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Angst vor Gallenkolik

JanM

Mitglied
Vielen Dank für die zahlreichen Erfahrungsberichte. Das hat mir sehr geholfen :)
Bisher habe ich immer nur Horrorgeschichten gehört, wo es danach klang, dass bei einer Gallenkolik gefühlt die Welt untergeht. Es ist sehr beruhigend von Erfahrungen zu hören, dass die Schmerzen zumindest bis zum Eintreffen des Arztes aushaltbar sind.
 

buntscheckig

Mitglied
Bei mir hat sich vor ein paar Jahren ein Gallenstein in den Gallenausgang verirrt.

Ich hatte keine Ahnung das ich Steine hatte, war mitte zwanzig und schlank. Ich bin Nachts an schrecklichen Schmerzen aufgewacht. Das waren die schlimmsten Schmerzen die ich je hatte. Und ich kann Schmerzen wirklich gut aushalten.

Erst dachte ich, ich hätte mir an der Wirbelsäule einen Nerv eingeklemmt. Ich konnte mich auch nur ganz schlecht bewegen.
Blöd wie ich war, hab ich bis Morgens gewartet (unter höllischen Schmerzen) und bin dann zum Hausarzt.
Der hat beim Ultraschall drei ziemlich große Steine gesehen und der eine war wie gesagt im Ausgang.

Mein Arzt sagte, sofort ins Krankenhaus... aber ich hatte Angst und hab mich geweigert. Er konnte nichts machen ausser mir Medis zu geben und mich zu fragen ob ich gerne eine tickende Zeitbombe bin. Übrigens wurden die Schmerzen erst halbwegs besser als ich Schmerzmittel intravenös bekam, aber weg waren sie nicht. Nach der Medi Behandlung bin ich also Heim (weil ich ein Depp war).

Drei Tage bin lag ich im Bett rum. Auf heftigen Schmerzmitteln. Trotzdem mit starken Schmerzen die zwar nicht mehr so akut waren, aber mich doch lahmgelegt haben.

Nach drei Tagen musste ich wieder zum Hausarzt. Er hat mir Blut abgenommen und kam danach ganz entsetzt ins Zimmer zurück. Meine Entzündungswerte waren jenseits von Gut und Böse. Mein Arzt meinte, wenn ich nicht jetzt sofort ins Krankenhaus gehe, dann sterbe ich...

Ich ging und wurde am selben Tag operiert. Danach war alles gut. Habe keine Probleme ohne Gallenblase und ich habe aus der Sache gelernt.

Zu den Schmerzen kann ich nur sagen: 10 von 10. Hatte nie schlimmere. Schmerzen sind ja schliesslich auch ein Alarmsignal des Körpers und ich wäre daran gestorben. Der Stein war komplett und unbeweglich verklemmt.

Der Arzt sagte mir, daß meine Empfindung des eingeklemmten Nervs daher komme, das ich eben eher schlank sei. Da spüre man das oft im Rücken.

Alles Gute Dir
 

Larissa

Aktives Mitglied
Ich habe ja auch einen ziemlich grossen Stein wie du, JanM und der wird eher nicht in den Gang passen. Hatte vor vielen Jahren auch nur diese eine Kollik und jetzt keine Probleme mehr. Der Stein ist immer noch da.
 
F

Fafnir

Gast
Ich kann dir leider nicht deine Angst nehmen oder dich beruhigen. Gallen- und auch Nierenkoliken sind mit die schlimmsten Schmerzen die es gibt! Im schlimmsten Fall helfen noch nicht mal Schmerzmittel. In der Klinik bekommt man i.d.R über den Tropf Buscopan und Novalgin. Das hilft schon ein wenig. Ich hatte aber auch schon mal Morphium erhalten, weil sonst nichts half.
Meiner Erfahrung nach ist auch nicht jede Kolik gleich. Meine erste Kolik war zwar sehr schmerzhaft aber aushaltbar. Meine dritte Kolik hingegen war eine Gallengangkolik. Da war schon meine Gallenblase lange draußen. Aber es ist leider durchaus möglich, dass sich trotzdem Steine in den Gängen bilden. Doch das ist sehr selten. Auf jeden Fall war diese dritte Kolik wirklich sehr heftig und da half mir dann nur Morphium. Die Kolik war so heftig, dass ich am liebsten hätte sterben wollen!!! Zum Glück hat das Morphium geholfen, aber man soll nicht dem Irrtum unterliegen, dass die Schmerzen dann wie weggeblasen sind. Ich habe die Schmerzen durchaus noch wahrgenommen! Aber: Sie waren gedämpfter. Ehrlich gesagt ist das schwer zu beschreiben...

Natürlich tickt jeder Mensch anders und jeder nimmt Schmerz anders wahr. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass Koliken kein Spaziergang sind. Vielleicht hilft es dir zu wissen, dass der Körper dir durch eine Kolik nur helfen will. Er hilft dir den Stein los zu werden, wenn dieser etwas verstopft. Denn noch fataler als eine Kolik wäre, wenn der Stein einen Gang verstopft, sich Gallenflüssigkeit staut und die Leber und der Körper dadurch nach und nach vergiftet werden. Denn dies führt unbehandelt unweigerlich zum Tod. Dies ist übrigens einem Verwandten von mir in jungen Jahren fast passiert.

Nachdem ich mich nun schon recht lange damit beschäftigt habe und auch bei ziemlich vielen Ärzten war, weiß ich, dass dieser mit einer recht großen Wahrscheinlichkeit niemals Beschwerden machen wird und dass eine Operation nicht anzuraten ist.
Da bist du aber sehr optimistisch! Ich kenne niemanden, der durch Gallensteine noch nie Beschwerden bekommen hat. Früher oder später machen sie leider Probleme. Darauf solltest du gefasst sein. Da muss man schon Glück haben, dass bis ins hohe Alter die Steine keine Probleme bereiten.
Richtig ist, dass die Steine tatsächlich erst entfernt werden, wenn sie Beschwerden verursachen.
 
