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Angst vor dem Älterwerden, Familie gründen, berufliche Veränderung -> Kopfchaos

A

Angsthase2016

Gast
Guten Abend. Ich versuche mal trotz momentanen Ausnahmezustand im Kopf zu schreiben was mich plagt.

Kurz zu mir: 34, männlich, seit 5 Jahren in fester Beziehung, kaufm. Angestellter

Ich mache gerade eine ungemein schwere Phase durch. Zum einen mache ich mir eigentlich seit ich 30 geworden war immer öfter Gedanken über das Älterwerden und das Nichtgelebte oder möglicherweise Verpasste. Das kommt wohl daher dass ich mit dem Älterwerden negative Aspekte assoziiere (Aussehen, Vitalität, Gebundenheit).

Wenn ich zum mir selbst ehrlich bin, fühle ich mich manchmal gar nicht meinem Alter entsprechend reif genug. Manchmal wünschte ich mir nochmals 20 zu sein, als man noch vieles erst entdeckt hat, oft Parties gefeiert hat, noch eine 12-köpfige Clique war die regelmäßig was unternommen hat, noch die Chance hatte sexuelle Erfahrung zu sammeln, irgendwie freier war...?

Heute spüre ich irgendwie nur noch Druck und höre die Uhr ticken. Z.B. lief es bei mir beruflich nicht so gut, so dass ich momentan gezwungen bin mich neu zu orientieren. Meine Partnerin ist 31, sie spricht natürlich schon einem Kind. Nur momentan wüsste ich gar nicht ob ich damit überfordert bin. Ich habe Angst davor dass sich alles ändert, dass man kaum mehr Zeit für sich selbst und seine Hobbies hat, dass Treffen mit Freunden nur noch aus Kindergeburtstagen bestehen, ich mich vielleicht eingeengt fühlen würde, oder aufgrund der beruflichen Situation finanzielle Probleme bekommen würde, verschiedene Dinge nicht mehr machen dürfte weil ich ja jetzt ein gestandener Mann wäre...

Ich würde am Liebsten die Uhr nochmals zurückdrehen in eine Zeit in der all diese Entscheidungen und Veränderungen noch in weiter Ferne sind.
Dabei stelle ich mir auch immer die Fragen: habe ich genug gelebt, mich genug ausgetobt, will ich nicht insgeheim nochmals die Bewunderungen von Frauen, Abwechslung, Abenteuer, Spaß, Parties, mit Kumpels die Städte unsicher machen...

Dabei bin ich so zwiegespalten, da ich nie der Aufreißer oder der riesen Partymensch war. Aber das Altern und der familiäre Druck lassen mich total verzweifeln, als würde mir nicht mehr viel Zeit bleiben für bestimmte Altersklassen noch attraktiv zu wirken bzw. noch Spaß haben (zu dürfen).
 

Biddi

Sehr aktives Mitglied
AW: Angst vor dem Älterwerden, Familie gründen, berufliche Veränderung -> Kopfchaos

Ironie on:
Du hast völlig Recht, mit 30 ist man ein Wrack!
Hast Du Dir schon einen Rolli gekauft und einen Platz im Pflegeheim reserviert?
Ironie off

Tut mir Leid, alles was ich sonst noch dazu sagen würde, wäre OT
 
G

GrayBear

Gast
AW: Angst vor dem Älterwerden, Familie gründen, berufliche Veränderung -> Kopfchaos

