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Akademisch und beruflich ein Verlierer

Jona

Neues Mitglied
Hallo.

Ich habe keine sonderlich große Hoffnung, dass mir jemand helfen kann. Möchte so manche Dinge aber einfach wenigstens einmal aussprechen.

Depression, exekutive Dysfunktion und soziale Ängste sind leider keine Fremdwörter für mich. Ich muss auch nicht lange nachdenken, um herauszufinden, woher das kommt. Wenn man sein ganzes Leben lang gesagt bekommt, dass man nichts kann, woher soll dann der Optimismus und das Selbstbewusstsein kommen?

Ich hatte gerade das Gefühl, so langsam aus einer depressiven Phase rauszukommen, und bin jetzt mit voller Wucht wieder reingestoßen worden.

Einer der Hauptfaktoren ist, dass es bei mir akademisch und beruflich nicht wirklich glatt läuft. Während der Schulzeit stand meine Versetzung mehrmals auf der Kippe, weil ich wegen sozialer Phobie nicht klargekommen bin. Nach dem Abi war ich erstmal im Ausland, was sicher einige gute Aspekte hatte, mich in anderen Punkten aber nur wieder runtergezogen hat. Studienbeginn dann mit fast 20. Eigentlich hätte ich dann laut Regelstudienzeit Sommer 2019 meinen Bachelor haben müssen. Das habe ich aber auch nicht hinbekommen, bin beim ersten Versuch durch die Bachelorarbeit gerasselt und hab den Abschluss erst jetzt im April gemacht. Kurz gesagt bin ich jetzt knapp 25 und habe bis auf einen mittelmäßigen Bachelor in einem Fach, das keinen interessiert, nichts vorzuweisen.

Nachdem ich die Bachelorarbeit abgegeben hatte, hab ich mir in einem kurzen Anflug von Selbstbewusstsein einen Job gesucht, damit ich überhaupt irgendetwas vorzuweisen habe. War nur ein Teilzeitjob im Einzelhandel, aber besser als nichts. Nach nicht mal drei Monaten dann ohne Vorwarnung die Kündigung. Begründung war, dass ich zu viele Fehler mache. Danach paar Monate lang Hartz 4 und jetzt seit Oktober ein neuer Job. Wieder nur Teilzeit, aber falls es mit der Entfristung nach einem Jahr klappt, kann es eventuell eine Vollzeitstelle werden. Bisher gefällt mir die Arbeit auch sehr gut und ich hatte endlich einmal das Gefühl, dass etwas gut läuft.
Ich habe mich dann aber wohl etwas zu positiv über die Arbeit geäußert, weil einem Freund von mir dann letztens der Kragen geplatzt ist, und er jetzt meinte, dass ihn mein Gerede über die Arbeit ankotzt und wie ich meinem Chef in den A**** kriechen würde und dass mit meiner Hörigkeit das System unterstütze.
Seitdem geht es mir beschissen und ich bin wieder an dem Punkt, wo ich mir denke: warum versuche ich es überhaupt noch?

Ich fühle mich, als wäre ich schon vor zehn Jahren falsch abgebogen und kriege jetzt die Kurve nicht mehr.

Welchen Sinn hat das alles überhaupt?
 
G

Gelöscht 90655

Gast
Du bist 24, hast nen Bachelor, einen Job, die ganze Welt steht dir offen, und du hast alle Zeit derselben.
Und nen kleinen Revoluzzer als Freund.
Du musst einen Scheiß drauf geben was er meint, wenn er Aussteiger werden wenn will, weil ihn alles ankotzt soll er doch, seine Entscheidung. Sein first world problem, nicht deines.
Schon einmal darüber nachgedacht eine Ausbildung zu machen?
Oder einen zweiten Studiengang?
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Wieder nur Teilzeit, aber falls es mit der Entfristung nach einem Jahr klappt, kann es eventuell eine Vollzeitstelle werden. Bisher gefällt mir die Arbeit auch sehr gut und ich hatte endlich einmal das Gefühl, dass etwas gut läuft.

Sei froh, dass es nur Teilzeit ist. Zum Leben reichts, es macht Spass und du hast Freizeit für andere Dinge. Ich habe Vollzeit gearbeitet, 200 Stunden im Monat, bin krank geworden, Herz Kreislauf. Sass morgens am PC, es blitzte in den Augen und konnte plötzlich nichts mehr lesen.Glück, dass es kein Hirntumor war, sondern Blutdruck und geplatzte Ader im Auge. Seit ich Teilzeit mache, geht's mir gut.

Meine Eltern sind nach Renteneintritt todkrank geworden. Leb jetzt hier und heute. Mach das, was Spaß macht.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Bisher gefällt mir die Arbeit auch sehr gut und ich hatte endlich einmal das Gefühl, dass etwas gut läuft.
Dann lass dir das nicht kaputtreden. DU lebst dein Leben, nicht dein Kumpel.
weil einem Freund von mir dann letztens der Kragen geplatzt ist, und er jetzt meinte, dass ihn mein Gerede über die Arbeit ankotzt und wie ich meinem Chef in den A**** kriechen würde und dass mit meiner Hörigkeit das System unterstütze.
Wovon lebt dieser Typ? Eltern? Staat? Partnerin?
Besinne dich auf dich. Wenn der Typ dir nicht gut tut, reduziere den Kontakt.
 

