Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Arbeit bei IT-Dienstleister, Chef macht viele Sprüche, Frust

G

Gelöscht 116354

Gast
Ich arbeite wie schon oft erwähnt bei einem IT-Dienstleister. Es gefällt mir gar nicht und ich zittere jeden Tag wegen einer möglichen Kündigung. Der Chef ist direkt und macht Sprüche über mich. Ich kann damit schlecht umgehen.


Ich werde mit vielen Situationen konfrontiert, die ich einfach nicht lösen kann… und dann der Chef der Sprüche über mich macht.


An folgenden Situationen habe ich zu knabbern:

Situation A

1. Ich sollte bei einer Mitarbeiterin ein Programm installieren. Das Programm läuft bei einer Kollegin gut. Aber seitdem es installiert ist, verursacht es bei Mitarbeiterin X Probleme.

2. Programm deinstalliert und neu installiert. -> Probleme

3. Kunden Support angeschrieben. Die mögliche Lösung versucht umzusetzen. -> Probleme

Ich weiß langsam nicht weiter.

Zwischendurch gab es keine Unterstützung vom Chef oder Kollegen. Der Chef hat mir zwischendurch Sprüche reingedrückt, wie

„Kollegin X musste wegen dir nach Hause gehen. Der Chef ist nicht begeistert“

Was sollte ich aber dann machen, wenn es nicht funktioniert?



Oder ich habe die Zugangsdaten für ein Programm nicht und habe den Support angeschrieben. Ich habe den Chef gesagt, dass ich die Zugangsdaten nicht gefunden habe und deshalb nicht weiterkomme. Anstatt mit mir zu schauen, oder zu sagen wo sie sein könnten, sagt er ich sollte sie schon haben. Das Problem dauert schon seit einigen Wochen an, ich sollte es langsam hin kriegen.

Es kommen immer Sprüche vom Chef, die mich runterziehen.



Wahrscheinlich ist der Chef frustriert, ich bin frustriert. Ich habe Angst vor einer Kündigung. Wieso tue ich mir das an?

Naja ich warte ab, bis Plan B greift.

Ich habe wegen meiner Krankheit (Autismus, Depression,….) eine Behinderung beantragt. Der Antrag läuft jetzt schon seit 3 Monaten. Vielleicht hilft mir das Integrationsamt.. einen vernünftigen Job zu finden und kann später dann vermitteln

2. Ich habe schon das Arbeitsamt angesprochen und einen vernünftigen Vermittler bekommen. Jetzt ist das Ding vielleicht eine Maßnahme zu machen oder Ähnliches. Aber ich weiß nicht was Sinnvoll wäre. Ich möchte trotzdem ein „normales“ Leben haben. Auf dem normalen Arbeitsmarkt arbeiten. Geld verdienen.

Ich komme mit den Sprüchen vom Chef nicht zurecht. Und wenn ich Fragen habe oder nicht weiter weiß, dann kommt er mit blöden Sprüchen. Anstatt das er mir weiterhilft.. oder mich einarbeitet.

„Das Problem besteht schon seid Wochen, die Zeit drängt.“

„Du ruiniert den Ruf von der Firma.“

„Du machst die Sachen zur Hälfte fertig. Wir wollen Geld verdienen, wie soll das weitergehen?“



Vielleicht hat er die Vorstellung, das er einen Informatiker einstellt, der sich um alles kümmert und der die Dinge löst.

Anstatt das man den Mitarbeiter richtig einarbeitet.


Mein Anliegen hier:

1. Hat Jemand schon mal bei einen IT-Dienstleister gearbeitet?
2. Hatte Jemand auch schon einen ähnlichen Chef? Wie gehe ich damit im Besten Fall um?
3.Bin ich wirklich so "blöd" bei der Arbeit? "Ruiniere ich den Ruf der Firma"?
4.
Meine Therapeutin hat mir gesagt, ich soll meinen Chef sagen, das ich Asperger habe. Das ich klare Strukturen brauche und klare Ansagen benötige.
Ich habe aber Angst ihm das zu sagen... würdet ihr das machen? Ich habe richtig Panik davor.
 

