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Altenpflege- Gewissenskonflikt: Schlimmer gehts immer!

M

Morena

Gast
Ein Hilferuf erreicht Euch von mir:
Jetzt bin ich mit meinem Latein wirklich am Ende:
Ich arbeite jetzt auf einer neuen Station im Altenheim: Hatte ich gedacht schlimmer kanns nicht kommen? Weit gefehlt!!
Hier herrscht ein absolut respektloser Umgang mit den alten Menschen, sie werden weder für voll genommen noch irgendwie nach ihrer Meinung gefragt... Und das Schlimmste ist: ALLE, einschließlich der Stationsleitung, finden das ganz normal und vollkommen in Ordnung. Ich könnte heulen, wenn ich an den heutigen Tag denke!! Wirklich, Leute, ich kann nicht mehr.
DAS übersteigt selbst meine Kraft, weil ich weiß, dass die Leute kein Einsehen haben...
Ich bin kurz davor, den Ausbildungsplatz zu wechseln, weil ich wirklich nicht weiß, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Jetzt brauche ich wirklich Hilfe, damit ich nicht vollkommen resigniere...
 
M

mafl

Gast
hy,
hast du den schon mal mt deiner schule darüber gesprochen den auch die können einiges unternehmen um die missstände aufzudecken.
lg maike
 

Pirat

Mitglied
Ich verstehe dass du verzweifelt und enttäuscht bist. Gut, dass du erkannt hast, dass da was falsch läuft. Kannst du dir nicht vornehmen es besser zu machen als die Anderen und den alten Menschen ein paar Freuden bereiten? Gut, dass du dort hingekommen bist, nur so kann sich etwas ändern (wenn auch nur Kleinigkeiten)
 
L

Lilyan

Gast
Mein Sohn der als Altenpfleger arbeitet wollte auch mit gutem Beispiel voran gehen und einiges für die Heimbewohner tun . Er wurde von der Heimleitung und den Vorgesetzten gemobbt . Seine Liebe und Fürsorge ging soweit das er täglich eine Stunde früher zum Dienst kam und nach seiner Schicht oft nochmals eine Stunde länger blieb . Alles ohne Bezahlung . Die Vorgesetzten haben dies ausgenutzt und die Kollegen haben es meinen Sohn fühlen lassen weil er sich zu sehr angagiert hatte .Irgendwann hat mein Sohn nicht mehr die Nerven gehabt . Hat dann Dienst nach Vorschrift gemacht . Das einzige was er machen kann ist stets höfflich zu den Pflegebedürftigen zu sein .
 
M

Morena

Gast
Danke Euch für die Antworten.
Lilian: Das Schicksal Deines Sohnes kommt mir bekannt vor; ich nehm an, er hat sich früher oder später einen anderen Arbeitsplatz gesucht? Auf meiner neuen Station haben 5(!) Leute innerhalb von zwei Monaten das Handtuch geworfen...
Ich weiß einfach nicht, ob ich die Kraft habe, mich so einzusetzen, wie ich es wollte... Ich dachte schon, ich sollte ein Gespräch mit meiner Pflegedienstleitung führen- aber ich hab Angst, dass das dann zu den Kollegen durchdringt und ich nichts mehr zum Lachen habe
So nun bitte alle mal die Daumen drücken: Muss gleich los zur Arbeit...
 
S

stepping-mouse

Gast
Hey Morena,

ich kann dich gut verstehen.
Ich bin auch in der Ausbildung (ab september 3. lehrjahr) zur Arzthelferin) und hab da bis heute noch sehr starke Probleme.

Zur schule zu gehen, und den Betrieb zu "verpetzen" ist ein harter Schritt" und du wirst sicherlich Angst haben diesen zu tun.
Hätte ich auch, zu 100 Prozent.

In meiner situation habe ich jeglichen Werdegang vermieden.

das einzigste was du machen kannst ist, anonym die Abläufe in dem Altenheim der zuständigen "Kammer", in meinem Fall ist es die Ärztekammer, wie es bei dir ist weiss ich leider net)
zu melden, die Situationen zu schildern und dort Hilfe zu suchen.

Wenn du sogar schon so weit bist, deine Ausbildung zu schmeißen,
die werden dir Helfen, u.u ein neues Altenheim zu finden,
und eins zur Klarheit, DU stehst zu 100% im Recht.

Es passiert so viel in Altersheimen was die Medien berichten, das wären dir alle, besonders die Angehörigen und die älteren Menschen dankbar, weil die können sich einfach nicht wehren.

Ich hoffe du schaffst das, solche "Altenpfleger" die da bei dir auf der Station herrschen, darf es nicht geben, du must überlegen, irgendwann bist du auch alt und brauchst Hilfe,

aber bestimmt nicht solche wie von deinen kOllgeen.