HalliGalliSuperstar

Aktives Mitglied
Wenn ich deinen Schreibstil und deine Rechtschreibung betrachte, hab ich nicht den Eindruck, dass du unfähig wärst. Vermutlich tragen deine Ängste dazu bei, dass du nicht immer gut funktionierst. Du bist aber noch jung, du kannst an allem noch arbeiten: an deinen Ängsten und Blockaden, an deinen Fähigkeiten und deinen Qualifikationen. Und ich würde es dir auch raten. Und immer analysieren, WARUM es gut oder nicht gut läuft, z.B. warum du im ersten Betrieb viele Fehler machtest und ob du vielleicht einfach im falschen Job warst.

Es gibt ja die Meinung, es komme nur auf die Glaubenssätze an und daran solle man arbeiten, aber meine Meinung ist, dass der reale Erfolg im Leben wichtiger fürs Selbstbewusstsein ist. Und dafür kannst du viel machen. Nicht nur mit Talent, sondern auch mit Fleiß, Durchhaltevermögen, Recherche usw. Also lass dich nicht durch Leute wie deinen systemkritischen Freund davon abhalten. (Der die Welt auch nicht verändern wird.)

Vielleicht ist das hier auch hilfreich für dich:

Viel Glück
 

Jsl93i

Mitglied
Wieder nur Teilzeit, aber falls es mit der Entfristung nach einem Jahr klappt, kann es eventuell eine Vollzeitstelle werden. Bisher gefällt mir die Arbeit auch sehr gut und ich hatte endlich einmal das Gefühl, dass etwas gut läuft.

Sei froh, dass es nur Teilzeit ist. Zum Leben reichts, es macht Spass und du hast Freizeit für andere Dinge. Ich habe Vollzeit gearbeitet, 200 Stunden im Monat, bin krank geworden, Herz Kreislauf. Sass morgens am PC, es blitzte in den Augen und konnte plötzlich nichts mehr lesen.Glück, dass es kein Hirntumor war, sondern Blutdruck und geplatzte Ader im Auge. Seit ich Teilzeit mache, geht's mir gut.

Meine Eltern sind nach Renteneintritt todkrank geworden. Leb jetzt hier und heute. Mach das, was Spaß macht.
Das sehe ich auch so. Wenn man die Chance auf Teilzeit hat, ist das doch optimal. Tut mir leid das zu hören. Aber schön, dass Bluthochdruck und zu viel Stress sich durch etwas bemerkbar machten, was noch nicht lebensgefährlich war und dir die Chance gab dein Leben umzustellen. Ich denke wird der Stress und das Unwohlsein auch durch Kollegen und Zwischenmenschliches verursacht und nicht durch die Arbeit selbst
 

VoxSol

Neues Mitglied
Also ob es hilft, weiß ich nicht. Aber ich war mit 25 auch noch nicht beruflich "auf der Spur". abi gemacht, 2 komma irgendwas...okay, aber nicht überwältigend. Zivi gemacht ein Jahr, danach versucht zu studieren. Betonung auf versucht, denn das ging gar nicht bei mir. Danach arbeitssuchend, so ein Kurs gemacht mit anderen "Versagern", ein Praktikum .. und dann mit 25 endlich Ausbildungsplatz bei einer firma gefunden, bei der bin ich heute noch ... nicht der "Traumjob", aber nach über 15 Jahren dort fühl ich mich wohl und sicher genug, hab Spaß Azubis auszubilden, was die Firmen-GL auch zu schätzen wissen usw.

Bei meiner älteren Schwester wars nicht unähnlich. Durchs Abi gequält, dann Lehramt studiert...aber heute sitzt sie bei der Gemeinde in der Stadtkasse seit vielen Jahren. Und nicht das einzige Beispiel aus meinem Umfeld, dass mir so einfällt.

Will damit sagen: Man muss nicht sofort nach Schule gleich in Top-Beruf der Träume landen oder so was...Ansprüche an sich selbst evtl. auch wenig realistischer einschätzen, und nicht soviel drauf geben, was andere übern Job sagen, solange DU damit zufrieden bist.
 

Mandrayke

Aktives Mitglied
Ich seh hier nur ein Problem, und das ist der sogenannte Freund, der bei dir in kleinem Kreise schon den Systemsturz übt, und dich damit runterzieht.

Du findest Stück für Stück in eine stabile Normalität, da kannst du solche Anarchos und Teilzeitrevoluzzer nicht gebrauchen.

PS: Ich hab mein Studium mit 23 begonnen.
 
