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Gast
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Hallo an alle,
Schon mal im Voraus: Tut mir leid, ich kann mich nicht kurz fassen 😉
Ich bin 23 und seit ca. 2 Jahren in einer Verhaltenstherapie, Diagnose: Depression. Ich habe bis vor kurzem Medikamente genommen, diese aber abgesetzt, da ich keinen Unterschied merkte. Nun bin ich seit einigen Monaten ohne Medis, merke auch immer noch keine Unterschiede zu der Zeit mit Medis.
Das mal nur kurz als Einstieg.
Mein eigentliches Problem liegt vor allem bei meiner Nachbarin. Sie ist vielleicht so um die 50, vielleicht auch älter. Sie ist eine extrem laute Person, auch wenn sie normal redet, höre ich sie (ich wohne über ihr). Aber sie ist extrem aufbrausend. Als ich hier einzog, dauerte es nicht lange, bis sie hier an meine Tür hämmerte (es hörte sich an, als wolle sie meine Tür mit den Händen einschlagen, so laut war sie). Sie beschwerte sich über meine Katzen, die wohl zu laut seien. Obwohl beschweren etwas untertrieben ist. Sie schrie mich an, ich kam an keiner Stelle zu Wort. Sie schrie und schrie und schrie, bis sie wohl befriedigt war und schreiend wieder in ihre Wohnung ging, um dort weiter zu schreien. Das war nachts, irgendwann um 23 Uhr. Danach war ich total fertig, hab viel geweint und hatte furchtbare Angst, Geräusche zu produzieren. Mein Freund war da und konnte mich ein wenig beruhigen.
Als ich einige Tage später einmal auf dem Weg nach draußen war, lief eine meiner Katzen raus und landete vor der Tür der besagten Nachbarin, die meine Katze sah und völlig entzückt war. sie fand sie so süß, dass sie sich für ihr Verhalten entschuldigte und meinte, sie sei ja selbst eine Katzenliebhaberin und die Geräusche meiner Katzen würden sie nun nicht mehr stören.
Danach war erst mal Ruhe. Bis mir wiederum eine fremde Katze auf der Straße zulief und ich nicht wusste, wohin mit ihr. Also klingelte ich bei besagter Nachbarin (wir hatten uns ja nun vertragen), um zu fragen, ob sie sie für eine Weile betreuen könnte, bis ich ein zu Hause bzw. den Besitzer gefunden hätte (ein gaaaanz großer Fehler!!). Das tat sie auch, war auch so begeistert, dass sie den Kater behalten wollte, falls sich der Besitzer nicht findet. So kam es dann auch.
Einige Tage später gab es dann wieder Stress, weil ich mich nicht meldete. Weil ICH ja die Katze anschleppte, also müsse ich doch auch mal fragen, wie es läuft und ab und zu Katzenfutter vorbeibringen und ich sollte mich auch ander Kastration beteiligen. Das hab ich gar nicht eingesehen (ich hab ihr ja gesagt, es sei nur für zwei, drei tage, bis ich einen Besitzer finde, dafür wäre ich auch aufgekommen) und daraufhin nahm sie mich recht grob am Arm und schmiss mich raus. Als ich wieder zu Hause war, heulte ich mir wieder die Augen aus dem Kopf. Später ging ich noch einmal zur Nachbarin, um alles zu klären und brach wieder in Tränen aus- diesmal vor ihr. Dies tat ihr so Leid, dass sie sich wieder entschuldigte und wieder alles okay war.
So, nun zum jetzigen Zeitpunkt:
Es war nun ein halbes Jahr Ruhe und auf einmal beschwert sie sich wieder. eines Nacht (ca. 1 Uhr) hörte ich, wie sie mit irgendetwas gegen die Decke schlug und schrie: "Ruhe da oben". Ich hielt inne und überlegte, was ich gerade machte, was sie gestört haben könnte. Ich hatte zu dem Zeitpunkt meine Tasche gepackt und lief wirklich nur durch meine Wohnung. Ich hatte keine Musik an, keinen Fernseher, nichts.
Am nächsten Morgen fand ich einen Zettel im Briefkasten, auf dem sie schrieb, dass ich nachts ruhig sein soll, sonst würde sie die Hausverwaltung benachrichtigen. ich schrieb einen Zettel zurück, dass ich lediglich durch meine Wohnung laufe und nicht anfangen werde, zu schleichen, dass ich es satt habe, mich andauernd mit ihr auseinander zu setzen und ich mich freuen würde, wenn sie ihren Groll gegen mich endlich beiseite packen würde.
