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Gast
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Liebes Forum,
ich bin 44 und habe ein großes Problem mit dem ich nicht fertig werde!
Schon seit Jahren gerate ich im Berufsleben ständig in eine emotionale Abhängigkeit, die mein ganzes übriges Leben belastet. Was bedeutet, daß ich mich in meiner Freizeit mit nichts anderem mehr als mit diesem Thema beschäftigen kann. Daher habe ich in den letzten 4 Jahren auch einige Male den Arbeitsplatz gewechselt.
Ich bin von Beruf Altenpflegerin. Vor ein paar Jahren habe ich mich unwahrscheinlich zu einem fast 80-jährigen Heimbewohner hingezogen gefühlt. Ich bewunderte seine Klugheit und Bildung. Er strahlte so viel Würde aus. Er war im Berufsleben ein hohes Tier gewesen und es schmeichelte mir, daß er mich richtig anhimmelte. Wenn er mir Komplimente machte und mir zeigte, daß er sich körperlich zu mir hingezogen fühlte, waren das für mich glückliche Momente. Wenn mir bei den Wochenend- oder Nachtdiensten mal freie Minuten blieben, suchte ich ihn auf und wir unterhielten uns oder wir saßen da Hand in Hand und er streichelte mir schon mal über den Rücken oder den Arm.
Ja, es war ein kleiner Flirt und ich genoss es. Mir ging es dann richtig gut. Aber an Tagen wo er auch mal schlecht gelaunt und garstig war, fiel ich in ein tiefes Loch wenn ich nach Hause kam. So groß war meine Angst, daß er mich nicht mehr mögen könnte. Das überschattete dann sofort meine gesamte Freizeit. Ich lebte diesen Flirt ein Jahr lang. Als er starb, brach für mich erst mal eine Welt zusammen. Ich musste mich 2 Wochen krankschreiben lassen.
Dieser Arbeitsplatz ohne ihn war danach nicht mehr MEIN Arbeitsplatz und ich bewarb mich in einem anderen Heim. Zuerst fühlte ich mich sehr wohl bis ich mich in den Leiter vom Pflegedienst verguckte. Ich wollte es schon förmlich erzwingen, daß er sich für mich interessierte. Wenn er mich mal anlächelte, mich nach meinem Wochenende fragte oder mich mal an der Schulter berührte, deutete ich unheimlich viel hinein. Wenn er meine Arbeit lobte hing der Himmel voller Geigen. Wenn er mich mal kritisierte, war ich so fertig, daß ich tagelang darüber nachgrübelte. Ich war verliebt und ich glaube, er wusste das auch. Ich hatte dann auch den blöden Plan, ihn nach einer Weihnachtsfeier zu verführen. Es ergab sich so, daß ich anbieten konnte, ihn und eine Kollegin mit dem Auto abzuholen und auch wieder nach Hause zu fahren weil sie in meiner Nähe wohnten. Auf der Feier setzte ich mich ihm gegenüber und flirtete trotz meiner Schüchternheit mit ihm. Er schien sich geschmeichelt zu fühlen und ging darauf ein.
Auf dem Rückweg setzten wir zuerst die Kollegin ab und dann hielten wir an seinem Haus. Er sah mich sehr intensiv an und meinte, daß es ein schöner Abend war. Da nahm ich allen Mut zusammen und fragte, ob wir den Abend nicht noch bei einem Kaffee oder Wein fortsetzen könnten. Doch ich bekam einen Korb! Er sagte, er finde mich nett, aber er habe eine Freundin. Ich solle bitte akzeptieren, daß wir nur Kollegen sind.
Ich fuhr heulend nach Hause und danach war es nicht mehr wie vorher. Der Glanz im Berufsalltag war weg, weil ich wusste, daß ich meine Gefühle für ihn abstellen oder zumindest unterdrücken musste. Das schaffte ich nicht. Ich wurde unkonzentriert und machte Fehler. Bekam im Oktober letzten Jahres die Kündigung!
