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Angst vor neuer Situation an der Arbeit.

R

Ren_Takashi

Gast
Guten Tag,

ich weiß leider nicht wie ich diesen Eintrag beginnen soll. Die aktuelle Situation hat mich dazu gebracht Ihnen zu schreiben.
Ich habe schon seit meiner Jugendzeit angst vor Situationen die noch nicht eingetroffen sind. Ich male mir immer die schrecklisten Vorstellungen aus und denke ab diesen Zeitpunkt nur noch an diese Situation die noch nicht eingetroffen ist. Heute war es auf der Arbeit wieder so schlimm das mit die Tränen gekommen sind und ich mich auf die Toilette zurück ziehen musste um mich zu beruhigen.

Ich bin 24 Jahre alt und Arbeite in der Speditions / Lager Branche.
Dort bin ich für die Paletten / Lager und Abrechnung zuständig.
Morgen kommt ein wichtiger Kunde der Lagerabteilung um etwas Auszulagern. Von dieser Kundschaft haben wir das Programm bekommen und ich kenn mich damit noch nicht aus, da wir erst seit kurzen mit dieser Kundschaft zusammenarbeiten. Ich hatte bis jetzt eine Einführung in das Programm, welche jetzt aber auch schon 4 Wochen her ist. Ich habe zwar alles mit aufgeschrieben und versucht gut zu merken aber ich bin sehr unsicher.
Unser Problem ist, das wird Papiere für die Auslagerung benötigen. Diese werden uns vom Kunden momentan aber nur in einer Ausführung zur Verfügung gestellt und wir müssen mit diesen Papieren dann die Auslagerung im Programm auslösen.(Mit dem ich bis jetzt nur einmal gearbeitet habe)
Meine Angst ist das bei der Bearbeitung etwas schief läuft, ich vielleicht die falsche Ware auslöse, zu wenig oder zu viel, wir keine Bestätigung bekommen dass die Ware abgeholt wurde. Diese Fehler die dann entstehen können machen mir Angst. Die folgen sind das wir am Ende vielleicht eine hohe Strafe zahlen müssen für solche Fehler. Man weiß nie was der Kundschaft einfällt. (Mein Chef hat mir während der Ausbildung und auch danach immer beigebracht der Kundschaft gegenüber kritisch eingestellt zu sein, da der Firma niemand etwas gutes Schenken will)
Ich möchte nicht Schuld sein, dass diese Firma viele tausende Euro strafe zahlen muss.
Diese Gedanken machen mich schon die ganze Zeit fertig seit dem wir diesen Kunden haben. Ich habe zu wenig Erfahrung um zu wissen wie man alles richtig macht, das macht mich genauso fertig.
Ich weiß auch nicht wie ich mich daraus befreien kann. Ich kann mich aktuell noch nicht direkt mit der Situation auseinander setzten, da diese ja erst morgen eintreten wird und wir noch keine Unterlagen haben für die Auslagerung.

Ich fühl mich in letzter Zeit sehr oft wie ein kleines Kinde was mit den neuen Aufgaben überfordert ist und lieber anfängt zu weinen als die Probleme anzugeben. Das behindert mich und belastet mich noch mehr. Ich weiß nicht wie ich da raus kommen soll.

Ich hatte bereits vor 2 Jahren einen offenen Nervenzusammenbruch auf der Arbeit wo alle Kollegen es mitbekommen haben. Das möchte ich nicht erneut haben.

Wie komme ich nur aus diesen Teufelskreis?
 
G

Gelöscht 86383

Gast
Ich vermute mal, dass das Problem etwas tiefer liegen könnte, zumindest deutest Du das nach meinem Verständnis an. Außerdem ist der morgige Tag schon bald. So schnell bekommt man Ängste nicht in gesunde Schranken. Das wirst Du sicher nicht ad hoc erwarten, aber ich wollte es nur betonen.

