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aufbruch der gefahr

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frara

Urgestein
ab januar 2016 kann "mein kampf" wieder gefahrlos zwischen liebesromanen und ernährungsbüchlein in den buchhandlungen entdeckt und gekauft werden. über 70 jahre galt es als verboten!
wie preist man eine solche hasstirade an, ich denke da an die buchmesse in frankfurt, z.b.
verbotene bücher üben einen gewissen reiz aus...

wie seht ihr das??

 

brandonf.

Aktives Mitglied
Das Institut für Zeitgeschichte will das Buch auf Selbstkostenbasis veröffentlichen. Ich habe keine Ahnung, was das für die "Promotion" bedeutet.
Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass dieses Buch ab Erscheinungstermin ein paar Monate auf Platz 1 der Sachbücher-Bestsellerlisten stehen wird.

Ob es gut ist, dass es offen zu kaufen ist? Ich denke man nimmt der Materie vielleicht den Schrecken, wenn dieses Werk keine Sonderbehandlung genießt. Muss es wirklich nicht offen verfügbar sein? Man könnte es sich heute zu Forschungszwecken im Antiquariat oder online als PDF runterladen. Deswegen ändert sich mit einer offenen Neuerscheinung wahrscheinlich nichts.
Das Buch soll mit Kommentaren über 2000 Seiten umfassen. Die "Stammtisch-Niveau-Dorftrottel" werden sich da sicher nicht durchlesen und dann etwaige Ideen in die Tat umsetzen. Für geschichtlich Interessierte ist es ganz nett.

Meines Erachtens sollte man jedenfalls auf folgende Dinge verzichten:

- prachtvolle Aufmachung
- Dünndruck in Leinen
- Lederausgaben mit Goldschnitt
- Cover mit einem brüllenden Hitler.

Ein schlichtes weißes Buch ohne Bilder aus einfacher Pappe mit schwarzer Schrift sollte ausreichen. Es sollte nicht die Möglichkeit gegeben werden, dass es ein Highlight in der privaten Bibliothek und Blickfang wird.
 
P

per

Gast
Mich hat auf jeden Fall schon lange interessiert, was da drin steht und deshalb werde ich es mir kaufen. Ja, ich weiß: Ich hätte es mir schon lange als PDF besorgen können, aber ich hätte es gerne als Buch. Ich hatte als Kind mal eine alte Ausgabe in der Hand, aber da hat es mich natürlich nicht interessiert.
Soweit ich weiß, war das Buch an sich auch nicht verboten, sondern nur der Verkauf, weil die Rechte an dem Buch dem Staat Bayern gehörten und der es nicht hergestellt hat ... oder so ähnlich. Bin jetzt grad zu faul um nachzuschauen :). Kann mir jemand die genaue Sachlage erklären?
 

Tine

Sehr aktives Mitglied
ab januar 2016 kann "mein kampf" wieder gefahrlos zwischen liebesromanen und ernährungsbüchlein in den buchhandlungen entdeckt und gekauft werden. über 70 jahre galt es als verboten!
wie preist man eine solche hasstirade an, ich denke da an die buchmesse in frankfurt, z.b.
verbotene bücher üben einen gewissen reiz aus...

wie seht ihr das??

Ich werde mir das kaufen :)
 

Ostergesetz

Aktives Mitglied
Man konnte es auch schon vorher kaufen.
Ich habe eine kommentierte Ausgabe von Zentner.
So viel wird sich wohl nicht ändern, das Buch ist auch nicht sonderlich toll geschrieben.
 

frara

Urgestein
Man konnte es auch schon vorher kaufen.
Ich habe eine kommentierte Ausgabe von Zentner.
So viel wird sich wohl nicht ändern, das Buch ist auch nicht sonderlich toll geschrieben.
stimmt, ostergesetz.
obgleich es der "bock vom babelsberg*" seinerzeit angepriesen hat wie "eiskaltes bier in der glühenden hitze eines außergewöhnlich heißen sommers"..