alles gute
 
L

Lonnykatze

Gast
AW: Altenpflege

Hallo, guten Morgen.
Meine demenzkranke Mutter (86 J., Pflegestufe I) wird seit April 09 im Pflegeheim betreut,
zunächst in der Kurzzeitpflege, danach dauerhaft. Für sie wurde eine Berufsbetreuerin bestellt
mit dem Aufgabengebiet Gesundheitsfürsorge, Vermögenssorge, Wohnungsangelegenheiten,
Vertretung gegenüber Behörden und Postverkehr. Eine Aufenthaltsbestimmung wurde nicht
übertragen. Meiner Mutter, die wieder in ihre alte Wohnung möchte, wird gesagt, sie könne
nun nicht mehr dorthin zurück, sondern müsse in ihrem neuen Zuhause bleiben, wo bestens
für sie gesorgt würde. Weil die Pflegekosten nicht ausreichen, soll nun ihre Wohnung verkauft
werden.
Ich bin vor 8 Wochen extra in ihre Nähe gezogen (900 km), um für sie sorgen zu können.
Laut Auskunft des Hausarztes soll nichts überstürzt werden. Meine Mutter habe eine Weglauftendenz
und müsse deshalb rund um die Uhr versorgt werden. Vor 3 Wochen gab es von seiner Seite aus
diese Einschränkung noch nicht und er war einverstanden mit einem Wechsel. Erst nachdem ich
mehrmals mit der Stationsleitung und der Betreuerin, die hier im Pflegeheim die Seniorennach-
mittage organisiert, wegen meiner Mutter Meinungsverschiedenheiten hatte, ergaben
sich die Bedenken.
Kann ich beim Vormundschaftsgericht die Aufenthaltsbestimmung für sie beantragen und würde
ich sie auch bekommen? Ich bin Rentnerin und kümmere mich täglich 3 Stunden um meine Mutter,
vom Gericht wurde mir mitgeteilt, ich würde meine Mutter durch den Verbleib in ihrer Wohnung
zu sehr verunsichern. Sie fühlt sich aber in ihrer alten Umgebung sehr wohl und drängt nur zu den
Essenszeiten zum Aufbruch in ihre Station. Die alte Wohnung befindet sich im selben Gebäude
als betreute Wohneinrichtung.
Ich verstehe nicht, was dagegen spricht, dass ich mich um meine Mutter kümmere, die offen-
sichtlich in ihrer Wohnung aufblüht. Wie kann ich das Gericht davon überzeugen, dass sie im
Pflegeheim dahindämmert, die meiste Zeit schläft und nur noch mutlos ist. Ihr Zustand hat sich
trotz des Gezerres um ihre Person verbessert.
Demenzbegleiterinnen gibt es im Pflegeheim nicht. Abends um 19.00 Uhr werden die Jalousien
heruntergelassen und die Leute sollen schlafen. Wenn sie dann früh um 3.00 oder 4.00 Uhr
ausgeschlafen sind, ist Ärger vorprogrammiert.
Danke fürs Lesen und mögliche Ratschläge.
Grüße von lonnykatze
 
G

Gast

Gast
Es gibt ein Forum des Kuratoriums für Altenpflege "www.kritische-ereignisse.de", wo just solche schlimmen Vorkommnisse diskutiert werden. Es gibt einen Vereinen namens "Handeln statt misshandeln" in Bonn, dessen Vorsitz eine Prof. Dr. Hirsch ist, welcher sich sehr mit Gewalt in der Pflege beschäftigt (hat). Würde beide Anlaufstellen mal wählen, um die Zustände in Deinem Heim zu dokumentieren. Selbst wenn Du die Ausbildungsstelle wechseltst, hast Du wenigstens erreicht, dass sich nachfolgend jemand um diese Zustände kümmert.
 
Y

yarali

Gast
Hallo,

habe dieses Jahr meine Ausbildung abgeschlossen mit,es war am Anfang sehr schwer für mich,diese Pflegebedürftigen Menschen wurden nicht mehr als Menschen angesehen,sondern als Arbeit.
Alles wurde rasch erledigt und dann hat man sich im Büro/Aufenthaltsraum zum Kaffee usw. getroffen.
Ich fand es sehr schlimm,konnte auch nie abschalten und habe Privat sehr an diese Menschen denken müssen.
Habe auch einige drauf angesprochen,das es Menschen sind,wurde dann von einigen gemobbt,bin zur Pflegeleitung,naja ende vom Lied,ich war die Neue und habe nichts zu sagen.
Habe mich damit abgefunden,dennoch habe ich mir viel Zeit genommen,mit denen geredet,gespielt usw. gekocht,gebacken.
Es ist so schön in dem Alltag was die haben,etwas Leben oder ein Lächeln auf deren Gesicht zu zaubern.
Ganz schlimm fand ich es,wenn es besondere Anlässe gab,Muttertag/Vatertag/Geburtstag usw. viele bekamen erst kein Besuch,die anderen ganz kurz,haben sich gesehen und tschüss.
Ich habe mich zum Schluss verantwortlich gefühlt,weil niemand der Kollegen sich mit denen befasst hat. Die verlangen ja nicht viel,reden,lächeln,beim essen,mal über die Schulter streicheln,einfach nur die Menschlichkeit!
Das fehlt in vielen heimen,war bis jetzt in 2 und in beiden ist es so,die eine sagte zu mir,nach ner Zeit pendelt es sich so ein,dass man seine Arbeit erledigt und heim geht.
Die Würde des Menschen bewahren und ihn zu respektieren,haben viele vergessen,leider!
LG
 

Toskála

Mitglied
Moin Moin Morena,
ich beliefere regelmäßig Altenheime.
Daher kann ich deine Meinung bestätigen. In verschiedenen Einrichtungen verschiedener Orte ist immer das gleiche Bild.
Die Alten sitzen irgendwo, meist im Fernsehraum und warten das etwas passiert.
Beim Umgang hatte ich sehr oft den Eindruck, daß die Alten entmündigt wurden.
Erinnert mich ein wenig an eine Serie der Simpsons, nur daß ich darüber lächeln konnte.
Es stimmt mich traurig und einige male sagte mir mein Gefühl, daß ich da nicht hingehen soll.
Aber nicht alle Pfleger sind so. Einige sind sehr verständnisvoll und umsichtig. Beziehen ihr Klienten ein.

Gruß Toskála
 

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