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Angst vor zu hoher Suizidhemmschwelle u./o. schmerzvollem Tod

Hoffnung97

Neues Mitglied
Hallo,

danke schonmal an jeden, der das hier liest.

Ich habe große Zukunftsängste, bezogen auf das Leben, das Sterben und den Tod.
Die Dinge vom Ende her denkend, habe ich bereits begriffen, dass mir nichts anderes als die Hoffnung bleibt, dass es sich als Toter gut leben bzw. tot sein lassen wird. Da wir nicht wissen, was die Erste Ursache allen Seins ist, wissen wir im Grunde nichts bzw. sämtliches Wissen steht unter dem Vorbehalt, vielleicht ein Kartenhaus zu sein. Damit ist alles offen - in die schlechte wie in die gute Richtung. Also Hoffen.
Nun kriege ich es zurzeit dennoch naturinstinktiv oder wie auch immer getrieben nicht über mich, mich bereits jetzt vom Leben zu verabschieden. Ich denke mal, vor allem auch aus Angst, dass es am Ende doch schlecht kommt und ich daher das Gute, was ich zurzeit noch habe, vorschnell aufgebe (auch wenn ich es in ca. 60 Jahren sowieso verlöre), und aus Angst vor den obligatorischen Schmerzen bei einem Brutalsuizid, auf den einen ja die Sterbehilfe verweigernde Gesellschaft/Rechtsprechung verweist.

Infolgedessen bin ich nicht nur mit dem Problem, was nach dem Tod kommt bzw. wie dieser aussieht, konfrontiert, sondern auch noch damit, wie ich dieses Leben jetzt über die Bühne bekomme.
Ich fürchte mich davor, bspw. in Armut zu geraten oder generell in eine schlimme Situation und dass ich mich selbst dann immer noch nicht traue, mich zu suizidieren und entsprechend zu leiden habe.

Mein Überbau ist, dass wenn der Tod gut ist, ich mich ihm egal wie gut oder schlecht es mir im Leben geht mit jeder Sekunde nähere und dass ich mich eben in Hoffnung übe, dass er gut ist, dass ich vielleicht auf dem Weg gar nicht so sehr zu leiden haben werde.

Aber das ist halt alles nichts Gewisses. Ich weiß, mir kann hier auch keiner helfen, trotzdem ist man ja Mensch und sucht als solcher Rat...

LG
Florian
 
Ich fürchte mich davor, bspw. in Armut zu geraten oder generell in eine schlimme Situation und dass ich mich selbst dann immer noch nicht traue, mich zu suizidieren und entsprechend zu leiden habe.
Du willst dir das Leben nehmen, wenn du arm wirst?

Du machst dir Sorgen um Dinge, die genauso ungewiss sind, wie die Frage, was danach kommt.
Du solltest im Hier und Jetzt leben, statt dir deine Zeit mit solchen Gedanken zu verbringen. Weil außer sinnloses Grübeln und Fragen, die unbeantwortet bleiben, wirst du zu keinem brauchbaren Ergebnis kommen.
 
Hi Florian,

Weißt du was das Problem am Sterben ist? Du weißt nicht was dann passiert und du hast keinerlei Einfluss darauf. Es ist etwas komplett unbekanntes. Weiterleben aber hat nunmal die Chance, dass es besser wird. Du magst das gerade nicht sehen, aber ein nüchterner Unterschied ist, dass du Einfluss darauf hast. Dein Leben kannst du beeinflussen. Nicht so wie du es dir wünscht offensichtlich, aber noch viel weniger kannst du das beim Tod.

Außerdem:
Der Tod ist ewig, eine echt lange Zeit. Was macht es denn da einen Unterschied, wenn du 60 Jahre länger lebst? Du wirst Millionen, Millarden, Billiarden Jahre Tod sein. Dein Leben ist kostbar, weil es begrenzt ist. Gehen wir davon aus, dass der Tod tatsächlich was gutes bringt, was macht es in 1000, 10000 oder 100000 Jahre fürn Unterschied, dass es 60 Jahre länger war? Gar keinen. Aber wenn dein Leben eine einzige Chance ist, Erfahrungen für diese lange Zeit zu sammeln, die deine sind, für welchen Zweck auch immer, dann können die 60 Jahre gewaltig einen Unterschied machen.

Nur ein paar Gedanken - du musst nicht antworten noch rechtfertigen.

