nicht musst.
Wenn's nicht sein muss, dann nein, will ich kein Nerd sein. Aber es ist halt so, wie soll ich dagegen ankämpfen? Ich weiss ja nicht, was genau überhaupt ein Nerd ist.
Aber es würde meine Situation glaube ich einfacher machen, wenn ich es einfach akzeptieren würde.
 

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