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Antriebslos, arbeitslos, verschuldet und einfach am Ende

G

Gast

Gast
Ich bin 26, weiblich, Mutter eines Kindes.

Ich bin arbeitslos seit Januar (zweite Ausbildung, schulisch, hab nur Bafög bezogen, musste wegen Umzug aufhören, war vorher auch schon zwei Jahre arbeitslos, davor 400€Job) , bin seit meiner Scheidung vor drei Jahren verschuldet (nicht mal durch die Scheidung direkt sondern durch das fehlende Einkommen und den Sturz in Hartz4), habe jede Motivation verloren und sitze völlig antriebslos Zuhause.

Mittlerweile bin ich zwar nicht mehr auf Hartz4 angewiesen da mein Partner gerade so genug zum überleben verdient (könnten eigentlich aufstocken aber ertragen die Schikanen vom Amt nicht mehr)aber die Schulden sind geblieben und wachsen immer weiter weil ich nichts abzahlen kann.

Ich bin beruflich völlig orientierungslos. Ich kann nicht viel, hab nur einen schlechten Beruf erlernt indem ich auch noch schlecht bin und das was ich gerne machen würde bleibt mir aus finanziellen Gründen verwehrt.
Selbst Jobs wie putzen gehn oder kellnern trau ich mir nicht zu.

Ich sitze in einem Loch und komm nicht raus. Ich hab auch kaum noch Kontakte nach außen. Mein Freundeskreis ist schon immer sehr klein gewesen aber mittlerweile hab ich nur noch Kontakt zu zwei Freundinnen und das auch nur über WhatsApp und gelegentliche Anrufe. Die eine hab ich seit über 6 Monaten nicht mehr gesehen und die andere auch schon seit Wochen nicht mehr. Ich kann es mir einfach nicht leisten sie zu besuchen weil sie weiter weg wohnen.

Ich versuche meinem Kind nicht zu zeigen wie schlecht es mir geht aber das gelingt mir langsam nicht mehr. Schon mehrmals hat sie mich weinen gesehen und mitbekommen wie ich im Schlafzimmer verschwinde weil ich in Ruhe gelassen werden möchte.
Keine Angst mein Kind versorge ich natürlich. Aber Aktivitäten wie früher gibt's auch eher selten (gemeinsame Ausflüge, Spaziergänge usw). Wenn dann machen wir Zuhause was gemeinsam.
Ich geh nur noch ungern nach draußen. Es ist einfach deprimierend zu sehen wie andere Spaß haben, mit Freunden unterwegs sind und zu wissen dass man alleine ist. Außerdem ist es einfach nur schlimm sich nichts leisten zu können und selbst so Dinge wie 'mal nen Donut beim Bäcker kaufen ' zehnmal durch rechnen zu müssen.

Es gibt Tage da hab ich ein bisschen Hoffnung. Da denke ich es geht Berg auf. Und dann kommt der nächste Schlag. Entweder flattert wieder schlechte Post ins Haus oder irgendwas geht kaputt oder irgendwer lästert wieder und verbreitet Lügen über mich oder oder oder.

Alleine letzten Monat... Unsere Katze hat sich ziemlich böse verletzt und musste operiert werden. Fast 1000€ Kosten. Das müssen wir jetzt in Raten abstottern. Am selben Tag hat mein Partner die Kündigung im Briefkasten. Die Zeitarbeit braucht ihn nicht mehr. Dann weigert sich die Zeitarbeit auch noch ihm seinen restlichen Lohn wie gewohnt zum ersten zu überweisen sondern erst zum 20. oder später.
Miete und alles konnten wir also nicht pünktlich zahlen.

Das einzig positive ist, dass er schon eine neue Stelle hat aber da bekommt er ja erst im Dezember dann den ersten Lohn.
Ständig negative Nachrichten. Nichts läuft wie geplant und dann hackt auch noch die eigene Familie darauf herum und fremde Leute, die nicht mehr als meinen Namen und mein Gesicht kennen, erlauben sich mitzureden obwohl sie die Hintergründe nicht kennen.

