S
Seestern
Gast
Hallo, Ihr Lieben
Keine Ahnung, ob mein Befinden wegen der Coronakrise, des Vollmondes oder wirklich wegen meiner Sorgen so im Keller ist.
Eigentlich dachte ich immer, wir könnten zusammen alt werden..
Mein (erster) Freund ist 36, ich bin 33, er arbeitet 100% bei seinem Vater in der Gewürzbranche und ich arbeite einen Tag pro Woche in seiner Firma, ansonsten bin für unser 3-Jähriges Kind da. Zwei Tage in der Woche geht unser Sohn in die Kita. Wir teilen die Hobbies Musik, Philosophieren und Naturspaziergänge. Ich bin für den Haushalt zuständig, wobei man sagen muss, dass mein Partner leidenschaftlich gerne kocht.
Ansich klingt das nach Traumpartner. Das stimmt auch – oberflächlich gesehen. Nur blicke ich bei unserer Beziehung momentan nicht mehr durch, mir fehlt die Klarsicht.
Ihr werded Euch bestimmt fragen, ob ich einen an der Waffel hätte, mit einem Partner, der arbeitet und dann noch kocht. Aber vielleicht nutzt er damit auch sein Machtpotenzial aus über mich?
Was ich zu meinen Stärken sagen kann: ich nehme meinen Partner so, wie er ist, ich kann gut zuhören und bin loyal. Meine grösste Schwäche ist ganz klar meine Unordentlichkeit (schon immer), aber ich arbeite daran. Die Stärken meines Partners, aus meiner Sicht: Charmant, verlässlich, er kann ebenfalls gut zuhören. Seine grösste Schwäche, aus meiner Sicht: Er tendiert sehr zum Nörgeln. Es geht hin, bis zu Respektlosigkeit, Destruktivität und Arroganz. Er ist musisch und sensibel – das bin ich ebenfalls – nur bin ich es auf eine chaotisch-liebevolle Weise, was er überhaupt nicht mag.
Ihr könnt mir glauben, ich habe versucht, mich zu bessern in Sachen Ordnung! Dass unser Sohn mich von der Arbeit zuhause ablenken will, macht es nicht besser. Wenn er mir helfen möchte, dann geht es einfach sehr langsam. Ich bin selber nicht die Schnellste. Ich lasse mich auch sehr leicht ablenken und dann endet meine Aufräumaktion im Spiel mit meinem Sohn, anstatt die Hausarbeit zu Ende zu bringen. Unser Sohn fordert sehr viel Aufmerksamkeit von uns. Wenn ich kann, gehe ich mit ihm nach draussen. Haushalt war nie meine Stärke, das muss ich zugeben. Unser Sohn möchte noch immer gestillt werden, was ich geniesse. Mein Partner mag es nicht. Das verstehe ich, aber er verhält sich mir gegenüber einfach zu respektlos, alsdass ich unseren Sohn von heute auf morgen abstillen möchte. Vermutlich möchte er wegen des Stillens und der getrennten Betten (von ihm so gewählt) seit Monaten keinen Sex haben. Ich stelle mich auf die Seite, auf der ich mich wohl fühle. Und mit meinem Partner fühle ich mich momentan nicht besonders wohl.
Während ich meine Schwächen kenne und mich auch reflektieren kann, zeigt mein Partner leider null Selbstreflexion. Wenn ich etwas an seinem Verhalten beanstande, guckt mich manchmal nur furchtbar wichtig aus seinen Dackelaugen an: "Ich bin kein einfacher Mensch..", Diese Aussage habe ich schon oft von ihm gehört, empfinde sie aber mehr und mehr als Ausrede dafür, sich selbst nicht reflektieren, bzw. ändern zu müssen. Er dagenen nörgelt, behandelt mich respektlos – und wenn ich etwas an ihm auszusetzen habe, spricht er von "das stimmt nicht.", "Du übertreibst", bis zu "Du hast ja eh ein mentales Problem.".. Ich meine, könntet Ihr noch lieben, wenn jemand Euch so behandelt? Ich versuche mein bestes! Dass er so gut kochen kann schätze ich sehr und dass er dies auch gerne tut, ist keine Selbstverständlichkeit. Natürlich findet er, dass ich viel weniger zu geben habe, als er. Aber immerhin nehme ich ihn so wie er ist..
