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Angstzustände wegen Arbeit (Erschöpfung, Angst vor dem Versagen)

Nadez

Neues Mitglied
Guten Abend,

ehrlich gesagt weiß ich nicht genau warum ich mich in diesem Forum registriert habe und was genau ich schreiben soll.

Ich bin generell kein Mensch der gerne seine Schwächen preisgibt, um Hilfe bittet oder sonstiges. Ich denke genau hier lag immer mein Fehler. Ich hatte bisher leider nur Betriebe die mich wirklich an meine Grenzen gebracht haben. Da ich ein sehr zielstrebiger und hilfsbereiter Mensch war habe ich mir wirklich kaputt gearbeitet. Ich habe in den letzten Jahren verstärkt gemerkt dass es mir körperlich immer schlechter ging und sich auch mein Wesen sehr verändert hat. Letztes Jahr bekam ich einen Hörsturz wo ich zum ersten Mal vor einer Ärztin meine Tränen nicht verstecken konnte, diese hat dann verstärkt auf mich eingeredet ich solle doch was ändern. Habe letztes Jahr auch ein Termin beim Neurologen gemacht, sehr lange Wartezeit, doch als es dann so weit war habe ich mich davor gedrückt und den Termin abgesagt. Für mich ist dieser Schritt einfach so als hätte ich in meinem Berufs und Privatleben versagt. Meine Freunde und Familie reden schon auf mich ein. Ich schlafe nachts nicht mehr durch, weine vor dem schlafen gehen und direkt wenn ich wach werde. Meine Psyche geht mir sehr durch den Magen und auch jetzt wo ich dies schreibe empfinde ich Panik und Herzrasen. Es ist auch so weit gekommen das sich durch meine Wesensveränderung (schneller reizbar, nicht fähig meinem Gegenüber aufmerksam zuzuhören, ständiger Pessimismus) mein Partner nun vor einigen Tagen mit mir Schluss gemacht hat. Dies hat mir noch zusätzlich den Boden unter den Füßen weggezogen. Er war in den letzten drei Jahren der größte Halt den ich hatte und ich könnte mich Ohrfeigen dafür dass ich diesen Menschen verloren habe, er hat immer auf mich eingeredet dass ich mir Hilfe suchen soll aber ich kann nicht erklären wieso dieser Schritt für mich mit so viel Scham und Angst verbunden ist.

Ich war nun eine Woche krank geschrieben und habe mir erneut eine Überweisung geholt. Der Termin ist erst Mitte April. Mir geht es gerade hundeelend ich will arbeiten gehen aber gleichzeitig weiß ich was dort auf mich zukommt morgen und ich bin wieder am heulen. Leider kann ich über den Betrieb und die Probleme nicht im Detail berichten. Ich habe oft versucht mich neu zu bewerben aber ich kann mich momentan nicht aufraffen. Ich schäme mich das zu sagen aber momentan bin ich in so einem Tief dass ich kaum auf mich achte und alles alltägliche eine komplett überfordernde Situation für mich ist.
Jetzt wollte ich mich für die nächste Woche erneut krank schreiben lassen und mehr Neurologen anrufen und schauen ob ich irgendwo früher einen Termin bekommen kann. Aber ich habe so Angst dass meine Chefs und Kollegen mich schlecht behandeln wenn ich wieder ins Geschäft komme. Ich fehle wirklich nicht zum Spaß, meine Arbeit dort bleibt in meiner Abwesenheit komplett liegen - ich weiß genau was ich mir antue wenn ich fehle. Aber ich habe wirklich das Gefühl ausgebrannt zu sein. Bin nur noch am heulen und meine Gedanken werden zunehmend giftiger und gefährlicher.
Ich habe einfach Angst das ich meine Zukunft gerade aufs Spiel setze egal welchen Weg ich gehe. Wie gesagt, ich weiß ehrlich nicht was für antworten ich hier lesen möchte. Evtl. wollte ich meine Ängste einfach mal gerade heraus rausschreiben. Danke fürs lesen.
 

PsychoSeele

Urgestein
Huhu,

deine Gesundheit sollte erstmal im Vordergrund stehen. Du siehst ja jetzt schon, das die Spirale immer weiter nach unten geht, obwohl du dich bemühst alles aufrecht zu erhalten.
Du darfst dich um dich kümmern und keine Arbeitsstelle ist es wert sich so kaputt zu machen.
Wie die Chefs und Kollegen reagieren, sollte dir wirklich egal sein. Du hast nur diese eine Gesundheit.
Zumal, je schlechter es dir geht umso größer ist die Gefahr das Fehler auf der Arbeit passieren, was wiederum Konsequenzen mit sich bringen können.

