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Angst und Sicherheit

Mamori

Mitglied
Hallo ihr Lieben :)

Vor einigen Jahren habe ich ein sexuelles Trauma erlebt, letztes Jahr zog ich mit einer Freundin zusammen. Sie hat seit fast vier Monaten einen Freund (hatte sie schon ein paar Mal, aber jetzt ist es länger und wirklich fest) und ich komme nicht damit klar. Ich kann ihn nicht in unserer Wohnung haben, ich kann sie nicht zusammen sehen, gar nichts. Dabei ist er wirklich nett. Aber ich gewöhne mich nicht dran, im Gegenteil, es wird immer schlimmer. Als würde ich nur noch Rückschritte machen.
Ich habe das Gefühl, als würde ich sie im Stich lassen. Als ob ich genau weiß, dass ihr etwas Furchtbares passiert und ich lasse sie trotzdem voll auflaufen.
Ich ziehe demnächst aus, dann kann sie auch mit ihm in ihrer Wohnung sein. Ich habe schreckliche Angst vor dem Anfang in meiner eigenen Wohnung, weil ich schon bei dem Gedanken daran, hohe Anspannung und Panik verspüre. Aber es ist richtig so und für alle das Beste.
Ich fühle mich in unserer Wohnung nicht sicher. Ich kann nicht durchschlafen. Ich wache auf und schaue nach meiner Zimmertür. Das erste, was ich nach dem Aufwachen tue, ist den Kopf zu heben und nach der Tür zu sehen.
Ich träume davon, dass sie kommen, ich kann nichts machen, überhaupt nichts.
Ich fühle mich so ausgeliefert. Ich hasse es. Ich will, dass es aufhört.

Abends werde ich immer furchtbar depressiv, was wahrscheinlich auch von den Albträumen kommt, die ich seit dem Trauma jede Nacht habe. Ich bin in Therapie, aber ich habe nicht das Gefühl, dass irgendetwas besser wird.

Ich möchte wirklich nicht jammern, aber es geht mir nicht gut. Ich möchte einfach nur mal irgendeinen Schritt nach vorne machen. Ich habe meine Freundin wirklich sehr lieb und ich kann nicht mal erklären, warum ich so eine scheiß Angst habe. Ich weiß ja, dass er mir nichts tut. Es ist verrückt. Ich weiß es doch besser … :(

Ganz liebe Grüße

Mamori
 

trinchen78

Aktives Mitglied
Hallo Mamori,

wenn man ein Trauma erlebt hat, ist es nicht ungewöhnlich, dass man diese Ängste hat.
Du hast geschrieben, dass du in Therapie bist. Frag mal deinen Therapeuten, ob es Möglichkeiten gibt wie z.B. betreutes Wohnen. Die Fortschritte kommen langsam, du kannst nicht erwarten, dass du einen großen Schritt machen kannst. Aber auch mit vielen kleinen Schritten kommst du voran.
Glaub an dich!

LG trinchen
 

Mamori

Mitglied
Danke für deine Antwort, Trinchen :)

Ich sehe mich eigentlich nicht im betreuten Wohnen. Ich komm ja eigentlich gut zu recht. Bis auf diese Ängste und so. Aber vorher hats ja auch funktioniert. Also, klar, war das Trauma immer irgendwie mit im Spiel, aber ich konnte mein Leben relativ normal leben.

Ich habe im Laufe der Zeit auch kleine Fortschritte gemacht, aber seit etwa einem halben Jahr läuft alles in die Gegenrichtung. Ich bemühe mich wirklich. Und das werde ich auch weiterhin tun.
Ich glaube auch, dass das mit dem Ausziehen eine gute Idee ist, auch wenn es mir natürlich wehtut, denn ich hatte meine Mitbewohnerin sehr gerne. Aber so geht es nicht weiter und deswegen war das ein notwendiger Schritt.
Natürlich möchte ich mich trotzdem daran gewöhnen. Ihr Freund ist wirklich nett und ich weiß auch, dass er ihr nichts tut. Aber irgendwie bekomm ich das nicht raus. Soll ich es weiterhin einfach aushalten? Oder Abstand davon gewinnen? Oder kann ich mich aktiv an einer Besserung beteiligen?