Vor knapp einem halben Jahr fand ich einen neuen Job und schwor mir, mich nicht wieder emotional von jemandem abhängig zu machen. Doch es kam anders. Schon bald fiel mir ein jüngerer Kollege auf. Er ist 37, sehr lieb und sympathisch. Ich glaube, ich habe bei ihm einen Beschützerinstinkt geweckt. Wenn Not am Mann war, eilte er mir immer schnell zur Hilfe und unterstützte mich, auch wenn er selber Stress hatte. In gemeinsamen Nachdiensten konnten wir uns schon mal privat unterhalten. Er ist auch Single, doch er scheint nicht einsam zu sein. Hat wohl jede Menge Hobbys und Freunde. Ich versuchte, ihn für mich zu gewinnen. Brachte Kekse und Schokolade mit und zeigte Fotos von Reisen, weil er auch gerne reist. Er blieb unverbindlich freundlich. Ich wartete so sehr darauf, daß er mich nach einem privaten Treffen fragen würde. Stattdessen kamen Tipps von ihm, wie ich Leute kennenlernen könnte! Seit ein paar Wochen bemerke ich eine Veränderung. Er hat sich von mir distanziert, womit ich überhaupt nicht umgehen kann! Es gibt Tage, wo er noch immer freundlich ist. Da geht es. Doch da sind auch Tage, wo er mir ziemlich ungehalten und genervt mir gegenüber rüberkommt. Da bin ich dann mit den Nerven am Ende, wenn ich nach Hause komme. Ich kann dann kaum etwas essen, weil ich mich dann frage, ob er mich nicht mehr leiden kann. Vor allem, wenn ich bemerkt habe, daß er bei den anderen Kolleginnen war wie immer, nett und locker, bin ich regelrecht eifersüchtig!
Jetzt habe ich den Tick, daß ich meine, ihn mit einer schlankeren Figur doch noch bekommen zu können. Er hat nämlich eine sportliche Figur während ich in den letzten Jahren ein bisschen mopsig geworden bin. Ich verkneife mir jetzt dermaßen die Kalorien und verzichte auf fast alles, was ich so gerne mag. Ich habe jetzt schon einen richtigen Tick entwickelt! Ich steige 3 mal täglich auf die Waage. Wenn ich wieder ein halbes Kilo mehr wiege, bekomme ich gleich Panik und esse den REst des Tages fast nichts mehr. Bei der Arbeit ist mir oft schlecht vor Hunger, aber ich kämpfe dagegen an. Doch natürlich geht es mir nicht gut damit. Aber ich möchte ihn so gern für mich gewinnen!
Es gibt niemanden, mit dem ich darüber sprechen kann. Ich habe eine paar Bekannte, aber ich glaube, die würden mich für verrrückt erklären. Auch von den anderen Geschichten von Abhängigkeit wissen sie nichts. Sie würden das nicht verstehen können, weil sie dafür viel zu rational sind. Meine Schwester ist glücklich verheiratet. Ihr brauchte ich damit auch nicht kommen.
Könnt ihr mir einen Rat geben, wie ich aus dem ewigen Teufelskreis rauskomme, mich im Job ständig von jemandem abhängig zu machen?
Liebe Grüße!
ich bin 44 und habe ein großes Problem mit dem ich nicht fertig werde!
Schon seit Jahren gerate ich im Berufsleben ständig in eine emotionale Abhängigkeit, die mein ganzes übriges Leben belastet. Was bedeutet, daß ich mich in meiner Freizeit mit nichts anderem mehr als mit diesem Thema beschäftigen kann. Daher habe ich in den letzten 4 Jahren auch einige Male den Arbeitsplatz gewechselt.
Ich bin von Beruf Altenpflegerin. Vor ein paar Jahren habe ich mich unwahrscheinlich zu einem fast 80-jährigen Heimbewohner hingezogen gefühlt. Ich bewunderte seine Klugheit und Bildung. Er strahlte so viel Würde aus. Er war im Berufsleben ein hohes Tier gewesen und es schmeichelte mir, daß er mich richtig anhimmelte. Wenn er mir Komplimente machte und mir zeigte, daß er sich körperlich zu mir hingezogen fühlte, waren das für mich glückliche Momente. Wenn mir bei den Wochenend- oder Nachtdiensten mal freie Minuten blieben, suchte ich ihn auf und wir unterhielten uns oder wir saßen da Hand in Hand und er streichelte mir schon mal über den Rücken oder den Arm.
Ja, es war ein kleiner Flirt und ich genoss es. Mir ging es dann richtig gut. Aber an Tagen wo er auch mal schlecht gelaunt und garstig war, fiel ich in ein tiefes Loch wenn ich nach Hause kam. So groß war meine Angst, daß er mich nicht mehr mögen könnte. Das überschattete dann sofort meine gesamte Freizeit. Ich lebte diesen Flirt ein Jahr lang. Als er starb, brach für mich erst mal eine Welt zusammen. Ich musste mich 2 Wochen krankschreiben lassen.