Obse

Aktives Mitglied
Ich arbeite auch in der IT und gerade da ist es wichtig, dass man sich gegenseitig unterstützt, wenn man Hilfe benötigt.
So ein Verhalten vom Chef zeigt nur, dass er keinerlei soziale und wahrscheinlich auch wenig fachliche Kompetenzen hat.
Ich würde den Supportfall eskalieren lassen und dann nochmal deutlich machen, dass du in dem Fall Hilfe benötigst weil du nicht mehr weiter kommst.
Mittelfristig würde ich mich an deiner Stelle nach einer neuen Arbeitsstelle umschauen.
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
1. Ich arbeite bei einem IT-Dienstleister.

2. Nein, meine Chefs waren bisher echt okay. Aber wenn ich mal was nicht hinkriege und der Vorgesetzte meckert, sage ich meist, dass er gefälligst herkommen und es mir erklären soll, wenn es ach so einfach ist. Entweder lerne ich dann was und kriege es künftig hin oder er scheitert ebenfalls, ist dann aber ruhig (und reißt gar nicht mehr erst so die Klappe auf, aus Angst, dass es doch nicht an mir liegt und er sich selbst dann auch blamiert). Ich denke, da würde dir ein wenig mehr Selbstbewusstsein gut stehen, dann würde er sich auch nicht mehr solch große Stücke rausnehmen.

3. Ich kann dir jetzt nicht sagen, ob du dich wirklich dumm anstellst. Aber eins ist sicher: ein Mitarbeiter allein kann den Ruf einer Firma nicht ruinieren (so er nicht im höchsten Management sitzt). Es ist immer das Zusammenspiel in der Firma.
In deinem Fall, dass man nicht richtig eingelernt wird. Daran ist jedoch die Firma schuld und nicht der Mitarbeiter, der sich nicht anders zu helfen weiß. Ich wurde richtig eingelernt und obwohl ich anfangs wirklich nix konnte was irgendwie Geld gebracht hätte, laufe ich heute problemlos mit, auch bei neuen Aufgaben wo sich sonst ebenfalls keiner auskennt. Das geht, weil das erste halbe Jahr jemand dazu verdonnert wurde, mir bei jeglichen Prozessen und anfallenden Aufgaben zu helfen, bis ich es alleine hinbekam und es auch heute üblich ist, bei neuen Aufgaben gemeinsam im Team eine Lösung zu suchen.

Zumal ich bei deiner Firma davon ausgehe, dass sie dich auch deshalb genommen hat, weil du billig bist (wegen den Zulagen vom Amt und du hast dir sicher keine 60k Anfängergehalt rausgehandelt). Das sehe ich ebenfalls oft - eine Firma nimmt den Billigsten den sie kriegen können und wundern sich dann, wenn der nicht so viel kann wie ein IT'ler der obersten 10%, der aber mindestens das doppelte kosten (dafür das dreifache schaffen) würde. Bzw. man nimmt Leute frisch von der Uni weil sie billig sind und ist dann sauer, weil ihnen - wer hätte es gedacht - die Berufserfahrung fehlt und sie überall langsamer sind.

4. Sobald du den Behinderdengrad hast würde ich das tun. Denn Firmen müssen eine gewisse Behindertenquote erfüllen, sonst müssen sie irgendwelche Steuern oder Strafen oder so zahlen. Dein Chef könnte sonst womöglich beleidigt sein, wenn er im Nachhinein erfährt, dass er besagte Quote durch dich sogar erfüllen würde und trotzdem blechen musste, weil er davon nichts wusste. Es kann zwar sein dass er dich dann erst recht los werden will - aber ganz ehrlich, dann wärst du dort doch ohnehin nie glücklich geworden.

Ich rate dir nach wie vor dringend, dir einen anderen Arbeitgeber zu suchen. Dass du den ätzenden Chef los wirst und vor allem Aufgaben bekommst, die zu deinem Studienprofil passen.
 

Werniman

Mitglied
1. Ich sollte bei einer Mitarbeiterin ein Programm installieren. Das Programm läuft bei einer Kollegin gut. Aber seitdem es installiert ist, verursacht es bei Mitarbeiterin X Probleme.
Aus den Äußerungen folgere ich, dass das Programm lokal auf den Benutzerrechnern installiert ist. Sofern ihr ein Active Directory benutzt, würde ich schauen, ob die Benutzerin das Problem auch hat, wenn sie sich mit ihren Logindaten an einem anderen Rechner einloggt. Und dann mal die Gegenprobe machen: ein User,auf dessen Rechner das Programm anstandslos läuft, mal an den Rechner setzen, wo es Probleme gibt. Wenn das Problem zusammen mit dem User "mitwandert", ist liegt wahrscheinlich ein Problem mit dem Benutzerprofil des Users vor. Es gibt Möglichkeiten, ein Profil neu anzulegen, um solche Probleme zu lösen,sollte es daran liegen.