Da höre ich dann Gerüchte wie z.B. dass wir kein Geld für Essen hätten aber ich mir ein Tattoo für 300€hätte stechen lassen. Meine Tattoos habe ich alle schon seit Jahren und nicht eines davon war annähernd so teuer. Ich konnte mir schon lange kein neues mehr stechen lassen weil ich für sowas gar kein Geld hab.

Dann noch das Gerücht wir hätten Mietschulden und würden deswegen oft umziehen. Ich hatte noch nie Mietschulden! Deswegen ist es auch so schlimm für mich das unsere Vermieterin diesen Monat ein paar Tage länger auf die Miete warten muss. Wir hatten nie Probleme mit unseren Vermietern und nie Schulden bei ihnen!
Wir mussten einfach immer den Jobs meines Partners nach ziehen und aus der letzten Wohnung mussten wir ausziehen weil wir sie uns nicht auf Dauer mehr hätten leisten können nachdem mein Partner seinen Job verloren hatte.

Seine Jobsituation ist fast genauso deprimierend wie meine. Er hat immer wieder mal Arbeit aber immer nur über Zeitarbeit. Immer wieder sehr schlecht bezahlt und mit schlechten Bedingungen. Manchmal kann er durch Zuschläge und Überstunden etwa auf 1300€netto kommen... Manchmal aber auch nur auf nicht mal 1000€.

Zwischendurch sind wir auch immer wieder mal in H4 gerutscht.

Wir wohnen in einem renovierungsbedürftigen alten Haus zur Miete (was anderes können wir uns nicht leisten). Wir leben also auf einer Baustelle die einfach aus finanziellen Gründen nicht fertig wird. Nochmal umziehen ist ausgeschlossen.

Ich bin einfach am Ende und weiß nicht mehr weiter und ich kann mit niemandem reden weil ich niemanden hab den es interessiert, dem ich vertraue oder der mich versteht.
Mein Partner ist selbst belastet durch die Situation und er kann da einfach nicht drüber sprechen. Von ihm kommt immer nur 'ich kann nichts dran ändern ' oder ' ich weiß... '.

Von meiner Familie kommen immer nur Vorwürfe was ich alles falsch mache in deren Augen aber helfen will keiner und dafür wie es mir geht interessiert sich auch keiner.
Meine eigene Oma lästert über mich! Ihr ist es nicht recht dass ich mich nicht in die Rolle der Hausfrau fügen will. Ich hätte für meinen Mann zu kochen und das Haus zu putzen. So hat das ihrer Meinung nach zu sein. Ich bin aber kein Hausmütterchen!!!
Das will und wollte ich nie sein. Mein Mann kann genauso gut mit anpacken.

Ich möchte einfach nur mal wieder glücklich sein können und wenigstens ein bisschen unbeschwerter Leben können. Aber wie? Es ist alles so hoffnungslos.

Mein Partner und ich versuchen seit zwei Jahren ein Baby zu bekommen. Bisher erfolglos. Nicht mal dazu ist mein Körper noch in der Lage. Aber finanziell wäre das jetzt eh nur eine zusätzliche Belastung. Ich werde also wohl nie ein zweites Kind bekommen denn es wird nie besser werden.

Ich habe seit ein paar Jahren Angstzustände und Panikattacken. Das hab ich zwar meistens im Griff aber es belastet mich trotzdem. Ich weine jeden Tag und weiß meist nicht mal wieso. Manchmal reicht es ein Lied im Radio zu hören, manchmal ein Satz von irgendwem und manchmal braucht es nur einen Gedanken.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter..
 
K

kasiopaja

Gast
Du bist 26 und hast einen erlernten Beruf.

Warum arbeitest Du darin nicht oder machst Fortbildungen oder eine neue Ausbildung, damit es Euch mal besser geht?

Was hindert Dich daran?
 

Dario

Neues Mitglied
Hallo,

was willst du denn machen, das aus finanzieller Sicht nicht geht? Meistens gibt es Mittel und Wege an sein Ziel zu kommen. Man sieht nur oft den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr ;)

Grüße
Dario
 
G

Gelöscht 47471

Gast
Ich bin 26, weiblich, Mutter eines Kindes.

