Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Allein leben und Angst

michahb64

Mitglied
Hallo Leute,


ich bin neu hier, 51 Jahre, männlich.

Ich war eigentlich immer schon ein Einzelgänger. Als sich meine Eltern scheiden ließen (1977) zog ich mich immer mehr zurück und versucht in meiner eigenen Welt zu leben.

Irgendwie ist das heute noch so, daß ich mich eher zurückziehe.

Meine Eltern sind beide letztes Jahr gestorben und ich habe noch eine Schwester, die das Haus von meiner Mutter geerbt hat und das sie jetzt vermietet. Ich bekam von ihr nur meinen Pflichtteil ausbezahlt.

Meine Schwester hat eine eigene Familie, zwei Kinder. Ich habe den Eindruck meine Schwester würde mich nur anrufen, wenn sie etwas von mir will. Das war z.B. als meine Eltern gestorben sind, hat sie mich angerufen. Diese Gründe sind jetzt weggefallen und ein Kontakt zwischen uns ist nicht mehr nötig.

Ich hätte mich viel eher von meiner Ursprungsfamilie trennen sollen, denke ich oft. Viele seelische Schmerzen in meinem Leben wären mir dann erspart geblieben.

Nun lebe ich alleine, ohne Freunde, ohne Frau, ohne Verwandte und versuche mein Leben selber zu schaffen. Meine einzigen Kontakte sind meine Kollegen auf der Arbeit, die ich privat aber nicht treffen will.

Ich fühle mich jetzt in einem Zwiespalt: Ich finde es schön, daß ich mein Leben selber gestalten kann aber ich habe manchmal die Angst, auf die Hilfe fremder Menschen oder meiner Schwester angewiesen zu sein.

Was meint ihr? Kann man ohne Freunde leben? Muß man Beziehungen haben, um im Notfall nicht allein zu sein?

So, das war mein erster Beitrag in diesem Forum. Vielleicht gibt es Leute, denen es ähnlich geht wie mir.
 

Katrin1964

Aktives Mitglied
Hallo MichaHb , ich lebe auch seit 6 Jahren allein . Mir ergeht es ähnlich wie dir. Seitdem 2012 meine Stiefmutter verstarb , ist der Kontakt zur Heimat eher bescheiden. Bei uns war es auch so, das mein Vater uns enterbte und ich nur den Teil meiner 1977 verstorbenen Mutter bekam. Der Verkauf des Elternhauses lief dieses Jahr endlich über die Bühne. Oft frage ich mich jetzt , was soll ich noch in die 530 km entfernte Heimat fahren ? Ok , ich habe dort noch Bekannte und meine Brüder wohnen dort. Aber wirklich reger und ausgiebiger Kontakt ? Nein. Mein jüngerer Bruder kommt jetzt ab und an zu mir, aber nur weil eine Bekannte von ihm in der Nähe von mir wohnt.
Angst allein zu leben , habe ich nicht. Habe auch Familie und somit bin ich oft beschäftigt. Ich fahre , wie eben allein in den Urlaub . Aber Partnerschaft , kann ich mir eben absolut nicht vorstellen. Ich habe einige Sachen abgesichert , falls irgend was mit mir ist. Also alles im grünen Bereich.
 
hallo,

seltsam , dieses thema beschäftigt mich derzeit auch . ich lebe nun 6 jahre mehr oder minder alleine. abgesehen von zeitweisen mitbewohnern, mit denen ich eine "beziehung "hatte. vielleicht liegts ja auch an der jahreszeit.

ich hätte schon gerne jemanden mit dem man sich abends unterhalten könnte, wenn man heim kommt. der vielleicht schon was gekocht hat?! ich komme immer relativ spät heim! und der einem mal zuhört.

