Hallo zusammen,
ich glaube ich habe hier mein Paket wie viele andere auch, nur leider finde ich derzeit nicht das Gehör für diese Sorgen/Ängste. Kurz zu mir: 23, männlich, Informatik Student, Diagnosen: BPS, PTBS, chronifizierter ("gut" funktionierender/differenzierter) Psychotiker und chronischer Cluster-Kopfschmerz Patient. Da ich nicht wirklich weiß wo ich dieses recht umfangreiche, allgemeine Anliegen äußern sollte, möchte ich das einfach mal hier rein packen.
Gesundheitliche Chronik:
Cluster Kopfschmerz onset mit 9 Jahren
Psychose onset mit 15, seitdem sistierende Komponenten, inkl akustische Halluzinationen und kognitiven Störungen
Hashimoto (Schilddrüse) bekannt seit 2015
Diagnose BPS, PTBS bekannt seit 2016
Schwerbehindertengrad von 50%
Kurze Zusammenfassung meines Lebenslaufs:
Abitur mit einem Durchschnitt von 3,0 (extreme Fluktuationen im Notenspiegel, auf Grund akuter Psychose Symptomatik und schwieriger Schmerzphase) 2015 bestanden
Erststudium 2015 - Abbruch im Dezember auf Grund von Psychischen Problemen, akute Suizidtendenzen, kognitive Leistungsfähigkeit im Keller
Stationäre Therapie (Nr 3) in 2016
Zweiter Studienversuch, neuer Standort - aktuell.
Kommen wir nun zum eigentlichen Punkt.
Studienverlauf war an sich normal, gut ich hatte einen Bruch im Bein und konnte deshalb vieles Haushaltstechnisch nichtmehr bewältigen (was alles liegen blieb, bis es dann wieder möglich war). Ich kam gut in der Uni an, habe direkt auch Leute gefunden mit denen ich recht gut befreundet bin/war (seitdem ich die Vorlesungen nichtmehr besuche, fehlt der Kontakt). Finanziell war alles geklärt, ich hatte mein Bafög bekommen und konnte so meinen sehr teuren medizinischen Luxus mir gönnen. Ich arbeite seitdem ich in dieser Stadt hier angekommen bin nebenbei als Grafik/Webdesigner für ein Filmfestival. Überraschend war ich sogar akzeptabel in der Unimathe, obwohl ich bewusste 0 Punkte im Mathe Abi mir geleistet hab. Jedoch merkte ich mit der Zeit, dass dieses Institut viel zu wissenschaftlich und ohne direkten Themenbezug arbeitet, was mir persönlich nicht gut tat, weil ich mehr der Macher bin. Nachdem mir dann bewusst wurde, dass ich die Matheprüfung um keinen Umständen hier schaffen würde (auf Grund der Tatsache das ich gesundheitsbedingt die Vorlesungen nicht besuchen konnte) und die Abgabe von meinem Übungsblatt nicht anerkannt wurde, war für mich schnell klar das dies hier keine Zukunft für mich hat, so dass ich nurnoch die für mich relevanten Vorlesungen besucht habe. Demnach habe ich mich umgesehen und mich nach anderen möglichen Orten erkundigt. Kein großes Problem. Nächste Uni gefunden und für gut befunden, diesmal Computerlinguistik was ich damals schon in meinem Erststudium gehört habe und sehr leidenschaftlich und GERNE studiert hatte.
