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an menschen in langen beziehungen: wie mit versuchungen von außen umgehen?

G

Gast

Gast
hallo,

ich bin 26 und seit 6 jahren mit meiner freundin (ebenfalls 26) zusammen. in letzter zeit frage ich mich immer häufiger, wie andere langjährige paare den versuchungen von außen widerstehen. ich habe meine freundin noch nie betrogen und bin auch sehr glücklich mit ihr, dennoch fühle ich mich leider sehr oft zu anderen frauen stark hingezogen.

es geht dabei weniger um irgendwelche frauen auf der straße, wo ich mir dann denke "wow, wenn ich single wäre, dann würde ich...", sondern vielmehr um frauen, die ich zwangsläufig durch die uni (ich studiere veterinärmedizin) besser kennenlerne und viel zeit mit ihnen verbringe.

das ist mir bisher bei zwei frauen passiert, eine, die ich im auslandssemester kennenlernte und eine aus meinem studiengang, natürlich nicht gleichzeitig. ich verspüre dann irgendwann einen starken drang, diese frau besser kennenzulernen, fühle mich sowohl geistig als auch körperlich zu ihr hingezogen und erwische mich teils auch, wie ich auf ihrem facebookprofil rumstalke und nahezu enttäuscht bin, wenn ich lese, dass die frau in einer beziehung ist.

meine freundin lässt mir viele freiheiten und ich ihr ebenso, dennoch haben wir ein enges verhältnis und ich möchte einfach so gern zufrieden sein und mich nur zu ihr hingezogen fühlen. ich fühle mich auch extrem schlecht und irgendwie schuldig, dass mir sowas mit anderen frauen passiert (obwohl ja nix passiert, außer in meinem kopf).


manchmal denke ich, ob es vielleicht daran liegt, dass wir so jung zusammengekommen sind. aber dann sehe ich andere paare, wie z.b. meine eltern, die seit ihrem 16. lebensjahr zusammen und immer noch glücklich verheiratet sind und glaube dann, dass mit mir doch irgendwas nicht stimmt, oder ich vielleicht einfach nicht für lange beziehungen gemacht bin..

sowas macht mir irgendwie angst. ich wüsste nicht, was ich an meiner freundin als störend empfinden würde, wenn man mich danach fragt. warum also "reicht" sie mir nicht? es geht mir auch ganz sicher nicht um dieses typische "marktwert testen" o.ä. .. glaubt ihr, ich sollte mit meiner freundin mal über diese gedanken meinerseits sprechen?

für einen guten ratschlag von jemandem mit erfahrung wäre ich sehr dankbar.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Gast,
vorneweg: ich bin ungefähr doppelt so alt wie du
und kenne die Gefühle, die du beschreibst aus
meiner ersten Beziehung, die ich in einem ähn-
lichen Alter wie du begonnen hatte.

Einen Rat zu geben fällt mir aber eher schwer,
auch weil ich denke, dass deine Frage "wie der
Versuchung widerstehen" falsch gestellt ist. Die
andere deiner Fragen, nämlich, ob du (zum jetz-
tigen Zeitpunkt vor allem) für eine monogame
Lebensweise bereit bist, zielt aus meiner Sicht
in eine bessere Richtung.

Ich kenne auch Paare, die sich sehr jung kennen-
gelernt haben und hohe moralische Ansprüche
an sich stellen, jedoch (zumindest der Mann)
oft von "Versuchungen" geplagt bzw. von Fanta-
sien gequält werden. Und sie setzen das "Fremd-
gehen" mit "Betrug" und dem Ende ihrer Ehe
gleich, was mir auch eine unnötige Konstruktion
scheint.

Die "Kunst", gleichzeitig "treu" zu sein und sich
nicht völlig aus dem Kontakt mit attraktiven Frauen
zurückzuziehen besteht vielleicht darin, sich zwar
auf Beziehungen einzulassen, die Grenze aber für
sich selbst sehr klar zu haben, bis wohin es noch
gut ist und ab wo nicht mehr. Also kein Vermeidungs-
verhalten aufzubauen, weil das die "Gefahr" eher
verstärkt.

Wobei es da - wie beim Umgang mit dem Alkohol -
womöglich verschiedene Stile gibt: die einen müssen
auf Abstinenz machen, die anderen können "kontrol-
liert trinken". Anders gesagt: das Ziel des Trinkens
kann ja auch sein, die leichte Anregung beim ersten
Glas zu spüren und zu genießen, ohne dann in den
Vollrausch gehen zu müssen :)

Gruß, Werner
 

benwilliam

Aktives Mitglied
ohja das kenne ich nur zu gut und eine wirkliche Lösung oder den Idealen Ratschlag kenne ich leider auch nicht.

das einzige was mich persönlich davon abgehalten hat der Versuchung zu widerstehen ist schlichtweg der Anspruch an mich selbst. Einerseits weil es in meinem eigenen Wertesystem enthalten ist nicht fremdzugehen und andererseits (und maßgeblich) weil ich schlichtweg nicht von meinem Partner erwarten kann dass sie treu ist wenn ich es selbst nicht schaffe und wenn ich dann daran denke wie verletzt ich dann bei sowas wäre ...