Dann fuhr ich erst mal fünf Tage weg. Als ich wiederkam, wieder ein Zettel:
Ich solle aufhören zu lügen, das sei ja eh einer meiner Hobby, ich wäre das Problem und niemand anderes, ich solle das ernst nehmen, ich solle Hausschuhe anziehen und mein "Getrampel" unterlassen....(Im Übrigen habe ich immer Hausschuhe an)
Nun, ich weiß, dass diese Frau im Unrecht ist. Soll sie doch die Hausverwaltung benachrichtigen, die werden sicher nichts tun, weil ich durch meine Wohnung laufe, egal wie spät es ist. Jeder hat nun mal einen anderen Rhythmus, vor allem schichtarbeitende Menschen oder Studenten (ich). Ich habe also keine Angst, dass mir Konsequenzen drohen.
Meine Angst begründet sich vor allem darin, dass diese Frau wieder hier hochkommt, und mich anschreit. Ich kann damit nicht umgehen, auch wenn ich weiß, dass ich das getrost ignorieren könnte. Ich habe Angst vor einem deftigen Nachbarschaftsstreit.
Ich bin ein sehr zurückhaltender, ruhiger Mensch, der anderen Menschen am liebsten aus dem Weg geht. Ich schaffe es nicht, mich derartig selbstbewussten Menschen gegenüberzustellen, geschweige denn, jemanden anzuschreien.
Ich habe den Zettel gestern gelesen und bin immer noch voller Angst und total gestresst.
Ich finde es so anstrengend, dass mich ein Zettel (!!) so fertig macht, im Prinzip ist ja noch nichts passiert.
Aber ich verstehe die Frau einfach nicht. Ich habe mit dieser Frau mehr als ein halbes Jahr nicht mehr geredet, sie beschimpft mich aber als Lügnerin. Worauf fundiert diese Aussage??
Ich weiß, dass sie ebenfalls in Therapie ist, aber das ist für mich kein Grund, dass sie so austickt oder austicken kann. Ich höre sie ja regelmäßig am Telefon (?) rumschreien (leider nur am Tage, sonst könnte ich auch drohen).
Mir fiel es immer schon schwer, Konflikte ungelöst zu wissen. Ich brauche dann immer extrem lange, um so etwas zu verdauen. Es schränkt mich in meiner Lebensweise total ein. Ich versuche, mein Verhalten in der Wohnung nicht zu ändern aber ich erwische mich dabei, wie ich versuche leise durch die Wohnung zu gehen. Das ist aber so lächerlich, ich darf doch wohl normal durch meine Wohnung laufen. Ich bin auch kein Schwergewicht, sodass man meine Schritte besonders laut hören könnte.
Vor allem: Ich lebe hier nun seit eineinhalb Jahren und jetzt fällt ihr ein, dass ihr meine Schritte zu laut sind? Ich denke eher, dass ich ihrer Meinung nach wieder irgendwas getan habe, was ihr missfällt und sie deswegen schon wieder einen Hass auf mich hat. Ich wüsste nur nicht was.
Was kann ich tun, um mit solchen Situationen gelassener umgehen zu können? Wie werde ich meine Angst los? Bei jedem Geräusch, dass zB. meine Katzen machen, zucke ich zusammen. Ich merke, wie angespannt ich bin.
Wieso kann mir das nicht alles Schnuppe sein, ich habe ja nichts zu befürchten.
Vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tipps geben, wie ich besser damit zurecht komme. Das wäre super!
Denn auch andere Menschen machen mir Angst. Ich merke, wie ich immer sehr ruhig werde, wenn mich fremden Menschen ansprechen, auch wenn sie sehr nett sind. Ich merke, wie ich nicht weiß, was ich sagen soll und Angst habe, mich zu blamieren. Streit mit anderen Menschen, auch wenn sie sehr vertraut sind, sind für mich eine schier unerträgliche Situation. Ich würde so gern, dass ich es schaffe, solche Situationen besser auszuhalten. Meine Therapeutin sagt, dass ich ja jetzt erst lerne, mit anderen Menschen umzugehen, weil ich so lange mit mir und meiner Krankheit beschäftigt war. Aber ich hatte dieses Problem schon immer und zb. andere Menschen kennenzulernen fällt mir nun schon seit ca. einem Jahr schwer (seitdem ich etwas stabiler bin und den Kopf für andere Dinge frei habe).
Über Antworten würde ich mich sehr freuen!