Oder ich habe die Zugangsdaten für ein Programm nicht und habe den Support angeschrieben. Ich habe den Chef gesagt, dass ich die Zugangsdaten nicht gefunden habe und deshalb nicht weiterkomme. Anstatt mit mir zu schauen, oder zu sagen wo sie sein könnten, sagt er ich sollte sie schon haben. Das Problem dauert schon seit einigen Wochen an, ich sollte es langsam hin kriegen.
Kommt mir bekannt vor. In meinem letzten Job als Admin sollte ich auch Programme administrieren, zu denen ich selbst keinen administrativen Zugang hatte. Nachdem ich den Chef nachweislich mehrfach um Zugangsdaten gebeten habe, da ich sonst nicht meiner Arbeit nachgehen kann, aber nichts geschah, hab ich immer den Support angerufen. Gerade bei professioneller Software haben die Hersteller fast immer ein Hintertürchen für den Support eingebaut. Und der Hersteller stellte das der Firma natürlich immer in Rechnung. Nun rat doch mal, wer angemeckert wurde,weil der Support bemüht wurde,weil man keine eigenen Zugangsdaten hatte ? Will sagen: letztendlich kannst du nichts machen, als immer weiter zu mahnen oder aber weiter den Support zu bemühen. Manche Chefs lernen es immer erst, wenn es Geld kostet.


2. Ich habe schon das Arbeitsamt angesprochen und einen vernünftigen Vermittler bekommen. Jetzt ist das Ding vielleicht eine Maßnahme zu machen oder Ähnliches. Aber ich weiß nicht was Sinnvoll wäre. Ich möchte trotzdem ein „normales“ Leben haben. Auf dem normalen Arbeitsmarkt arbeiten. Geld verdienen.
Von den Maßnahmen des Arbeitsamtes halte ich nicht viel. Zum einen, weil es nur wenige qualitativ gute Maßnahmen gibt. Zum anderen wird dir das Arbeitsamt erstmal durch ein sogenanntes Coaching "helfen" wollen. Zu gut deutsch: die werden dir jemanden an die Seite stellen, der dir "helfen" soll, einen Job zu bekommen. Meist ohne zu beachten, welche gesundheitlichen Einschränkungen du hast, weil diese Coaches meist keine Ahnung haben, mit welchen Einschränkungen die Erkrankungen wirklich daherkommen. Da kommen dann dämliche Ratschläge ala "Probleme auf jeden Fall verschweigen" (=man landet schnell wieder in so einer Chaotenfirma) bis hin zu "gesundheitliche Probleme offenlegen!" (=man wird sofort abgelehnt).

Vielleicht hat er die Vorstellung, das er einen Informatiker einstellt, der sich um alles kümmert und der die Dinge löst.
Gerade in einer IT-Firma *sollte* man erwarten, dass der Chef weiß, dass es die Eierlegende Wollmilchsau im IT-Bereich eigentlich nicht gibt. Es gibt halt viele Einzelberufe, aber kein einziger davon macht einen zum Universalgenie. Ein studierter Informatiker hat nicht automatisch Kenntnisse in der Systemadministration und ein Systemadministrator ist nicht automatisch ein Programmierer.


1. Hat Jemand schon mal bei einen IT-Dienstleister gearbeitet?
Bei einem Dienstleister noch nicht. Aber bei einer Firma, wo der Chef die IT selbst aufgebaut hat,obwohl er nur Quereinsteiger war. Und die Hand drauf hatte und jede Veränderung blockierte, deren Sinn und Zweck er nicht verstand. Da hofft man als Admin dann, dass einem die IT nicht um die Ohren fliegt, solange man noch da arbeitet.


2. Hatte Jemand auch schon einen ähnlichen Chef? Wie gehe ich damit im Besten Fall um?
Leider sind diese Art Chefs beratungsresistent. Selbst wenn du denen klipp und klar sagst, dass du ein gewisses Problem nicht oder nicht allein lösen kannst bewirkt oft nichts. Eine Patentlösung habe ich dafür leider auch noch nicht gefunden.


