Hallo aconan,
Hallo Nordrheiner,
entschuldigt, dass ich mich in Euren Dialog einmische. Deine Situation scheint von Einsamkeit bestimmt, acanon. Dir fehlt Gemeinschaft, der soziale und persönliche Bezug zu anderen Menschen. Die Gründe dafür erschließen sich für mich aus dem, was Du über deine Familie andeutest.
So ungewöhnlich scheint mir deine Situation gleichwohl wiederum nicht, sind doch heute die Familienverhältnisse oft leidend. Daraus ergibt sich für Menschen leider oft ein innerer Zwang, dieses Defizit auszugleichen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie oft ein Leben lang Suchende sind.
Zugleich kann sich daraus ein Anspruch an andere Menschen, an Beziehungen entwickeln, die diese schlicht überfordern. Ich habe hier in anderem Zusammenhang erst kürzlich auf den Liedtitel "Wenn Du in dir selber nicht zu Hause bist, bist Du nirgendwo zu Haus" hingewiesen.
Für dich, aconan, heißt das, Du brauchst eine Mitte, einen Anker, an dem Du festmachen kannst. Da ist, wenn ich dich richtig lese, der Wunsch nach Gemeinschaft, nach menschlicher Nähe. Gerade die beginnende Studienzeit eröffnet dazu Möglichkeiten. Gemeinsames Forschen, das Fragen und Suchen nach Lösungen, bringt Menschen oft sehr nahe zusammen und es entstehen auch Beziehungen.
Viele Paare lernen sich gerade während der Ausbildung kennen.
Das ist also durchaus eine Chance für dich, arcanon.
Deine Empfehlung, Nordrheiner, verstehe ich, wende aber ein, dass Du arcanon`s Suche damit überlagerst, ja ich möchte sagen, überfrachtest. Wenn Du ihn dann noch mit einem christlichen Paar zusammenbringen willst, in eine christliche Familie, setzt Du ihn wohlmöglich einer Spannung aus, die am Ende in der Sackgasse endet.
Ich werde konkret: Das Ehepaar, die Familie, die Du offenbar im Sinn hast, wird versuchen, arcanon zu missionieren, zu bekehren. Misslingt das, werden sie wohlmöglich aufgeben und arconan ist wieder allein.
Am Ende wird es nur Enttäuschungen geben und zwar auf beiden Seiten. Die Familie, das Paar wird feststellen, dass das "Objekt" ihrer Bemühungen nicht bereit sei, diesen Weg zu gehen.
Und arcanon wird sich enttäuscht zeigen, weil er sich verlassen fühlt. Das aber ist er schon.
Am Ende bleiben dann nur Enttäuschungen und Frust.
Wenn ich einem Menschen helfen will, sollte ich das im Bezug auf mich absichtsfrei machen.
Burbacher