Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

8. Mai 1945

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Bergere.S

Aktives Mitglied
Mich schockiert, was heute alles wieder möglich ist.

Es gibt Youtube-Videos von Rechtsradikalen über "entartete Kunst".
Es gibt Kunst, die so widerlich ist, dass "entartet" tatsächlich der einzig passende Ausdruck dafür ist (beispielsweise wenn Tiere dafür gequält werden).

Es gibt Leute, die öffentlich für die Freilassung der Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck demonstrieren.
Demonstrationen für die Meinungsfreiheit ist das Recht (eigentlich sogar die Pflicht!) eines jeden Bürgers in einer Demokratie.

Das Verbot der Auschwitz-Lüge ist bizarr. Nicht nur wird damit die vermeintlich bekämpfte Diskriminierung der Juden auf subtile Weise perpetuiert - in seiner Heimat vor antisemitischen Anwürfen geschützt werden zu müssen ist nicht weniger demütigend als die Anwürfe selbst. Aus diesem Grund hat sich der damalige Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Hendrik van Dam, vor Jahren gegen die Absicht verwahrt, ausgerechnet in Deutschland einen "strafrechtlichen Naturpark" für Juden anzulegen. Der jüdische Publizist Peter Sichrovsky hat bei der Gelegenheit auf eine ironische Volte der deutschen Rechtsgeschichte verwiesen: "Der Staat greift ein zweites Mal ein, in der selben Sache. Einmal, um Auschwitz aufzubauen und funktionieren zu lassen, und ein zweites Mal, um den zu bestrafen, der behauptet, es hätte es nie gegeben. So verteidigt der Staat seine Denkmäler." Das Verbot der Holocaust-Leugnens schützt nicht die von antisemitischen Pöbeleien in ihrer Ehre verletzten Juden. Dafür würde der Verweis auf den Beleidigungsparagrafen des Strafgesetzbuchs genügen. Seit Jahrzehnten ist in der Rechtsprechung unbestritten, dass Juden als Kollektiv vor Beleidigung geschützt sind. Geschützt wird durch das Verbot der so genannten Auschwitz-Lüge vielmehr ein Rechtsgut, das in der Rechtsgeschichte demokratischer Staaten bis dahin aus guten Gründen unbekannt war: das staatlich verfügte Geschichtsbild.Das Bestreiten des Holocaust ist dumm und abscheulich, die mathematischen Formeln, mit denen Alt- und Neo-Nazis die Zahl der Opfer "herunterzurechnen" versuchen, mögen widerlich sein, jede dieser Verharmlosungen ist abstoßend und wird von den Betroffenen zu Recht als beleidigend empfunden. Doch der Wahrheit des Holocaust ist nicht gedient, wenn sie im Strafgesetzbuch steht und nicht in den Köpfen der Bürger. Es dient ihr nicht, wenn sie geglaubt werden muss, nicht weil sie unwiderleglich, sondern weil sie befohlen ist. Die Staaten sind es, die Geschichte schreiben, aber wenn sich die Staaten der Geschichtsschreibung bemächtigen, das Geschichtsbild nicht der Gesellschaft überlassen, sondern nach Fertigstellung im Strafgesetzbuch dekretieren, dann ist damit nichts über diese historische Wahrheit, aber alles über diese Staaten gesagt - jedenfalls alles über ihr Vertrauen in die demokratische Substanz und in das rechtsstaatliche Bewusstsein ihrer Gesellschaften.

(y)

Es gibt Kommentar-Spalten in denen Juden als "Hacken-Nasen" bezeichnet werden.
Ich vermute, hier ist "Haken-Nasen" gemeint. Das ist natürlich verächtlich, aber solange sich Deutsche als "Köter-Rasse" beschimpfen lassen müssen, leider normal. Sonderrechte für Juden darf es nicht geben.

Es gibt haufenweise Verschwörungstheorien in Bezug auf Israel, die Rothschilds und das "Finanzkapital von der Ostküste".
Es gibt auch haufenweise Seltsamkeiten in Bezug auf Israel, die Rothschilds und das "Finanzkapital von der Ostküste".

