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Abitur abbrechen - eine sünde?

Schneggi89

Mitglied
hallo an alle :)

ich habe bis jetzt schon zu 99 % mein abitur abgebrochen. 99% deswegen,weil ich nur noch die erklärung an die schule schreiben muss, dass ich mich abmelde, dann ist es entgültig.
ich habe meine 12. klasse noch beendet und mir ein freiwilliges soziales jahr gesucht.
gründe für meinen abbruch sind u.a. folgende:
- mein seelischer zustand war nur noch depressiv und gestresst
- ich möchte endlich in die arbeitswelt und mein eigenes geld verdienen
- ich möchte tätig sein und nicht 8 stunden auf der schulbank sitzen
- ich habe es wirklich total satt, heim zu kommen nach 8,9 oder 10 stunden schule und dann noch zu lernen oder hausaufgaben zu machen
- ich konnte nie die leistungen erbringen die in mir steckten, da die lernbedingungen eine katastrophe waren (zb. spreche ich da von 11 stunden unterricht - von 7:45 uhr bis 15:00 uhr, 2 stunden frei und dann nochmal von 17:00 uhr bis 18:00 uhr und dann nach hause kommen und lernen!! ohne mittag essen!!)
- durch mein abi habe ich an mich viiiel zu hohe forderungen gestellt und das hat sich auf mein privates leben übertragen ( meinen mitmenschen habe ich ständig zu hohe forderungen gestellt...)
usw...

ich habe lange überlegt, ob ich abbrechen soll oder nicht, aber ich habe den entschluss gefasst, weil ich denke, dass ich ein ruhigeres und seelenfreundlicheres leben führe, wenn ich eine ausbildung beginne. meine psychologin sagte einmal zu mir: "wenn du merkst du packst es nicht, dann lass es und tu das, was du besser kannst"
ich würde mich nur selber fertig machen, indem ich von mir viel zu hohe leistung abfordere und am ende merke, dass ich diese leistung nicht bringen kann und depremiert bin.

jedoch habe ich noch zweifel, ob es richtig war. im lebenslauf macht sich das bestimmt nicht gut, ich weiß, aber ist es denn eine sünde, wenn man kein abi hat????? kann man sich denn nicht durch seine leistungsbereitschaft und seinen wissenshunger profilieren?? ich bin ja dadurch kein schlechter mensch, wenn ich mein abi abbreche , oder doch?? meine mitschüler betiteln mich als "dumm und bekloppt", weil ich kurz vorm ziel aufgebe, aber haben sie jemals so gefühlt wie ich?!
hat jemand von euch sein abi abgebrochen???
bitte gebt mir mut und zuversicht oder reißt mir den kopf ab.

liebe grüße,
schneggi
 

icewind

Mitglied
Ich habe bereits in der 11 abgebrochen. Es waren eigentlich die gleichen Gründe wie bei dir. Ich habe auch einen Ausbildung begonnen (mehr oder weniger ohne zu wissen ob ich das überhaupt lernen will) und ich bin heute damit glücklich. Ich gehe total darin auf und bin auch ziemlich gut darin, viel besser als auf der Schule. Auch meine Zukunftsaussichten sind ziemlich gut, in der Branche läufts und wenn es das nicht mehr tut gibt es noch eine zweite wo ich arbeiten kann. Du siehst also man kann auch ohne Abitur was werden. Wobei du das Abi ja sowieso nicht abhaken musst, schließlich kannst du es später immer noch machen. Oder auch nur die Fachhochschulreife, das werde ich vielleicht tun.

Also, höre auf dein Gefühl. Und wenn du weiß was für eine Ausbildung du machen willst kannst du getrost abbrechen, aber natürlich nur wenn du auch einen Ausbildungsplatz hast, sonst kann es böse enden.

LG
ice
 
R

RoteRose

Gast
Du hast doch dann jetzt Fachabi oder nicht? Oder irr ich mich da, ich weiß nur, dass man auf einem Wirtschaftsgymnasium nach der 12 Fachabi hat.
 
G

Gelöscht 3807

Gast
bitte hier nochmal bei der schule direkt informieren. es ist meistens nicht der fall, dass man automatisch mit abschluss der 12ten das fachabi hat. meistens muss man eine prüfung oder eine gewisse anzahl an punkten haben.

