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Ab wann ist es ok zum "Verräter" zu werden?

MorkvonOrk

Neues Mitglied
Ich arbeite in einer Firma die man einfach nur als kriminell bezeichnen kann. Die Firma und die knapp 15 Subunternehmen weisen schon mafiöse Strukturen auf, "wir" schaden nicht nur dem Staat durch diverse nicht wirklich legale Aktionen, wir betrügen und schaden auch Einzelpersonen, und das alles unter einer super seriösen Fassade.

Ich bin seit einem halben Jahr in dieser Firma tätig, verdiene sehr gut und kann mich was das Betriebsklima und alles andere angeht absolut nicht beschweren... nur (melodramatisch formuliert) schreit mein Gewissen jeden Morgen auf wenn ich zur Arbeit gehe. Ich hätte alle Informationen und Beweise um zur Polizei zu gehen und dieses "Krebsgeschwür der Gesellschaft" ein für alle mal dicht zu machen, wäre da nicht so ein kleines Probelm: Ich kenne viele der Mitarbeiter, die meisten sind anständige Menschen und wissen schlicht und einfach nichts von den kriminellen Aktivitäten der Firma, oder haben sich aus Alternativlosigkeit damit arrangiert, viele haben Familie...

Wenn ich zur Polizei gehe ruiniere ich vermutlich die Existenz von 84 Mitarbeitern und deren Familien... wenn ich nicht zur Polizei gehe weiß ich, dass die Firma immer so weiter machen wird und weiterhin der Gesellschaft schaden wird.

Scheiß Gewissen...
 
G

Gast

Gast
Wenn ich in einem mafiös organisiertem Unternehmen arbeiten und über Insiderwissen verfügen würde, wäre dies so mit das Letzte was ich tun würde:
In einem relativ überschaubaren Forum äußern, dass ich mit dem Gedanken spiele, den Laden hochgehen zu lassen.
Sooo ein krimineller Betrieb wird es also nicht sein.
Du kannst dir eine andere Arbeit suchen. Man muss kein "Verräter" werden, kann aber ein solches Unternehmen verlassen.
 

MorkvonOrk

Neues Mitglied
@Landkaffee

Ich bin nicht als Unbeteiligter zufällig über etwas gestolpert... meine (durchaus gut bezahlte) Arbeit trägt aktiv zu den illegalen Aktivitäten bei, ich bin quasi ein Mittäter geworden.

Ob es ertragbar ist? Keine Ahnung, aber alles in mir sagt, dass man nicht für Geld seine Prinzipien wegwerfen darf.

Würde es nur um meinen Job gehen, wäre ich morgen bei der Polizei, ich bin hoch qualifiziert und habe bisher immer innerhalb von wenigen Wochen einen neuen Job gefunden. Mein Problem sind die ganzen Lagerarbeiter, Auszubildenden, Fahrer... viele von denen waren lange, lange arbeitslos bevor die dort angefangen haben, für viele war der Job die erste Chance seit langem. Da sind viele Ausländer dabei die kaum deutsch sprechen, und vermutlich relativ schnell in Hartz IV abrutschen würden wäre der Job weg.

Klar könnte ich jetzt sagen, dass das nicht meine Sorge ist... aber jede Handlung hat Konsequenzen, für die man verantwortlich ist.
 
C

chrismas

Gast
Du verkennst eines dabei ....

Wenn du nun Mittäter bist, machst du dich auch mitschuldig und deine Haut kannst du dann nur noch retten, in dem du aktiv dabei hilfst, dass die Dingfest gemacht werden. Tust du es nicht und die kommen dennoch irgendwann durch Zufall dahinter, warum auch immer, wirst du genauso behandelt wie jeder andere der das mit zu verantworten hat.

Im übrigen würde ich mir über die Angestellten keine Sorgen machen, denn wenn es sich um ein Unternehmen mit 15 Subunternehmen handelt etc pp, dann muss man kein wirklicher Hellseher sein, um zu wissen, dass wenn die Dicht machen, müssen die entsprechenden Auftraggeber auch wieder neue Einstellen etc pp.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, MorkvonOrk,

viele Menschen würden gegen Betrug und andere kriminelle Aktivitäten eher vorgehen, wenn es nicht auch ggf. persönliche Nachteile gäbe. Das sollte Dich nicht schrecken. Ich wünsche Dir ein starkes Rückgrat sowie kluges Vorgehen.

Nicht immer ist gesagt, dass alle ihren Arbeitsplatz verlieren. Aber bereits das Abwägen von Vor- und Nachteilen erscheint mir als der falsche Weg. Geradlinigkeit und Ehrlichkeit sind für mich die besseren Parameter (m)einer Entscheidung. Mir hat so ein Vorgehen erhebliche Nachteile gebracht. Trotzdem würde ich es jederzeit wieder tun. So fällt es mir leichter, morgens in den Spiegel zu schauen. Zum Mitläufer fehlt es mir an Talent.

Viel Mut wünscht Dir
Nordrheiner
 
G

Gast

Gast
"Da sind viele Ausländer dabei die kaum deutsch sprechen, und vermutlich relativ schnell in Hartz IV abrutschen würden wäre der Job weg. "


Das werden sie verkraften.
Was würdest du tun, wenn du die Ausrede "Verantwortung für die armen Ausländer im Betrieb" nicht zur Hand hättest?
Gehen?
Bleiben?
Lass`mal den Samariter weg.
 

TomTurbo

Aktives Mitglied
Jedenfals finde es es gut, dass du dir diese Gedanken machst. Es gibt in unserer Geselschaft genug Menschen, die nur strikt auf ihren eigenen Vorteil schauen und denen alles andere einfach egal ist.

Ich wünsche dir Kraft für eine gute Entscheidung!
 

Landkaffee

Urgestein
@Landkaffee

Ich bin nicht als Unbeteiligter zufällig über etwas gestolpert... meine (durchaus gut bezahlte) Arbeit trägt aktiv zu den illegalen Aktivitäten bei, ich bin quasi ein Mittäter geworden.

Ob es ertragbar ist? Keine Ahnung, aber alles in mir sagt, dass man nicht für Geld seine Prinzipien wegwerfen darf.

Würde es nur um meinen Job gehen, wäre ich morgen bei der Polizei, ich bin hoch qualifiziert und habe bisher immer innerhalb von wenigen Wochen einen neuen Job gefunden. Mein Problem sind die ganzen Lagerarbeiter, Auszubildenden, Fahrer... viele von denen waren lange, lange arbeitslos bevor die dort angefangen haben, für viele war der Job die erste Chance seit langem. Da sind viele Ausländer dabei die kaum deutsch sprechen, und vermutlich relativ schnell in Hartz IV abrutschen würden wäre der Job weg.

Klar könnte ich jetzt sagen, dass das nicht meine Sorge ist... aber jede Handlung hat Konsequenzen, für die man verantwortlich ist.

Mehr als ein Gewissenskonflikt also.
 

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