Solche Entwicklungen machen mir sehr sehr große Angst.
Dann zieh am besten in eine knallharte Diktatur um, wo Big Brother alles Böse wegsperrt! :)
 
G

Gelöscht 114636

Gast
Es gibt Kunst, die so widerlich ist, dass "entartet" tatsächlich der einzig passende Ausdruck dafür ist (beispielsweise wenn Tiere dafür gequält werden).



Demonstrationen für die Meinungsfreiheit ist das Recht (eigentlich sogar die Pflicht!) eines jeden Bürgers in einer Demokratie.

Das Verbot der Auschwitz-Lüge ist bizarr. Nicht nur wird damit die vermeintlich bekämpfte Diskriminierung der Juden auf subtile Weise perpetuiert - in seiner Heimat vor antisemitischen Anwürfen geschützt werden zu müssen ist nicht weniger demütigend als die Anwürfe selbst. Aus diesem Grund hat sich der damalige Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Hendrik van Dam, vor Jahren gegen die Absicht verwahrt, ausgerechnet in Deutschland einen "strafrechtlichen Naturpark" für Juden anzulegen. Der jüdische Publizist Peter Sichrovsky hat bei der Gelegenheit auf eine ironische Volte der deutschen Rechtsgeschichte verwiesen: "Der Staat greift ein zweites Mal ein, in der selben Sache. Einmal, um Auschwitz aufzubauen und funktionieren zu lassen, und ein zweites Mal, um den zu bestrafen, der behauptet, es hätte es nie gegeben. So verteidigt der Staat seine Denkmäler." Das Verbot der Holocaust-Leugnens schützt nicht die von antisemitischen Pöbeleien in ihrer Ehre verletzten Juden. Dafür würde der Verweis auf den Beleidigungsparagrafen des Strafgesetzbuchs genügen. Seit Jahrzehnten ist in der Rechtsprechung unbestritten, dass Juden als Kollektiv vor Beleidigung geschützt sind. Geschützt wird durch das Verbot der so genannten Auschwitz-Lüge vielmehr ein Rechtsgut, das in der Rechtsgeschichte demokratischer Staaten bis dahin aus guten Gründen unbekannt war: das staatlich verfügte Geschichtsbild.Das Bestreiten des Holocaust ist dumm und abscheulich, die mathematischen Formeln, mit denen Alt- und Neo-Nazis die Zahl der Opfer "herunterzurechnen" versuchen, mögen widerlich sein, jede dieser Verharmlosungen ist abstoßend und wird von den Betroffenen zu Recht als beleidigend empfunden. Doch der Wahrheit des Holocaust ist nicht gedient, wenn sie im Strafgesetzbuch steht und nicht in den Köpfen der Bürger. Es dient ihr nicht, wenn sie geglaubt werden muss, nicht weil sie unwiderleglich, sondern weil sie befohlen ist. Die Staaten sind es, die Geschichte schreiben, aber wenn sich die Staaten der Geschichtsschreibung bemächtigen, das Geschichtsbild nicht der Gesellschaft überlassen, sondern nach Fertigstellung im Strafgesetzbuch dekretieren, dann ist damit nichts über diese historische Wahrheit, aber alles über diese Staaten gesagt - jedenfalls alles über ihr Vertrauen in die demokratische Substanz und in das rechtsstaatliche Bewusstsein ihrer Gesellschaften.

(y)
Ich bin auch ein Gegner von Tierquälerei, aber man muss deswegen trotzdem nicht bewusst diesen
Jargon bedienen, der halt eindeutig an diese Zeit erinnert. Unter den Nazis gab es eine Ausstellung zum Thema der entarteten Kunst und dabei ging es nicht um Kunstwerke, die Tierquälerei beinhalteten, sondern um unterschiedlichste moderne Kunstrichtungen, die nicht ins Bild der Nazi-Ideologie passten. Bücherverbrennungen fanden ja ebenfalls statt und selbst gegen Einsteins Physik wurde gehetzt.

Die Holocaustleugnung wird in aller Regel doch nicht im Sinne des Kampfes für die Meinungsfreiheit betrieben, sondern um dem Nationalsozialismus eine historische Legitimation zu verschaffen oder dem Staat Israel, wie im Falle des Iran das Existenzrecht abzusprechen. Der Iran hat im Jahr 2008 (wenn ich mich recht erinnere) auch zig Holocaustleugner aus aller Welt eingeladen um Israel zu provozieren.

