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Angst vorm Tod der Eltern bestimmt meinen Alltag

D

Dient

Gast
Hi, ich habe im Gegensatz zu den meißten hier habe ist meine Situation wohl eher

Vor kurzem ist einer meiner entfernteren Verwandten gestorben, ich habe getrauert aber da ich ihn zu Lebzeiten nicht allzu oft getroffen habe ist der Schmerz verkraftbar.

Allerdings hat dieses Ereigniss, und die Tatsache das meine Eltern jetzt schon auf Ende 60 zugehen (ich selbst bin erst 26), unglaubliche Angstgefühle in mir hervorgerufen. Mit einem Schlag kann ich an nichts anderes Denken als daran das eines Tages meine geliebten Eltern nicht mehr da sein werden. Ich habe mich nunmal bis jetzt niemals wirklich mit dieser Tatsache auseinandergesetzt...

So schwanke ich jeden Tag von Trauer, Panik (was soll denn dann aus mir werden) und vor allem auch Wut darüber, das sie mich so spät bekommen haben, mir also im Gegensatz zu den meißten anderen 20 Jahre gemeinsame Zeit "fehlen".

Alles unsinnige Gedanken, aber ich komme aus dem Grübeln nicht mehr heraus. Ein Bekannter mit dem ich geredet hat meinte es wäre wohl eine Form der Angststörung, aber bei einer Angststörung hat man doch Angst vor etwas unbestimmten? Meine Eltern werden nunmahl sicher bald nicht mehr da sein, und ich habe einfach solche Panik vor der Zeit danach...
 
T

Truth

Gast
Hallo Gast,

wie oft siehst du deine Eltern? Wie gern hast du sie? Was tust du dafür, dass ihr im Heute schöne Stunden miteinander verbringt? Wie sehr freust du dich selbst am Leben, unabhängig von ihnen?

Du hast die Chance erst mal die LEBENDEN loszulassen. Denn das gehört genauso zum natürlichen Prozess des Heranwachsens, wie die Trauer, wenn sie nicht mehr bei uns sind. Auch die Trauer beim Tod ist ein Prozess des Loslassens. Alles gehört zum Leben. Alles gehört zu dir. Wovor hast du Angst? Warum machst du dir Angst? Hast du Angst davor Gefühle zu erleben, die dir das Herz in der Brust zerspringen lassen? Es ist ein gewaltiges Gefühl, aber noch gewaltiger ist, Frieden damit zu schließen, weil du es einfach zuzulässt und als das empfindest, was es ist: purer Schmerz. Alles gehört in den Kreislauf. Die Nacht gehört genauso zu deinem Leben wie der Tag. Und genauso, wie die Sonne ganz langsam und in sanfter Weise aus der Nacht den Tag macht, genauso kann der Trauerprozess aus deiner Dunkelheit langsam und sanft Hellikgeit machen. Du kannst die Sonne nicht packen und ihre Position verändern, damit alles schnell und schmerzlos geht. Die Morgenröte, das langsame sanfte Erwachen, das sanfte erwärmende Licht - das alles gehört dazu und das alles erlebst du nicht, wenn du es nicht zulässt. Viel schlimmer sogar, du bleibst im Schmerz stecken. Verrückter Weise bedeutet für uns Menschen zulassen auch loslassen.

Liebe Grüße
Truth
 
Zuletzt bearbeitet:

Tyra

Sehr aktives Mitglied
ich rate dir dazu mal psychologische Beratung ein zu holen...Denn wenn die Angst bereits deinen Alltag bestimmt liegt höchstwahrscheinlich eine psychische Störung vor.
Jeder Mensch hat natürlich Angst und Ängste, auch davor dass liebe Angehörige sterben werden. Das ist normal, aber es kommt dabei auf das richtige Maß an. Wenn diese Angst zu groß wird und anfängt den Alltag negativ zu beeinflussen liegt ne Angststörung vor, die psychiatrisch und/oder psychologisch behandelt werden sollte.