G

Gelöscht 119860

Gast
Nachdem ich die Bachelorarbeit abgegeben hatte, hab ich mir in einem kurzen Anflug von Selbstbewusstsein einen Job gesucht, damit ich überhaupt irgendetwas vorzuweisen habe. War nur ein Teilzeitjob im Einzelhandel, aber besser als nichts. Nach nicht mal drei Monaten dann ohne Vorwarnung die Kündigung. Begründung war, dass ich zu viele Fehler mache. Danach paar Monate lang Hartz 4 und jetzt seit Oktober ein neuer Job. Wieder nur Teilzeit, aber falls es mit der Entfristung nach einem Jahr klappt, kann es eventuell eine Vollzeitstelle werden. Bisher gefällt mir die Arbeit auch sehr gut und ich hatte endlich einmal das Gefühl, dass etwas gut läuft.
Ich habe mich dann aber wohl etwas zu positiv über die Arbeit geäußert, weil einem Freund von mir dann letztens der Kragen geplatzt ist, und er jetzt meinte, dass ihn mein Gerede über die Arbeit ankotzt und wie ich meinem Chef in den A**** kriechen würde und dass mit meiner Hörigkeit das System unterstütze.
Seitdem geht es mir beschissen und ich bin wieder an dem Punkt, wo ich mir denke: warum versuche ich es überhaupt noch?

Ich fühle mich, als wäre ich schon vor zehn Jahren falsch abgebogen und kriege jetzt die Kurve nicht mehr.

Welchen Sinn hat das alles überhaupt?
Hallo Jona,
ich kann durchaus nachvollziehen, dass du aufgrund solcher Probleme ein mangelndes Selbtbewußtsein hast. (Ich hatte auch länger gebraucht, um meinen Bachelor zu bekommen). Wegen deinem Abschluss etc. würde ich mir da aber ehrlich gesagt, keine Gedanken mehr machen. Den hast du ja nun und du hast auch einen Job. Das ist doch schon einmal was, worauf man stolz sein kann und deshalb auch selbstbewußt auftreten kann. Und bedenke: Der Weg in die Rente ist noch lang.

Aber ich denke auch, man muss sich immer wieder bewußt machen, was man überhaupt will und erwartet vom Leben und dass es einem mit "Job" und "Dach über dem Kopf" doch eigentlich gut geht.
Und dann ergeben sich auch häufig Antworten auf die Frage nach dem 'Wozu?', also nach dem Sinn. Möchtest du bspw. einmal eine Familie mit Kindern haben? Möchtest du bspw. Wohneigentum besitzen? Möchtest du viel reisen (aktuell eher schwierig wegen der Pandemie)., möchtest du der Gesellschaft etwas zuürckgeben? Möchtest du ein Hobby intensivieren?
Leider ist es in unserer Gesellschaft nunmal so, dass man, um 'Geld zu verdienen', damit man sich seine Wünsche und Ziele erfüllen kann, leider 'das System' unterstützen muss - sprich, 'Angestellter', oder 'Arbeiter' werden (und unter Umständen sich bewußt sein und es 'ok' finden, eigentlich 'unsinnige' Tätigkeiten zu auszuüben. Das wäre dann der typische "Brotjob". Aber dann macht man halt als Ausgleich etwas anderes, was einem Spaß macht und man selbst für sinnvoll erachtet), oder aber man macht sich selbständig oder aber man geht in eine leitende Position (was dann leider oft mit einem Vollzeitjob >40 Stunden einhergeht).
Oder man kommt halt sonst irgendwie an Geld (Erbe, Vermietung/Verpachtung, usw.).

Die Gedanken zu 'dem System', die dein Freund da dir gegenüber geäußert hat, sind ja auch nicht falsch. Aber über seine Einstellung dazu würde ich mir Gedanken machen. Denn auch wenn er vielleicht Recht hat - es nützt dir ja rein gar nichts! Womit verdient er denn aktuell und möchte in Zukunft seinen Lebensunterhalt verdienen? Hat er denn einen Plan wie er 'dem System' entfliehen kann und dennoch genug Geld verdient um ein glückliches Leben führen zu können? Dann schreib das doch mal hier im Forum. Das werden sicher noch mehr User wissen wollen. :cool:

Um selbstbewußter zu werden und mit sich selbst 'ins Reine' zu kommen, hilft mir eigentlich immer ganz gut, sich von dem 'ganzen Mist' der Realität abzulenken, z. B. dafür Sport zu treiben (z.B. Laufen, Schwimmen, Radfahren, Badminton spielen, etc.), einem Hobby nachgehen, oder einfach nur 'eine Runde in der frischen Luft' drehen und sich wieder einmal einfach nur die Schönheit der Natur bewußt zu werden. Das hilft mir persönlich auch gut gegen mögliche, depressive Stimmungen anzukommen (hab ich jetzt seit Beginn der 'dunklen Jahreszeit' auch wieder vermehrt mit zu kämpfen). Es gibt auch VHS-Kurse, Bücher, etc. zum Thema 'Selbstbewußtsein stärken'.
Was würde dir hier am besten helfen?
 

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