Es ist auch nicht verboten am Holocaust zu forschen. Die Beweise sind ohnehin leicht zu finden und sämtliche Theorien zu den Gaskammern oder Opferzahlen wurden ausreichend widerlegt. Wer nach diesem Wahnsinns-Verbrechen allerdings immer noch nicht versteht, weshalb es durchaus sinnvoll ist in diesem einen Punkt, die Meinungsfreiheit in Deutschland und meiner Heimat Österreich etwas anders zu interpretieren als etwa die USA, die eine solche Geschichte eben nicht hatten, dem ist eigentlich auch nicht mehr zu helfen. Und den ganzen Liberalen, die im Sinne ihrer Auffassung von Freiheit den Rechtsextremen das Recht auf die Leugnung zugestehen wollen, die möchte ich an folgendes Zitat von Goebbels erinnern, denn sie wären die Ersten, die dieses Recht auf Meinungsfreiheit im Falle einer Rückkehr einer faschistischen oder nationalsozialistischen Ideologie sofort verlieren würden:

,,Wenn unsere Gegner sagen: Ja, wir haben Euch doch früher die […] Freiheit der Meinung zugebilligt – –, ja, Ihr uns, das ist doch kein Beweis, daß wir das Euch auch tuen sollen! […] Daß Ihr das uns gegeben habt, – das ist ja ein Beweis dafür, wie dumm Ihr seid!"

(Rede vom 4. Dezember 1935, zitiert nach Helmut Heiber (Hrsg.): Goebbels-Reden, Band 1, Droste, Düsseldorf 1971, ISBN 978-3-7700-0244-3, S. 272)



Ich vermute, hier ist "Haken-Nasen" gemeint. Das ist natürlich verächtlich, aber solange sich Deutsche als "Köter-Rasse" beschimpfen lassen müssen, leider normal. Sonderrechte für Juden darf es nicht geben.
Pardon hatte mich wohl verschrieben. Ich habe noch nie Deutsche als Köter-Rasse beschumpfen und wäre auch immer ein Gegner linksextremer Gewalt oder von Beleidigungen gegenüber einer gesamten Volksgruppe. Dennoch finde ich, dass die historischen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts durchaus dazu führen müssen, dass bei judenfeindlichen Aussagen mit besonderer Empfindlichkeit reagiert wird. Für mich haben die Alliierten für die Freiheit und auch für Deutschland gekämpft. Im Netz wirst du, aber unzählige Leute finden, die versuchen werden die Deutschen als die tatsächlichen Opfer des zweiten Weltkrieges darzustellen. Man kann meiner Meinung nach auch durchaus die Bombardierung Dresdens oder die Vertreibungen der Deutschen aus Osteuropa betrauern und der Opfer gedenken ohne, aber dabei die Opferzahlen der Deutschen bewusst in die Höhe zu manipulieren oder das Gedenken für nationalistische Bestrebungen zu missbrauchen.


Es gibt auch haufenweise Seltsamkeiten in Bezug auf Israel, die Rothschilds und das "Finanzkapital von der Ostküste".


Dann zieh am besten in eine knallharte Diktatur um, wo Big Brother alles Böse wegsperrt! :)
Judenfeindlichkeit ist uralt und im Grunde ein Erbe der abendländischen Kultur (weshalb der Begriff jüdisch-christliches Abendland bei PEGIDA historisch betrachtet auch scheinheilig ist, wenn man Martin Luthers oder den katholischen Antijudaismus betrachtet). Ich wüsste nicht, welche Seltsamkeiten es gibt, abgesehen von kruden Verschwörungstheorien oder längtst widerlegten Fälschungen, wie "Die Protokolle der Weisen von Zion".