Montag habe ich Therapie, aber bisher hat der Thera nicht wirklich geholfen. Also, er sagt nie, was ich tun kann. Klar, darf er mir nicht sagen, was ich tun soll, aber Tipps könnte er mir doch geben, oder?

ganz liebe Grüße
Mamori
 

trinchen78

Aktives Mitglied
Hallo Mamori,

vielleicht wäre es hilfreich für dich, wenn du nochmal kurz vor Auszug eine Aussprache mit deiner Freundin führst und ihr klar sagst, wie du fühlst und was du weißt.

Ein Therapeut kann eigentlich schon Tipps als Wegweiser geben. Aber eigentlich geht es eher darum, dass der Patienten selbst herausfinden, was für sie gut ist und was sie erreichen wollen. Da kommt es oftmals vor, dass der Therapeut keine Tipps gibt. Wenn du damit nicht klarkommst schau vielleicht mal nach einer anderen Therapiemöglichkeit.

LG trinchen
 

Mamori

Mitglied
Hallo ihr Lieben,

Trinchen, ich telefoniere heute Abend mit ihr. Ich sag dann, was draus geworden ist. Es ist immer schwierig, weil sie viele Sachen nicht verstehen oder nachvollziehen kann, aber mal sehen.

Heute lief die Thera gut. Ich hatte eigentlich überhaupt keine Lust und keine Kraft mit ihm zu reden, weil heute einfach alles total schief lief. Im Nachhinein sind mir noch einige Sachen nicht ganz klar, die werde ich dann beim nächsten Mal ansprechen. Wir haben viel über Gefühle geredet. Er ist der Ansicht, dass wir viele Fortschritte machen, aber ich muss noch mal genau fragen, wobei, weil ich überhaupt keine sehe.
Natürlich ist es mein Ziel, auch ohne Thera klarzukommen. Ich schaffe das auch bestimmt, aber diese Traumasache ist einfach zu dolle. Also, da bin ich ja nicht mehr ich selbst, sondern nur noch gelenkt von irgendwelchen Affekten.
Vor allem möchte ich mit ihm über die Zusammenhänge reden, wie lostsouls das gesagt hat. Danke dafür :)

Lostsouls, ich bin dir sehr dankbar, dass du meine Reaktionen verstehst. In meinem Umfeld tut das nämlich keiner so richtig (nicht bösartig, sie können es einfach nicht verstehen, was ja auch logisch ist), deswegen befreit es mich irgendwie, dass du sowas auch kennst.
Was du schreibst über die Sicherheiten im Leben, finde ich ziemlich einleuchtend. So verstehe ich mich selbst besser und das hilft mir sehr, auch schon deshalb, weil ich es den anderen mehr erklären kann.
Als ich neu eingezogen bin, habe ich immer Panik bekommen, als irgendwer die Treppen hochgekommen ist. Ich habe immer inne gehalten und zur Tür gestarrt. Das hat sich schon sehr verbessert.
Ich glaube auch, dass Veränderungen etwas Gutes bewirken können. Nur manchmal habe ich das Gefühl, ich würde aufgeben oder weglaufen. So wie momentan halt. Ich glaube auch, dass ich das mit der Wohnung schaffe und es wird bestimmt gut werden :)

Es ist total schwierig, so kurzfristig eine Wohnung zu finden. Ich möchte einfach näher an die Stadt, so ist es echt blöd. Aber das scheint nicht zu klappen, also habe ich jetzt auch hier nach Wohnungen gesucht. Die sind alle nicht so toll, aber vielleicht sollte ich es trotzdem tun, dann habe ich wenigstens etwas. Ich könnte auch versuchen, noch einen Monat länger in der Wohnung zu bleiben und zu September etwas Neues suchen. Zur Not kann ich ja dann immer noch hier in der Nähe wohnen. Ich muss mal mit unserer Vermieterin reden, ob das gehen würde.


Nochmal danke ihr beiden für eure Nachrichten :)

Ganz liebe Grüße
Mamori
 

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