Dieser Arbeitsplatz ohne ihn war danach nicht mehr MEIN Arbeitsplatz und ich bewarb mich in einem anderen Heim. Zuerst fühlte ich mich sehr wohl bis ich mich in den Leiter vom Pflegedienst verguckte. Ich wollte es schon förmlich erzwingen, daß er sich für mich interessierte. Wenn er mich mal anlächelte, mich nach meinem Wochenende fragte oder mich mal an der Schulter berührte, deutete ich unheimlich viel hinein. Wenn er meine Arbeit lobte hing der Himmel voller Geigen. Wenn er mich mal kritisierte, war ich so fertig, daß ich tagelang darüber nachgrübelte. Ich war verliebt und ich glaube, er wusste das auch. Ich hatte dann auch den blöden Plan, ihn nach einer Weihnachtsfeier zu verführen. Es ergab sich so, daß ich anbieten konnte, ihn und eine Kollegin mit dem Auto abzuholen und auch wieder nach Hause zu fahren weil sie in meiner Nähe wohnten. Auf der Feier setzte ich mich ihm gegenüber und flirtete trotz meiner Schüchternheit mit ihm. Er schien sich geschmeichelt zu fühlen und ging darauf ein.
Auf dem Rückweg setzten wir zuerst die Kollegin ab und dann hielten wir an seinem Haus. Er sah mich sehr intensiv an und meinte, daß es ein schöner Abend war. Da nahm ich allen Mut zusammen und fragte, ob wir den Abend nicht noch bei einem Kaffee oder Wein fortsetzen könnten. Doch ich bekam einen Korb! Er sagte, er finde mich nett, aber er habe eine Freundin. Ich solle bitte akzeptieren, daß wir nur Kollegen sind.
Ich fuhr heulend nach Hause und danach war es nicht mehr wie vorher. Der Glanz im Berufsalltag war weg, weil ich wusste, daß ich meine Gefühle für ihn abstellen oder zumindest unterdrücken musste. Das schaffte ich nicht. Ich wurde unkonzentriert und machte Fehler. Bekam im Oktober letzten Jahres die Kündigung!
Vor knapp einem halben Jahr fand ich einen neuen Job und schwor mir, mich nicht wieder emotional von jemandem abhängig zu machen. Doch es kam anders. Schon bald fiel mir ein jüngerer Kollege auf. Er ist 37, sehr lieb und sympathisch. Ich glaube, ich habe bei ihm einen Beschützerinstinkt geweckt. Wenn Not am Mann war, eilte er mir immer schnell zur Hilfe und unterstützte mich, auch wenn er selber Stress hatte. In gemeinsamen Nachdiensten konnten wir uns schon mal privat unterhalten. Er ist auch Single, doch er scheint nicht einsam zu sein. Hat wohl jede Menge Hobbys und Freunde. Ich versuchte, ihn für mich zu gewinnen. Brachte Kekse und Schokolade mit und zeigte Fotos von Reisen, weil er auch gerne reist. Er blieb unverbindlich freundlich. Ich wartete so sehr darauf, daß er mich nach einem privaten Treffen fragen würde. Stattdessen kamen Tipps von ihm, wie ich Leute kennenlernen könnte! Seit ein paar Wochen bemerke ich eine Veränderung. Er hat sich von mir distanziert, womit ich überhaupt nicht umgehen kann! Es gibt Tage, wo er noch immer freundlich ist. Da geht es. Doch da sind auch Tage, wo er mir ziemlich ungehalten und genervt mir gegenüber rüberkommt. Da bin ich dann mit den Nerven am Ende, wenn ich nach Hause komme. Ich kann dann kaum etwas essen, weil ich mich dann frage, ob er mich nicht mehr leiden kann. Vor allem, wenn ich bemerkt habe, daß er bei den anderen Kolleginnen war wie immer, nett und locker, bin ich regelrecht eifersüchtig!
Jetzt habe ich den Tick, daß ich meine, ihn mit einer schlankeren Figur doch noch bekommen zu können. Er hat nämlich eine sportliche Figur während ich in den letzten Jahren ein bisschen mopsig geworden bin. Ich verkneife mir jetzt dermaßen die Kalorien und verzichte auf fast alles, was ich so gerne mag. Ich habe jetzt schon einen richtigen Tick entwickelt! Ich steige 3 mal täglich auf die Waage. Wenn ich wieder ein halbes Kilo mehr wiege, bekomme ich gleich Panik und esse den REst des Tages fast nichts mehr. Bei der Arbeit ist mir oft schlecht vor Hunger, aber ich kämpfe dagegen an. Doch natürlich geht es mir nicht gut damit. Aber ich möchte ihn so gern für mich gewinnen!
Es gibt niemanden, mit dem ich darüber sprechen kann. Ich habe eine paar Bekannte, aber ich glaube, die würden mich für verrrückt erklären. Auch von den anderen Geschichten von Abhängigkeit wissen sie nichts. Sie würden das nicht verstehen können, weil sie dafür viel zu rational sind. Meine Schwester ist glücklich verheiratet. Ihr brauchte ich damit auch nicht kommen.
Könnt ihr mir einen Rat geben, wie ich aus dem ewigen Teufelskreis rauskomme, mich im Job ständig von jemandem abhängig zu machen?
Liebe Grüße!