Ich will überhaupt nicht, dass jeder, der nicht meine Meinung teilt weggesperrt wird, aber dein Kommentar wirkt auf mich so als gäbe es in deinen Augen überhaupt keinen Anlass für eine historische Verantwortung in Bezug auf die NS-Zeit und einen damit verbundenen speziellen Umgang mit Holocaustleugnern und tatsächlichen Neonazis. Und damit meine ich jetzt nicht die AfD oder irgendwelche konservativen Menschen, die mit der Flüchtlingssituation unzufrieden sind. Ich meine knallharte Neonazis, denen die AfD sogar zu moderat ist und die selbst die Identitären als "judentitäre Bewegung" verleumden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
D

Der Realist

Gast
Bei uns ist auch nie darüber gesprochen wurden, warum auch immer. Meine Oma hatte es nie erwähnt, mein Vater , der in 1935 geboren ist, nur ansatzweise. Er sagte halt auch dass bei uns selbst im Dorf die Spuren gar nicht so deutlich waren. Dass zwei seiner Kinderfreunde plötzlich weg waren (jüdisch) das hatte ihn nachdenklich gemacht als Kind, ansonsten halt nur noch die Bombennacht von Kassel, die ihn sehr geprägt hat. Das Dorf wo er als Kind gelebt hat ist 65km weg von Kassel und er erzählt heute noch wie glutrot der Himmel war wo diese Stadt in einer einzigen Nacht in 1943 komplett zerbombt wurde. Das ist ziemlich das einzige was ihn an die Zeit sehr stark erinnert bzw worüber er redet.
Von dem Angriff auf Kassel erzählt meine Mutter auch. Ihr Ort war 45km entfernt und dazwischen Berge. Meine Mutter hat einen Bruder, war Soldat, verloren. Sie hatte 6 Brüder.
Mein Vater war schnell als Soldat in Kriegsgefangenschaft bei Amerikaner dann bei den Franzosen. Er wollte erst gar nicht wieder nach haus. War froh, dass er Mal was anderes sieht.
Meine Eltern hatten keine phsyschiche Probleme nach dem Krieg.
 
D

Der Realist

Gast
Ich mußte ein paar Jahre auf dem Land leben, und wenn man dort die alten Leute, die die Nazizeit noch miterlebt, danach gefragt hat, hat man keine Antwort bekommen außer ein paar Allgemeinplätzen. Das Thema war einfach tabu. Immer noch. Vermutlich, weil die Obernazis auch später Macht in den Dörfern hatten - bekanntlich wurde hinterher sehr großzügig "entnazifiziert", und so blieben viele der übelsten Typen in Amt und Würden, scheint überall so gewesen zu sein - und darum haben alle anderen sich auch später geduckt und nur nichts sagen wollen, aus Angst die Büchse der Pandora doch noch zu öffnen.
Schade, aus meiner Sicht. Ich hätte gern mehr über diese Zeit vor Ort erfahren. Aber nichts zu wollen, die Angst war nach wie vor zu groß, daß man was "falsches" sagt und das über die ewige Gerüchteküche des Dorfes in falsche Ohren kommt.
Also auf den Dörfern waren die Nazis, die auch nach dem Krieg die Entscheidungsträger waren.
Und das war wie in der Stadt?
Anders?
Alles klar.
 

Bergere.S

Aktives Mitglied
Die Holocaustleugnung
Die Holocaustleugnung wird es genau so lange geben, so lange der Holocaust politisch instrumentalisiert wird. Das begann ja schon 1945, als die Amerikaner eine Zeit lang versuchten, das deutsche Volk kollektiv für die Verbrechen in den Konzentrationslagern schuldig zu sprechen. Und das geschah aus politischem Kalkül. Die Wirkung war, dass Deutsche anfingen zu zweifeln, ob diese Verbrechen wirklich geschehen waren oder eine Erfindung der Siegermächte sind, um das deutsche Volk zu unterdrücken. Kann man bei Eugen Kogon nachlesen in seinem Buch "Der SS-Staat".

Oder nehmen wir die Nahost-Politik der USA. Hier wurde ab den 70er-Jahren der Holocaust als Rechtfertigung für den einseitigen Einsatz der USA für Israel missbraucht. Kann man nachlesen in dem Buch "Nach dem Holocaust" von Peter Novick. Die Folge: Holocaustleugnung unter Muslimen.

Hier in Europa muss der Holocaust seit Jahrzehnte herhalten, um Kritiker der linken Agenda mundtot zu machen. Nachzulesen in Pascal Bruckners "Der Schuldkomplex". Die Folge: Holocaustleugnung unter Nationalisten.