Ganz liebe Grüße,
Leene
Schon mal im Voraus: Tut mir leid, ich kann mich nicht kurz fassen 😉
Ich bin 23 und seit ca. 2 Jahren in einer Verhaltenstherapie, Diagnose: Depression. Ich habe bis vor kurzem Medikamente genommen, diese aber abgesetzt, da ich keinen Unterschied merkte. Nun bin ich seit einigen Monaten ohne Medis, merke auch immer noch keine Unterschiede zu der Zeit mit Medis.
Das mal nur kurz als Einstieg.
Mein eigentliches Problem liegt vor allem bei meiner Nachbarin. Sie ist vielleicht so um die 50, vielleicht auch älter. Sie ist eine extrem laute Person, auch wenn sie normal redet, höre ich sie (ich wohne über ihr). Aber sie ist extrem aufbrausend. Als ich hier einzog, dauerte es nicht lange, bis sie hier an meine Tür hämmerte (es hörte sich an, als wolle sie meine Tür mit den Händen einschlagen, so laut war sie). Sie beschwerte sich über meine Katzen, die wohl zu laut seien. Obwohl beschweren etwas untertrieben ist. Sie schrie mich an, ich kam an keiner Stelle zu Wort. Sie schrie und schrie und schrie, bis sie wohl befriedigt war und schreiend wieder in ihre Wohnung ging, um dort weiter zu schreien. Das war nachts, irgendwann um 23 Uhr. Danach war ich total fertig, hab viel geweint und hatte furchtbare Angst, Geräusche zu produzieren. Mein Freund war da und konnte mich ein wenig beruhigen.
Als ich einige Tage später einmal auf dem Weg nach draußen war, lief eine meiner Katzen raus und landete vor der Tür der besagten Nachbarin, die meine Katze sah und völlig entzückt war. sie fand sie so süß, dass sie sich für ihr Verhalten entschuldigte und meinte, sie sei ja selbst eine Katzenliebhaberin und die Geräusche meiner Katzen würden sie nun nicht mehr stören.
Danach war erst mal Ruhe. Bis mir wiederum eine fremde Katze auf der Straße zulief und ich nicht wusste, wohin mit ihr. Also klingelte ich bei besagter Nachbarin (wir hatten uns ja nun vertragen), um zu fragen, ob sie sie für eine Weile betreuen könnte, bis ich ein zu Hause bzw. den Besitzer gefunden hätte (ein gaaaanz großer Fehler!!). Das tat sie auch, war auch so begeistert, dass sie den Kater behalten wollte, falls sich der Besitzer nicht findet. So kam es dann auch.
Einige Tage später gab es dann wieder Stress, weil ich mich nicht meldete. Weil ICH ja die Katze anschleppte, also müsse ich doch auch mal fragen, wie es läuft und ab und zu Katzenfutter vorbeibringen und ich sollte mich auch ander Kastration beteiligen. Das hab ich gar nicht eingesehen (ich hab ihr ja gesagt, es sei nur für zwei, drei tage, bis ich einen Besitzer finde, dafür wäre ich auch aufgekommen) und daraufhin nahm sie mich recht grob am Arm und schmiss mich raus. Als ich wieder zu Hause war, heulte ich mir wieder die Augen aus dem Kopf. Später ging ich noch einmal zur Nachbarin, um alles zu klären und brach wieder in Tränen aus- diesmal vor ihr. Dies tat ihr so Leid, dass sie sich wieder entschuldigte und wieder alles okay war.
So, nun zum jetzigen Zeitpunkt:
Es war nun ein halbes Jahr Ruhe und auf einmal beschwert sie sich wieder. eines Nacht (ca. 1 Uhr) hörte ich, wie sie mit irgendetwas gegen die Decke schlug und schrie: "Ruhe da oben". Ich hielt inne und überlegte, was ich gerade machte, was sie gestört haben könnte. Ich hatte zu dem Zeitpunkt meine Tasche gepackt und lief wirklich nur durch meine Wohnung. Ich hatte keine Musik an, keinen Fernseher, nichts.
Am nächsten Morgen fand ich einen Zettel im Briefkasten, auf dem sie schrieb, dass ich nachts ruhig sein soll, sonst würde sie die Hausverwaltung benachrichtigen. ich schrieb einen Zettel zurück, dass ich lediglich durch meine Wohnung laufe und nicht anfangen werde, zu schleichen, dass ich es satt habe, mich andauernd mit ihr auseinander zu setzen und ich mich freuen würde, wenn sie ihren Groll gegen mich endlich beiseite packen würde.