LG
4711
 

Pippilotta

Aktives Mitglied
es bringt dir ja nichts,auf dem abizeugnis noten zu haben die deinen fähigkeiten eigentlich nicht entsprechen.von daher ist es keine sünde.
außerdem hast du ja anscheinend schon einen platz für ein fsj. :) Und wenn du dazu lust hast,kann es keine sünde sein die 13. nicht zu machen.
viel glück!:)
 

Schneggi89

Mitglied
ich hatte mich da im vorraus schon informiert und bei uns ist es so, dass jetzt wieder mein abschluss der 10. klasse gilt, also mein realschulabschluss (mittlere reife). und da habe ich auch nen voll besseren durchschnitt als ich es beim abi hätte.... beim abi hätte ich es so zwischen 2,7 und 3,0 und mein realschulabschluss liegt bei 1,86.
und mein berufswunsch ist auch schon klar: ich möchte gern hebamme werden! und weil es so wenig hebammenschulen gibt und dadurch die chance auf einen ausbildungplatz knapp ist, mache ich eben vorher ein fsj im krankenhaus (am 1. sept. fange ich an) und hoffe das ich dadurch nochmal bessere chancen habe. wenn nicht: habe ich die hoffnung durch mein fsj im krankenhaus eine lehrstelle als krankenschwester zu bekommen und wer eine abgeschlossenen lehre als krankenschwester hat, hat nochmal bessere chancen auf einen ausbildungsplatz in der hebammenschule. also alles paletti :) wenn da nicht mein schlechtes gewissen wäre, denn ich bin eigentlich ein mensch, der etwas zu ende bringt,wenn er mit etwas anfängt.....
 

Pippilotta

Aktives Mitglied
Na,das klingt doch super. :) Du weißt was du willst und du hast pläne wie du es erreichst. Und wo ein wille ist,ist auch ein weg.
du schaffst das! :)

LG
Pippilotta
 
E

EuFrank

Gast
Hallo Schneggi89!

...gründe für meinen abbruch sind u.a. folgende:
- mein seelischer zustand war nur noch depressiv und gestresst
- ich möchte endlich in die arbeitswelt und mein eigenes geld verdienen
- ich möchte tätig sein und nicht 8 stunden auf der schulbank sitzen
- ich habe es wirklich total satt, heim zu kommen nach 8,9 oder 10 stunden schule und dann noch zu lernen oder hausaufgaben zu machen
- ich konnte nie die leistungen erbringen die in mir steckten, da die lernbedingungen eine katastrophe waren (zb. spreche ich da von 11 stunden unterricht - von 7:45 uhr bis 15:00 uhr, 2 stunden frei und dann nochmal von 17:00 uhr bis 18:00 uhr und dann nach hause kommen und lernen!! ohne mittag essen!!)...
Wirklich überzeugen tun mich diese Gründe nicht. Es ist nicht notwendig, dass man ein Ziel nicht mehr verfolgt, wenn es unangenehm wird.

An den unangenehmen Rahmenbedingungen kann man eventuell etwas ändern. Wäre es zB möglich, dass Du in den zwei freien Stunden etwas ißt?
 

okac

Mitglied
Also ich habe auch in der 12. Klasse das Gym abgebrochen, obwohl ich relativ gute Noten hatte (ist allerdings schon einige Jahre her). Ich hatte einfach einen totalen Durchhänger damals, außerdem stand es für mich fest, dass ich nicht studieren will und für eine Ausbildung habe ich die Notwendigkeit des Abis nicht gesehen.
Nur: das war in den 80er Jahren und ich denke schon, dass sich da einiges geändert hast. Du schreibst, du möchtest Hebamme werden. Ist es denn bei diesem Beruf nicht vllt. auch von Vorteil, Abitur zu haben, gerade wenn es so schwer ist, einen Platz an einer Hebammenschule zu bekommen?
Ich würde es mir gut überlegen. Wenn du dir sicher bist, dass du es absolut nicht schaffst, dich weiter zu motivieren, hat es wohl wirklich keinen Zweck. Aus eigener Erfahrung (mag sein, dass es nicht bei jedem so ist) kann ich dir nur sagen, dass du es wahrscheinlcih irgendwann bereuen wirst, nicht durchgehalten zu haben. Ich habe meinen Weg gemacht, habe eine Ausbildung absolviert und einen relativ guten Job in einem Krankenhaus.
Aber trotz allem bleibt da immer so ein kleiner Stachel und sei es alleine, dass man weiß, dass andere, die im Grunde weniger auf dem Kasten hatten als man selbst, nun mit Abitur und evtl. Studium dastehen und jetzt deine Vorgesetzten sind ....
 
V

vanDark

Gast
Wenn du es definitiv nicht mehr packst, dann brech ab....ABER....überleg dir das wirklich mehr als nur ein paarmal!