Also mich wundert das wirklich nicht. :(
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Mein Vater war schnell als Soldat in Kriegsgefangenschaft bei Amerikaner dann bei den Franzosen. Er wollte erst gar nicht wieder nach haus. War froh, dass er Mal was anderes sieht.
Hätte er 3 1/2 Jahre bei den Russen in Kriegsgefangenschaft gesessen und zuvor einmal verschüttet gewesen wie mein Vater, wäre das sicher anders gewesen. Die Gefangenen in Russland (mein Vater war in der Nähe von Minsk bzw. Witebsk) wurden schlecht behandelt, bekamen alle möglichen Krankheiten, Malaria, Ruhr, Wolhynisches Fieber, Skorbut etc. und Ungeziefererkrankungen wie Krätze. Hat mein Vater alles gehabt. Die meisten seiner Mitgefangenen starben. Er konnte von Glück reden, dass er es überlebt hat. Wenige Tage nach seinem 25. Geburtstag wurde er im Oktober 1947 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Danach war er erst einmal traumatisiert. Die auffälligsten Begleiterscheinungen haben sich zwar im Laufe der Jahre verloren, aber eine Psychotherapie hat er nie bekommen, also braucht man sich über gewisse Persönlichkeitsveränderungen bis hin zu Rechthaberei, Pedanterie, Perfektionismus, Lethargie, mangelnder Anpassungsfähigkeit in sozialen Situationen, Alkohol- und Nikotinmissbrauch wohl nicht zu wundern. Und er war ja beileibe kein Einzelfall!

Ich frage mich dennoch immer: Was wurde durch den Krieg ausgelöst, was war bereits in der Persönlichkeit angelegt oder ist z.B. durch Erziehungsfehler entstanden?

Der einzige "Vorteil" für uns Kinder war, dass mein Vater mit dem Schauspieler Wolfgang Kieling in demselben Lager gewesen war und ihn dadurch persönlich kennen gelernt hatte. Er soll persönlich ganz sympathisch gewesen sein. Kieling war noch etwas jünger als mein Vater und wurde noch später als er aus der Gefangenschaft entlassen. Mein Vater hat den Kontakt zu ihm nach der Kriegsgefangenschaft nicht wieder aufgenommen, war aber immer an seinem weiteren Werdegang als Schauspieler interessiert und wusste auch, dass er eine Zeitlang mit der Schauspielerin Gisela Uhlen verheiratet gewesen war und dass aus dieser Ehe die Tochter Susanne Uhlen, ebenfalls eine bekannte Schauspielerin, stammte. Später durften meine Schwester und ich dann die Filme sehen, in denen Kieling mitwirkte, z.B. die Serie "Härte 10" und auch den Hitchcock "Der zerrissene Vorhang". Und Susanne Uhlen haben ich vor Jahrzehnten mal live bei einem Gastspiel im Theater in der Rolle der "Stella" (Goethe) erlebt.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 114636

Gast
Die Holocaustleugnung wird es genau so lange geben, so lange der Holocaust politisch instrumentalisiert wird. Das begann ja schon 1945, als die Amerikaner eine Zeit lang versuchten, das deutsche Volk kollektiv für die Verbrechen in den Konzentrationslagern schuldig zu sprechen. Und das geschah aus politischem Kalkül. Die Wirkung war, dass Deutsche anfingen zu zweifeln, ob diese Verbrechen wirklich geschehen waren oder eine Erfindung der Siegermächte sind, um das deutsche Volk zu unterdrücken. Kann man bei Eugen Kogon nachlesen in seinem Buch "Der SS-Staat".

Oder nehmen wir die Nahost-Politik der USA. Hier wurde ab den 70er-Jahren der Holocaust als Rechtfertigung für den einseitigen Einsatz der USA für Israel missbraucht. Kann man nachlesen in dem Buch "Nach dem Holocaust" von Peter Novick. Die Folge: Holocaustleugnung unter Muslimen.

Hier in Europa muss der Holocaust seit Jahrzehnte herhalten, um Kritiker der linken Agenda mundtot zu machen. Nachzulesen in Pascal Bruckners "Der Schuldkomplex". Die Folge: Holocaustleugnung unter Nationalisten.