Nach 9 Jahren Beziehung wurde ich doch wieder Single (aus ganz anderen Gründen) und hab dann (mit 26 ... ) die single Zeit dann genutzt um mich wirklich "auszutoben", was definitiv die richtige Entscheidung für mich war und wo ich nichts bereue.
Nun bin ich verlobt und lerne immer noch sehr interessante Frauen kennen. Im Grunde hat sich trotz Verlobung nichts geändert, allerdings haben sich bei mir ein wenig die Prioritäten verändern. Zur Zeit sind wir dabei eine Familie "aufzubauen" und das würde ich niemals wegen einer kurzen Affäre auf Spiel setzen.
 

Smough

Mitglied
Am Ende läufts doch immer auf das Gleiche raus bei vielen. Da wird die Ehe oder Langzeitbeziehung für eine andere aufs Spiel gesetzt, und mit der hat man dann ja auch nur wieder eine Beziehung und baut sich dasselbe auf, was man vorher in den Wind geschossen hat. Das Gras ist auf der anderen Seite des Zauns immer grüner. Vielleicht kapiert man das, wenn man sich die Hörner abgestoßen hat. Ich hatte nie großartig das Bedürfnis, mich in alle Richtungen mit vielen verschiedenen Typen auszuprobieren. Manche mögen reizvoll sein, aber unterm Strich wird das Rad da auch nicht neu erfunden. Es würde mir nichts geben, was mich persönlich oder charakterlich weiterbringt. Ich glaube nicht an Selbstfindung durch sowas. Und in meinen Augen sind solche Probleme oft Selbstfindungsprobleme (siehe auch Midlife Crisis). Mir wär das Leben zu kurz für sowas, aber wers braucht. An sich bin ich sehr für Hörner abstoßen, wenn man ganz sicher sein will, nichts bereuen zu müssen. Aber nicht jeder braucht das, um zu wissen, dass er eigentlich nicht viel verpasst.

Interessant wäre, was die Freundin des TE hier dazu sagen würde. Ob es ihr ähnlich geht.

Und auch, was du dir eigentlich von anderen Frauen bzw. Beziehungen mit diesen versprichst. Was genau sollte da anders sein als jetzt mit deiner Freundin? Und kannst du das auch irgendwie mit ihr haben? Oder ist sie in deinen Augen da doch das Problem?
 

Suavi

Aktives Mitglied
Auf die Frage gibt es sogar mehrere Antworten. xD

Zum Einen ist nicht jeder Mensch / jedes Paar für "lebenslange" Beziehungen geeignet. Wenn ich sehe, was ein Fußballprofi mit einem Ball anstellen kann und ich nicht, dann frage ich mich doch auch nicht, was mit mir nicht stimmt, weil ich nicht gleichermaßen dazu in der Lage bin, obwohl ich selbst regelmäßig Fußball spiele. Ich sage mir dann einfach, dass dieser Mensch mehr Talent dafür hat. Mit Beziehungen ist das ähnlich.

Anzunehmen, dass man selbst in der Lage sein müsste, langjährige Beziehungen zu führen und auch noch nach Jahrzehnten glücklich zu sein, weil es Menschen gibt, die es können, ist ein falscher Syllogismus.

Zum Anderen findet man fast in jeder langjährigen Beziehungshistorie zweier Menschen, selbst wenn diese noch nach etlichen jahren scheinbar glücklich zusammen sind, Geschichten über flüchtige Turteleien und Verliebtheiten (ohne das es unbedingt zum Fremdgehen gekommen ist).

Also auch Paare, die zufrieden in ihrer Beziehung sind, sind nicht immun gegen den Reiz des Neuen.

Was also tun? Erst einmal akzeptieren, dass es so ist. Auch hin und wieder mal die eigene Beziehung hinterfragen, ob einem etwas fehlt in der Beziehung oder ob man im Grunde nur noch zusammen ist, weil es eben so ist, d.h. Unzufriedenheit ausschließen. Ist man zufrieden (in Abgrenzung zu glücklich, d.h. es mangelt einem an nicht viel) in einer Beziehung, dann weiß man, dass Interessen an anderen Personen normal sind und man sich einfach zügeln muss.

Die große romantische Liebe, die ein Leben lang hält und auch nach Jahren noch Aufregung verheißt, ist eine Mär. Eine Beziehung ist zum Teil auch einfach eine Vernunftsentscheidung. Große, intensive Lieben halten manchmal nicht sehr lang. Die Intensität der Gefühle ist kein Indikator für die Langlebigkeit einer Beziehung. Es gibt Paare, die sich jeden Tag streiten und dennoch weiß man, die werden sich nicht trennen.

