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Antriebslos, Selbsthass, Suizid

H

Hidan

Gast
Hallo,

ich weiss nicht genau wie ich mein Problem beschreiben soll. Mein Text wird auch sehr verworren sein, da ich nicht weiss, was genau mein Problem ist.
Eigentlich fing alles mit dem Beginn meines Studiums an. Erste Anzeichen hatte ich schon während der Schulzeit. Ich hatte nie richtige Freunde oder eine Freundin oder ernste Interessen. Meine gesamte Schulzeit bestand daraus, die besten Noten zu bekommen. Ich habe den ganzen Tag gelernt und mich ab und zu mit anderen verabredet. Aber ich hatte nie den Drang andere Menschen zu treffen. Wenn ich was "spassiges" machte, wartete ich nur bis es vorrüber ging. Dann erreichte ich das bestmögliche Abitur von 1.0 und fing sofort mit 18 mit dem Medizinstudium an. Alles ging so weiter. Ich lerne nur, und habe kein Interesse an meinen Mitmenschen. Ich bin emotional völlig verrostet. Wenn ein naher Bekannter beispielsweise sterben würde, wäre es mir völlig egal. Ich habe gar keine Emotionen, Interesse, Liebe oder Antrieb. Ich sehe in meinem Leben gar keinen Sinn. Ich gehe bis 18:30 zur Uni lerne bis 02:00 morgens und so verläuft mein Leben seit Jahren. Eigentlich verlief so mein ganzes Leben. Von meinen Eltern und meinem Bruder habe ich immer viel Liebe bekommen. Ich erwidere das auch. Aber ich tue dies nur oberflächlich. Ich täusche jedes Lachen, jede Freude nur vor. Ich bin eigentlich immer traurig. Ich leider unter extremer Versagensangst. Manchmal habe ich solche Angst , eine prüfung nicht zu bestehen, dass ich an Suizid denke. Als Mediziner weiss ich natürlich wie ich Suizid begehen muss, damit es nicht weh tut. Manchmal denke ich wochenlang darüber nach. Einfach eine Tüte über den Kopf, mit Draht zu schnüren und vorher ein Barbiturat nehmen.
Genauso frage ich mich, warum ich überhaupt so was machen will und was für einen Grund ich überhaupt habe, mic zu beschweren. Ich bin sehr reich, habe viel Geld und keine materiellen Sorgen.
Es gibt auch Momente, in denen ich mir eine Freundin wünsche. Einfach eine Person, die ich in den Arm nehmen kann und umarmen kann. Eine Person, die ich vlt. zum Lachen bringen kann. Ich habe noch nie die Hand eines Mädchens gehalten oder geküsst, obwohl ich mir das wünsche.
Wie soll jemand, der keine Freunde hat, eine Freundin haben. Ich habe noch nie "richtige" Freunde gehabt. Alle reden von großen Freundschaften, Freunde fürs leben, mit denen Sie durch Dick und Dünn gehen. Was soll das bedeuten. Ich kenne niemanden ausser meiner Familie, der sich für mich interssiert. Noch nie hat sicht jemand ausser meiner Familie für mich interessiert.
Oft habe ich einfach das Gefühl, dass ich einfach nur für die Prüfungen lebe. Ich lebe, um zu arbeiten, um Examina zu bestehen, um Geld zu verdienen oder einfach auf den Tod zu warten. Mein Vater sagt mir oft, dass ich vergessen habe, das Leben zu geniessen. Er sagt oft, dass mein Leben aus Selbsthass und Trauer besteht. Aber eigentlich hasse ich mich nichtmal. Mir ist einfach alles egal. Ich studiere, komme nach Hause, und warte auf den nächsten Tag. Was genau soll ich geniessen. Ich gehe aus dem Haus, schlendere durch die Strassen in Frankfurt und gehe nach Hause und lerne weiter. Das schlimmste ist aber meine Angst. Vor jeder Prüfung habe ich so starke Angst, nicht zu bestehen. Die Angst ist so stark, dass ich lieber sterben möchte. Ich habe Angst, nicht zu bestehen, arbeitslos zu werden und ein Versager zu werden. Ich habe einfach niemanden zum reden. Wenn ich meinen Eltern so was erzähle, hören Sie mir zu, aber sie glauben mir nicht immer so richtig. Meine Angst ist so enorm. Keiner sieht das einfach. Meine Mitschüler glauben immer, dass ich der coole bin, der keine Angst vor den prüfungen hat. Weder weine ich, noch zeige ich diesbezüglich Emotionen. Innerlich bin ich schon lange tot.

ich entschuldige mich für den langen und verwirrenden Text.

