Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Alkohol zerstört Liebe

M

Mamifee

Gast
Hallo!
Ich bin mit meinem Mann seit 6 Jahren zusammen. Wie ich es bei vielen gelesen habe, so ist es auch bei uns, er hat immer schon gern getrunken, hatte vor unserer Zeit mal eine sehr üble Phase wo er das Bier kistenweise trank und auch seinen Führerschein durch Alkohol verlor.
Ich wusste das vorher und wollte ihn trotzdem, sicher weil ich auch (ernsthaft) glaubte, wenn er mich erst hat, braucht er keinen Alkohol mehr. :confused: Und so gings auch weiter. Er trank wenn er schlechte Laune hatte, wenn wir Streit hatten, als er arbeitslos wurde. Und ich tat alles erdenkliche um es ihm schön zu machen, damit es ihm gut geht, damit er glücklich ist und nicht trinken muss. :( Er dankte es mir, indem er sich an dem Tag als unsere erste gemeinsame Tochter geboren wurde, mal wieder zu kippte, mir eine übelste Szene machte weil ich es wagte mich darüber aufzuregen und mich stundenlang anbrüllte und beschimpfte, wärend ich mit übelsten Wehen am Küchentisch saß und heulte.
Aber das Kind wurde geboren und alles war gut. Für ihn. Für mich nicht mehr. Als die Kleine 3 Wochen alt war, bekam ich an einem Sonntag eine akute Mittelohrentzündung und musste in die Notfallpraxis weil ich mich vor Schmerz kaum bewegen konnte. Ich ließ meinen Mann mit dem Baby zuhause und fuhr los, in der Annahme, ich wäre bald wieder da. Ich saß 6 Stunden in dieser Praxis und als ich nach Hause kam, kam mein Mann mir wankend mit unserem Kind auf dem Arm entgegen und schnauzte mich an, wieso das so lange gedauert hätte. Wir hatten kein Bier im Haus gehabt als ich fuhr, aber er hatte seine Mutter angerufen und die hat ihm was gebracht!!!!!! :mad::mad: Er sagte, er wäre mit der ganzen Situation total überfordert gewesen.
Es versteht sich von selbst dass ich ihm unser Kind nicht mehr für längere Zeit anvertraute. Aber mit der Zeit wurde es besser. Er fand wieder einen Job, allerdings in der Firma in der sein Bruder arbeitet, der schwerer Alkoholiker ist. Ich hatte Angst dass er mitziehen würde beim Trinken, was aber zum Glück nicht passierte. Wir einigten uns auf einen festen Tag in der Woche, den Freitag, wo er sein Bier trinken und Playstation spielen konnte um einfach sein Ding zu machen. Damit hatte ich kein Problem. Ausfälle passierten nur selten, wo er mal zwischendrin Bier trank. Als unsere zweite Tochter geboren wurde nahm er sich vor, endlich seinen Führerschein zurück zu bekommen und sparte auf die MPU. Beim ersten Mal fiel er durch, weil er beim psychologischen Gespräch zu gab, noch ab und zu Bier zu trinken. Man legte ihm nahe das komplett zu lassen und du den AA’s zu gehen. Er tat das. Ein ganzes Jahr trank er keinen Tropfen Alkohol, nicht mal Alster und hatte null Probleme damit. Er hörte einfach auf. Punkt. Ich hab ihn oft gefragt, ob es ihm nicht fehlen würde, so beim Playstation spielen am heiligen Freitag oder auch wenn mal Stress war, wo er immer gern zum Frustabbau getrunken hat. Aber er sagte immer, es würde ihm überhaupt nicht fehlen und er wüsste jetzt eben auch dass er das nicht braucht.
Er bekam seinen Führerschein zurück und feierte das noch am selben Abend mit einem Sechserträger. :eek: Bei diesem Anblick brach für mich eine Welt zusammen. Aber er schwor, dass es nie wieder so werden würde wie davor und dass er jetzt, wenn überhaupt vielleicht einmal im Monat was trinken würde.
Es gab jedoch von da an nicht eine einzige Woche die verstrich, ohne dass er mindestens an einem Abend trank, auch wenn er sich da hauptsächlich auf den Freitag beschränkte. Es gab viel Streit deswegen. Er stellt mich dann immer als die Böse hin, die ihm jeden Spaß verbietet. Immerhin würde er ja nicht mal in die Kneipe gehen oder mit Kumpels um die Häuser ziehen und was ich denn eigentlich will??? Ich hab ihn mal gefragt, warum er für den Führerschein aufhören konnte zu trinken, aber für seine Familie nicht. Da sagte er, weil er da ja vom Arzt kontrolliert wurde (Blutwerte) wäre es ihm leichter gefallen. Also wegen der Kontrolle von offizieller Stelle. Hm…
Seit einem guten halben Jahr wird es stätig mehr mit dem Trinken und hat sich so im Schnitt auf 2-3 mal die Woche eingependelt, in einer Woche wo er Urlaub hatte waren es sogar 2 Kisten! Er bringt sich das Bier selbst mit und versteckt es so, dass ich nicht sehe wie viel er trinkt. Sonst war es so dass seine „Lager“ immer voll sein mussten, also mind. 12 Halbe. Weil ich ihn aber immer öfter auf die Mengen angesprochen habe, lässt er das Bier im Auto und lässt die leeren Flaschen auch gleich wieder verschwinden. Manchmal versteckt er eine Flasche hinterm Sofa und nimmt dann schnell nen Schluck wenn ich mal raus gehe. Darauf angesprochen sagt er, er muss es ja heimlich machen, weil ich sonst gleich wieder sauer bin und er will mit mir keinen Streit haben. Klar bin ich sauer wenn er am Wochenende schon am frühen Nachmittag ein Bier aufreißt, bei dem es nicht bleibt und die Kinder bekommen das dann mit. :mad: Mittlerweile ist es aber auch so, dass meine Laune sofort hinüber ist, sobald er sich auch nur ein Bier auf macht und sei es wirklich nur das eine.
Ich habe ihn geliebt, wie keinen anderen je zuvor, doch in letzter Zeit, mit jedem Mal wo ich ihn angetrunken erleben muss, ekelt er mich immer mehr an. Meistens gibt es dann Streit, den ich niemals gewinnen kann, denn oft kocht es so hoch dass er derbe ausfallend und verletzend wird, auch den Kindern gegenüber. Alles Schöne was wir hatten, rückt mit jedem seiner Ausfälle in den Hintergrund, verblasst immer mehr. Es tut einfach nur noch weh, dieser Klos im Magen ist immer da und mir fällt es schwer, ihm überhaupt noch in die Augen zu sehen.
Und was ist mit ihm? Er versteht es einfach nicht! Wie oft hat er schon gesagt, er würde kürzer treten. Aber das hat nie lange angehalten. Wird er es niemals schaffen?