Dein Körper und deine Psyche signalisieren dir das du derzeit nicht mehr so weiter machen kannst.
Generell ist es wichtig auf sich zu hören und nicht ständig die eigenen Grenzen zu missachten.

Du kannst natürlich so weiter machen, allerdings risierst du damit deine Gesundheit und letztlich auch deine berufliche Zukunft.

Es ist keine Schande mal nicht mehr zu können.
Denn das was du jetzt durch machst ist dein Hinweisgeber etwas in deinem Leben zu verändern.

Nimm dir die Zeit die du brauchst und finde wieder Kraft. Möglicherweise ebnen sich neue Wege für dich und es geht wieder voran.
 

Bücherpuppe

Moderator
Teammitglied
Erstmal hat dein Arbeitgeber für eine Vertretung zu sorgen, der deine Arbeit übernimmt, wenn sie nicht liegenbleiben kann, in deiner Abwesenheit ( Urlaub/ Krank).
Das ist nicht dein Problem.

Wenn du krank bist, bist du krank. Das hat nichts mit Versagen zu tun. Schau auf dich und deine Gesundheit. Dein Körper setzt dir Grenzen und zeigt dir an, dass es so gerade nicht weitergeht.

Stell deine Gesundheit an erste Stelle, du hast das Recht dazu und alles andere kann liegenbleiben.

Ich wünsche dir Alles Gute 🍀
 
G

Gelöscht 121608

Gast
Jedes Betriebssystem wird irgendwann den Geist aufgeben, wenn es nicht regelmäßig gewartet wird, keine Updates eingespielt werden oder zu viele Zusatzprogramme draufgespielt werden. Würdest du es akzeptabel finden, wenn dein Rechner sich weigern würde, gewartet zu werden?

Es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen, sich einen Handwerker ins Haus zu holen, wenn man selbst nicht über genügend Fachkenntnisse verfügt, um die Sanitäranlagen oder die Waschmaschine zu warten. Es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen, zum Arzt zu gehen, um sich ein überlastetes Gelenk behandeln und anschließend mit Physiotherapie wieder stärken zu lassen.

Wo liegt der Unterschied, wenn deine Psyche nicht mehr "rund läuft"? Warum sollte es beschämend sein, dafür zu sorgen, daß Körper, Geist und Seele gewartet und repariert werden, wenn eins davon beeinträchtigt ist?

Deine Angst ist berechtigt. Es ist beängstigend, wenn man die Ansprüche an sich selbst und auch diejenigen, die die Berufswelt an einen stellt, nicht mehr erfüllen kann. Und deshalb ist es nicht nur sinnvoll, sondern absolut notwendig, daß du dir fachliche Hilfe holst.

Sei fair dir selbst gegenüber und vor allem: sei dir selbst gegenüber liebevoll, schließlich brauchst du dich und deinen Körper noch eine ganze Weile. Es gäbe aus meiner Sicht nur einen einzigen Grund, wofür du dich schämen solltest, nämlich dann, wenn du dich weiterhin weigerst, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Wenn es dir akut schlecht geht und die Wartezeit für einen Termin beim Neurologen zu lang ist, dann frag deinen Hausarzt, welche Möglichkeiten es gibt. Vielleicht gibt es auch hier im Forum Leute, die dir Tipps geben können, wohin du dich in einer akuten Krise wenden kannst.
 
G

Gelöscht 79574

Gast
Ich habe einfach Angst das ich meine Zukunft gerade aufs Spiel setze egal welchen Weg ich gehe.
Du wirst deine (gesundheitliche und berufliche) Zukunft auf's Spiel setzen, wenn du jetzt NICHT an dich selbst denkst.

Es ist eine Charakterstärke, Schwäche zugeben zu können, nicht umgekehrt. (Wobei es auch immer auf das Umfeld ankommt. Ich würde es nicht jedem gegenüber zugeben)
Deine Hilfsbereitschaft kann schnell ausgenutzt werden, wenn du dich nicht wehrst.
Setze deine Zielstrebigkeit dafür ein, dein inneres Gleichgewicht zu finden. Du musst dich besser abgrenzen, um das zu erreichen.
 