Grübeln führt in Depression, also eine psychische Erkrankung..diskutieren und über Gefühle reden = Seelenhygiene betreiben ist besser und wichtig um zu vermeiden so für sich allein hin zu grübeln und dabei gedanklich auf Abwege und Irrwege zu geraten oder in Depressionen hinein zu geraten.

Sprich also mit deinen Eltern und auch Freunden oder zumindest einem Therapeuten über deine Gedanken und Ängste. Das ist überlebensnotwendig für dich, denn wir Menschen sind sozial gestrickt und wenn wir uns ab isolieren mit unseren Gedanken werden wir krank.

Meine buddhistische Grundschulung (Kampfsport, Zen etc.) hilft mir mit meinen Ängsten angemessen um zu gehen...ich rate dir ebenfalls dazu mal in dieser Richtung zu trainieren. Es bringt eh nix vor dem Tod Angst zu haben, da er unvermeidlich ist. Und du solltest nicht so sehr an deinen Eltern anhaften, dich wie ein Krallenäffchen festklammern, sondern anfangen mehr zu lösen. Du würdigst das LEBEN und auch ihren Tod irgendwann eh am besten indem du erwachsen und stark wirst, also lernst weder Tod noch Teufel zu fürchten, Respekt vor dem Tod zu haben ist angemessen, aber Angst: NEIN!..Das Andenken (und das Leben und auch den Tod) deiner Eltern achtest du eher mit deinem LEBEN (worin Lebensqualität drin sein sollte und nicht angstvolles einsames, isoliertes Rumgrübeln in irgendwelchen dunklen Kämmerlein und Eckchen). Sie haben dir nicht dein Leben geschenkt damit du es mit Grübeleien verschwendest. Angst davor zu haben dass sie irgendwann sterben und dich verlassen ist eh reiner Egoismus und deinen Eltern ggü nicht fair, oder? Denke mal in diese Richtung.

Die Ursache deiner Angst liegt wie ich vermute in Verlustängsten, zu großer Unsicherheit und Schiss davor im Leben alleine klar zu kommen. Evolutionär gesehen hast du jedoch alle Anlagen in dir um selber gut klar kommen zu können..es liegt allerdings an dir diese Anlagen zu wecken, zu entwickeln, zu trainieren. Du solltest hart an deinem Selbstbewusstsein arbeiten und auch Abgrenzungsvermögen...ich rate dir zu Verhaltenstherapie + Kampfsport. Zudem viele Sozialkontakte auch außerhalb des Elternhauses aufbauen..das kann dich emotional ebenfalls auffangen.

Verhalte dich also bitte ein wenig würdiger und vernünftig und mach was gegen deine Panikattacken...die sicherlich auch noch andere Ursachen haben...bei Panikattacken oder einer Angststörung spielt ein biochemisches Ungleichgewicht im Gehirn eine Rolle, dass dir auch dein Denken vernebelt, negativ einfärbt etc..das solltest du mit beachten und dir mal fachärztlichen Rat einholen.

Wenn du deine Eltern liebst und achtest wird es dir nicht schwer fallen mal mit ihnen über alles zu reden.

Tyra

dran denken: du hast Verantwortung für deine Gesundheit und bei einer Angststörung ab in fachärztliche Behandlung und zwar schnell...bevor sich da was manifestiert. Bei einer Angstsörung reichen Posts in einem Forum und auch das Reden mit den Eltern allein nicht aus...aber Reden mit den Eltern wäre ein guter Anfang um z.B auch Therapie direkt mit ein zu leiten.
Wenn du zu lange schweigst und dann im Nachhinein alles rauskommt mit deiner Angst sind deine Eltern bestimmt beleidigt warum du nicht eher das Maul aufgemacht hast...du zeigst ihnen ggü wenig Respekt und Vertrauen indem du nicht offen über ALLES redest.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Hallo, dein Post ist schon so lange her und ich habe ihn entdeckt weil ich das Problem googelte. Ich bin jetzt in deinem damaligen Alter, meine Eltern im Alter deiner Eltern damals.
Wie hat sich dein Leben entwickelt? Würde mich freuen von dir zu lesen.

Liebe Grüße
 

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