Also mich wundert das wirklich nicht. :(
Es gibt viele Bücher, die unterschiedliche Auffassungen vertreten. Aber die "Reeducation" machte durchaus Sinn, denn die Deutschen hatten 12 Jahre Diktatur und Gehirnwäsche hinter sich. Goebbels Propagandaministerium hatte ja mit manipulativen Propagandafilmen, wie "Jud Süß" alles versucht um die Deutschen gegen die Juden aufzuhetzen. Und Zeitschriften, wie "Der Stürmer" von Julius Streicher versuchten auch Juden möglichst negativ darzustellen um Hass zu schüren. Die Deutschen mussten Demokratie erst lernen. Denn schon in der Weimarer Republik gab es das Problem, dass Antidemokraten, wie Hindenburg, Franz von Papen und Kurt von Schleicher, die Demokratie bereits vor Hitlers Machtergreifung praktisch ausgehebelt hatten. Die Weimarer Republik hatte also praktisch nicht einmal länger als ein gutes Jahrzehnt Bestand. Und auch davor war Deutschland nie eine Demokratie.

Außerdem braucht es den Holocaust nicht (der natürlich eindeutig das größte und schrecklichste Verbrechen der Nazis war) um den NS-Staat als Unrechtsstaat zu entlarven. Es wurden auch genug andere Verbrechen verübt, wie die Euthanasie (was muss das für ein System sein, dass behinderte und psychisch kranke Kinder ermordet), die Verfolgung und Ermordung Homosexueller, die Ermordung polnischer Intellektueller, die Kriegsverbrechen gegen Gefangene der roten Armee, die Säuberungen in den Jahren der Machtergreifung 1933 und 1934 in der sowohl NSDAP-Mitglieder als auch Oppositionelle ermordet wurden usw.

Zum Thema Israel würde ich dir die Lektüre von Christopher Hitchens empfehlen, der sich auch mit dem Antisemitismus in der muslimischen Welt auseinander gesetzt hat. Israel führt seit seiner Gründung Ende der 1940er Jahre einen Überlebenskampf. Die Hamas bringen kleinen Kindern bei, dass es richtig und gut ist Juden zu töten. Dazu findest du sogar Videoaufnahmen im Netz. Die Muslime und Araber verfügen über eine ganze Reihe an Staaten. Zwar erklären sich viele arabische Staaten solidarisch mit den Palästinensern und sprechen Israel (welches wirklich ein sehr kleines Staatsgebiet ist) das Existenzrecht ab, sind, aber nicht bereit die Palästinenser in einem ihrer Länder unterzubringen und einige arabische Länder hätten durchaus genug Geld und Platz. Ich bin keiner, der den Palästinensern ihr Recht auf ein Heimatland absprechen will, aber den Juden nach allem, was sie in der 2000-jährigen Diaspora durchmachen mussten nicht einmal dieses kleine Staatsgebiet als ihr eigenes Land in dem sie sicher vor Progromen sind zu zusprechen, ist meiner Meinung nach an Ignoranz nicht zu überbieten.

Und warum ist es ein Schuldkomplex? Ich würde es einen selbstbewussten und verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Geschichte nennen. Wäre es dir lieber wir würden alles schön reden, wie die Japaner ihre Verbrechen im zweiten Weltkrieg in Asien (Geschichtsbuchstreit) oder gar abstreiten, wie die Türkei ihren Völkermord an den Armeniern? Und welche linke Agenda?

Soll ich dir mal etwas sagen: die UdSSR also ein linksextremes System (wenn es so sehen will) war dem NS-Staat in einigen Punkten sehr ähnlich. In der UdSSR wurden Homosexuelle verfolgt und unter Stalin in Gulags gesperrt, in der UdSSR gab es ebenfalls Judenfeindlichkeit (Ärzteverschwörung unter Stalin) und es gab auch in der Nachkriegszeit Antisemitismus in der Linken (vor allem in Bezug auf Israel). Was heute als links betitelt wird: Rechte von Frauen, Homosexuellen und Minderheiten allgemein hat doch nichts mit links zu tun, wie es früher in Form des real existierenden Sozialismus verstanden wurde. Das hat etwas mit Grundrechten, individueller Freiheit und Selbstbestimmung zu tun, was ich als Stärke der westlichen Gesellschaften sehe und weshalb ich auch sämtlichen Religionen äußerst ablehnend gegenüberstehe, weil die genau solche Freiheiten und Grundrechte bedrohen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Bergere.S

Aktives Mitglied
Außerdem braucht es den Holocaust (der natürlich eindeutig das größte und schrecklichste Verbrechen der Nazis war) um den NS-Staat als Unrechtsstaat zu entlarven.
Was ist es? Ich jedenfalls brauche keinen Holocaust, um den Unrechtsstaat zu "entlarven". Das Unrechte war doch schon lange vor dem Holocaust offen sichtbar und wurde auch klar ausgesprochen beispielsweise von Emigranten.