*j.goebbels

 

weltenwanderin

Aktives Mitglied
Wir haben in der Schule vor ein paar Jahren im Geschichts-LK Auszüge daraus gelesen. Fand ich gut, wenn man immer gleich einen Riegel davor schiebt, stilisiert man das nur noch unnötig hoch. Da steht eh so haarsträubendes Zeug drin, dass man es eh nicht ernst nehmen kann und zwangsläufig dazu Abstand nimmt, zumindest habe ich es so empfunden. Wieso kann man nicht mal ungezwungener damit umgehen, in anderen Jahren ist es schon seit Jahren ein Kassenschlager, in der Türkei z.B., wenn ich mich richtig erinnere. Hier in Deutschland arbeiten wir diese Zeit so gründlich auf, da kann man diese Schrift genauso gut mit dazu nehmen.
 

Daoga

Urgestein
Alte Ausgaben sind immer noch zu finden, tauchen bei Wohnungsauflösungen oder in den Bücherstapeln in den Recyclinghöfen auf. Wer es haben wollte, hat es längst, in einer alten Originalausgabe, ohne jede Kommentierung, und deshalb ist die ganze Diskussion darüber eigentlich reine Schmierenkomödie, man prügelt mal wieder den Esel (ein Buch, nicht mehr als Druckerschwärze auf Papier), wenn man in Wahrheit Hitler, die Nazis und die ganze böse deutsche Vergangenheit prügeln will,
in meinen Augen purer, sinnleerer Aktionismus, weil man selbst durch maximale Prügel, maximales Gedenken, maximales Denkmal-aufstellen oder kritische-Filme-mit-Preisen-überhäufen nicht das geringste mehr an dem ändern kann, was damals geschah.
Aber die Zeiten haben sich gründlich geändert seit 1945, das Wissen, was daraus am Ende wurde, ist jedem zugänglich der wissen will (und wer nicht wissen will, ist eh ein Trottel), und deshalb besteht keine Gefahr mehr, daß die Leute abermals (abgesehen von genannten Trotteln) darauf hereinfallen. Übrigens hat "Mein Kampf" schon damals bei etlichen Menschen, die nicht dem damals vorherrschenden latent antisemitischen, chauvinistischen Zeit(un-)geist anhingen, die Alarmglocken schrillen lassen - nur waren es damals zu wenige, um irgendetwas zu verhindern. Das Machwerk aus heutiger Sicht und mit offenen Augen zu lesen ist allenfalls entlarvend, aber mit Sicherheit keine Gefahr mehr für die "Starken im Geiste". Wer schwach im Geist ist, soll gefälligst die Finger davon lassen...
 

Despina

Mitglied
Als historisches Dokument fände ich es sicher interessant mal zu lesen. Mich würde z.B. aus erster Hand interessieren, ob in dem Buch reale Anhaltspunkte zu finden sind, warum der Herr H. so geworden ist und ob man in dem Buch seinen Wahn erkennen kann.
Zwar habe ich bereits in der Schule einiges darüber gelesen, aber das war ausschließlich Literatur von Menschen über Herrn H.
Also, nicht aus erster Hand.

Gut finde ich die Kommentierung des Buches. Sein Pamphlet wird also nicht einfach so in naive Hände gegeben.
Kritisch finde ich die Möglichkeit, dass latente Nationalisten jetzt das Buch offen mit sich herumtragen können und es eventuell dazu missbrauchen könnten, um Stimmung zu machen. Es wird ihnen einfacher gemacht.

Zur jetzigen Zeit würde mich interessieren, wer von den Einnahmen profitiert und v.a. wohin die Gewinne gehen.

Und ich bin mir nicht sicher, wie ich reagieren würde, wenn es auf Platz 1 der Bestseller-Listen landen würde. Es bleibt ein komischer Beigeschmack. Ich denke, wenn es in öffentlichen Bibliotheken ausliegen würde, würde ich schon einmal reinsehen.

Ob ich Geld dafür ausgeben würde....eher nicht.
 
Status
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