LG
 
G

Gast

Gast
hallo Hidan,

zuerst muss ich dir sagen dass ich es echt bewundernswert finde ein so gutes Abitur zu schreiben und Arzt zu werden. Ist ja nicht gerade wenig zu lernen. Und den Beruf eines Arztes finde ich sinnvoll und gut. Macht dir dein Beruf Freude?

ich wünschte ich wüsste was ich dir sonst noch schreiben könnte. Gibt es denn gar nichts was dich interessiert oder dir Freude macht? Manchmal können dies ganz banale Dinge sein. Allein spazierengehen, die Sonne spüren, in einen kalten See springen, Vögel beobachten, die über dich fliegen. Ein guter Film, ein gutes Essen.
vielleicht solltest du beginnen Sport zu machen, irgendwas was dir zumindest---irgendwie? spass macht. Als Arzt hast du doch alle Möglichkeiten offen, geh eine WEile zu Ärzte ohne Grenzen und tu was gutes. Sei nett zu den Patienten die du jetzt schon hast und du wirst merken dass sie dir dankbar dafür sind.
Das mit der Angst kenn ich und kann es auch verstehen. ich steiger mich auch in totale Ängste hinein. Manchmal werden sie bei mir so übermächtig dass ich meine es nicht mehr zu ertragen. ich kann dir keinen Ratschlag geben ausser zu versuchen, runterzukommen und dein Privatleben zu verbessern. du darfst einzelnen Prüfungen nicht diese wichtigkeit geben, aber ich weiss wie schwer das ist.
du schreibst auch, du hast keine freunde. geh in einen sportverein, oder in einen anderen verein, vielleicht hilft es. Lass dich irgendwie mitreissen. und irgendwo da draußen gibt es mädchen denen es genauso geht wie dir, die sich denken, wer will jemanden wie mich, ich hab nciht mal freunde? finde doch über das internet freunde die auch endlos viele probleme haben und schreib anonym mit ihnen. natürlich kann das niemals echt freunde ersetzten, aber es sind erste kontakte zu du weisst dass du nicht allein damit bist. diese menschen werden sich für dich interessieren. natürlich gibts immer wieder rückschläge aber dass ist normal. du schreibst auch dass es dir egal wäre wenn jemand stirbt den du kennst. Aber bevor du dass nicht erlebt hast, kannst du dass nicht beurteilen. vielleicht unterstellst du dir dinge die am ende gar nicht so wären.
ich wünsch dir viel glück,,,!!!!!!!!!! und alles gute.
 
G

Gast

Gast
Hallo Hidan,

dein Text ist mir aufgefallen, weil er zu fast 100% nach mir klingt (vor kurzem war ich sogar an der Uni Frankfurt, haha). Gerade mit dem 1,0 Abi abgeschlossen, stehe ich vor dem Medizinstudium. Der Notendruck, die Routine, die Langeweile am Leben - ich kenne es nur zu gut. Und niemand kann es wirklich verstehen, so sehr sie es versuchen.
Aber ich muss auch sagen, dass diese Zeit jetzt - zwischen Abi und Uni - ein ganz neues Leben für mich ist. Ich kann mir meine Zeit selbst einteilen, ich stehe nicht mehr unter diesem schrecklichem Notendruck und ich kann auch einfach mal etwas "Unproduktives" tun, ohne dass ich ein schlechtes Gewissen habe, weil ich eigentlich lernen sollte. Es ist so wie vor unserer Einschulung, verstehst du? Eine Art Freiheit.

Leider habe ich kein Patentrezept für dich. Was ich dir vorschlagen könnte, wäre vielleicht mal für einige Zeit eine Auszeit zu nehmen, ein Semester oder so. Ein halbes Jahr keinen Stress und keinen Druck. Du hast das Geld dazu, also kannst du es dir ruhig leisten. Geh meinetwegen ins Ausland, dann hast du auch keine unerwünschten Lücken im Lebenslauf...
Was Freundschaft angeht ... Ich wünsche mir, wie du, jemanden mit dem ich über alles reden könnte, ohne dass es mir peinlich wäre. Es ist nicht so, dass ich nicht mit Leuten umgehen könnte, sie bedeuten mir meistens eben nur nichts.
Aber wenn du willst, können wir ja mal schreiben. Wenn du dich mal auskotzen willst - hab mir sagen lassen, ich sei ein guter Zuhörer.
 

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