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Antidepressiva

Sisandra

Moderator
Google mal nach dem Psychiatrischen Krisendienst in deiner Stadt. Dort kannst du relativ lange am Tag anrufen und wenn du es möchtest kommen die auch zu dir nach Hause.
 
G

Gelöscht 87651

Gast
Hallo Paletti,

natürlich gibt es den Heisshunger.
Doch ich bin schon der Meinung das man dann nicht
gerade Lebensmittel essen muss, die einen auch ohne ein
Antidepressiva dick machen würden.
Bei Mirtazapin war es bei mir definitiv nicht der Heißhunger, sondern die starke Drosselung des Stoffwechsels. Habe gegessen wie vorher, aber innerhalb einer Woche zwei Kilo drauf gehabt und das haben viele von diesem Medikament geschrieben, manche auch wieder nicht. Es ist aber auch eines der ersten Generation und wird nicht mehr oft verschrieben.
 
G

Gelöscht 87651

Gast
Auch wenn es jetzt mitleidserregend klingt, ich schaffe es schwer aus dem Bett zu kommen. Eine Klinik wäre auch eine Idee, ich war mir nicht sicher ob man da einfach hin kann oder nur wenn man stationär aufgenommen werden möchte.
Klingt es nicht. Warum versuchst Du es nicht zuerst bei Deinem Hausarzt, er kann Dir auch etwas verschreiben und hat als Allgemeinmediziner auch grundlegende Kenntnisse darüber.
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

eine Überweisung bekommst du auch vom Hausarzt.

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst , ob nun Ambulant oder Stationär, rufe dort an und Frage was sie brauchen.
Krankenkasse oder Hausarzt können da auch helfen.
Auch eine Tagesklinik könnte ich mir gut vorstellen, auch hier wird man auf Medikamente eingestellt. Vorteil, wenn es einer für dich ist, du wärst am Abend und am Wochenende zuhause.
Aber auch in vielen Kliniken kannst du über das Wochenende raus.

Mancher Hausarzt verschreibt auch Antidepressiva.
Doch ich bin da vorsichtig, denn sein Fachgebiet ist es nicht gerade.

Übrigens, falls du Stationär gehen möchtest, bekommst du eventuell auch eine Haushaltshilfe. Zahlt in der Regel die Krankenkasse.

Auf jeden Fall solltest du handeln, wenn du solche Schwierigkeiten hast, aus dem Bett zu kommen. Denn oft kommt noch das schlechte Gewissen dazu oder sonst irendwelche Gedanken die sich dann im Kreis drehen.

Viele Grüße,
Muir
 

wieimmer

Aktives Mitglied
Ich würde dir von Antidepressiva abraten. Der Effekt ist meistens nicht besser als der Placebo-Effekt, sie greifen in die Gehirnfunktionen ein und sie machen körperlich abhängig. Leider wird von der Pharmaindustrie die Verwendung von Antidepressiva massiv beworben. Teilweise auch mit fragwürdigen/manipulierten Studien (hab mal einen längeren Artikel darüber gelesen). Antidepressiva lösen jedenfalls keine Probleme, haben teils irreversible Nebenwirkungen, und sie sind vor allem keine Dauerlösung. Die Versprechen hören sich immer toll an, aber die Realität sieht leider anders aus.