Hallo Angsthase,
ganz ohne Ironie und Sarkasmus: Du wirst irgendwann ganz sicher sterben und das fängst Du so langsam an zu begreifen. Das ist schon alles. Ja, auch Deine Uhr tickt und es stehen einige Entscheidungen an. Wenn Deine Partnerin über Kinder nachdenkt, musst Du Dich fragen, ob auf Dich Verlass ist. Damit ist nicht gemeint, ob Du "alles im Griff" hast, denn das hat niemand. Sondern, ob Du bereit bist, das Notwendige zu tun und dazu gehört, dass Du zu Deiner Beziehung und Deiner Partnerin zu 100% Ja sagst. Wenn es nur 99% sind, dann heißt das im Grunde Nein. Leg Dir nicht selbst Fesseln an: wenn Du ein Kindskopf und Tunichtgut bist, OK, warum nicht? Aber dann "spiele" keine Beziehung und verarsche die Frau an Deiner Seite nicht, sonst gibt es ein böses Erwachen.
Aber vielleicht sind Deine Gedanken auch nur der Abspann Deiner Sturm-und-Drangzeit. Hör in Dich hinein. Vielleicht hast Du es jetzt auch begriffen, dass nichts bleibt, wie es war. Du kannst noch Nein sagen oder auch zu einem Ja finden. Bist Du im Inneren noch ein 20-jähriger, dann spürt das Deine Partnerin hoffentlich und nimmt Dir diese Entscheidung womöglich ab. Wächst Du mit den Herausforderungen und findest heraus, welcher Mann noch in Dir steckt? Oder hab Spaß, das Leben ist zu kurz für Feigheit und ewige Reue. Aber sei zu Deiner Partnerin anständig und aufrichtig. Alles andere ist schäbig und im höchten Grade unreif.
Und noch was: von einem Kind ist man(n) erst einmal IMMER überfordert und es macht eine scheiß Angst. Aber es gibt nicht Lebendigeres und kaum eine größere Herausforderung und Chance, um erwachsen zu werden.
Triff kluge und mutige Entscheidungen. Und denk daran: 99% heißt Nein.
Alles Gute
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
AW: Angst vor dem Älterwerden, Familie gründen, berufliche Veränderung -> Kopfchaos

Ich mache gerade eine ungemein schwere Phase durch. Zum einen mache ich mir eigentlich seit ich 30 geworden war immer öfter Gedanken über das Älterwerden und das Nichtgelebte oder möglicherweise Verpasste. Das kommt wohl daher dass ich mit dem Älterwerden negative Aspekte assoziiere (Aussehen, Vitalität, Gebundenheit).

Wenn ich zum mir selbst ehrlich bin, fühle ich mich manchmal gar nicht meinem Alter entsprechend reif genug.
Das kann ich bei Deinen negativen Gedanken gut nachvollziehen

Manchmal wünschte ich mir nochmals 20 zu sein, als man noch vieles erst entdeckt hat, oft Parties gefeiert hat, noch eine 12-köpfige Clique war die regelmäßig was unternommen hat, noch die Chance hatte sexuelle Erfahrung zu sammeln, irgendwie freier war...?

Heute spüre ich irgendwie nur noch Druck und höre die Uhr ticken. Z.B. lief es bei mir beruflich nicht so gut, so dass ich momentan gezwungen bin mich neu zu orientieren. Meine Partnerin ist 31, sie spricht natürlich schon einem Kind. Nur momentan wüsste ich gar nicht ob ich damit überfordert bin. Ich habe Angst davor dass sich alles ändert, dass man kaum mehr Zeit für sich selbst und seine Hobbies hat, dass Treffen mit Freunden nur noch aus Kindergeburtstagen bestehen, ich mich vielleicht eingeengt fühlen würde, oder aufgrund der beruflichen Situation finanzielle Probleme bekommen würde, verschiedene Dinge nicht mehr machen dürfte weil ich ja jetzt ein gestandener Mann wäre...

Ich würde am Liebsten die Uhr nochmals zurückdrehen in eine Zeit in der all diese Entscheidungen und Veränderungen noch in weiter Ferne sind.
Dabei stelle ich mir auch immer die Fragen: habe ich genug gelebt, mich genug ausgetobt, will ich nicht insgeheim nochmals die Bewunderungen von Frauen, Abwechslung, Abenteuer, Spaß, Parties, mit Kumpels die Städte unsicher machen...

Dabei bin ich so zwiegespalten, da ich nie der Aufreißer oder der riesen Partymensch war. Aber das Altern und der familiäre Druck lassen mich total verzweifeln, als würde mir nicht mehr viel Zeit bleiben für bestimmte Altersklassen noch attraktiv zu wirken bzw. noch Spaß haben (zu dürfen).
Hallo, Angsthase,

ich tue mich schwer mit der Entscheidung, welche Antwort ich besser finden soll, die von Biddi oder die von Graybear.