Echt, ich dachte in letzter Zeit oft, ich kann nicht mehr mit dem ständigen Gezanke. Unser Sohn leidet unter unseren Auseinandersetzungen, die nicht gerade leise sind.. das tut mir am meisten weh. Mein Partner kann sich auch mal reinsteigern, und ich lasse mich nicht klein kriegen. Wenn es mir zuviel wird, dann laufe ich weg in ein anderes Zimmer.
Während sich mein Partner zu mir wie ein Pflock benehmen kann, kann er gegensätzlich soo zuckersüss zu unserem Sohn sein! Er liebt ihn, wie ihn ein Vater seinen Sohn nur lieben kann, ganz bestimmt. Andererseits will er ihn nicht verlieren und er merkt eventuell auch, dass mir unsere Situation nicht gefällt. Ja, Ihr denkt jetzt vielleicht, ich sei eifersüchtig. Ja, das bin ich absolut.. wenn ich ihn sehe, wie er uns manchmal davon stolziert auf Spaziergängen, weil er sich nicht dem Tempo unseres Sohnes anpassen kann, vergeht mir manchmal aber echt die Lust. Vor allem bei den Blicken der Passanten. Ihr könnt mich ruhig als lächerlich bezeichnen. Aber ich beschreibe mich Euch mal als äusserst menschlich und lese auch keine Bücher, wie: "Emotionale Intelligenz" und wie sie alle heissen, um das Leben sagenhaft zu machen.
Ich bin manchmal voll der Liebe für meinen Partner, glaubt mir. Er war anfangs ein charmanter Prachtskerl und in manchen Momenten in meinen Augen noch immer. Dann kann er mein Herz für sich gewinnen. Er ist musikalisch (wir spielen zusammen in einer Band), er ist intelligent und loyal, verlässlich, fast mütterlich zu unserem Sohn. So positiv sah ich ihn und tat es bis anhin im Groben immer. Neuerdings schwindet das Gefühl der Liebe eher dahin. Ob das an der virusbedingten Situation liegen mag? Mit Freunden ausgehen, das soziale Leben, gemiensame Konzerte, das alles lag nicht drin im letzten Jahr.. daran lag uns beiden jedoch viel. Ich merke erst jetzt, dass unsere Beziehung auch von den nicht ganz so lebensnotwendigen Dingen des Lebens lebt.
Mein Musikerherz hängt an ihm. Mein Wanderherz hängt an ihm. Mein kommunikatives Herz hängt an ihm! Ich bin dankbar für das, was er für uns tut. Mein Mutterherz hängt an ihm, damit unser Sohn seine Mama und seinen Papa zusammen für sich zuhause weiss. Bin selbst ein Scheidungskind. Tue mich deshalb mit einer Trennung noch schwerer, ich stehe ja finanziell jetzt auch nicht auf eigenen Beinen (könnte wieder werden). Ich hoffe aus hoffnungsvollem Herzen, dass sich nach der Pandemie alles zum Guten wendet. Manchmal habe ich wirklich keine Liebe mehr in mir für ihn übrig, die mein Hirn reflektieren kann. Dann habe ich Angst, auch vor ihm. Weshalb kann er seine destruktive Seite nicht ablegen? Das ist sehr kindlich gesagt und unwahrscheinlich, ich weiss.. aber er will ja auch, dass ich mich ändere.. was ich, im Gegensatz zu ihm, versuche, auch ein es mir ebenfalls schwer fällt. Das weiss er auch.
Bin gespannt auf Eure Erfahrungen mit ähnlichen Situationen, oder, wie Ihr damit umgehen würdet.. oder was ihr denkt, wo wir stehen.. Ich danke Euch im Voraus.