G

Gelöscht 117789

Gast
Guten Abend,

ehrlich gesagt weiß ich nicht genau warum ich mich in diesem Forum registriert habe und was genau ich schreiben soll.

Ich bin generell kein Mensch der gerne seine Schwächen preisgibt, um Hilfe bittet oder sonstiges. Ich denke genau hier lag immer mein Fehler. Ich hatte bisher leider nur Betriebe die mich wirklich an meine Grenzen gebracht haben. Da ich ein sehr zielstrebiger und hilfsbereiter Mensch war habe ich mir wirklich kaputt gearbeitet. Ich habe in den letzten Jahren verstärkt gemerkt dass es mir körperlich immer schlechter ging und sich auch mein Wesen sehr verändert hat. Letztes Jahr bekam ich einen Hörsturz wo ich zum ersten Mal vor einer Ärztin meine Tränen nicht verstecken konnte, diese hat dann verstärkt auf mich eingeredet ich solle doch was ändern. Habe letztes Jahr auch ein Termin beim Neurologen gemacht, sehr lange Wartezeit, doch als es dann so weit war habe ich mich davor gedrückt und den Termin abgesagt. Für mich ist dieser Schritt einfach so als hätte ich in meinem Berufs und Privatleben versagt. Meine Freunde und Familie reden schon auf mich ein. Ich schlafe nachts nicht mehr durch, weine vor dem schlafen gehen und direkt wenn ich wach werde. Meine Psyche geht mir sehr durch den Magen und auch jetzt wo ich dies schreibe empfinde ich Panik und Herzrasen. Es ist auch so weit gekommen das sich durch meine Wesensveränderung (schneller reizbar, nicht fähig meinem Gegenüber aufmerksam zuzuhören, ständiger Pessimismus) mein Partner nun vor einigen Tagen mit mir Schluss gemacht hat. Dies hat mir noch zusätzlich den Boden unter den Füßen weggezogen. Er war in den letzten drei Jahren der größte Halt den ich hatte und ich könnte mich Ohrfeigen dafür dass ich diesen Menschen verloren habe, er hat immer auf mich eingeredet dass ich mir Hilfe suchen soll aber ich kann nicht erklären wieso dieser Schritt für mich mit so viel Scham und Angst verbunden ist.

Ich war nun eine Woche krank geschrieben und habe mir erneut eine Überweisung geholt. Der Termin ist erst Mitte April. Mir geht es gerade hundeelend ich will arbeiten gehen aber gleichzeitig weiß ich was dort auf mich zukommt morgen und ich bin wieder am heulen. Leider kann ich über den Betrieb und die Probleme nicht im Detail berichten. Ich habe oft versucht mich neu zu bewerben aber ich kann mich momentan nicht aufraffen. Ich schäme mich das zu sagen aber momentan bin ich in so einem Tief dass ich kaum auf mich achte und alles alltägliche eine komplett überfordernde Situation für mich ist.
Jetzt wollte ich mich für die nächste Woche erneut krank schreiben lassen und mehr Neurologen anrufen und schauen ob ich irgendwo früher einen Termin bekommen kann. Aber ich habe so Angst dass meine Chefs und Kollegen mich schlecht behandeln wenn ich wieder ins Geschäft komme. Ich fehle wirklich nicht zum Spaß, meine Arbeit dort bleibt in meiner Abwesenheit komplett liegen - ich weiß genau was ich mir antue wenn ich fehle. Aber ich habe wirklich das Gefühl ausgebrannt zu sein. Bin nur noch am heulen und meine Gedanken werden zunehmend giftiger und gefährlicher.
Ich habe einfach Angst das ich meine Zukunft gerade aufs Spiel setze egal welchen Weg ich gehe. Wie gesagt, ich weiß ehrlich nicht was für antworten ich hier lesen möchte. Evtl. wollte ich meine Ängste einfach mal gerade heraus rausschreiben. Danke fürs lesen.
Ich finde , das Problem liegt jetzt nicht so sehr am Job an sich , sondern an Deiner Einstellung dazu.
Du kannst schlecht Dinge abgeben oder mal liegen lassen.
Man kann aber nicht immer alles perfekt erledigen. Schon gar nicht gleichzeitig.
Multitasiking ist vollkommen überbewertet.
Und manchmal sind Dinge besser so erledigt, dass sie zwar nicht perfekt sind, aber funktionieren, als gar nicht.
Man muss fünf gerade sein lassen können und auch Dinge ablehnen und abgeben können.
Das solltest Du lernen, sonst machst Du Dich in jedem Job verrückt und es endet immer gleich.
Du solltest einen gesunden Egoismus entwickeln , der hilft entscheidend weiter.
Wenn ich mehrere Dinge auf dem Schreibtisch habe priorisiere ich die.
Ich nehme eines in Angriff . Das muss dann so erledigt sein, dass es funktioniert , aber nicht ins letzte perfekt sein.
Feintuning kann man oft hinterher noch machen, wenn man Luft hat.
Für den Rest der Aufgaben, beschrifte ich Post-its und werfe eines nach dem anderen Weg, wenn ich die Aufgabe, die drauf steht erledigt habe.
Das ist ein echt gutes Gefühl, wenn man sie zerknüllt und in den Papierkorb wirft.
 