Folgende Probleme stellen sich aber nun in meinen Weg:
Dadurch das es mein zweiter Studienfachwechsel ist (laut Bafög Amt), verliere ich den Anspruch auf Förderung, was sehr viel ausmacht von meinem Lebensunterhalt. Da ich leider die gesundheitliche finanzielle Last von 300€ im Monat (Medikament ist leider mit einem Festbetrag gekennzeichnet, lässt sich also nicht verrechnen) tragen muss (um überhaupt schmerzfrei zu sein), wofür praktisch mein ganzes Bafög drauf geht, befinde ich mich an einem Punkt an dem ich nichtmehr weiter weiß. Ich glaube ich war noch nie so ambivalent bezüglich meiner Zukunft wie im Moment. Studienabbrüche, finanzielle und gesundheitliche Probleme sorgen für ein tiefenschwarzes negatives Selbstbild, was allgemein schon sehr mies aussieht. Ich fühl mich wie ein 2. Klasse Mensch, da ich nicht am Leben teilhaben kann wie andere, durch massive Einschränkungen in der Lebensqualität und der Leistung die ich bringen kann. Ich erwarte von mir persönlich das Höhste, weshalb ich auch eine Ausbildung zum Mediendesigner ausgeschlossen habe. Im Moment sieht es jedoch so aus, auch auf Grund der finanziellen Seite, das eine Ausbildung sehr attraktiv ist, gerade weil kreatives Arbeiten eigentlich mein größter Herzenswunsch ist. Allerdings ist mein Interessensbereich sehr weit gefächert, von Fremdsprachen (fünf Sprachen die ich im Moment spreche), bis hin zum Programmieren, bis letztlich das kreative Dasein (Zeichen, Gestalten, Kreieren) und sich diese nicht wirklich koppeln lassen, was mich verzweifeln lässt. Nicht zuletzt definiere ich mich über meine Leistung, eventuell noch sehr viel mehr als andere, praktisch mein ganzes Versagen und nichts wirklich erreicht haben prägt und definiert mich. Für mich persönlich diese Vorstellung kein Abschluss an einer Universität/FH zu haben minimiert den Selbstwert auf das Geringste, da eine Ausbildung für mich persönlich, das Scheitern nur noch mehr bestätigt. Zurzeit bemühe ich mich nichtmal um meine gesundheitliche Komponente, weil ich es mir nicht wert bin, keine Perspektive sehe, etc.
Gut nun stehe ich da:
Immatrikuliere ich mich?
Mach ich eine Ausbildung?
Hab ich überhaupt mit meinen Einschränkungen eine Zukunft?
Wenn ich eine Ausbildung mache, wie überbrücke ich die Zeit bis Ausbildungsbeginn?
Wie finanziere ich mich?
Warum kann ich nicht einfach wie andere gleichaltrige leben?
Warum ich?
Sorry für diesen ewig langen, nicht strukturierten Text.
Grüße!
ich glaube ich habe hier mein Paket wie viele andere auch, nur leider finde ich derzeit nicht das Gehör für diese Sorgen/Ängste. Kurz zu mir: 23, männlich, Informatik Student, Diagnosen: BPS, PTBS, chronifizierter ("gut" funktionierender/differenzierter) Psychotiker und chronischer Cluster-Kopfschmerz Patient. Da ich nicht wirklich weiß wo ich dieses recht umfangreiche, allgemeine Anliegen äußern sollte, möchte ich das einfach mal hier rein packen.
Gesundheitliche Chronik:
Cluster Kopfschmerz onset mit 9 Jahren
Psychose onset mit 15, seitdem sistierende Komponenten, inkl akustische Halluzinationen und kognitiven Störungen
Hashimoto (Schilddrüse) bekannt seit 2015
Diagnose BPS, PTBS bekannt seit 2016
Schwerbehindertengrad von 50%
Kurze Zusammenfassung meines Lebenslaufs:
Abitur mit einem Durchschnitt von 3,0 (extreme Fluktuationen im Notenspiegel, auf Grund akuter Psychose Symptomatik und schwieriger Schmerzphase) 2015 bestanden
Erststudium 2015 - Abbruch im Dezember auf Grund von Psychischen Problemen, akute Suizidtendenzen, kognitive Leistungsfähigkeit im Keller
Stationäre Therapie (Nr 3) in 2016
Zweiter Studienversuch, neuer Standort - aktuell.
Kommen wir nun zum eigentlichen Punkt.