Meine Therapeutin hat mir gesagt, ich soll meinen Chef sagen, das ich Asperger habe. Das ich klare Strukturen brauche und klare Ansagen benötige.
Ich habe aber Angst ihm das zu sagen... würdet ihr das machen? Ich habe richtig Panik davor.
Ich kann dich gut verstehen. Es gibt 2 mögliche Reaktionen: a) er siehts ein, dass du gewisse Probleme hat und ändert seinen Führungsstil dir gegenüber. Oder b) er sucht sich einen in seinen Augen "funktionierenden" Ersatz. Wofür er sich entscheidet, kann man vorab natürlich nicht sagen.
 

Werniman

Mitglied
2. Nein, meine Chefs waren bisher echt okay. Aber wenn ich mal was nicht hinkriege und der Vorgesetzte meckert, sage ich meist, dass er gefälligst herkommen und es mir erklären soll, wenn es ach so einfach ist. Entweder lerne ich dann was und kriege es künftig hin oder er scheitert ebenfalls, ist dann aber ruhig (und reißt gar nicht mehr erst so die Klappe auf, aus Angst, dass es doch nicht an mir liegt und er sich selbst dann auch blamiert).
Das ist die Methode,wie es richtig wäre. Aber gerade wenn man noch jünger, unerfahrener und noch ohne großes Selbstbewusstsein ist, fällt einem das häufig schwer, sich so zu verhalten. Mich selbst würde das jetzt mit Mitte 40 noch viel Überwindung kosten.

In deinem Fall, dass man nicht richtig eingelernt wird. Daran ist jedoch die Firma schuld und nicht der Mitarbeiter, der sich nicht anders zu helfen weiß. Ich wurde richtig eingelernt und obwohl ich anfangs wirklich nix konnte was irgendwie Geld gebracht hätte, laufe ich heute problemlos mit, auch bei neuen Aufgaben wo sich sonst ebenfalls keiner auskennt. Das geht, weil das erste halbe Jahr jemand dazu verdonnert wurde, mir bei jeglichen Prozessen und anfallenden Aufgaben zu helfen, bis ich es alleine hinbekam und es auch heute üblich ist, bei neuen Aufgaben gemeinsam im Team eine Lösung zu suchen.
Viele Firmen wollen gerne Leute, die von der ersten Minute Umsatz bringen. Der Umstand,dass man sich erstmal in die firmeninternen Prozesse einarbeiten muss, wird leider oft kaum beachtet,sondern der Mitarbeiter soll möglichst nach spätestens einer Woche genausoviel leisten wie einer,der seit Jahren dort arbeitet. Ich wünschte, es würden sich mehr Firmen derart viel Zeit für die Mitarbeiter nehmen wie es bei dir war. Natürlich kommt man sich als Neuling vor wie der Depp vom Dienst, aber solange die Anforderungen steigen und man quasi an den Aufgaben wächst, ist das in Ordnung. Schlimm wäre es, wenn man nach ´nem halben Jahr noch immer die gleichen Drecksarbeiten machen darf wie am ersten Tag, also kein vorankommen zu spüren ist.

Das sehe ich ebenfalls oft - eine Firma nimmt den Billigsten den sie kriegen können und wundern sich dann, wenn der nicht so viel kann wie ein IT'ler der obersten 10%, der aber mindestens das doppelte kosten (dafür das dreifache schaffen) würde.
So wars bei meinem letzten Job auch. Ich war froh, aus der vorherigen Firma rauszukommen und hab daher einen unterdurchschnittlichen Lohn akzeptiert. Wohl auch deshalb,weil ich ja selbst wusste, dass ich fachlich noch nicht das Gelbe vom Ei bin und noch viel zu lernen hatte. Mein Abschluß war ja gerade mal 2 Jahre her. Das Dumme an der Sache: der Chef hat an meinem Gehalt auch festgemacht, welche Aufgaben er mich machen ließ. So konnte ich natürlich nicht an den Aufgaben wachsen.

Ich rate dir nach wie vor dringend, dir einen anderen Arbeitgeber zu suchen. Dass du den ätzenden Chef los wirst und vor allem Aufgaben bekommst, die zu deinem Studienprofil passen.
100% Zustimmung.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben