Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Angestaute Gefühle und ihre Folgen bei mir machen mir Angst

Lifeshard

Mitglied
Hallo zusammen,

ich bin niemand der negative Gefühle bewusst verdrängen oder ignorieren will, im Gegenteil. Ich bin davon überzeugt, dass es wichtig ist sie wahrzunehmen und rauszulassen, zu weinen wenn einem danach ist.

Doch öfters mal scheint meine Seele unbewusst manche Dinge erstmal zu verdrängen. Und dann gibt es verschiedene Varianten von dem was dann bei mir passiert:

Entweder schalten sich alle meine Gefühle für eine gewisse Zeit lang ab und ich entwickle eine Art Blockade. So stark, dass ich mich manchmal wie eine Hülle fühle. Das ist bisher die häufigste Folge und die mit der ich irgendwie gelernt habe zu leben, die mir eig keine Angst mehr macht.

Manchmal werde ich auch aggressiv und wütend, permanent gereizt obwohl ich eig traurig, verletzt und enttäuscht bin.

ABER, worauf ich eig hinaus will: Ich bekomme in schlimmen Fällen auch ein total depressives Gefühl im Bauch oder in der Brust, das mich innerlich total unterdrückt und mir so derart zusetzt, dass ich kaum mehr ein Wort rausbringe. Mit Worten ist dieses Gefühl nicht zu beschreiben, es ist schlimmer als alles andere. Manchmal vergeht es wieder, ich spüre aber dass da noch was ist. Und es kommt wieder. Spätestens bis ich es geschafft habe mal so richtig zu weinen.

Dazu werde ich unruhig, egal wieviel ich mich bewege, renne oder sonstiges es lässt einfach nicht nach. Ich kann mich dann nicht entspannen, nicht einfach liegen oder sitzen, muss mich dauernd bewegen obwohl es davon kaum besser wird oder selbst dann, wenn ich auf der einen Seite auch müde bin.

Es ist so derart schlimm, dass ich nicht weiss wie ich den Tag oder die Stunde überstehen soll wenn es da ist. Es nimmt mir meine ganze Luft zum Atmen, zerstört mich. Besser wird es wie gesagt immer erst wenn ich es mal geschafft habe richtig zu weinen.

Ich habe Angst, dass dieses Gefühl irgendwann keine Seltenheit mehr ist, mein Leben bestimmt. Mich kaputt macht.

Habe noch nie gehört, dass sich etwas so bei jemandem äußert, dass ein anderer so etwas auch erlebt.

Und deshalb wollte ich fragen, ob ich tatsächlich alleine mit dieser Situation bin oder ob es jemand anderem auch noch ähnlich geht? Oder wie äußern sich angestaute Gefühle ansonsten bei euch? Wie geht ihr damit um?

Bitte nicht sagen, dass ich in Therapie soll... Denn da bin ich schon. Und habe gerade begonnen dort meine Kindheit aufzuarbeiten, seitdem tritt dieses Gefühl wieder auf. Ich hatte es aber davor auch schonmal in gewissen Zeiten.

Außerdem muss ich grade ständig weinen ohne eig den genauen Grund zu wissen. Es schießt einfach so aus mir raus. Und all das macht mir wirklich Angst.

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
S

Saturnios

Gast
Ja Gefühle können schwierig sein aber Angst sollte man davor nicht haben.
Das du in Therapie bist ist schonmal ein guter Schritt.
Ich selbst hab die Aufarbeitung von Kindheit usw allein gemacht.
Vielleicht hab ich nen besseren Zugang zu mir wieviele andere keine
Ahnung.
Eins ist aber sicher....Gefühle sollte man zulassen und damit
versuchen zu arbeiten was du ja in der Therapie machst.
Bei vielen Gefühlen weiss man nicht wo die herkommen.
Man trägt auch teilweise Dinge in sich die mit einem selbst
eigentlich nix zu tun haben.
Such dir im Netz Infos über Familienaufstellung.
Vielleicht wär das was für dich
 
S

seele28

Gast
Es geht vielen so die schlimme dinge erlebt haben. Ich bin meister in verdrängen, ich verdränge alles mögliche. Ich kann gut abspalten und dissoziieren. Für mich ist es noch schlimmer alles raus zu lassen als die beschwerden zu haben die von der verdrängung kommen. Bei mir äusert es sich, das ich auch oft manchmal dann platze und genervt bin, oder das ich einen druck in meiner brust spühre, oder einen tiefen schmerz, der mich von innen zerreißt(hab ich abe rnicht immer) aber im schlimmsten falle, wenns mir total schlecht geht, nehme ich eine tablette und lege mich hin, weil ich mich da kaum noch unter kontrolle habe.