Dir alles Gute!
 
Ich fürchte mich davor, bspw. in Armut zu geraten oder generell in eine schlimme Situation und dass ich mich selbst dann immer noch nicht traue, mich zu suizidieren und entsprechend zu leiden habe.
Suizid wegen Armut? Du möchtest ein Leben ohne Leiden, es soll gewiss sein, dass du niemals und unter keinen Umständen leidest. Da hast du dir natürlich den falschen Ort ausgesucht, denn jeder Mensch leidet im Verlauf seines Lebens, und zwar mehr als genug. Wobei es welche gibt, die nur das Unvermeidliche mitnehmen und welche, deren Leben eigentlich nur Schmerz und Qual ist.

Einem System, dem du nicht entrinnen kannst, würde ich die bestmöglichen Seiten abgewinnen. Man weiss nicht was und wie der Tod ist, der betrifft nur die Überlebenden. Wenn du dein Leben vom Ende her denkst, beginnt alles mit Ungewissheit und da endest du auch wieder. Es ist einfach besser, irgendwas aus seinem Leben zu machen, eben weil du da Gewissheit erlangen kannst.
 
Hallo,

danke schonmal an jeden, der das hier liest.

Ich habe große Zukunftsängste, bezogen auf das Leben, das Sterben und den Tod.
Die Dinge vom Ende her denkend, habe ich bereits begriffen, dass mir nichts anderes als die Hoffnung bleibt, dass es sich als Toter gut leben bzw. tot sein lassen wird. Da wir nicht wissen, was die Erste Ursache allen Seins ist, wissen wir im Grunde nichts bzw. sämtliches Wissen steht unter dem Vorbehalt, vielleicht ein Kartenhaus zu sein. Damit ist alles offen - in die schlechte wie in die gute Richtung. Also Hoffen.
Nun kriege ich es zurzeit dennoch naturinstinktiv oder wie auch immer getrieben nicht über mich, mich bereits jetzt vom Leben zu verabschieden. Ich denke mal, vor allem auch aus Angst, dass es am Ende doch schlecht kommt und ich daher das Gute, was ich zurzeit noch habe, vorschnell aufgebe (auch wenn ich es in ca. 60 Jahren sowieso verlöre), und aus Angst vor den obligatorischen Schmerzen bei einem Brutalsuizid, auf den einen ja die Sterbehilfe verweigernde Gesellschaft/Rechtsprechung verweist.

Infolgedessen bin ich nicht nur mit dem Problem, was nach dem Tod kommt bzw. wie dieser aussieht, konfrontiert, sondern auch noch damit, wie ich dieses Leben jetzt über die Bühne bekomme.
Ich fürchte mich davor, bspw. in Armut zu geraten oder generell in eine schlimme Situation und dass ich mich selbst dann immer noch nicht traue, mich zu suizidieren und entsprechend zu leiden habe.

Mein Überbau ist, dass wenn der Tod gut ist, ich mich ihm egal wie gut oder schlecht es mir im Leben geht mit jeder Sekunde nähere und dass ich mich eben in Hoffnung übe, dass er gut ist, dass ich vielleicht auf dem Weg gar nicht so sehr zu leiden haben werde.

Aber das ist halt alles nichts Gewisses. Ich weiß, mir kann hier auch keiner helfen, trotzdem ist man ja Mensch und sucht als solcher Rat...

LG
Florian

Hi Florian,

Wer dir da Gewissheit geben könnte, weiß ich nicht aber vermutlich ist es eher unwahrscheinlich, dass das ein User hier ist.

Versuch mal folgenden Gedanken (ist nicht von mir, sondern ein freies Zitat) :

Angenommen, dass es so etwas wie ein Leben nach dem Tod gibt. Wenn man diesen Gedankenstrang weiter verfolgt, kommt man zum logischen Ergebnis, dass es so etwas wie den Tod nicht gibt.
Leben, auch Weiterleben nach dem Tod =/=Tod. => keine Gedanken über Tod nötig

Oder

Nach dem Tod kommt nichts. Wir sind aus dem Nichts entstanden und nach unserer Existenz werden wir wieder zu nichts. Wenn wir alle nicht mehr existieren, dann sind wir nicht mehr, also können wir weder glücklich sein noch unglücklich.