Wenn du zufrieden bist in deiner Beziehung, dann würde ich nicht so sehr darüber nachdenken. Der Versuchung zu widerstehen ist einfach Selbstbeherrschung. Wenn's dennoch passiert, dann passiert's und man trennt sich eventuell. Nicht jede Beziehung muss versucht werden um jeden Preis am Leben zu halten.

so long...
 
E

Edy

Gast
Ich hab`s immerhin 18 Jahre gemacht, bis dass der Tod euch scheidet...

Versteh` ich nicht so ganz, Versuchungen von aussen, du hast doch für dich die tollste Frau?

"Die lange Leine", solltest du mal überdenken, und bisschen Eifersucht hat noch nie geschadet, so lange sie im gesunden Rahmen bleibt.

Gelegenheit macht Liebe.

Jetzt bin ich pleite wg. em Phrasenschwein.
 
P

Phelia

Gast
Doch, die romantische Liebe, die auch nach Jahren noch aufregend ist, die gibt es. Nur gibt es sie nicht allzu oft.
Solange man noch über den Gartenzaun schaut und Versuchungen abwehren muss hat man sie schlichtweg nicht.
Ich muss es wissen. Fast 40 Jahre musste ich gegen diese auch angehen - nun nicht mehr.

Vorher war Treue eine bewußte Entscheidung von mir und jetzt bin treu, weil es keinen tolleren Mann als meinen gibt.
Keinen der schöner ist, keinen der tollere Eigenschaften hat und überhaupt.
Nein, ich bin nicht in der Verliebtsheitsphase.
Bin seit längerem verheiratet und habe zwei Kinder.

Also: für die bewußte Treue entscheiden oder die große Liebe finden, bei der diese Entscheidung gar nicht nötig ist.
 

Suavi

Aktives Mitglied
Doch, die romantische Liebe, die auch nach Jahren noch aufregend ist, die gibt es. Nur gibt es sie nicht allzu oft.
Solange man noch über den Gartenzaun schaut und Versuchungen abwehren muss hat man sie schlichtweg nicht.
Ich muss es wissen. Fast 40 Jahre musste ich gegen diese auch angehen - nun nicht mehr.

Vorher war Treue eine bewußte Entscheidung von mir und jetzt bin treu, weil es keinen tolleren Mann als meinen gibt.
Keinen der schöner ist, keinen der tollere Eigenschaften hat und überhaupt.
Nein, ich bin nicht in der Verliebtsheitsphase.
Bin seit längerem verheiratet und habe zwei Kinder.

Also: für die bewußte Treue entscheiden oder die große Liebe finden, bei der diese Entscheidung gar nicht nötig ist.
Biochemisch gesehen gibt es sie nicht. Es gibt sicher vereinzelt Beispiele von Menschen, die sich nach Jahrzehnten noch anziehend finden und Phasen der Verliebtheit gemeinsam durchleben, aber das war auch nicht der Punkt. Die Mär ist, dass jeder eine solche Beziehung führen kann, wenn er nur den/die "Richtige/n" findet.

Beziehungen funktionieren auch ohne die ganz großen Gefühle.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Also als unnormal sehe ich das nicht an. Ich denke sehr viele werden auf kurz oder lang mehr oder weniger in diese Situation kommen, oder gekommen sein.
Ist ja auch irgendwie verständlich, der Alltag kann sehr Monoton sein, bis ich dann irgendwann mal auf den Trichter gekommen bin, das sich mit jedem Partner irgendwann einmal diese Monotonie einstellen würde. Also, war die Monotonie das Problem und nicht der Partner, somit war es besser etwas gegen den Alltagstrott zu machen. So zu sagen etwas Schwung in die Bude kriegen.

Umgehen kannst du es nun einmal nicht, das du auf andere Menschen triffst und das soll auch gar nicht das Ziel sein, Begegnungen können sehr bereichernd sein und sind außerdem noch sehr wichtig, wichtig ist halt nur wie Mann/Frau mit den kleinen Stolper-fallen ;) des Lebens so umgeht.
Wobei ich jetzt nicht für jeden sprechen kann, bei mir hat es aber funktioniert.
 
G

Gast

Gast
Wenn man sich vertraut und ähnlich tickt, bietet sich eine offene Beziehung an.
Ich fände es schade, andere Menschen als "böse Versuchungen" zu sehen.
Man kann durchaus mit verschiedenen Menschen schlafen, ohne die Liebe zu seinem Partner zu beschmutzen.
TE, vielleicht hat deine Freundin heimlich dieselben Gedanken und Wünsche.
Redet miteinander.
 

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