Guten Abend,
ich stecke seit mittlerweile fast 2 Jahren in einem Job fest, zu dem ich mich einfach nur hin quäle. Er entspricht weder inhaltlich noch von den Rahmenbedingungen her dem, was mir im damaligen Vorstellungsgespräch zugesagt wurde. Zwischenzeitlich hat die Pandemie auch dafür gesorgt, dass der Stellenmarkt zum erliegen gekommen ist, langsam kommt da wieder etwas Fahrt auf.
Nach meinem Studium, das jetzt 12 Jahre her ist, hatte ich 5 Arbeitgeber (ink. dem jetzigen). Ich hatte verschiedene befristete Verträge, auch mal den Bereich gewechselt, Finanzbehörde, Kommune, Ordnungsbehörde, Baubehörde, also ich war nirgends kürzer als 1,5 Jahre beschäftigt. Bei der Kommune habe ich eine Amtsleitung innegehabt, die ich aber nach wenigen Monaten aufgegeben habe, weil man mich da bezüglich der Eingruppierung besch*ssen hat, man versprach mir die Entgeltgruppe 12, bekommen habe ich dann nur die EG 10 und habe mich daraufhin weiter orientiert.
Mein letzter Wechsel ist jetzt knapp 2 Jahre her. Damals wurde mir zugesagt, wir bauen eine neue Behörde auf, wir digitalisieren, führen Software ein, schaffen Home Office Arbeitsplätze und vieles mehr, das ganze ist sofort verpufft und ich hocke da in einem Amt, mache massive Überstunden, Wochenendarbeit und vieles mehr.
Klar - ich habe mich sofort weiterbeworben, wusste, dass das schwierig wird, die Wechsel zu erklären, aber bisher klappte auch das immer gut, nicht immer sofort, aber jetzt scheitere ich gefühlt seit Beginn meiner Bewerbungsaktivitäten. Ich werde eingeladen, bereite mich fachlich und inhaltlich vor. Also ich "muss" nicht eingeladen werden, ich bin nicht Gleichgestellt oder Schwerbehindert oder sowas, d.h. irgendwie muss man meinen Lebenslauf ja interessant finden, sonst würde ich ja gleich aussortiert werden, finde ich immer.
Im letzten Jahr hatte ich vier Gespräch. Eins absurder als das andere.
Letztes Jahr November hatte ich eine Bewerbung laufen im Jobcenter, dort hatte ich mich auf eine Stelle beworben, die unbefristet ausgeschrieben war. Ich hatte mich dort beworben, habe mich auch ganz ordentlich präsentiert und bekam dann eine Zusage. Plötzlich war die Stelle nur noch befristet, hab ich natürlich abgelehnt, weil ich derzeit unbefristet beschäftigt bin. Eigentlich sollte man im Jobcenter wissen, dass sich keiner aus einer unbefristeten Stelle mal eben in eine befristete katapultiert. Aber das Beste: Im Gespräch warf man mir die häufigen Jobwechsel vor, obwohl ich sagte, einige Verträge waren befristet, schüttelte man den Kopf so nach dem Motto: Das gibts doch heute garnicht mehr, bietet mir dann aber nach Zusage plötzlich selber ein befristetes Verhältnis an, das ja mein angebliches Job Hobbing fortsetzen würde?! Hä?!?
In einem anderen Gespräch wurde in der Stelle hohe Veränderungsbereitschaft erwartet, die bringe ich mit. Im Gespräch erwartete man einen flexiblen Mitarbeiter für ein Projekt (unbefristet) im Hauptamt einer Kommune, aber auch hier war man skeptisch, meine Sprunghaftigkeit. Einerseits interessiert, aber skeptisch. Natürlich weiß ich, dass man diese Fragen auch gern mal provokativ stellt, ich habe natürlich dahin argumentiert, dass ich breit aufgestellt bin, entsprechend umfangreiches Wissen mitbringe. Ich habe eine Absage erhalten. Schade.
In einem anderen Gespräch bot man mir, nachdem ich mich auf eine Stelle in der Personalabteilung beworben hatte, plötzlich irgend einen Blödsinn an, im Bereich der Kommunikationsabteilung, Teilzeit, befristet, EG8 was soll das?! Ich hatte mich eindeutig auf eine Personalsachbearbeiterstelle beworben, unbefristet , Vollzeit, EG10.