Keine Ahnung, ob mein Befinden wegen der Coronakrise, des Vollmondes oder wirklich wegen meiner Sorgen so im Keller ist.
Eigentlich dachte ich immer, wir könnten zusammen alt werden..
Mein (erster) Freund ist 36, ich bin 33, er arbeitet 100% bei seinem Vater in der Gewürzbranche und ich arbeite einen Tag pro Woche in seiner Firma, ansonsten bin für unser 3-Jähriges Kind da. Zwei Tage in der Woche geht unser Sohn in die Kita. Wir teilen die Hobbies Musik, Philosophieren und Naturspaziergänge. Ich bin für den Haushalt zuständig, wobei man sagen muss, dass mein Partner leidenschaftlich gerne kocht.
Ansich klingt das nach Traumpartner. Das stimmt auch – oberflächlich gesehen. Nur blicke ich bei unserer Beziehung momentan nicht mehr durch, mir fehlt die Klarsicht.
Ihr werded Euch bestimmt fragen, ob ich einen an der Waffel hätte, mit einem Partner, der arbeitet und dann noch kocht. Aber vielleicht nutzt er damit auch sein Machtpotenzial aus über mich?
Was ich zu meinen Stärken sagen kann: ich nehme meinen Partner so, wie er ist, ich kann gut zuhören und bin loyal. Meine grösste Schwäche ist ganz klar meine Unordentlichkeit (schon immer), aber ich arbeite daran. Die Stärken meines Partners, aus meiner Sicht: Charmant, verlässlich, er kann ebenfalls gut zuhören. Seine grösste Schwäche, aus meiner Sicht: Er tendiert sehr zum Nörgeln. Es geht hin, bis zu Respektlosigkeit, Destruktivität und Arroganz. Er ist musisch und sensibel – das bin ich ebenfalls – nur bin ich es auf eine chaotisch-liebevolle Weise, was er überhaupt nicht mag.
Ihr könnt mir glauben, ich habe versucht, mich zu bessern in Sachen Ordnung! Dass unser Sohn mich von der Arbeit zuhause ablenken will, macht es nicht besser. Wenn er mir helfen möchte, dann geht es einfach sehr langsam. Ich bin selber nicht die Schnellste. Ich lasse mich auch sehr leicht ablenken und dann endet meine Aufräumaktion im Spiel mit meinem Sohn, anstatt die Hausarbeit zu Ende zu bringen. Unser Sohn fordert sehr viel Aufmerksamkeit von uns. Wenn ich kann, gehe ich mit ihm nach draussen. Haushalt war nie meine Stärke, das muss ich zugeben. Unser Sohn möchte noch immer gestillt werden, was ich geniesse. Mein Partner mag es nicht. Das verstehe ich, aber er verhält sich mir gegenüber einfach zu respektlos, alsdass ich unseren Sohn von heute auf morgen abstillen möchte. Vermutlich möchte er wegen des Stillens und der getrennten Betten (von ihm so gewählt) seit Monaten keinen Sex haben. Ich stelle mich auf die Seite, auf der ich mich wohl fühle. Und mit meinem Partner fühle ich mich momentan nicht besonders wohl.
Während ich meine Schwächen kenne und mich auch reflektieren kann, zeigt mein Partner leider null Selbstreflexion. Wenn ich etwas an seinem Verhalten beanstande, guckt mich manchmal nur furchtbar wichtig aus seinen Dackelaugen an: "Ich bin kein einfacher Mensch..", Diese Aussage habe ich schon oft von ihm gehört, empfinde sie aber mehr und mehr als Ausrede dafür, sich selbst nicht reflektieren, bzw. ändern zu müssen. Er dagenen nörgelt, behandelt mich respektlos – und wenn ich etwas an ihm auszusetzen habe, spricht er von "das stimmt nicht.", "Du übertreibst", bis zu "Du hast ja eh ein mentales Problem.".. Ich meine, könntet Ihr noch lieben, wenn jemand Euch so behandelt? Ich versuche mein bestes! Dass er so gut kochen kann schätze ich sehr und dass er dies auch gerne tut, ist keine Selbstverständlichkeit. Natürlich findet er, dass ich viel weniger zu geben habe, als er. Aber immerhin nehme ich ihn so wie er ist..