CasperH

Aktives Mitglied
Hm, für mich hört es sich nach einer schon länger bestehendem Erschöffungszustand an. Dein Akku scheint einfach leer zu sein. Melde dich krank und versuche erstmal wieder runter zu kommen. Wenn du merken solltest das dies akut für dich nicht möglich ist, deinen Akku wieder aufzuladen, dann suche dir professionelle Hilfe, die dich dabei unterstützen kann.
 
G

Gelöscht 117789

Gast
Vielleicht hilft auch das weiter:


 

Nadez

Neues Mitglied
Ich danke euch allen für eure Antworten. Das Ängste normal sind weiß ich natürlich auch nur habe ich meinen Zustand wohl zu lange ignoriert. Ich bin mir auch ziemlich sicher dass es nicht nur an meinem Beruf liegt nur dass dieser Aspekt in meinem Leben die ganze Situation zum Überlaufen gebracht hat. Egoismus im Berufsleben muss ich tatsächlich lernen aber eigentlich spricht dies komplett gegen meine Natur und würde mich auf Dauer auch nicht glücklich machen. Ich helfe gerne nur ist es im Berufsleben eben so dass wenn man 100 % gibt die Leute sehr schnell unrealistische Erwartungshaltungen haben und immer mehr und mehr verlangen. Ich bin schon strikter geworden und versuche mich nur auf meine Aufgaben zu fokussieren - leider sind wir seit drei Jahren unterbesetzt und niemand findet sich der auf Dauer da arbeiten möchte - um eine neue Stelle komme ich nicht herum nur brauch ich einfach wieder den Lebenswillen mich um diese ganzen Sachen kümmern zu wollen. Momentan ist es so dass ich mich auf der Arbeit kaum noch konzentrieren kann, das Fehler passieren usw. mental fühle ich mich ausgebrannt. Würde ich zumindest nicht das selbe in mein Privatleben tragen wäre das alles evtl. erträglicher und ich hätte einen Ausgleich.
Ich werde dieses Mal auf jeden Fall versuchen mir Hilfe zu holen um mein Leben wieder ins positive zu lenken wenn möglich. Ich erkenne mich selber kaum wieder und möchte gerne die Frau von damals sein. Ich denke diese Einsicht ist zumindest mal der erste Schritt anstatt immer nur an das „Zusammenreißen“ und „mehr Gas geben“ zu denken. Habe einen Beruf mit sehr viel Verantwortung wo ich mir Fehler leider nicht erlauben kann aber ich sollte auch mal an mein Leben außerhalb der Arbeit denken und auch da einige Traumata aus Vergangenheit evtl. aufarbeiten. Ich verurteile niemanden der sich um seine Psyche kümmert deswegen verstehe ich nicht so ganz wieso ich selber so eine Blockade dagegen habe als wäre das etwas verwerfliches. Denke oft an meine Kolleginnen und will denen keine Last sein mit Fehltagen usw. obwohl ich mit diesen Menschen privat nichts zu tun habe. Ich sehe schon selber das ich irgendwie versuche es allen gerecht zu machen. Das alles muss ich dann nur irgendwie dem Arzt erklären. Hoffe ich schaffe das offen zu reden.

Danke nochmal, einige Beiträge haben mich für den Moment wirklich Mut fassen lassen.
 

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