So, das war jetzt sehr lang, tut mir leid. Aber ich musste mir das mal von der Seele schreiben. :wein:
 

_cloudy_

Urgestein
Hallo Manifee.

Es gibt im Grunde nur eine einzige Lösung für dein Problem, aber das weißt du wohl selber.

Wenn dir etwas an deinen Kindern liegt, mußt du gehen, mehr gibts da eigentlich nicht dazu zu sagen.
Mit jedem Tag, an dem du deinen Kindern einen trinkenden Vater zumutest, verletzt du ihre Kinderseelen sehr schwer, das sollte dir bewußt sein.

Wir haben unsere Mutter eine ganze Zeit lang gehaßt dafür, daß sie zu schwach war, sich zu trennen.
Unser Leben wurde erst wieder lebenswert, als sie es dann endlich gemacht hat
 
M

Mamifee

Gast
Ja Claudia, das weiß ich nur zu gut. Mein Vater war Alkoholiker.
Ich weiß was ich tun muss, doch der Gedanke daran tut so weh. Ich weiß nicht wann ich diesen Schritt gehen kann. Ich hoffe bald. :(
 

tribeca

Mitglied
geh!

warte nicht darauf, daß sich was ändert.
er wird nur aufhören, wenn er für sich entscheidet, daß er das tun muss bzw. tun will. deine kontrolle führt eher zum gegenteil. ich hab das bei meinen eltern selber erlebt ... es führt zu nichts.

und du weisst es auch!

ich drück dir die daumen!

lg trib
 
A

+Atsirhc*

Gast
Dein notwendiger Schritt zu gehen ist nicht nur für dich und deine Kinder die Rettung, sondern kann auch die einzige Chance für deinen Mann zur Umkehr sein.

Denn erst dann wird er begreifen, was er durch den Alk verloren hat - bisher hat er in seinen Augen ja (scheinbar) nur gewonnen, weil sich Familie und Alk so "prima" (für ihn) vereinbaren ließen.

Geh - und gib euch so die Chance, eines Tages vielleicht (!) doch wieder eine Familie zu werden. Aber bis dahin muss er seinen Weg aus dem Alk allein gehen.
 

Micky

Sehr aktives Mitglied
Das Problem für DICH ist:

der Alkohol hat die Liebe LEIDER nicht SOFORT zerstört.

Es fühlt sich wesentlich besser an,wenn URPLÖTZLICH der Hebel umkippt und
kein Gefühl mehr ist, nur vielleicht Bedauern um Optionen,Wut wegen des Betruges an Euch .