Echt, ich dachte in letzter Zeit oft, ich kann nicht mehr mit dem ständigen Gezanke. Unser Sohn leidet unter unseren Auseinandersetzungen, die nicht gerade leise sind.. das tut mir am meisten weh. Mein Partner kann sich auch mal reinsteigern, und ich lasse mich nicht klein kriegen. Wenn es mir zuviel wird, dann laufe ich weg in ein anderes Zimmer.
Während sich mein Partner zu mir wie ein Pflock benehmen kann, kann er gegensätzlich soo zuckersüss zu unserem Sohn sein! Er liebt ihn, wie ihn ein Vater seinen Sohn nur lieben kann, ganz bestimmt. Andererseits will er ihn nicht verlieren und er merkt eventuell auch, dass mir unsere Situation nicht gefällt. Ja, Ihr denkt jetzt vielleicht, ich sei eifersüchtig. Ja, das bin ich absolut.. wenn ich ihn sehe, wie er uns manchmal davon stolziert auf Spaziergängen, weil er sich nicht dem Tempo unseres Sohnes anpassen kann, vergeht mir manchmal aber echt die Lust. Vor allem bei den Blicken der Passanten. Ihr könnt mich ruhig als lächerlich bezeichnen. Aber ich beschreibe mich Euch mal als äusserst menschlich und lese auch keine Bücher, wie: "Emotionale Intelligenz" und wie sie alle heissen, um das Leben sagenhaft zu machen.
Ich bin manchmal voll der Liebe für meinen Partner, glaubt mir. Er war anfangs ein charmanter Prachtskerl und in manchen Momenten in meinen Augen noch immer. Dann kann er mein Herz für sich gewinnen. Er ist musikalisch (wir spielen zusammen in einer Band), er ist intelligent und loyal, verlässlich, fast mütterlich zu unserem Sohn. So positiv sah ich ihn und tat es bis anhin im Groben immer. Neuerdings schwindet das Gefühl der Liebe eher dahin. Ob das an der virusbedingten Situation liegen mag? Mit Freunden ausgehen, das soziale Leben, gemiensame Konzerte, das alles lag nicht drin im letzten Jahr.. daran lag uns beiden jedoch viel. Ich merke erst jetzt, dass unsere Beziehung auch von den nicht ganz so lebensnotwendigen Dingen des Lebens lebt.
Mein Musikerherz hängt an ihm. Mein Wanderherz hängt an ihm. Mein kommunikatives Herz hängt an ihm! Ich bin dankbar für das, was er für uns tut. Mein Mutterherz hängt an ihm, damit unser Sohn seine Mama und seinen Papa zusammen für sich zuhause weiss. Bin selbst ein Scheidungskind. Tue mich deshalb mit einer Trennung noch schwerer, ich stehe ja finanziell jetzt auch nicht auf eigenen Beinen (könnte wieder werden). Ich hoffe aus hoffnungsvollem Herzen, dass sich nach der Pandemie alles zum Guten wendet. Manchmal habe ich wirklich keine Liebe mehr in mir für ihn übrig, die mein Hirn reflektieren kann. Dann habe ich Angst, auch vor ihm. Weshalb kann er seine destruktive Seite nicht ablegen? Das ist sehr kindlich gesagt und unwahrscheinlich, ich weiss.. aber er will ja auch, dass ich mich ändere.. was ich, im Gegensatz zu ihm, versuche, auch ein es mir ebenfalls schwer fällt. Das weiss er auch.
Bin gespannt auf Eure Erfahrungen mit ähnlichen Situationen, oder, wie Ihr damit umgehen würdet.. oder was ihr denkt, wo wir stehen.. Ich danke Euch im Voraus.