Naja chronisch angespannt bin ich, was zu folge hat schmerzen am rücken und kopf, und jetzt erst schwindel gehabt(wohl durch die anspannug), oft kommen auch verschiedene arten von dissoziationen, oder eine scheiß egal stimmung, man fühlt dann nichts mehr usw. Und halt körperliche beschwerden, wie bauchschmerzen, kopfschmerzen, andere schmerzen im körper, stechen, stromschläge oder rückenschmerzen. Je nach dem...aber es ist so extrem viel was ich verdrängt habe, und verdränge...das muss ich nach und nach aufarbeiten...wenn meine therapeutin an mich ran kommen könnte.

Möchtest du den weinen? Kannst du weinen? Mach es doch einfach, wenn dir danach ist. So tust du druck abbauen und es kommt nicht mehr zu den symtpomen die du verspührst. Ich weis ja nicht wie es ist mit gefühle raus lassen ob du es kannst...und wenn nein was der grund dafür ist. Machst du traumatherapie? Es ist normal das alles hoch kommt am anfang der Therapie, und auch später noch. Es ist eine sehr sehr harte Therapie, und kein leichter spaziergang. Es ist normal das vieles hoch kommt, und man gerne verdrängen möcht, so enstehen auch erst recht die symtpome die du z.b. beschreibst. Es ist aber wichtig es raus zu lassen, oder nieder zu schreiben, im Tagebuch z.b. Wenn du nicht weinen kannst, und auch nicht erzählen kannst, dann schreib es auf. Oder male...male deine ganzen gefühle auf ein papier...das funktioniert am besten mit flüssigen farben, nehme eine leinwand, und lass dich da aus.

Wenn du mehr mutiger wirst, kannst du auch auf ein kissen einprügeln, oder auf ein box sack. Oder geh in einen wald und schreie...vielleicht schaftst du es irgendwann, und auch irgendwann zu weinen, fange klein an...irgendwann wirst du immer mutiger, man muss sich nicht gleich ganz öffnen, aber langsam :)

Lg Seele28
 

Rascas

Aktives Mitglied
Ich denke die Kunst ist die Gefühle nicht nur rauszulassen sondern anzunehmen. Als berechtigt und notwendig anzunehmen.

Wenn die Gefühle zu stark wären hilft dir der Körper erstmal. Bis du es dann äussern kannst.

Es ist doch toll das du Ersatzgefühle schon identifizieren kannst.
Was du beschreibst kenne ich. Es ist normal wenn man von den eigenen Gefühlen überflutet wird..
 

Lifeshard

Mitglied
Danke für eure Antworten.

@ Seele: es gab Zeiten in meinem Leben, da kam nichts an mich ran, auch keine Träne. Doch momentan ist das nicht so. Vielleicht verdrängt meime Seele zur Zeit mal etwas für ein paar Stunden oder Tage, aber spätestens dann kommt es hoch und ich weine. Nicht nur ein paar Tränchen sondern richtig. Ich bin dankbar dafür, dass ich das kann und ich möchte auch weinen.

Bist du gerade auch dabei deine Kindheit aufzuarbeiten?

Ich weiss wirklich nicht ob ich damit weitermachen soll. Sie hat nur mit einer verhältnismäßig harmlosen Aufgabe begonnen und plötzlich werde ich von Erinnerungen und Gefühlen überströmt. Selbst Dinge von der Beziehung zu meinem Ex-Freund kommen wieder hoch. Ich wusste, ich hab es nie ganz verarbeitet. Und plötzlich muss ich wieder weinen deswegen. Dabei ist es fast vier Jahre her.