Israel führt seit seiner Gründung Ende der 1940er Jahre einen Überlebenskampf.
Nicht anders wäre es gegangen, wenn Deutschland dort einen Staat für Deutsche gegründet hätte und als ersten Staatsakt erst mal die einheimische Bevölkerung vertrieben hätte.

Wäre es dir lieber wir würden alles schön reden, wie die Japaner ihre Verbrechen im zweiten Weltkrieg in Asien (Geschichtsbuchstreit) oder gar abstreiten, wie die Türkei ihren Völkermord an den Armeniern?
Gibt es wirklich nur diese beiden Extreme zur Auswahl?
 
G

Gelöscht 114636

Gast
Was ist es? Ich jedenfalls brauche keinen Holocaust, um den Unrechtsstaat zu "entlarven". Das Unrechte war doch schon lange vor dem Holocaust offen sichtbar und wurde auch klar ausgesprochen beispielsweise von Emigranten.
Oh, da hatte ich das "nicht" vergessen. Ich wollte damit sagen: selbst, wenn man den Holocaust als eindeutig schlimmstes Verbrechen der Nazis mal einen Moment nicht in den Vordergrund stellt, gäbe es immer noch zig andere Verbrechen, die im Namen dieses Systems gegen unterschiedliche Gruppen und Menschen begangen wurden.



Nicht anders wäre es gegangen, wenn Deutschland dort einen Staat für Deutsche gegründet hätte und als ersten Staatsakt erst mal die einheimische Bevölkerung vertrieben hätte.
Nun die Palästinenser mussten kein beinahe 2000 jähriges Exil verbunden mit vielen Gewaltausschreitungen gegen die eigene Gruppe, sowohl im Mittelalter als auch in der Neuzeit, sowie den Vernichtungsversuch durch die NS-Herrschaft überstehen. Wie viele Länder haben die Muslime? Wie viele Länder haben die Juden? Vergleich das mal und sunnitische Länder gibt es einige.



Gibt es wirklich nur diese beiden Extreme zur Auswahl?
Nein, aber Gegenfrage: Kann man nicht Patriot sein, ohne und trotzdem offen und verantwortungsvoll mit der eigenen Geschichte umgehen? Es ist auch nicht so, dass die Juden und die Thematisierung des Holocaust in der BRD davon abhalten würden sich mit gegenwärtigen Problemen durch einige Zuwanderer auseinanderzusetzen. Es gibt genug jüdische Stimmen, die auch auf den durch einige Muslime in Deutschland vertretenen Antisemitismus aufmerksam machen. Ich wäre auch der Erste, der sich dafür einsetzt sich mit bestimmten Problemen, was die Einwanderung betrifft offen und sachlich auseinanderzusetzen, ohne dabei rassistisch, inhuman oder kulturrelativistisch zu werden.
 
A

Alböguhl

Gast
Es ist ein historisches Faktum, daß sich Juden und Muslime in der Geschichte weitaus christlicher verhalten haben als die sogenannten Christen.
Wurde alles auch schon in dicken Büchern beschrieben, was hier gepostet wird.
Sie verschimmeln irgendwo in Büchereien oder Kellern.
Warum gibt es Kriege, oder schlimmeres:
Jedes Verhalten, das zum Erfolg führt, hat eine Neigung, sich zu wiederholen, auch Kriege.
Es wird allein durch die Absicht gut oder böse.
Würden wir unser Verhalten nach ethischen Regeln ausrichten, kämen wir mit den Wechselfällen des Lebens zurecht.
Wir sind ein Stück weit auch für das Verhalten des anderen verantwortlich.
Wir können in ihm Leben oder Tod hervorlocken, das Gute oder das Böse.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben