Ich weiß das ich süchtig bin und das ich das verhalten eines süchtigen habe. Ich habe mich über das Internet erkundigt, darüber gelesen und mir meiner Ärztin gesprochen.
In diesen Tagen ist es schwierig überhaupt einen Job zu bekommen, wenigstens in Kroatien ist es so. Die Koronakrise hat es uns nicht veinfacht. Es ist nur schwerer geworden, und einen so gut bezahlten Job finde ich nicht nochmal. Den Job brauche ich. Ich muß aber auch ehrlich zugestehen das ich Angst habe in die Behandlung in eine Tagesklinik zu gehen. Es bleiben einfach zu viel freie Zeit die mich auf blöde Gedanken bringen könnten. Wenn es eine geschlossene Klinik sein würde, die dich wieder lehrt wie man mit Geld umgeht, in der man auch arbeiten würde, auch wenn es sozialhilfe für andere Bedürftigte wäre... die Gedanken wieder umzustellen, aber auch eine Routine zu bekommen um die Spielhallen nicht mehr zu bemerken. Verstehst du was ich meine?
Ja, ich verstehe Dich. Du suchst Sicherheit, Halt. Und bekommst das voraussichtlich nicht in dem Maße, wie Du Dir das wünscht.
Nur: es wird nicht immer jemand da sein können, um Dich am spielen zu hindern. Bekommst Du maximalen Schutz, schaffst Du es unter diesen Voraussetzungen vielleicht, fällst aber in alte Muster zurück, sobald Du wieder weitgehend auf Dich gestellt bist.
Insofern ist es gut, eine Therapie unter härteren, aber dem realen Alltag näheren Umständen durchzuziehen. Wenn Du das schaffst, ist Deine Chance nicht rückfällig zu werden vermutlich größer.
Dein Wunsch nach der Rundum-Sorglos-Sicherheit eines stationären Aufenthalts ist typisch für suchtkrankes Verhalten.
ZITAT aus dem unten genannten Link:
"Wovon ist die Persönlichkeit eines süchtigen Spielers geprägt?
1. von der Unfähigkeit und der fehlenden Bereitschaft, die Wirklichkeit zu akzeptieren.
Deshalb flieht der Spieler in die Traumwelt des Glücksspiels.
2. von emotionaler Unsicherheit
Ein süchtiger Spieler fühlt sich nur wohl, wenn er spielen kann. Wir haben in der Gemeinschaft der Anonymen Spieler (GA) schon oftmals gehört: "Der einzige Platz, an dem ich mich sicher und geborgen fühlte, war der Spieltisch. Dort wurden keine großen Anforderungen an mich gestellt und ich fühlte mich wohl. Ich wußte schon seit längerem, daß das Spielen mich zerstört und dennoch hatte ich gleichzeitig dieses Gefühl des Aufgehobenseins".
3. von Unreife
Das starke Verlangen, alle guten Dinge, die das Leben zu bieten hat, ohne große Anstrengungen zu bekommen, ist bezeichnend für alle süchtigen Spieler. Viele unter uns erkennen auch die Tatsache an, daß sie einfach nicht bereit waren, erwachsen und innerlich reif zu werden. Im Unterbewußtsein war uns stets klar, daß wir durch das Spielen am Automaten oder am Spieltisch vermeiden wollten, Verantwortung für unser Leben zu übernehmen. Aufgrund unserer Neigung, aus der Verantwortung zu fliehen, wurde das Spielen schließlich zur Besessenheit."
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Du bist vor der harten Realität in eine Traumwelt geflohen.
Die Spielhalle dürfte sich für Dich inzwischen vermutlich wie ein Zuhause anfühlen.
Und Du möchtest die guten Dinge möglichst anstrengungsfrei bekommen.
Viel Geld.
Und jetzt auch die Bezähmung der Sucht.
Anonyme Spieler - Eine Gemeinschaft von Frauen und Männern gegen die Spielsucht
www.anonyme-spieler.org
Ob sich die Dir zugängliche Selbsthilfegruppe daran orientiert, weiß ich nicht.
Vielleicht ist davon noch etwas nützlich für Dich.
Ich weiß, meine Beiträge sind sehr unbequem für Dich. Doch ich will Dich nicht ärgern. Ich konfrontiere Dich nur mit den Fakten.