Du hättest Dein Herz schützen müssen.
Das funktioniert :
"Sicherheitswall" - bis hierhin und nicht weiter--nie darf jemand Dich schädigen! Macht er!

Das weißt Du aber erst jetzt.

Bitter ist: weil Du alles schon mal erlebt hast mit dem Vater,hättest Du es "wissen können".

Jetzt wird es schwerer--aber: gib Euch diese Chance,trenne Dich SOFORT-- er kann doch trocken leben,wenn es "um etwas geht" ! Es ist SEINE ENTSCHEIDUNG ,ob er umkehrt.

Nicht Du hast ihm was vermasselt, er selbst hat sich um EUER LEBEN beschummelt.

Bin mir sicher,er weiß das auch.

Der Scherbenhaufen ist schon groß genug--er wächst aber mit jedem Tag.
Deshalb-- trenne Dich !

Du bist nicht verantwortlich für ihn.
Er ist erwachsen.

Du bist nicht "schuld" und nicht "der Grund"- das ist Humbug.

Du bist verantwortlich für Deine Kinder,denen sein Anblick ,sein Treiben zugemutet wird.
Deine Kinder sehen: die Mama läßt es zu,sie wehrt sich nicht. Das ist schlimm für Kinder.

Da ist doch derart viel schon geschehen,was Du NIEMALS hättest verzeihen dürfen?!

Wer ist Dir wichtiger ? Die Kinder oder er?
Du mußt nur Dich selbst um Erlaubnis fragen--nicht ihn. Er hat Euer Leben schon zerstört.

Du wirst auch so schon JAHRZEHNTE brauchen,um wieder mit Dir klarzukommen.

Welchen Sinn also soll es haben,weiter ihn neben Dir zu lassen?

Es ist für KEINEN von Euch gut!

Micky
 
M

Mamifee

Gast
Ich danke euch für eure Antworten, auch wenn ich gerne was anderes gehört hätte. :(
Ich hab ihm schon gesagt dass ich gehe wenn er weiter säuft, aber ich denke mal, er glaubt es nicht. Er sieht die Probleme einfach nicht. Klar, wenns mal wieder heftig war (wie am verg. Freitag erst), dann weiß er, er hat Mist gebaut, will dann wieder mal alles anders machen. Aber ein...zwei...drei Bier sind doch nicht schlimm!!!!! :mad: Wie oft wir diese Diskussionen schon hatte, ich weiß es nicht mehr. Er sagt dann auch immer so Sätze wie:"Was mach ich denn?? Ich tu keinem was, ich randaliere hier nicht....!!"
Nein, er wird nicht gewalttätig, da kann er sich immer grad noch bremsen obwohl er die Ansätze dazu hat. Aber er macht mich verbal fertig, fängt an zu diskutieren und egal was ich sage, es ist falsch. Dann wirft er mir Sachen an den Kopf, die er nüchtern niemals sagen würde und schreit rum, knallt die Türen. Am Freitag war ich dabei die Kinder ins Bett zu bringen. Mindestens 8 mal stand er wankend im Zimmer und textete mich zu und ich hatte echt Probleme, die Kinder zum schlafen zu bewegen. Wie auch? :(

Und heute ist wieder alles wie immer. Er tut als wäre nix gewesen. Spielt mit den Kindern, schnibbelt das Gemüse fürs Mittagessen und räumt auf..... Lieb, hilfsbereit und rücksichtsvoll wie immer. Und ich könnte heulen und schreien und kann mich nie richtig entspannen, weil ich immer damit rechne, dass er wieder irgendwann zu viel trinkt und ich wieder stundenlang einen total anderen Menschen vor der Nase habe. :(
 
G

Gelöscht 24414

Gast
Und heute ist wieder alles wie immer. Er tut als wäre nix gewesen. Spielt mit den Kindern, schnibbelt das Gemüse fürs Mittagessen und räumt auf..... Lieb, hilfsbereit und rücksichtsvoll wie immer. Und ich könnte heulen und schreien und kann mich nie richtig entspannen, weil ich immer damit rechne, dass er wieder irgendwann zu viel trinkt und ich wieder stundenlang einen total anderen Menschen vor der Nase habe. :(
... das macht mich sprachlos!
auch in den scheinbar "guten zeiten" bist du angestrengt. wie soll das denn weitergehen?????

bitte, tue den schritt. mach das, was du ihm schon gesagt hast. Es ist für alle das beste, und es gibt eine hohe wahrscheinlichkeit dafür, dass er kapiert und reagiert.
 
V

venia

Gast
Alkohol zerstört Liebe

... wenn immer nur EINER trinkt!!!
DAS soll kein Rat zum "Mitsaufen" sein... nur ein Hinweis darauf, dass die Aussage so nicht sitmmen kann...
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 1) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben