Hallo,
jegliche Gefühle, also Emotionen wie Freude, Wut, Angst usw. erschaffen wir selber in unserem Gehirn. Emotion bedeutet ja nichts anderes als Energie die sich bewegt (E = Energie, Motion = Bewegung). Was Emotionen genau sind, ist leider noch nicht so gross erforscht und kaum verbreitet, was den Umgang mit ihnen etwas erschwert. Doch Fakt ist, hast du bzw. dein Gehirn einmal eine Emotion erschaffen, fühlst du sie irgendwo in deinem Körper. Bist du wütend dann spannen sich z.b. deine Muskeln an und du fühlst (häufig) ein Ziehen in deinem Kiefer. Bei der Angst fühlst du z.b. eine Schwere in deinem Brustkorb und deinem Hinterkopf, oder ein lähmendes Gefühl deinen Nacken hinunter.
Und wie daraus ersichtlich werden sollte, sind Emotionen kein (wie häufig fälschlicherweise angenommen) psychologisches Phänomen sondern ein physisches, lediglich die Ursache ist psychologisch bedingt. Wir haben diesen körperlichen Wahrnehmungen lediglich Namen wie Angst, Freude etc. gegeben.
Nun soweit so gut, jetzt da wir wissen, dass Emotionen effektiv in unserem Körper stecken, müssen wir auch körperlich etwas dagegen unternehmen. Unser Problem ist jedoch, dass wir nur einige Emotionen ausleben (können). Freude fühlen wir gerne, wir leben sie so richtig aus, lachen munter los pfeifen schreien usw. Bei der Wut wird es schon etwas schwerer, Wut lebt man aus, indem man in ein Kissen boxt, losschreit oder sich sonst wie körperlich auspowert. Danach merkt man oft, dass die Wut wie auf magische Weise verschwunden ist oder zumindest abgenommen hat. Viele Menschen fressen die Wut auch in sich hinein, wodurch diese unter ständiger Anspannung leiden (was natürlich auch ungesund ist), und irgendwann explodieren, wenn es dann doch zu viel wird.
Nun zu der Angst, eine sehr interessante Emotion. Jeder kennt sie aber keiner fühlt sie gerne. Fühlen wir Angst in uns, dann verneinen wir sie, wir wollen sie nicht wahrhaben, wir reden uns ein, dass die Angst völlig unbegründet ist, aber dennoch bleibt sie da. Denn sobald wir die Angst einmal erschaffen haben zirkuliert sie in unserem Körper, und da nützt alles unterdrücken nichts. Die Angst muss wie jede andere Emotion ausgelebt/gefühlt werden. Doch wie macht man das? Jetzt wird es spannend, denn wie bitteschön lebt man die Angst aus? Emotionen wie Angst (aber auch Wut) können auch vermindert werden, indem man sich hinsetzt und genau in sich hinein fühlt. Du setzt dich also hin und atmest zuerst nur ganz ruhig und versuchst dich nur auf dich selber zu konzentrieren. Nach einer Weile fühle WO in deinem Körper es drückt, zieht, usw., wo also die Emotion sitzt. Hast du den Ort bzw. die Orte entdeckt, dann konzentriere dich genau auf diese Stelle, verstärke das Gefühl noch künstlich indem du dir z.b. bei einem Engegefühl im Brustkorb vorstellst, wie eine Schnur um deine Brust gebunden wird, die sich immer mehr zuzieht. Verstärke die Emotion so stark es geht und fühle sie so lange wie möglich und du wirst feststellen, dass sie plötzlich schwächer wird und schliesslich sogar verschwindet. Häufig gähnt man dann dabei oder es bilden sich sogar Tränen. (Völlig normal 🙂)
Diesen Vorgang nennt man übrigens Meditation =). Probiere es doch einmal aus wenn du magst. Mir selber hilft es enorm mit meinen Emotionen umzugehen. (Auch wenn ich es zu Beginn als Humbug abgestempelt habe.)
Sind Emotionen einmal entstanden, sind sie in deinem Körper und MÜSSEN gefühlt werden, erst dann gehen sie wieder. Möchtest du verhindern, dass weiterhin Emotionen wie Angst in deinem Körper entstehen, musst du an der psychischen Ursache arbeiten, also möglicherweise deine Glaubenssätze und Gedankenwelt verändern. Allerdings reicht schon alleine das Wissen über den korrekten Umgang mit den Emotionen aus um das Leben ein grosses Stück angenehmer zu gestalten. Du darfst die Angst nicht als deinen Feind oder böse Energie ansehen. Sie ist eine Emotion die von dir erschaffen wurde wie jede andere auch die Gefühlt werden will, lediglich der Mensch hat ihm den negativen Stempel raufgedrückt.
Hoffe du konntest dich durch den Text durchkämpfen, ich weiss es ist viel aber es lohnt sich auf jeden Fall! 😉
Gruss und alles Gute!