Nach meinem Eindruck bist Du ein ich-bezogener Mensch, der zudem eine starke gefühlsmässige Bindung zur Spielecke des Lebens hat. Ein 14-18 Jähriger würde auch Abwechslung, Abenteuer, Spass, Parties, Kumpels als die Magneten eines schönen Lebens betrachten. Es ist nichts Falsches, sein Leben lang in dieser Phase zu bleiben. Es ist eine Frage, ob man in dieser Phase bleiben will oder nicht.

Du hast merkwürdige realitätsfremde Vorstellungen davon, was ein gestandener Mann ist. Du verbindest anscheinend mit diesem Begriff nur negative Aspekte. Ich kann Dir versichern, dass Du damit ein Vorurteil pflegst, ähnlich dem Vorurteil von Jugendlichen: "einem Mann über 30 kann man nicht trauen".

Genauso kann man realitätsfremd behaupten: Das Leben von Jugendlichen ist einfach schön. Du kannst als Twen eine schlimme Phase des Lebens durchleben und mit 40 in eine wunderschöne Phase eintreten - sowie auch umgekehrt mit zunehmendem Alter eine Verschlechterung der Lebensqualität erleben. Alles ist möglich - aber kaum etwas davon hat wirklich entscheidend (nur) etwas mit dem Alter zu tun.

Auch gestandene Männer dürfen Freude erleben und Spass haben. Der Spass sieht nur etwas anders aus als der von Kindern und Jugendlichen. Aber er ist deswegen nicht schlechter, im Gegenteil.

Ich denke, solange die Spielecke von Jugendlichen eine dermaßen hohe Anziehungskraft hat, dass Dich der Gedanke an das Verlassen der Spielecke schon in eine Lebenskrise treibt, die Angst vor Verantwortung Dich nicht schlafen lässt, kann man tatsächlich verstehen, dass Dir das Reife-Gen fehlt.

Das ist aber kein Zustand, der unveränderbar ist.
Wenn Du daran etwas ändern willst, solltest Du zunächst positiv denken und die Frage stellen: Was sind die schönen Aspekte im Leben von Männern, die eine Familie gründen und die Verantwortung übernehmen? Eine solche Fragestellung lässt erkennen, dass sich jemand positiv mit einer neuen Lebensphase auseinandersetzen will.

Wenn Du das auch willst: Geh' der Frage nach und hole Dir Antworten von gestandenen Männern, die diese Frage positiv beantworten können.

LG, Nordrheiner
 
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A

Angsthase2016

Gast
AW: Angst vor dem Älterwerden, Familie gründen, berufliche Veränderung -> Kopfchaos

Also zunächst mal ich will ganz sicher nicht meine Partnerin verarschen. Vielmehr suche ich ja mich selbst.

Was meinst du Nordhreiner mit realitätsfremd? Ich habe einfach gemerkt, dass sich einiges verändert hat. Manche Freunde sind nur noch im Doppelpack zu haben, sind träge geworden, man kann nichts mehr groß unternehmen und schon gar nicht mehr spontan. Ich kann mir zum jetzigen Zeitpunkt einfach nicht vorstellen nur zu arbeiten und ansonsten zuhause abzuhängen bzw. bei Treffen mit anderen nur noch Kindergeburtstag zu feiern. Und zum Thema gestanden: ich merks doch wie andere plötzlich der Meinung waren dies und das dürfe man nicht mehr weil man ein Alter X erreicht hat.

Ich selbst bin eben ein abenteuerlustiger, humorvoller Mensch, der das Leben nicht immer ganz so ernst nimmt, und eben ab und zu auch noch Kind sein und was erleben möchte. Ist das so verwerflich?

Ich fühle mich einfach nicht richtig wohl, nicht richtig reif, habe vermutlich Angst mich von vielem verabschieden zu müssen.
 
D

Dr. Rock

Gast
AW: Angst vor dem Älterwerden, Familie gründen, berufliche Veränderung -> Kopfchaos

Also zunächst mal ich will ganz sicher nicht meine Partnerin verarschen. Vielmehr suche ich ja mich selbst.