Wahrscheinlich ist all das ein gutes Zeichen. Dass in mir etwas und so viel passiert. Es liegt auch nicht daran, dass ich mir zu bequem wäre meine Kindheit aufzuarbeiten.

Sondern es geht darum, dass viele Therapeuten das Thema Kindheit ja gar nicht angehen wollen. Weil sie Sa gen wenn man Pech hat geht es einem davor schlechter als jetzt. Auch meine Therapeutin wollte es eig nicht machen mit mir, zumimdest momentan nicht. Und nun hat sie mir doch diese Aufgabe gegeben die alles in mir hochkommen ließ. Und eine Cd in der es um das innere Kind geht. Habe sie noch nicht angehört.

Das Problem ist auch, dass ich eine körperliche Krankheit habe die im Moment einigermaßen im Griff ist, aber bei der so derartiger Stress leicht einen Schub auslösen kann.

Ich wollte es immer.. Meine Kindheit aufarbeiten. Aber grade bin ich mir nicht mehr sicher ob es mir auf Dauer davon besser geht.. Oder umgekehrt? Habe auch die Diagnose emotional instabil.

LG
Lifeshard
 
S

seele28

Gast
Danke für eure Antworten.

@ Seele: es gab Zeiten in meinem Leben, da kam nichts an mich ran, auch keine Träne. Doch momentan ist das nicht so. Vielleicht verdrängt meime Seele zur Zeit mal etwas für ein paar Stunden oder Tage, aber spätestens dann kommt es hoch und ich weine. Nicht nur ein paar Tränchen sondern richtig. Ich bin dankbar dafür, dass ich das kann und ich möchte auch weinen.

Bist du gerade auch dabei deine Kindheit aufzuarbeiten?

Ich weiss wirklich nicht ob ich damit weitermachen soll. Sie hat nur mit einer verhältnismäßig harmlosen Aufgabe begonnen und plötzlich werde ich von Erinnerungen und Gefühlen überströmt. Selbst Dinge von der Beziehung zu meinem Ex-Freund kommen wieder hoch. Ich wusste, ich hab es nie ganz verarbeitet. Und plötzlich muss ich wieder weinen deswegen. Dabei ist es fast vier Jahre her.

Wahrscheinlich ist all das ein gutes Zeichen. Dass in mir etwas und so viel passiert. Es liegt auch nicht daran, dass ich mir zu bequem wäre meine Kindheit aufzuarbeiten.

Sondern es geht darum, dass viele Therapeuten das Thema Kindheit ja gar nicht angehen wollen. Weil sie Sa gen wenn man Pech hat geht es einem davor schlechter als jetzt. Auch meine Therapeutin wollte es eig nicht machen mit mir, zumimdest momentan nicht. Und nun hat sie mir doch diese Aufgabe gegeben die alles in mir hochkommen ließ. Und eine Cd in der es um das innere Kind geht. Habe sie noch nicht angehört.

Das Problem ist auch, dass ich eine körperliche Krankheit habe die im Moment einigermaßen im Griff ist, aber bei der so derartiger Stress leicht einen Schub auslösen kann.

Ich wollte es immer.. Meine Kindheit aufarbeiten. Aber grade bin ich mir nicht mehr sicher ob es mir auf Dauer davon besser geht.. Oder umgekehrt? Habe auch die Diagnose emotional instabil.

LG
Lifeshard
Es ist schon richtig die kindheit aufzuarbeiten oder besser gesagt schlimme erlebnisse. Ich bin der meinung das man nur so wieder einigermassen leben kann. Aber viele therapeuten machen es zu früh, daher gehts oft einen noch schlechter als vorher und eine retraumatisierung kann passieren. Oft muss man jahre lang sogar stabil werden, bevor man an die schlimmen dinge ran kann. Ach in einer Traumatherapie wird nicht gleich aufgearbeitet, sondern erst mal viel stabilisierung und das kann über ein jahr gehen. Meine Therapeutin macht auch emdr, und möchte das erst ganz am schluss machen. Und bei mir ist es noch komplizierter leider, da ich mich aufgespalten habe, und wir nicht nur mich Therapiern müssen sondern auch die anderne in mir. Das wird sehr lange dauern. Ein gutes hat es...wir können höchsleistungen manchmal vollbringen, weil wir oft erinnerungen, erlebnissse aufteilen...sonst könnte unser körper das gar nicht ertragen. Aber das problem ist...das ich oft selbst nicht an erinnerungen ran komme, auser man gibt sie mir. Aber da ich dies ja nicht erlebt habe, kommen manchmal bilder zu dennen ich keinen bezug habe, weil jemand anderes dies erlebt hat. Schwer zu erklären :)