Vielleicht auch weil wir in einer Gesellschaft leben, in der für viele Bequemlichkeit, Anspruchsdenken und das Abgeben von Verantwortung das Maß aller Dinge ist. Aus einer aderne Perspektive betrachtet kann man Depressionen nämlich auch als einen seelischen Entwicklungsprozess sehen - wer es schafft, eine Depression an der Wurzel anzugehen und hinter sich zu lassen, enwickelt in diesem Prozess einen stärkeren Charakter und wird zu einer stabilieren Persönlichkeit. Also übertrieben gesagt zum Horror der Werbe- und Pharmaindustrie ;) Denn an gesunden, ausgeglichenen Menschen lässt sich weniger Geld verdienen.... sieht man nicht zuletzt auch an dem Umgang mit verschiedenen Forschungsergebnissen zu Vitamin D im Zusmamenhang mit der Sterblichkeit bei Corona. Oder hat hier jemand mitbekommen, dass z.B. in einer indonesischen Studie ca. 98-99% aller beobachteten Todesopfer einen Vitamin D Mangel hatten? Wie wichtig Vitamin D, welches durch Sonneneinstrahlung (UVB) gebildet wird, für die Funkton des Immunsystems ist, ist seit langem bekannt und eingehend untersucht/dokumentiert. Oder nehmen wir die Reportage im TV vor einigen Tagen, in der berichtet wurde, wie von einer "europäischen Kardiologenvereinigung" die Cholesterin-Grenzwerte plötzlich so weit gesenkt wurden, dass nun knapp 10% der deutschen Bevölkerung teure Medikamente einnehmen müssten, um ihr Cholesterin zu senken - selbst Menschen, die völlig gesund sind...

Lange Rede kurzer Sinn: Lass dich von den Versprechungen zu Antidepressiva nicht täuschen. Seelische Probleme lassen sich nicht durch Medikamente lösen, sondern nur durch eine Änderung in den neuronalen Strukturen - was durch mentale und seelische Verarbeitungsprozesse geschieht. Und denke daran, dass Antidepressiva auch irreversible Veränderungen im Stoffwechsel verursachen und irreversible Nebenwirkunge haben können (z.B. häufig einen bleibender Verlust der sexuellen Erregungsfähigkeit, was auch eine Beziehung sehr belasten kann).

Alles Gute...
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Nach 10 Jahren Depressionen finde ich es völlig ok, ein Antidepressivum auszuprobieren.
(Bei einer endogenen Depression finde ich es sogar notwendig. Aber das sollte man alles mit einem Psychiater/Neurologen besprechen. Die "böse Pharmaindustrie" hat viele Menschen durch Antidepressiva vom Suizid abgehalten. Das nur am Rande...)
 

wieimmer

Aktives Mitglied
Die "böse Pharmaindustrie" hat viele Menschen durch Antidepressiva vom Suizid abgehalten. Das nur am Rande...)
Das behaupten sie zumindest... aber wenn du dieses Argument heranführst solltest du auch erwähnen, dass diese Medikamente auch etliche Menschen aktiv in den Selbstmord getrieben haben (bekannte Nebenwirkung).

Ich hab bereits zwei Mal erlebt, wie (damals minderjährige) Freundinnen von mir in die Mühlen der Psychatrie gekommen sind, wie Theapien an den völlig offensichtlichen Ursachen der Probleme vorbeigegangen sind. Konkret: Die Probleme zwischen den Eltern, die das Kind belasten, werden ausgeblendet bzw. unter den Teppich gekehrt, anstatt da mit der Therapie anzusetzen... klar, kaum ein Elternteil wird sein Kind zu einem Therapeuten schicken, der ihnen sagt, dass das wahre Problem im "System" der Eltern liegt und ihr Kind nur darauf reagiert. Stattdessen wundert man sich, warum es nichts bringt, das Kind losgelöst von den Eltern zu "therapieren". Und dann kommen eben viel zu schnell Antidepressiva etc. ins Spiel. Letztendlich sind die aber keine "Hilfe" beim Überwinden der Depression, sondern stehen dafür, dass man die Person praktisch schon aufgegeben hat (bzw. diese sich selbst) und es nun darum geht, ihre Gefühle/Emotionen abzuschwächen (um nicht zu sagen betäuben). Tut mir leid, wenn ich hier etwas frustriert klinge, aber ich habe eben auch einige Erfahrungen im Bereich der Traumatherapie und kann sehen, wie viel Potential hier verschenkt wird. Und dass Antidepressiva oft darüber hinwegtäuschen sollen.