Ich kann Dir also keinen Königsweg aufzeigen, nur einen Impuls:
Daher gebe ich Dir als Akuttipp mal die 4-7-8-Atemübung an die Hand.
Die wirst Du nicht bis morgen perfektioniert haben, aber vielleicht verschafft sie Dir schon kurzfristig etwas Linderung. Die Phrase "tief durchatmen" kommt schließlich nicht von ungefähr.
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Ich bin kein Logistiker, habe aber Fantasie.
Also stelle ich mir vor, dass es einen Mitarbeiter gibt, der einlagert, und dass Du auslagerst.
Die Übergabe erfolgt in Papierform, muss also durch ihn - und dann durch Dich - in dem System manuell eingetragen werden. Das ganze in einer endlosen Vielzahl von Artikelnummern, die keinen Rückschluss auf die wirkliche Ware zulassen. Eigentlich weiss niemand was gerade tut.

Während der Kollege lediglich Lagerzugänge addiert aber Du Lagerabgänge an verschiedene Kunden adressierst, kommen Fehler zustande.
Diese können im Zugang schon passiert sein oder (Deinerseits) beim Abgang passieren: es kommt zu Lagerdifferenzen und zu Rückläufern von Dingen, die Du falschen Kunden zugeteilt hast. Oder es fehlen Auslagerungsbelege oder es sind zu viele oder zu wenig oder falsche Artikel.
Ich sehe also 1000 Gründe und Fallen, wo ein Fehler passieren kann.
Bei 1000 Gründen gibt es hunderte Varianten - und letztlich wird es so sein, dass Dein Chef Dich entweder fördert - oder feuert.
Das einzige was Du garantiert nicht tun kannst ist, Dir eine zweite Buchhaltung anzulegen, um Dich zu rechtfertigen! Das vergiss ganz schnell: Du hättest den kompletten Aktenverlauf der Logistik zuhause.
Selbst wenn Du nächtelang nachvollziehen und nachweisen könntest, dass der Fehler nicht bei Dir liegt, so liegt es dann immer noch an dem Chef, der sich unfehlbar sieht - und dadurch ein fehlerhaftes Opfer sucht! Im Zweifelsfall kappt er Deinen Zugang zur EDV und danach hast Du eh verloren.

Das einzige was man Dir (natürlich neben sorgfältiger Aufmerksamkeit und: der Vermeidung von Angstfehlern! ) empfehlen kann ist, dass Du Dich gut mit dem Chef stehst.
Hat er den Eindruck Dich behalten zu wollen, so tut er das.
Wenn aber nicht dann nicht , und das änderst Du dann eh nicht mehr.

Ich hätte da übrigens noch eine Anmerkung - bitte nicht als Vorwurf gedacht!
Rein vom Nick her könntest Du Japaner sein.
Japaner sind so erzogen, dass man für das Unternehmen lebt - und stirbt!
Hier in D gibt es aber eine andere Kultur, und die hast Du sicher schon bemerkt.
Es gibt das "Ziel", sei Leben zu leben - und zu erleben. Wie man das anstellt ist egal.
Die Hauptsache ist, dass ein selbst ernannter "Chef" unmöglich weisungsbefugt sein kann , ob man für ihn an Arbeit und unendlichen Aufgaben sterben muss!
Deswegen kann hohe Arbeitsbelastung passieren - aber nur soweit man sie ertragen kann.
Was man ertragen kann, bestimmt man selber, oder der Arzt schreitet ein.
Diese anderen Kultur zufolge kann man nur alt werden, wenn man sich nicht tot arbeitet, also einen Mittelweg zwischen den Bedürfnissen des "Chef" und den eigenen findet.
Es ist hier also möglich, einem "Chef" zu sagen, wann Schluss mit lustig ist. Er kann die Arbeit ja gerne selber machen.

Also überlege auch, was für Dich! gut und richtig ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
S

SteinMein

Gast
Ging mir oft auch so, geht es um Fachliches was du nicht beherrscht?
Oder ist es im allgemeinen immer so das du dich vor etwas fürchtest?
War bei mir ein Teil einer Angst Erkrankung, die sehr vielfältig sind.
Fühlte mich immer mehr überfordert, bei kleinsten Sachen die anders waren sofort Panik.
Steigerte sich bis zur Angst vor der Angst, einer generalisierten Angststörung.
Dagegen kannst du was tun, je eher, desto besser:
Angststörungen: Psychiatrienetz
 

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