Was meinst du Nordhreiner mit realitätsfremd? Ich habe einfach gemerkt, dass sich einiges verändert hat. Manche Freunde sind nur noch im Doppelpack zu haben, sind träge geworden, man kann nichts mehr groß unternehmen und schon gar nicht mehr spontan. Ich kann mir zum jetzigen Zeitpunkt einfach nicht vorstellen nur zu arbeiten und ansonsten zuhause abzuhängen bzw. bei Treffen mit anderen nur noch Kindergeburtstag zu feiern. Und zum Thema gestanden: ich merks doch wie andere plötzlich der Meinung waren dies und das dürfe man nicht mehr weil man ein Alter X erreicht hat.

Ich selbst bin eben ein abenteuerlustiger, humorvoller Mensch, der das Leben nicht immer ganz so ernst nimmt, und eben ab und zu auch noch Kind sein und was erleben möchte. Ist das so verwerflich?

Ich fühle mich einfach nicht richtig wohl, nicht richtig reif, habe vermutlich Angst mich von vielem verabschieden zu müssen.
Ich finde nicht dass da irgendetwas verwerflich ist und bin der Meinung dass man ruhig auch kindlich sein darf und das Leben nicht ausschließlich todernst nehmen muss bzw. sollte - dann lebt es sich meiner Meinung nach besser, entspannter, achtsamer...

Meiner Meinung nach ist es das Wichtigste im Leben, ehrlich zu sich selbst zu sein und wirklich SEIN Leben zu leben und nicht sein Leben, so wie andere es einem vorschreiben bzw. erlauben...wenn dir also der Sinn nach Abenteuern und Freiheit steht, dann bleib dabei und sag deiner Partnerin dass du für die Vaterrolle noch nicht reif (genug) bist, dich noch nicht bereit fühlst und du ihr schon sagen wirst, wenn das doch der Fall ist.

Verändern tut sich so oder so immer alles und du bist auch schon vor dem 30. Geburtstag älter geworden, es spielt also eigentlich gar keine Rolle welche Zeitgrenze du überschritten hast, finde ich. Du kannst auch noch mit 40 kindlich sein und Vergnügen im Leben haben, mit den passenden Leuten durch die Gegend ziehen...wenn andere Leute bzw. halt ehemalige Freunde vondir das nicht mehr wollen oder können, ist das ihre Entscheidung, sie muss nicht deine sein.

Mit Gegenwind wirst du wahrscheinlich rechnen müssen, wer weiß wie deine Freundin reagiert wenn du ihr mitteilst dass du jetzt noch kein Kind möchtest oder was andere sagen dass du nicht Sonntagabend den 197. Tatort in der Glotze geschaut sondern auf einem Konzert warst...aber was muss dich das jucken? Individuell zu sein und seinen eigenen, selbstgewählten Weg zu gehen, bedeutet doch mehr oder weniger immer, ablehnende Kommentare zu erhalten, aber dahinter kann sich auch ganz einfach Neid verbergen.
 
A

albicare

Gast
AW: Angst vor dem Älterwerden, Familie gründen, berufliche Veränderung -> Kopfchaos

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Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
AW: Angst vor dem Älterwerden, Familie gründen, berufliche Veränderung -> Kopfchaos

Also zunächst mal ich will ganz sicher nicht meine Partnerin verarschen. Vielmehr suche ich ja mich selbst.

Was meinst du Nordhreiner mit realitätsfremd? Ich habe einfach gemerkt, dass sich einiges verändert hat. Manche Freunde sind nur noch im Doppelpack zu haben, sind träge geworden, man kann nichts mehr groß unternehmen und schon gar nicht mehr spontan. Ich kann mir zum jetzigen Zeitpunkt einfach nicht vorstellen nur zu arbeiten und ansonsten zuhause abzuhängen bzw. bei Treffen mit anderen nur noch Kindergeburtstag zu feiern. Und zum Thema gestanden: ich merks doch wie andere plötzlich der Meinung waren dies und das dürfe man nicht mehr weil man ein Alter X erreicht hat.

