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Älter werden

Zur entsprechenden Zeit finde ich einen "Seniorenclub" gar nicht schlecht. Manche Menschen haben auch gar keine andere Wahl. Es bedeutet Geselligkeit, wo man sonst womöglich keine hätte. Weiß gar nicht, was man daran schlechtreden muss.

Moment, Tsunami. Solange man uns Senioren die Dinge regeln lässt, kann ich mir eine Beteiligung an einer Seniorenrunde auch vorstellen. Ich fürchte allerdings, dass in diesen Zirkeln Senioren überwiegend von oben "beglückt" werden, man ihnen ein Programm vorsetzt und sie dankbar sein sollen.

Da habe ich dann andere Vorstellungen.

Burbacher
 

Hallo Burbacher,

schau mal hier: Älter werden. Hier findest du vielleicht was du suchst.

Meine Mutter hat vor sechs Wochen ihren 89. Geburtstag gefeiert, und sie gehört einem altersgemischtem Wanderverein an. Weil ihr das nicht reichte, hat sie sich noch einer Laienspiel-Gruppe angeschlossen, auch altersübergreifend. Junge Leute im Alter von Mutter`s Enkel bis in ihre Altersgruppe. Beides macht ihren großen Spaß und sie genießt die Gegenwart der jüngeren Generationen.
Bei mir ist der Bezug zu den jüngeren Generationen ohnehin durch meine langjährige Lehrertätigkeit immer noch gegeben, und ich könnte mir um alles in der Welt nicht vorstellen, nur mit Senioren zusammen zu sein.
Wen welches Wehwehchen plagt, und welcher Doc der Bessere ist, das reicht mir als Gesprächsinhalt nicht.

Burbacher
 
Netter Er,

Dein Problem kenne ich. Inzwischen auch in die Jahre gekommen, stelle ich auch fest, dass die Kontakte weniger werden und die Möglichkeit zu neuen Bekanntschaften und Beziehungen schwindet.
Ich kenne Menschen, habe gute Freunde. Aber die Freunde leben in Beziehungen, sind verheiratet, ich allerdings lebe schon fast 20 Jahre allein. Dass ich nochmals eine Partnerschaft eingehe, bezweifle ich. Inzwischen bin ich auch durchaus etwas eigensinnig und tue mich schwer, mich auf Menschen einzulassen, was nicht heißt, dass ich kontaktscheu sei, aber ich ziehe selbst auch früh Grenzen.
Sehe ich mich in meiner Umgebung um, scheint es vielen Menschen so zu gehen, egal ob es sich um Frauen oder Männer handelt.
Ach ja, und zu einschlägigen Veranstaltungen von Vereinen, Organisationen für die "ältere Jugend" und dergleichen mag ich nicht gehen, macht das doch den Eindruck von Bedürftigkeit.
So etwas mag ich nicht.

Gruß

Burbacher

Das sehe ich anders, weil das mit die hauptsächliche Möglichkeit ist, überhaupt an Menschen ranzukommen...

Wenn ich jetzt zu einem Stammtisch gehe oder zum Schachclub oder zu einer Buchlesung oder zum Sport, empfinde ich mich überhaupt nicht als bedürftig. In erster Linie braucht man ja etwas, dass man eben für die "Sache" da hin geht. Ich vermittele den Leuten keineswegs von vornherein den Eindruck, dass ich aus Kontaktgründen dort hingehe... na ja und selbst wenn es jemand meint, dass ich das täte: und?

Ich sage mal: wer nichts unternimmt, bleibt im Endeffekt isoliert. Habe das selbst lange Zeit so praktiziert, vorrangig in der Zeit, als ich in NRW lebte und mein Referendariat absolvierte. Das war nicht der richtige Weg so. Ich behaupte ja jetzt nicht, dass alle zum Schachverein oder zum Fahrradfahren gehen sollen, aber jeder sollte für sich etwas finden, was er im realen Leben auch machen kann, völlig losgelöst von der Über-Mediatisierung unserer Gesellschaft/unseres Alltags.
Was halt eben ja noch geht: Nachbarn. Ich habe davon hier einen ganzen Haufen. Hat sicherlich Vorteile, dass ich in einer Reihenhaussiedlung lebe; aber ich halte das auch in Wohnhäusern nicht für unmöglich.

In früheren Zeiten hatte ich auch mal einen negativeren Blick auf das Ganze. Ich war halt irgendwo bequemlich, wollte nicht viel machen, hatte extrem hohe Erwartungen an andere und konnte anderen im Endeffekt selbst nicht das geben, was ich haben wollte: Freundschaft, Entgegenkommen, Akzeptanz, Verständnis usw.
Das kann man i.d.R. auch nur dann besser, wenn man halbwegs klar kommt und stabil ist. 😉
 
Ich bin im letzten Jahr ganz stolz in die Generation 50+ gerutscht. Stolz deshalb, weil sich mein ganzes Leben verändert hat, ich eine ganz andere Einstellung zu Leben und zum Alter mir erarbeitet habe, jetzt im Grunde glücklich bin und zufrieden. Meine Familie ist fast restlos weg gestorben, meine Freunde alle bis auf eine weit weg gezogen. Ich lebe allein und habe nicht vor, daran etwas zu ändern. Und ja, man wird bedürftig. Doch ich halte es für besser, sich diese Bedürftigkeit einzugestehen. Kann man doch sehen, dass ich bedürftig bin. Es ist doch besser, dass man es sieht, man aber den Mut hat, da hin zu gehen, wo diese Bedürftigkeit erfüllt wird.

Ich habe mir auch Zugehörigkeiten gesucht. Die habe ich in allen Altersklassen und ich arbeite ehrenamtlich mit Kindern. Ich habe plötzlich ein paar ganz neuer Freunde und noch immer findet mal wer in mein Leben. Es ist spannend.

Ich bin nun noch nicht im Alter für Seniorenclubs, aber ich würde sie nicht ablehnen. Ich würde mich fragen, was ist wichtiger für welchen Preis. Ist es für mich wichtig, Kontakte zu haben, Menschen zu sehen, dann kann ich auch dazu stehen und schauen, was mir so eine Gemeinschaft geben kann. Sie wird mir nicht alles erfüllen, aber sie wird mir Leben, Zugehörigkeit ermöglichen. Aber ich glaube auch, bis ich so weit bin, haben sich die Seniorenclubs auch verändert. Es ist da nämlich durchaus auch Selbstbestimmung gefragt. Sehe ich an meiner Freundin, die in einen Seniorenclub geht.

LG kiablue
 
Ich bin seit Ende 2015 auch in der Generation 50+ und habe beschlossen den Motorradführerschein zu machen und auch Motorrad zu fahren.
Ich denke man sollte die Zeit nutzen in der man sich fit fühlt für Dinge die man gerne macht oder machen würde, sonst bereut man es irgendwann vielleicht.
 

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