Und noch eine weitere Erfahrung: Eine erwachsene Freundin wurde während einer Therapie (Klinikaufenthalt) gegen ihren Willen dazu genötigt, Antidepressiva einzunehmen. Nach der Therapie ging es ihr schlechter als jemals zuvor. Geholfen hat ihr letztendlich eine spätere Therapie ohne Medikamente, wo sie komplett die Eigenverantwortung für sich übernehmen durfte und musste. Und auch andere Freundinnen/Bekannte von mir sind erst durch Antidepressiva, zu deren Einnahme sie gedrängt wurden, in Suizidgedanken gerutscht und hatten massive Entzugserscheinungen beim Absetzen, während sie vor den Medikamenten deutlich stabiler waren. Ich hab einfach zu oft solche Dinge und die entmündigende Methodik von Psychatern miterlebt, um noch daran zu glauben, dass Antidepressiva in der Summe wirklich die Lebensqualität der Betroffenen steigern.

Ist zumindest mein Standpunkt, der auf meinen persönlichen Erfahrugen beruht. Ich erwarte nicht, dass mir hier alle zustimmen. Da es heute schwierig ist, noch Meschen zu finden, denen man vertrauen kann, muss leider jeder selbst seinen Weg für sich finden...
 
G

Gelöscht 87651

Gast
Ich würde dir von Antidepressiva abraten. Der Effekt ist meistens nicht besser als der Placebo-Effekt,
TE hat seit 10 Jahren Depressionen und ich finde es nicht gut, wenn man jemanden so verunsichert, bezüglich Antidespressiva obwohl man die Krankheit nicht einmal hatte. Selbst habe ich auch sehr lange auf Antidepressiva verzichtet, weil ich Angst davor hatte, wegen solcher Schauergeschichten!

Wenn ich sie jedoch nur viel früher angewendet hätte, dann hätte ich mir sehr viel ersparen können und nein, nicht alle Antidepressiva sind schlecht. Außerdem gibt es heute soviele davon und auch ganz milde. Durch Antidpressiva bekam ich endlich wieder etwas Lebensqualität, denn die Tiefpunkte meiner chronisch depressiven Episoden, waren ohne viel länger und schwerer.

Nicht alle Psychiater sind schlecht, es gibt auch gute Ärzte und aus eigener Erfahrung weiß ich nach über 30 Jahren, daß durch die Psychiatrie und Antidepressiva ungleich viele Menschen mehr vor dem Suizid gerettet wurden, als anders herum. Psychotherapie allein hat bei mir nie ausgereicht, weil die Ursache der Depressionen nunmal im gestörten Gehirnstoffwechsel bei mir gelegen hat und ich habe in diesen Jahrzehnten wirklich alle natürlichen Alternativen ausgetestet, aber nichts half so gut wie das richtige Antidepressivum.

OK ich muß es lebenslang nehmen, aber das ist mir tausendmal lieber, als der ewige Leidensweg davor ohne und bei manchen Leuten, hilft nunmal nichts anderes. Wer bereits 10 Jahre darunter leidet, sollte es auf jeden Fall wenigstens versuchen, denn es gibt heute inzwischen soviele verschiedene davon, die auch in der Dosierung gut angepaßt werden können. In leichteren und noch nicht lange bestehenden, kann natürlich zuerst mit nur Therapie und pflanzlichen Mittelchen versucht werden, es wieder hinzubekommen, aber wenn man es schon so lange hat, dann liegt meistens der gestörte Gehirnstoffwechsel zugrunde und dagegen können nur Antidepressiva helfen, diesen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Man kann sich wirklich sehr viel Leid und viel verschwendete Zeit ersparen, wenn man sich für Antidepressiva entscheidet und ich weiß wirklich wovon ich schreiben, nach über 30 Jahren Depressionen!
 

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