Studienverlauf war an sich normal, gut ich hatte einen Bruch im Bein und konnte deshalb vieles Haushaltstechnisch nichtmehr bewältigen (was alles liegen blieb, bis es dann wieder möglich war). Ich kam gut in der Uni an, habe direkt auch Leute gefunden mit denen ich recht gut befreundet bin/war (seitdem ich die Vorlesungen nichtmehr besuche, fehlt der Kontakt). Finanziell war alles geklärt, ich hatte mein Bafög bekommen und konnte so meinen sehr teuren medizinischen Luxus mir gönnen. Ich arbeite seitdem ich in dieser Stadt hier angekommen bin nebenbei als Grafik/Webdesigner für ein Filmfestival. Überraschend war ich sogar akzeptabel in der Unimathe, obwohl ich bewusste 0 Punkte im Mathe Abi mir geleistet hab. Jedoch merkte ich mit der Zeit, dass dieses Institut viel zu wissenschaftlich und ohne direkten Themenbezug arbeitet, was mir persönlich nicht gut tat, weil ich mehr der Macher bin. Nachdem mir dann bewusst wurde, dass ich die Matheprüfung um keinen Umständen hier schaffen würde (auf Grund der Tatsache das ich gesundheitsbedingt die Vorlesungen nicht besuchen konnte) und die Abgabe von meinem Übungsblatt nicht anerkannt wurde, war für mich schnell klar das dies hier keine Zukunft für mich hat, so dass ich nurnoch die für mich relevanten Vorlesungen besucht habe. Demnach habe ich mich umgesehen und mich nach anderen möglichen Orten erkundigt. Kein großes Problem. Nächste Uni gefunden und für gut befunden, diesmal Computerlinguistik was ich damals schon in meinem Erststudium gehört habe und sehr leidenschaftlich und GERNE studiert hatte.
Folgende Probleme stellen sich aber nun in meinen Weg:
Dadurch das es mein zweiter Studienfachwechsel ist (laut Bafög Amt), verliere ich den Anspruch auf Förderung, was sehr viel ausmacht von meinem Lebensunterhalt. Da ich leider die gesundheitliche finanzielle Last von 300€ im Monat (Medikament ist leider mit einem Festbetrag gekennzeichnet, lässt sich also nicht verrechnen) tragen muss (um überhaupt schmerzfrei zu sein), wofür praktisch mein ganzes Bafög drauf geht, befinde ich mich an einem Punkt an dem ich nichtmehr weiter weiß. Ich glaube ich war noch nie so ambivalent bezüglich meiner Zukunft wie im Moment. Studienabbrüche, finanzielle und gesundheitliche Probleme sorgen für ein tiefenschwarzes negatives Selbstbild, was allgemein schon sehr mies aussieht. Ich fühl mich wie ein 2. Klasse Mensch, da ich nicht am Leben teilhaben kann wie andere, durch massive Einschränkungen in der Lebensqualität und der Leistung die ich bringen kann. Ich erwarte von mir persönlich das Höhste, weshalb ich auch eine Ausbildung zum Mediendesigner ausgeschlossen habe. Im Moment sieht es jedoch so aus, auch auf Grund der finanziellen Seite, das eine Ausbildung sehr attraktiv ist, gerade weil kreatives Arbeiten eigentlich mein größter Herzenswunsch ist. Allerdings ist mein Interessensbereich sehr weit gefächert, von Fremdsprachen (fünf Sprachen die ich im Moment spreche), bis hin zum Programmieren, bis letztlich das kreative Dasein (Zeichen, Gestalten, Kreieren) und sich diese nicht wirklich koppeln lassen, was mich verzweifeln lässt. Nicht zuletzt definiere ich mich über meine Leistung, eventuell noch sehr viel mehr als andere, praktisch mein ganzes Versagen und nichts wirklich erreicht haben prägt und definiert mich. Für mich persönlich diese Vorstellung kein Abschluss an einer Universität/FH zu haben minimiert den Selbstwert auf das Geringste, da eine Ausbildung für mich persönlich, das Scheitern nur noch mehr bestätigt. Zurzeit bemühe ich mich nichtmal um meine gesundheitliche Komponente, weil ich es mir nicht wert bin, keine Perspektive sehe, etc.
Gut nun stehe ich da:
Immatrikuliere ich mich?
Mach ich eine Ausbildung?
Hab ich überhaupt mit meinen Einschränkungen eine Zukunft?
Wenn ich eine Ausbildung mache, wie überbrücke ich die Zeit bis Ausbildungsbeginn?
Wie finanziere ich mich?
Warum kann ich nicht einfach wie andere gleichaltrige leben?
Warum ich?
Sorry für diesen ewig langen, nicht strukturierten Text.
Grüße!