Aber ja ich bin noch am anfang der Traumatherapie und ich muss so viel aufarbeiten. Viele Therapeuten trauten sich früher auch nicht an meine traumas...viele haben sich die zähne auch ausgebissen oder wollten mich schon gar nicht nehmen :( Aber jetzt meine Traumatherapeutin kennt sich mit Dis usw aus, wusste ich gar nicht, war ein glücksgriff.

Wie lange machst du schon die Therapie? Man sollte nicht zu früh damit anfangen, erst wenn du selbst stabil genug dafür bist...die erinnerungen werden auch erst kommen wenn man bereit dafür ist, der körper wird merken was er dir zumuten kann und was nicht. Weinen, trauer alles ist normal. Am anfang gehts einen sowieso schlechter, das ist normal und ein gutes zeichen, den du beginnst alles aufzuarbeiten...es können auch alpträume entstehen, gefühlsausbrüche, alles mögliche. Der körper muss es ja irgendwie raus lassen, sich einen ventil suchen und weinen ist genau das richtige. Lass es zu. Schreib alles auf, führe ein Therapietagebuch, schreibe alles auf was zu erlebst, auch mit dir. Das ist schön die vortschritte zu sehen und man vergisst auch nichts.

Du hast jahrelang nicht geweint, dein körper hat alles rein gefressen...da ist so viel in dir angestaut...die ganze trauer von früher, die du nie verabeiten konntest....es ist klar das es sich jetzt einen weg raus bahnt...höre nicht auf...aber achte auf deine grenzen, wen es zu viel ist, sag es deiner therapeutin und macht eine pause...nicht überfordern lassen. Das ist ganz wichtig...man hat schon mal deine Grenzen nicht gewahrt...das sollte man jetzt tun, und dafür must du auch selbst deine Grenzen beschützten und dir immer was gutes tun. Auch gerade wenn es dir schlecht geht, drauf hören was der körper jetzt braucht. Ausruhen, in die sonne jetzt legen, was leckeres essen, etwas tröstliches wie ein teddy(ist für das innere kind ganz gut), was schönes einkaufen, spazieren gehen, sport machen, was für sich tun, vielleich ein schönes bad nehmen(wobei jetzt im sommer, etwas schlecht^^) oder einfach den ganzen körper pflegen, schöne düfte benutzen...einfach was gutes sich tun. :)

Ich hoffe ich hab dich nicht zu gelabert :)

Lg Seele28
 

Lifeshard

Mitglied
Vielen Dank Seele28. Quatsch, du hast nicht zu viel gelabert, im Gegenteil, ich freu mich über deine Antwort.

Da ist bei dir ja auch ganz schön viel los und ganz schön viel zu erarbeiten.

Ich bin seit Dezember in Therapie. War vor ein paar Jahren schonmal, aber wo anders. Und so viel gebracht hätte es auch nicht. Mit der Kindheit wurde nichts in Angriff genommen.

Ich hätte ehrlich gar nicht gedacht, dass mich, das was war in meiner Kindheit noch so berühren und nah kommen kann, denn es kam mir nie so vor.

Hat dir deine Therapeutin eig gesagt was genau das Ziel ist wenn man seine Kindheit aufarbeitet? Also klar, ungefähr kann sich das ja jeder denken. Aber mich würde vor allem aus therpautischer Sicht mal interessieren was genau man damit erreichen will.

Wie ist das? Du hast die Therapie schon so lange. Wird sie dir ohne Probleme immer weiter genehmigt? Wovon hängt
das ab?

LG
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
Vindobona Regieren unsere Hormone alle Gefühle? Ich 15
G Gefühle - Straßenbahn - Männergruppen Ich 46
G Können Gefühle körperlich ermüden? Ich 10

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben