Was hier einige auch immer gerne vergessen, wahrscheinlich mangels eigener Erfahrungswerte: Das sind oft Kreisläufe, in denen ein negativer Umstand zum nächsten führt. Wenn das Leben dufte ist, kann man es auch mal verschmerzen, wenn sich die ein oder andere Freundschaft verläuft. Das ist normal. Weil man hat ja andere Freunde, Partnerschaft oder Familie oder ist anderweitig sozial eingebunden, am besten alles zusammen. Und wenn man all das hat, geht man meistens auch viel einfacher auf neue Menschen zu.
Wenn man jetzt aber zum Beispiel als sowieso schon eher kontaktarmer Mensch, der im Laufe der Jahre auch gewisse soziale Ängste und/oder ein negatives Selbstbild entwickelt hat, etwa berufsbedingt in eine Region ohne vorhandene Kontakte zieht, dann summieren sich schon die gravierenden Probleme. Und während ich etwa ein problematisches Suchtverhalten theoretisch alleine beenden kann, sieht das mit der Einsamkeitsspirale ganz anders aus. Denn dafür bräuchte ich ja Kontakte, also andere Menschen.
Mal ganz abgesehen von gesellschaftlichen Ursachen und Veränderungen: Dafür, dass das Problem heute offenbar sehr weit verbreitet und tief in der Gesellschaft verankert ist, läuft das eigentlich ziemlich unter dem Radar. Auch wenn es medial in der jüngeren Vergangenheit immerhin öfter aufgegriffen wurde.