Also: Tot=Tot. Sobald du tot bist, kannst du nicht mehr unglücklich sein. => keine Gedanken über Tod notwendig.

Diese beiden Gedankenstränge schließen einander aus, sind aber komplementär und führen zum gleichen Ergebnis.

Hilft das irgendwie?
 
Hallo Florian

Ich glabe, ich verstehe, was du meinst.

Ich fürchte mich davor, bspw. in Armut zu geraten oder generell in eine schlimme Situation und dass ich mich selbst dann immer noch nicht traue, mich zu suizidieren und entsprechend zu leiden habe.
Verstehe ich. Aber das kannst du jetzt noch nicht wissen und solange es Gutes gibt, würde ich versuchen weiterzumachen.

Mein Überbau ist, dass wenn der Tod gut ist, ich mich ihm egal wie gut oder schlecht es mir im Leben geht mit jeder Sekunde nähere und dass ich mich eben in Hoffnung übe, dass er gut ist, dass ich vielleicht auf dem Weg gar nicht so sehr zu leiden haben werde.
Es ist völlig legitim, sich an der Hoffnung festzuhalten, dass der Tod schön sein wird. Es kann einem tatsächlich Kraft geben um weiterzukämpfen. Daran ist nichts verkehrt aus meiner Sicht, wenngleich es eine irgendwie extreme Form ist, sich zu entlasten und von grossem Leidensdruck zeugt.
Aber das ist halt alles nichts Gewisses
Vielleicht sehnst du dich nach Stabilität und Verlässichkeit. Nach Orientierung und Halt. Die Frage wäre vielleicht, wie lassen sich solche Gefühle in dein Leben integrieren.

P. S. Suizid muss nicht schmerzhaft sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich zurückschaue, dann habe ich viele Tode ( psychisch, geistig, meine Art betreffend, meine Vorlieben betreffen ua.) bereits hinter mir und lebe noch immer, aber die früheren "Holunderzweig" sind weg, es sind andere "Wesensteile" am Ruder.

Man MUSS bereit sein zu sterben, um loslassen zu können.

Lieber Florian, wenn du den Wunsch in dir verspürst, nicht mehr leben zu wollen, dann kann das schon ein Grund für Freude sein.
Man ist ein Konstrukt, das man aufgebaut hat, bricht dieses Konstrukt zusammen, dann kann man davon ausgehen, dass zugleich Änderungen passieren, die ohne diesen Zusammenbruch und ohne das Aufgeben des Althergebrachten nie passiert wären. Neue Liebe, neues Leben.

Trenne dich von diesem Florian, der du bisher warst, erfinde dich neu. Umbringen musst du praktisch nur das, was du bisher alles angepeilt hast, was du als gültig und als richtig betrachtet hast, was dir "gefiel" und gefällt. Zb. erst gegen zehn aufzustehen, dich nach dem Arbeiten vor den Fernseher zu setzen, die Frau nebenan als Ärgernis zu betrachten, den Radweg auszuschlagen, der dir angeboten wird immer wieder und vieles andere mehr. Sich suizidieren ist gleichzusetzen mit: so, ich bin bereit, ich lasse los! ALLES. Nur den Körper nicht, den brauchst du ja noch.

Was wir Leben nennen sind oft nur festgefahrene Gewohnheiten. Tausche die mal ein gegen andere, das kann sich anfangs hart anfühlen und schwierig. Da muss man durch, das muss man hinnehmen, dann aber kanns so kommen, wie man eigentlich ursprünglich wollte, bevor man sich verirrt hat.
 
Scheint, als Suchst Du nach einem Weg der dich davor rettet, wovor du dich am meisten fürchtest. Schafft auch ein wenig Kontrolle und kann ein Weg sein. Dinge die einem unerträglich erscheinen gedanklich zu bewältigen.

Ich war schon tot, erinnern kann ich mich daran nicht, wie du siehst bin ich hier und kann die Frage nach dem danach nicht beantworten.
 
Hatte auch immer Angst vor dem Tod. Trocken gelehrte Religionen haben mir nicht weiter geholfen, aber seit ich mich selber mal spirituell auf den Weg gemacht habe, habe ich auch ein paar Antworten gefunden, die mich sehr beruhigt haben. Jetzt habe ich eher, wie du, vor dem Leben Angst 🙂 (Armut, mobbende Menschen, die mich wieder ausschließen etc.)
 

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