N

Niemecki

Gast
ich hatte vor ca. 15 Jahren GallenSteine... meine Schmerzen begannen immer im Unteren Rücken , haben sich dann von hinten nach vorn, Richtung Bauch und Magen gezogen ... dann hat sich der ganze Oberkörper verkrampft, hatte das Gefühl einen Stahlgürtel umzuhaben. Gleichzeitig hatte ich den Drang zur Toilette zu müssen. Meine längste Kolik hat ca. 1/2 Stunde gedauert, danach war es, als hätte einer den Schalter umgelegt und alles war vorbei. Ich war danach völlig schlapp und platt. Ich habe mich 5 Jahre damit rumgequält, zum Schluss habe ich Koliken von trockenem Brot bekommen. Ich hätte es früher operieren lassen sollen, habe eine "Schlüsselloch" OP gehabt ... 4 kleine Narben, die ich später suchen musste.
Übrigens hat man bei mir 73 Steine entfernt ... die habe ich heute noch !
 

Lynnlynn

Neues Mitglied
Hallo Jan.
Ich selber hatte letztes Jahr aufgrund von 6 Steinen, jeweils in 1 cm Grösse) innerhalb von 4 Monaten 3 Koliken.
Ich wusste bis zur 3ten gar nicht woran es lag.
Grundsätzlich traten sie auf nachdem ich Schokolade oder viele Käse gegessen hatte und jedes Mal am Abend /Nacht.
Es fing an mit diffusen Oberbauch Schmerzen, welche nach ca 4 Stunden dann stark genug waren dass ich einen Notarzt gerufen habe.
2 davon wussten nicht worum es sich handelt (Schmerzen im Oberbauch, Ausstrahlung in Brust und Rücken, ringförmig, starkes Schwitzen) und behandelten mich ein wenig "von oben herab" als hätte ich mit meinem Anruf "wegen nur Magenschmerzen" übertrieben.
Die 3te Ärztin sagte mir dann was es wäre und das Abklärung durch den Hausarzt angesagt ist. Dort fand sie dann die Steine, meine Gallenblase musste entfernt werden.
Meine Hausärztin war etwas verwundet dass ich "erst jetzt" käme..
Also: Die Schmerzen waren schon sehr heftig (siehe Anruf Notarzt), ließen sich aber mit Buskopan managen (zumindest bis ich dann einen Termin hatte für die OP)
 

Amory

Aktives Mitglied
Vielen Dank für die zahlreichen Erfahrungsberichte. Das hat mir sehr geholfen :)
Bisher habe ich immer nur Horrorgeschichten gehört, wo es danach klang, dass bei einer Gallenkolik gefühlt die Welt untergeht. Es ist sehr beruhigend von Erfahrungen zu hören, dass die Schmerzen zumindest bis zum Eintreffen des Arztes aushaltbar sind.
Vor allem empfehle ich Dir, gleich bei den ersten Anzeichen von ungewohnten Schmerzen im Bauch- oder Rückenbereich sofort zum Arzt zu gehen, und nicht zu warten bis es unerträglich wird! Dann kannst Du rechtzeitig behandelt werden, ohne so schlimme Horrorszenarien zu erleben.

Bei mir hatte es mit Schmerzen im Rückenbereich angefangen. Und ich habe mich ein paar Tage damit gequält, bevor ich zum Arzt ging. Ich habe Antibiotika und Morphium bekommen (normale Schmerzmittel halfen nicht) und noch ein paar Tage weitergelitten, bevor ich dann eines morgen beschwerdefrei aufgewacht bin. Bei der Nachkontrolle waren die Steine nicht mehr da. Offenbar haben sich diese von selbst verabschiedet. Somit war auch eine OPs vom Tisch.

Allerdings werden sich neue bilden. Wenn man die Veranlagung dazu hat, passiert das einfach.
 
G

Gelöscht 117789

Gast
Ich fand die Schmerzen heftig, aber es ging schon noch.
Sofort nach der Entfernung der Steine und unter Umständen der Gallenblase hört der Schmerz dann aber auf.
Man kann sehr gut ohne Gallenblase leben.
 

weidebirke

Urgestein
Vielen Dank für die zahlreichen Erfahrungsberichte. Das hat mir sehr geholfen :)
Bisher habe ich immer nur Horrorgeschichten gehört, wo es danach klang, dass bei einer Gallenkolik gefühlt die Welt untergeht. Es ist sehr beruhigend von Erfahrungen zu hören, dass die Schmerzen zumindest bis zum Eintreffen des Arztes aushaltbar sind.
Nun ja, die Leute leben ja auch noch. Klar sind Schmerzen schlimm und Koliken erst recht, aber letztlich ist das wie das Wetter. Du musst es sowieso nehmen, wie es kommt. Also hat es keinen Sinn, sich vorher jahrelang grundlos verrückt zu machen.
 

Youshri

Aktives Mitglied
Ja, finde ich auch, es hat keinen Zweck, sich vorher schon vor Angst davor verrückt zu machen. Anstatt dessen gehe bitte zu Deinem Hausarzt, lass' Dir erklären, ab welchen Signalen es gefährlich werden kann und Du den Notarzt anrufen musst und lass' Dir von ihm im Fall des Falles Medikamente verschreiben, die Dir die Schmerzen lindern können. Auf jeden Fall ist es sehr wichtig, dass Du selber erkennen kannst, was da in Dir vorgeht, um zu wissen, wie Du Dich dann zu entscheiden hast.
 

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