Letzte Woche hatte ich die Nase voll, erneut warf man mir vor, ich sei ja irgendwie schon ein Job Hobber, wechsel ständig die Stelle, ich fühlte mich richtig diskriminiert und blöd angemacht, auch diese Stelle "hohe Veränderungsbereitschaft" und "Flexibilität" gefordert, da ging es um einen Mitarbeiter, der Schnittstellen betreut zur Privatwirtschaft, also auch nicht "nur" im öffentlichen Dienst "zu hause ist". Von dieser Stelle erwarte ich mir nichts, also eher eine Absage. Die Behörde hatte einige Stellen ausgeschrieben, da wären auch noch andere für mich in Frage gekommen. Zum Ende baute ich noch eine Brücke, dass ich offen auch für andere der ausgeschriebenen passenden Stellen bin, es waren viele, mit sehr ähnlichen Voraussetzungen ausgeschrieben. Auf diese Brücke ging man aber nicht ein, vielmehr jammerte plötzlich der Personalchef im Vorstellungsgespräch etwas von Fachkräfte seien so schwer zu bekommen und gegen die, die er gern hätte, aus der Privatwirtschaft könne er mit seiner EG9 ja nie ankommen, die wollten 14 Jahresgehälter und mehr Urlaub und so weiter, und es sei ja sooooo schwierig Personal zu gewinnen im Öff. Dienst. Ich kam mir komplett vera***t vor, da sitzt ein Bewerber, der flexibel und offen ist und wirklich - an dieser Stelle hatte ich echt Interesse - und er jammer mir einen vor. Nungut.
Ich bin irgendwie entsetzt, wie sich das entwickelt hat, womit hat das zu tun? Sind die Jobwechsel tatsächlich so enorm ungewöhnlich? Ich bin noch keine 40 und Flexibilität sei doch immer so gefragt, ich bin noch nie irgendwo gekündigt worden, habe bis auf die befristeten Verträge, die ausliefen, immer selbst gekündigt, gute Zeugnisse, keine Ahnung, was ich falsch mache.
Vielleicht hat ja jemand mal einen Tipp, wie ich diese Stellenwechsel besser verkaufen kann.
ich stecke seit mittlerweile fast 2 Jahren in einem Job fest, zu dem ich mich einfach nur hin quäle. Er entspricht weder inhaltlich noch von den Rahmenbedingungen her dem, was mir im damaligen Vorstellungsgespräch zugesagt wurde. Zwischenzeitlich hat die Pandemie auch dafür gesorgt, dass der Stellenmarkt zum erliegen gekommen ist, langsam kommt da wieder etwas Fahrt auf.
Nach meinem Studium, das jetzt 12 Jahre her ist, hatte ich 5 Arbeitgeber (ink. dem jetzigen). Ich hatte verschiedene befristete Verträge, auch mal den Bereich gewechselt, Finanzbehörde, Kommune, Ordnungsbehörde, Baubehörde, also ich war nirgends kürzer als 1,5 Jahre beschäftigt. Bei der Kommune habe ich eine Amtsleitung innegehabt, die ich aber nach wenigen Monaten aufgegeben habe, weil man mich da bezüglich der Eingruppierung besch*ssen hat, man versprach mir die Entgeltgruppe 12, bekommen habe ich dann nur die EG 10 und habe mich daraufhin weiter orientiert.
Mein letzter Wechsel ist jetzt knapp 2 Jahre her. Damals wurde mir zugesagt, wir bauen eine neue Behörde auf, wir digitalisieren, führen Software ein, schaffen Home Office Arbeitsplätze und vieles mehr, das ganze ist sofort verpufft und ich hocke da in einem Amt, mache massive Überstunden, Wochenendarbeit und vieles mehr.
Klar - ich habe mich sofort weiterbeworben, wusste, dass das schwierig wird, die Wechsel zu erklären, aber bisher klappte auch das immer gut, nicht immer sofort, aber jetzt scheitere ich gefühlt seit Beginn meiner Bewerbungsaktivitäten. Ich werde eingeladen, bereite mich fachlich und inhaltlich vor. Also ich "muss" nicht eingeladen werden, ich bin nicht Gleichgestellt oder Schwerbehindert oder sowas, d.h. irgendwie muss man meinen Lebenslauf ja interessant finden, sonst würde ich ja gleich aussortiert werden, finde ich immer.