Ich bin arbeitslos, habe jede Motivation verloren und sitze völlig antriebslos Zuhause.

Ich bin beruflich völlig orientierungslos.

Ich bin aber kein Hausmütterchen!!!

Mein Partner und ich versuchen seit zwei Jahren ein Baby zu bekommen.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter..
Trenne Dich zumindest räumlich von Deinem Freund, damit der nicht mit in Deinen Strudel gezogen wird.

Sorge dafür dass der Vater Deines Kindes Unterhalt bezahlt und sich um sein Kind kümmert, damit Du entlastet bist.

Suche Dir eine Arbeit, die sich mit Deiner Elternschaft vereinbaren lässt.

Gehe zur Schuldnerberatung der Caritas und arbeite auf eine Privatinsolvenz hin.

Sei froh, dass es mit dem Kind bislang nicht geklappt hat - Du brauchst Deine Energie, um Dich innerlich und äußerlich zurecht zu rücken.
 
G

Gast

Gast
Ich würde gerne meine zweite Ausbildung weiter machen aber dazu muss ich noch praktische Erfahrungen sammeln um hier auf der Schule zugelassen zu werden. Das wären 8 Monate in einer Einrichtung im sozialen Bereich also z.B. Kindergarten, Kinderheim, Hort, Jugendhilfe usw. In dieser Zeit verdiene ich aber nichts und mir steht auch kein Bafög zu (bereits beim Bafögamt informiert). Aber ich hab Kosten für die Fahrerei (muss mindestens 20km fahren, finde in der Nähe keine Stelle, schon alles abtelefoniert).
Dazu kommt das Problem, dass ich keine passende Betreuung für mein Kind hab. Hab schon alle Möglichkeiten abgeklappert aber es ist alles voll.
Es ist einfach hoffnungslos.

Ich werde mich garantiert nicht trennen! Mein Mann ist eine der wenigen guten Sachen in meinem Leben. Wir sind noch nicht lange verheiratet und wir denken beide absolut nicht an sowas wie Trennung!
Hätten wir uns gegenseitig nicht würde es uns noch viel schlechter gehen.
 
G

Gast

Gast
Der Vater meines Kindes zahlt Unterhalt und nimmt sie auch regelmäßig. Er wohnt aber weit weg und muss auch öfter mal Wochenenden verschieben weil er nicht an jedem Wochenende Zuhause ist und manchmal nur alle drei bis vier Wochen überhaupt Zuhause. Bringt mir also für die Flexibilität ziemlich wenig.
 
G

Gelöscht 47471

Gast
Der Vater meines Kindes zahlt Unterhalt und nimmt sie auch regelmäßig. Er wohnt aber weit weg und muss auch öfter mal Wochenenden verschieben weil er nicht an jedem Wochenende Zuhause ist und manchmal nur alle drei bis vier Wochen überhaupt Zuhause. Bringt mir also für die Flexibilität ziemlich wenig.
Mach doch mal einen Strukturplan, am Besten mit einer Tabellenfunktion.

Da legst Du in der ersten Spalte links eine Position mit der Überschrift: "So ist es" an und listest darunter in separaten Zeilen die konkreten Gegebenheiten auf, wie Euer Leben derzeit funktioniert.

Dann legst Du noch eine Spalte an über die Du "So soll es" schreibst und listest dort in der entsprechenden Zeile auf, wie es sein sollte statt dessen wie es aktuell ist.

Dazwischen legst Du Spalten an für die einzelnen Akteure Eurer Lebenssituation, also Kind, Mutter, Vater, Partner, Großeltern, Freunde, Arbeitgeber, Amt etc. und trägst dort ein, was der jeweilige Akteur mit dem Ganzen zu tun hat.

Nun hast Du eine Übersicht und kannst anfangen Dir Gedanken darüber zu machen was wo von wem und wie zu tun wäre, damit die Veränderung Eurer Lebenssituation vom Ist - Zustand zum Soll - Zustand verwirklicht werden kann.
 

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