Ich selbst bin eben ein abenteuerlustiger, humorvoller Mensch, der das Leben nicht immer ganz so ernst nimmt, und eben ab und zu auch noch Kind sein und was erleben möchte. Ist das so verwerflich?

Ich fühle mich einfach nicht richtig wohl, nicht richtig reif, habe vermutlich Angst mich von vielem verabschieden zu müssen.
Hallo, Angsthase,
mit realitätsfremd meine ich, dass Du realitätsfremd wirst, wenn Du das langweilige erscheinende Leben anderer zur alleinigen Wahrheit machst. "Wenn ich diesen Weg gehe, dann sieht nur so die Zukunft aus" Andere nennen das "einseitige Argumentation" oder "einseitige Sichtweise". Ich behaupte: Die Zukunft, die Realität von morgen, ist nie einseitig.

Ich interessiere mich gerne für das Leben anderer, dies insbesondere dann, wenn sie einen Weg gehen, den ich mir für mich auch überlege.

Nimm mal die Sicht eines Schülers ein und betrachte den Weg des Studenten. Steht der Schüler vor der Frage "soll ich studieren?" dann könnte er zur Antwort gelangen: "die Studenten, die ich kenne, sind durch ihre Prüfungen gefallen oder leben in Angst vor Prüfungen." Ganz klar - so möchte ich nicht leben bzw. studieren. Trotzdem - das ist Dir sicher auch klar, ist es falsch, das Erleben der (Dir) bekannten Studenten als alleinige Wahrheit zu betrachten. Wenn Du das tust, dann bist Du realitätsfremd. Dann könntest Du auch allgemein sagen: "Wer studiert, der lebt in Ängsten bzw. fällt durch die Prüfungen." Und weil Du dafür Beispiele benennen kannst, erscheint diese allgemeine Aussage richtig zu sein.

Die Realität von morgen ist eine Folge Deiner Einstellung und Deinen Entscheidungen von heute.
Hier ist doch eine zwingende Verbindung zwischen Ursache und Wirkung zu erkennen, oder?

Realitätsfremd ist: Wenn ich diesen Weg gehe, dann sieht mein Morgen so aus, wie das anderer Menschen, die gestern vor der ähnlichen/gleichen Entscheidung standen.
Wo ist da die zwingende Verbindung von Ursache und Wirkung für mein Leben?

Es steht Dir frei, Dein Morgen zu gestalten. Es ist nichts Verwerfliches daran, den Weg so zu gestalten, dass Du verschiedene schöne Ziele miteinander verbindest. Es ist aber eine Frage der Werte, die Dir wichtig sind,

.. ob Verantwortung ein unwichtiger oder wichtiger Baustein ist oder nicht.
.. ob mir mein Partner wichtig ist oder nicht
.. ob mir Familie wichtig ist oder nicht
.. ob ich hauptsächlich Selbstliebe im Auge habe oder ob Nächstenliebe für mich gleich wichtig ist.
etc.

Es gibt Menschen, die finden diesen Baustein "Verantwortung" abstoßend hässlich. Er wird nur dann verwendet, wenn es zwingend erforderlich ist. Andere finden ihn überaus wichtig und sind froh, wenn es ihnen gelingt, diesen Baustein einzubauen. Verantwortung und Freude am Leben schließen sich nicht gegenseitig aus. Wer das behauptet, hat eine meiner Meinung nach realitätsfremde Sicht. Ich kann für mich sagen: Weil mir Verantwortung sehr wichtig ist, deshalb kann ich auch Freude am Leben unbeschwert geniessen.

Der Focus entscheidet.

Nordrheiner
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
AW: Angst vor dem Älterwerden, Familie gründen, berufliche Veränderung -> Kopfchaos

[...]
Ich selbst bin eben ein abenteuerlustiger, humorvoller Mensch, der das Leben nicht immer ganz so ernst nimmt, und eben ab und zu auch noch Kind sein und was erleben möchte. Ist das so verwerflich?

