Netter Er,
Dein Problem kenne ich. Inzwischen auch in die Jahre gekommen, stelle ich auch fest, dass die Kontakte weniger werden und die Möglichkeit zu neuen Bekanntschaften und Beziehungen schwindet.
Ich kenne Menschen, habe gute Freunde. Aber die Freunde leben in Beziehungen, sind verheiratet, ich allerdings lebe schon fast 20 Jahre allein. Dass ich nochmals eine Partnerschaft eingehe, bezweifle ich. Inzwischen bin ich auch durchaus etwas eigensinnig und tue mich schwer, mich auf Menschen einzulassen, was nicht heißt, dass ich kontaktscheu sei, aber ich ziehe selbst auch früh Grenzen.
Sehe ich mich in meiner Umgebung um, scheint es vielen Menschen so zu gehen, egal ob es sich um Frauen oder Männer handelt.
Ach ja, und zu einschlägigen Veranstaltungen von Vereinen, Organisationen für die "ältere Jugend" und dergleichen mag ich nicht gehen, macht das doch den Eindruck von Bedürftigkeit.
So etwas mag ich nicht.
Gruß
Burbacher
Das sehe ich anders, weil das mit die hauptsächliche Möglichkeit ist, überhaupt an Menschen ranzukommen...
Wenn ich jetzt zu einem Stammtisch gehe oder zum Schachclub oder zu einer Buchlesung oder zum Sport, empfinde ich mich überhaupt nicht als bedürftig. In erster Linie braucht man ja etwas, dass man eben für die "Sache" da hin geht. Ich vermittele den Leuten keineswegs von vornherein den Eindruck, dass ich aus Kontaktgründen dort hingehe... na ja und selbst wenn es jemand meint, dass ich das täte: und?
Ich sage mal: wer nichts unternimmt, bleibt im Endeffekt isoliert. Habe das selbst lange Zeit so praktiziert, vorrangig in der Zeit, als ich in NRW lebte und mein Referendariat absolvierte. Das war nicht der richtige Weg so. Ich behaupte ja jetzt nicht, dass alle zum Schachverein oder zum Fahrradfahren gehen sollen, aber jeder sollte für sich etwas finden, was er im realen Leben auch machen kann, völlig losgelöst von der Über-Mediatisierung unserer Gesellschaft/unseres Alltags.
Was halt eben ja noch geht: Nachbarn. Ich habe davon hier einen ganzen Haufen. Hat sicherlich Vorteile, dass ich in einer Reihenhaussiedlung lebe; aber ich halte das auch in Wohnhäusern nicht für unmöglich.
In früheren Zeiten hatte ich auch mal einen negativeren Blick auf das Ganze. Ich war halt irgendwo bequemlich, wollte nicht viel machen, hatte extrem hohe Erwartungen an andere und konnte anderen im Endeffekt selbst nicht das geben, was ich haben wollte: Freundschaft, Entgegenkommen, Akzeptanz, Verständnis usw.
Das kann man i.d.R. auch nur dann besser, wenn man halbwegs klar kommt und stabil ist.
😉