Im letzten Jahr hatte ich vier Gespräch. Eins absurder als das andere.
Letztes Jahr November hatte ich eine Bewerbung laufen im Jobcenter, dort hatte ich mich auf eine Stelle beworben, die unbefristet ausgeschrieben war. Ich hatte mich dort beworben, habe mich auch ganz ordentlich präsentiert und bekam dann eine Zusage. Plötzlich war die Stelle nur noch befristet, hab ich natürlich abgelehnt, weil ich derzeit unbefristet beschäftigt bin. Eigentlich sollte man im Jobcenter wissen, dass sich keiner aus einer unbefristeten Stelle mal eben in eine befristete katapultiert. Aber das Beste: Im Gespräch warf man mir die häufigen Jobwechsel vor, obwohl ich sagte, einige Verträge waren befristet, schüttelte man den Kopf so nach dem Motto: Das gibts doch heute garnicht mehr, bietet mir dann aber nach Zusage plötzlich selber ein befristetes Verhältnis an, das ja mein angebliches Job Hobbing fortsetzen würde?! Hä?!?
In einem anderen Gespräch wurde in der Stelle hohe Veränderungsbereitschaft erwartet, die bringe ich mit. Im Gespräch erwartete man einen flexiblen Mitarbeiter für ein Projekt (unbefristet) im Hauptamt einer Kommune, aber auch hier war man skeptisch, meine Sprunghaftigkeit. Einerseits interessiert, aber skeptisch. Natürlich weiß ich, dass man diese Fragen auch gern mal provokativ stellt, ich habe natürlich dahin argumentiert, dass ich breit aufgestellt bin, entsprechend umfangreiches Wissen mitbringe. Ich habe eine Absage erhalten. Schade.
In einem anderen Gespräch bot man mir, nachdem ich mich auf eine Stelle in der Personalabteilung beworben hatte, plötzlich irgend einen Blödsinn an, im Bereich der Kommunikationsabteilung, Teilzeit, befristet, EG8 was soll das?! Ich hatte mich eindeutig auf eine Personalsachbearbeiterstelle beworben, unbefristet , Vollzeit, EG10.
Letzte Woche hatte ich die Nase voll, erneut warf man mir vor, ich sei ja irgendwie schon ein Job Hobber, wechsel ständig die Stelle, ich fühlte mich richtig diskriminiert und blöd angemacht, auch diese Stelle "hohe Veränderungsbereitschaft" und "Flexibilität" gefordert, da ging es um einen Mitarbeiter, der Schnittstellen betreut zur Privatwirtschaft, also auch nicht "nur" im öffentlichen Dienst "zu hause ist". Von dieser Stelle erwarte ich mir nichts, also eher eine Absage. Die Behörde hatte einige Stellen ausgeschrieben, da wären auch noch andere für mich in Frage gekommen. Zum Ende baute ich noch eine Brücke, dass ich offen auch für andere der ausgeschriebenen passenden Stellen bin, es waren viele, mit sehr ähnlichen Voraussetzungen ausgeschrieben. Auf diese Brücke ging man aber nicht ein, vielmehr jammerte plötzlich der Personalchef im Vorstellungsgespräch etwas von Fachkräfte seien so schwer zu bekommen und gegen die, die er gern hätte, aus der Privatwirtschaft könne er mit seiner EG9 ja nie ankommen, die wollten 14 Jahresgehälter und mehr Urlaub und so weiter, und es sei ja sooooo schwierig Personal zu gewinnen im Öff. Dienst. Ich kam mir komplett vera***t vor, da sitzt ein Bewerber, der flexibel und offen ist und wirklich - an dieser Stelle hatte ich echt Interesse - und er jammer mir einen vor. Nungut.
Ich bin irgendwie entsetzt, wie sich das entwickelt hat, womit hat das zu tun? Sind die Jobwechsel tatsächlich so enorm ungewöhnlich? Ich bin noch keine 40 und Flexibilität sei doch immer so gefragt, ich bin noch nie irgendwo gekündigt worden, habe bis auf die befristeten Verträge, die ausliefen, immer selbst gekündigt, gute Zeugnisse, keine Ahnung, was ich falsch mache.
Vielleicht hat ja jemand mal einen Tipp, wie ich diese Stellenwechsel besser verkaufen kann.