Ich fühle mich einfach nicht richtig wohl, nicht richtig reif, habe vermutlich Angst mich von vielem verabschieden zu müssen.
Tja... Dein Lebensplan beinhaltet viel Freiheit. Hat halt den Nachteil, dass ein Kind nur schwer in diesen Plan passt. Ich will und kann das auch garnicht werten. Auch wenn Du/man kein Kind möchte, dann ist das eine Entscheidung die man sich sicherlich auch nicht leicht machte. Allerdings ist ein einseitiger Kinderwunsch sehr problematisch, wie Du Dir sicher gut vorstellen kannst.

Wenn Du schon selber sagst das Du nicht reif genug dafür bist, dann ist das doch okay. Das halte ich für eine reife Selbstreflektion.
Die entscheidende Frage ist doch, wann wärest Du reif genug dafür? Das wirst Du noch nicht wissen.
Wenn Du am Ende des Entscheidungsweges doch kein Kind möchtest, kann das eine existenzielle Frage Eurer Partnerschaft werden. Denn sie möchte ein Kind.
Ich komm nur drauf, weil Du am liebsten die Zeit zurückdrehen würdest.

Angsthase2016 meinte:
Ich würde am Liebsten die Uhr nochmals zurückdrehen in eine Zeit in der all diese Entscheidungen und Veränderungen noch in weiter Ferne sind.
Eine Zeit ohne größere Verantwortung. Will sagen, habt ihr das mal besprochen - keine Kinder zu haben?
 

ABVJoGo

Aktives Mitglied
AW: Angst vor dem Älterwerden, Familie gründen, berufliche Veränderung -> Kopfchaos

Sind alles legitime Gedanken @TE.

Wenn man älter wird, altert ja der Stamm-Freundeskreis mit. Dort vermehren sie sich, heiraten usw. Das hat logischer Weise zur Folge, dass man nicht mehr zu jeder Zeit spontan mal in die Stammkneipe auf ne Runde Skat gehen kann. Man muss schon bissl planen und sich eher verabreden, dann wird auch das was. Fast jeder ist bestimmt echt froh, wenn man hin und wieder raus kommt und den Kopf von den ganzen Alltagsproblemchen frei kriegt. Also das sollte man auch tun und nicht die ganze Zeit mit Frau und Kind aufeinanderhocken - obwohl es einige gibt, die sowas machen ... gut, jedem das Seine.

Es gibt auch Platz für Hobbies, das ist alles eine Frage der Organisation und Motivation.

Für uns Kerls (Mehrzahl denke ich) gibt es nicht DIE Zeit für ein Kind. Viele werden immer vorher überlegen und grübeln "Hach, dann ist die Freiheit weg, weniger Zeit, mehr Stress" usw und so fort. Wenns danach ginge, hätten die Meisten bestimmt keine Kinder ^^ Wenn die finanziellen Dinge geregelt sind - das Nest quasi "gebaut" ist - dann springt man halt ins kalte Wasser und wächst in die Rolle rein - sei denn, Du willst keine Kinder aus anderen moralischen oder gesundheitlichen Gründen oder so. Sowas weiß man dann aber sicher vorher ganz genau.

Deine Bedenken lassen sich nicht auflösen - das ist quasi die übliche Unsicherheit, die man hat. Auch Frauen haben das, aber dort spielen noch andere Faktoren, wie das Alter z.B., mit rein. Frauen haben dann irgendwann keine andere Wahl bei einem generellen Kinderwunsch, als Nägel mit Köpfen zu machen. Wir Kerls könnten das noch weiter rausschieben, um so lange wie möglich z.B. ausschlafen zu können, abends nach der Arbeit sofort den Hobbies nachgehen etc pp

Zum Älterwerden generell - is halt so. Ich persönlich mache mir keinen Kopf darüber, was ich denn damals alles nicht gemacht und somit verpasst hab - bringt ja nix, diese Zeit ist rum, kommt nicht wieder. Wat soll man sich da ärgern? Gibt genug aktuelle Dinge, die einem eher aufstoßen sollten (Weltgeschehen, Politik oder allgemeiner Zustand des Planeten zum Beispiel ^^)
 

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