Du glaubst gar nicht, welche Gewichtung die Entscheidungen, die du JETZT triffst auf dein gesamtes zukünftiges Leben haben werden.
Mit einem Abitur würdest du dir noch alle Türen hinsichtlich Studium usw. offen halten.

Klar, man kann das Abitur im Ernstfall auch nachholen, dies ist aber mit hohem zeitlichem und teilweise finanziellem Aufwand verbunden und wenn man dann erst mal im Arbeitsleben steht, wird es schwer, im Nachhinein nochmal die Schulbank zu drücken.

Und vielleicht merkst du irgendwann, dass dir Hebamme zu sein nicht genug ist und du gerne noch ein Studium draufpacken würdest (was dann nicht so einfach möglich ist) oder du merkst, dass der Job gar nicht das richtige für dich ist usw. usw. usw.....(meine Freundin war jahrelang felsenfest davon überzeugt, dass ein Job im sozialpädagogischen Bereich genau das Richtige für sie ist - nun, ein paar Jahre später, fängt sie an BWL zu studieren...nicht mal, weil der Job doch nicht so der Knüller ist, sondern weil sie in diesem Bereich so wenig verdient, dass es auf Dauer nicht reicht um vernünftig zu leben).
Es gibt oftmals so viele Wendungen im Leben - daran denkt man jetzt noch gar nicht....
Mein Zukunftsvorstellungen sind auch aufgewirbelt worden - alleine durch die Entscheidung, dass ich Kunst als Grundkurs gewählt hatte bzw. Musik damals abgewählt (ich kam mit der Lehrkraft absolut nicht klar) - nun, fast 10 Jahre später kann ich aufgrund der Entscheidung, die ich damals getroffen habe keinen MA in Musikwissenschaft machen - so einfach ist das, Pech gehabt.

Wenn ich du wäre, würde ich mir eher überlegen, welche Wege es gibt, dass du dich abends besser entspannen kannst und sich somit der Druck besser abbauen kann. Dass du so ne Art Höhle für dich findest, um neue Kraft aufzutanken für den kommenden Tag. Vielleicht kann dir deine Therapeutin auch ein paar gute Ratschläge geben. Verschiedene Entspannungsmethoden.

Deine Gründe klingen für mich auch eher nach einem Weg des geringsten Widerstands.
Warum nimmst du dir nichts mit zu Essen in die Schule? Wenn ich den ganzen Tag nichts esse, bin ich ab 15 Uhr zu nix mehr zu gebrauchen und häng abends da wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Kannst ja mal nach Bento-Box googeln - lecker Essen und gute Ablenkung und Entspannung allein durchs Zubereiten :)

Glaubst du, dass es im Arbeitsleben besser wird als in der Schule?
Das Gegenargument, dass dir der Job mehr Spaß machen würde, lasse ich aber nicht gelten, lächel...auch im besten Job der Welt gibt es üble Phasen, wo du an deine Grenzen kommst oder der Joballtag dich schon morgens nervt. Und dann gibt es da auch noch die netten Vorgesetzten, die dich vor Aufgaben stellen, die du bewältigen musst...die Bewertung findet dann nur nicht in Schulnoten statt, der Druck ist trotzdem da. Im Beruf der Hebamme kann ich es mir gut als zusätzlichen Stressfaktor vorstellen, die Verantwortung für so ein kleines Leben mit inne zu haben, das ist auch nicht leicht, da kann bestimmt auch mal was schiefgehen womit man dann klarkommen muss.

Wenn du das mit der Schule so nicht packst...
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ich habe es wirklich total satt, heim zu kommen nach 8,9 oder 10 stunden schule und dann noch zu lernen oder hausaufgaben zu machen
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wie stellst du dir deinen Ausbildungsalltag vor? Ersetz das Wörtchen Schule durch Ausbildungsbetrieb/Krankenhaus etc.....auch in der ausbildung muss man viel lernen, im medizinischen Bereich bestimmt noch einen Tick mehr. Eine Freundin hat erst vor kurzem ihre Ausbildung zur Kinderkrankenschwester fertigggemacht - die musste ganz schön büffeln nebenbei....

Überleg dir das alles gut. Vielleicht brauchst du einfach nur andere Lernmethoden, Entspannungsmethoden. Wirf nur das Handtuch, wenn du dir hunderprozentig sicher bist! (Naja, tu was du willst und was dich glücklich macht....es ist dein Leben...hab das alles auch so ähnlich wie du gesehen früher und hätte nach der elften fast abgebrochen...und für die verbauten Chancen hätte ich mir dann wahrscheinlich heute noch in den Allerwertesten gebissen).

Viele Grüße
 

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