Dann fuhr ich erst mal fünf Tage weg. Als ich wiederkam, wieder ein Zettel:
Ich solle aufhören zu lügen, das sei ja eh einer meiner Hobby, ich wäre das Problem und niemand anderes, ich solle das ernst nehmen, ich solle Hausschuhe anziehen und mein "Getrampel" unterlassen....(Im Übrigen habe ich immer Hausschuhe an)
Nun, ich weiß, dass diese Frau im Unrecht ist. Soll sie doch die Hausverwaltung benachrichtigen, die werden sicher nichts tun, weil ich durch meine Wohnung laufe, egal wie spät es ist. Jeder hat nun mal einen anderen Rhythmus, vor allem schichtarbeitende Menschen oder Studenten (ich). Ich habe also keine Angst, dass mir Konsequenzen drohen.
Meine Angst begründet sich vor allem darin, dass diese Frau wieder hier hochkommt, und mich anschreit. Ich kann damit nicht umgehen, auch wenn ich weiß, dass ich das getrost ignorieren könnte. Ich habe Angst vor einem deftigen Nachbarschaftsstreit.
Ich bin ein sehr zurückhaltender, ruhiger Mensch, der anderen Menschen am liebsten aus dem Weg geht. Ich schaffe es nicht, mich derartig selbstbewussten Menschen gegenüberzustellen, geschweige denn, jemanden anzuschreien.
Ich habe den Zettel gestern gelesen und bin immer noch voller Angst und total gestresst.
Ich finde es so anstrengend, dass mich ein Zettel (!!) so fertig macht, im Prinzip ist ja noch nichts passiert.
Aber ich verstehe die Frau einfach nicht. Ich habe mit dieser Frau mehr als ein halbes Jahr nicht mehr geredet, sie beschimpft mich aber als Lügnerin. Worauf fundiert diese Aussage??
Ich weiß, dass sie ebenfalls in Therapie ist, aber das ist für mich kein Grund, dass sie so austickt oder austicken kann. Ich höre sie ja regelmäßig am Telefon (?) rumschreien (leider nur am Tage, sonst könnte ich auch drohen).
Mir fiel es immer schon schwer, Konflikte ungelöst zu wissen. Ich brauche dann immer extrem lange, um so etwas zu verdauen. Es schränkt mich in meiner Lebensweise total ein. Ich versuche, mein Verhalten in der Wohnung nicht zu ändern aber ich erwische mich dabei, wie ich versuche leise durch die Wohnung zu gehen. Das ist aber so lächerlich, ich darf doch wohl normal durch meine Wohnung laufen. Ich bin auch kein Schwergewicht, sodass man meine Schritte besonders laut hören könnte.
Vor allem: Ich lebe hier nun seit eineinhalb Jahren und jetzt fällt ihr ein, dass ihr meine Schritte zu laut sind? Ich denke eher, dass ich ihrer Meinung nach wieder irgendwas getan habe, was ihr missfällt und sie deswegen schon wieder einen Hass auf mich hat. Ich wüsste nur nicht was.
Was kann ich tun, um mit solchen Situationen gelassener umgehen zu können? Wie werde ich meine Angst los? Bei jedem Geräusch, dass zB. meine Katzen machen, zucke ich zusammen. Ich merke, wie angespannt ich bin.
Wieso kann mir das nicht alles Schnuppe sein, ich habe ja nichts zu befürchten.
Vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tipps geben, wie ich besser damit zurecht komme. Das wäre super!
Denn auch andere Menschen machen mir Angst. Ich merke, wie ich immer sehr ruhig werde, wenn mich fremden Menschen ansprechen, auch wenn sie sehr nett sind. Ich merke, wie ich nicht weiß, was ich sagen soll und Angst habe, mich zu blamieren. Streit mit anderen Menschen, auch wenn sie sehr vertraut sind, sind für mich eine schier unerträgliche Situation. Ich würde so gern, dass ich es schaffe, solche Situationen besser auszuhalten. Meine Therapeutin sagt, dass ich ja jetzt erst lerne, mit anderen Menschen umzugehen, weil ich so lange mit mir und meiner Krankheit beschäftigt war. Aber ich hatte dieses Problem schon immer und zb. andere Menschen kennenzulernen fällt mir nun schon seit ca. einem Jahr schwer (seitdem ich etwas stabiler bin und den Kopf für andere Dinge frei habe).
Über Antworten würde ich mich sehr freuen!
Ganz liebe Grüße,
Leene