Grundlos warst du ja vermutlich nicht beim Psychodoc, oder? Denn so, wie dein Beitrag sich liest, würde ich dir schon raten, zu überdenken, ob du einem Psychotherapeuten nicht vielleicht doch noch mal eine Chance geben möchtest. Daran ist absolut nichts Peinliches oder Beschämendes. Allerdings muss es natürlich auch auf der zwischenmenschlichen Ebene passen und vermutlich wird dies das Problem gewesen sein, warum du das Gefühl hattest, der vorige Psychotherapieversuch habe "nichts gebracht".
Jetzt mal ganz konkret zu deinen Problemen:
1. Warum hasst du deinen Job? Fast jeder Job hat so seine schönen Seiten, aber auch die Schattenseite. Wenn du im Job superunglücklich bist, wäre es auf Dauer natürlich am besten, eine neue Stelle zu finden, aber vielleicht solltest du nicht schon mit der Einstellung "Ich hasse meine Arbeit" morgens das Haus verlassen, sondern einfach versuchen, dich auf den sachlichen Aspekt zu konzentrieren und deine Aufgaben so sorgfältig wie möglich zu erledigen.
Ich weiß, klingt jetzt sicher spießig und es gibt durchaus Gründe, seinen Job wirklich zu hassen. Nur wird es vorerst besser sein, du "arrangierst" dich innerlich mit der Situation, ewig in dem jetzigen Job bleiben wirst du ja vermutlich nicht, es ist also noch lange nicht alles verloren!
Vielleicht gibt es zudem sogar einzelne Aspekte an deinem Job, die du selbst zum Positiven beeinflussen kannst?
2. Warum hast du denn keine Freunde? Ist eine blöde Situation, geht aber vielen Menschen so und auch das muss nicht immer so bleiben!
Dass du dich so derart auf deinen Freund fixierst, ist aber nicht die Lösung für dein Freundschaftsproblem. Je mehr du dich jetzt allen anderen Menschen verschließt und dich an deinen Freund festklammerst, desto mehr Möglichkeiten, nette neue Leute kennenzulernen, nimmst du dir.
Versuche, dein Lebensglück nicht abhängig von einer einzelnen anderen Person (also deinem Freund) zu machen. Denn wenn eine Beziehung in die Brüche geht und du dich in einer emotionalen Abhängigkeit zum Partner befunden hast, ist das Aus noch schwerer zu verarbeiten. (Ja, ich weiß, niemand möchte hören, dass seine Beziehung vielleicht nicht ewig hält. Ich möchte dich aber eben trotzdem darauf hinweisen, warum es sinnvoll ist, zu überdenken, ob man sich wirklich so sehr auf eine Person versteifen will.)
3. Ein blöder Haarschnitt ist nicht das Ende der Welt, in deinem Fall war es aber vermutlich eben der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Setz dir eine Mütze auf und sag den Leuten, du hast empfindliche Ohren. Gerade in der Jahreszeit wird das niemand anzweifeln. Und wenn du die Mütze während der Arbeitszeit nicht tragen kannst, versuche eben irgendwie, das Beste draus zu machen. Hässlich macht eine Frisur im Normalfall noch nicht, und ein wertloser Nichtsnutz bist du deshalb natürlich erst recht nicht.
Ich kann total gut nachvollziehen, wie du dich derzeit fühlst, aber versuche mal, ein wenig Struktur in dein Gefühlschaos zu bringen. Überlege dir, was derzeit wirklich Priorität für dich hat. Wenn das ein neuer Job ist, gut, dann setze dir ein realistisches, messbares Ziel - zum Beispiel, dass du täglich zumindest eine Bewerbung abschickst. Es kann durchaus helfen, sich Probleme in kleinere "Happen" aufzuteilen und versuchen, diese je nach ihrer subjektiven Wichtigkeit anzupacken.
Und bitte denk auch darüber nach, dich jemandem anzuvertrauen, wenn es dir derzeit so mies geht.