andererseits hatte ich bis vor 6 jahren eine recht schwierige beziehung,die im drama endete und seit dem getrau ich mich nicht mehr so recht. wir wollten eigentlich ja heiraten und ich habe im letzten moment erkannt, dass das niemals gut gehen könnte und habe mich getrennt. ich will hier gar nicht viel dazu schreiben. es eskalierte jedenfalls auf gröbste weise ,so dass ich heute -auch jahre danach - noch ein einer PTBS leide. habe sie ganz gut im griff und nach langer therapie wohl auch alles - nein das geht gar nicht - aber einiges verarbeitet und auch meinen anteil (den des zulassens gewisser dinge) an der sache erkannt. nur soviel , der damalige partner war sehr gewalttätig, hat mich kontrolliert , meine mails gelesen, beim telefonieren musst das telefon auf laut gestellt werden, damit er alles hörte, meine sms las er noch vor mir und vieles mehr . es waren schlimme 5 jahre und ich war froh, damals die trennung geschafft zu haben. landete dann auch noch in der psychosomatischen klinik und musste jahrelange therapie machen, das alles zu ertragen. ich war so stark suizidgefährdet,dass man mich not eingewiesen hat. so hatte ich innerhalb 18 stunden einen platz in der klinik. dieser aufenthalt hat mir sehr geholfen . muss ich aber nicht nochmal haben!!!

irgendwie habe ich heute noch angst wieder an so einen zu kommen. einige versuche hab ich gewagt, sobald ich jedoch gewisse ähnlichkeiten erkenne oder es mir einbilde , ziehe ich mich zurück.

ich war vorher immer im beziehungen und bestimmt nie länger als 2 monatge alleine oder bin von einer noch bestehenden in eine andere beziehung.

nur seit dem tag vor 6 jahren trau ich mich nicht mehr und bin wohl zum alleinebleiben verbannt und habe mich eigentlich gut dran gewöhnt. habe viele bekannte, freunde und auch sonst bin ich gut beschäftigt. aber es gibt halt doch immer wieder die stunden , in denen man sich jemanden wünscht der da wäre und einen in den arm nimmt und all das ,w as einem halt so fehlt gibt - natürlich gegenseitig.

ich bin nun auch 53 jahre und glaube nicht ehrlich, dass es noch mal einen mann in meinem leben geben wird, mit dem ich tisch und bett teilen werde. so versuche ich meinem leben mehr "leben" zu geben, in dem ich viel reise, mich mit leuten treffe (vielleicht auch ne gewisse flucht?!), oft ins theater gehe usw..

trotzdem bleiben einsame momente. aber bevor ich wieder so ne hölle habe, wie ich sie hatte , bleib ich liebe doch alleine. ich habe schon zu vieles erlebt, als dass ich noch mehr schlimmes ertragen könnte im hier und jetzt. erhole mich noch immer vom letzten mal.

einen partner zu haben, bedeutet ja nicht zwangsläufig,d ass diese bei einem bleibt, wenns mal gesundheitlich schlechter oder bergab geht. männer sind da eh viel weniger leidensfähig als frauen und schneller mal weg. jedenfalls habe ich das so erfahren im bekannten- und freundeskreis.



Lieben gruß
 
G

Gast

Gast
Kann man ohne Freunde leben? Muß man Beziehungen haben, um im Notfall nicht allein zu sein?
Sagen wir so: ICH könnte es nicht. Ich habe meinen Freundeskreis, und mir liegen diese Menschen am Herzen. Das ist aber ein ausgewählter und relativ kleiner Kreis. Ich brauche Qualität, nicht Quantität. Was nützen mir 100 Freunde, wenn nicht einer im Notfall für mich da ist?

Ansonsten kann ich auch gut mit mir selbst allein sein, es ist nicht so, dass ich meine Freunde nur um mich habe, weil "man das muss".

So denke ich jedenfalls. :)
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
B Wenn ich allein bin Ich 24
A Allein Seltsam Andersartig Ich 4
J Allein an Silvester Ich 74

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben