War interessant die ganzen Beiträge zum Thema zu lesen, hätte nicht gedacht, dass mich dieses Forum hier doch so lange bei Laune hält. Aber das bis heute noch dazu geschrieben wird ist auch eine Leistung.
Vorab ich persönlich vertrete die Meinung der Misanthropen, auch wenn die ganze Geschichte natürlich weitaus komplexer ist und es mit einem "Ihr habt recht, ihr nicht" nicht getan ist.
Habe selber viele Stadien durchlitten, der Wunsch danach mein Leben zu beenden, der Wunsch in irgendeiner Weise Vergeltung an der Gesellschaft für mein Leiden zu nehmen, das Verfluchen aller Menschen auf dieser Welt, die Gleichgültigkeit, die Einsamkeit, der Wunsch nach einer Menschenseele mit der ich mein Leben teilen kann.
Im Endeffekt habe ich keines der Probleme jemals lösen können, irgendwo schwanke ich immer zwischen den Zuständen hin und her, habe kein Ziel, keinen Sinn und immer wieder den Wunsch mein Leben für ein anderes einzutauschen, eines in dem man sich noch ein Stück Naivität bewahrt hat und vordergründig das Gute im Leben sieht, aber so ists nun mal.
Mittlerweile versuch ich die Gefühle im Gleichgewicht zu halten, auch wenn ich dabei vieles wieder unterdrücke. Im Endeffekt ist mir klar geworden, dass mir ein friedvolles, harmonisches Leben mit anderen Menschen in der Form in der ich es mir wünschen würde nie möglich sein wird und ich egal bei welchem Versuch auch immer, von meinen hohen Idealen daran gehindert werden würde glücklich zu werden.
Bleibt scheinbar nur die Wahl sein trauriges Schicksal zu akzeptieren, der Menschheit den Rücken zu kehren und zu versuchen mit einem Leben in Einsamkeit über die Runden zu kommen. Das wäre der Weg den man gehen müsste, wenn man diese Richtung konsequent verfolgen würde. Die Frage ist wie viele Menschen das wirklich schaffen.
Gibt aber natürlich noch andere Möglichkeiten, z.B. die die Kadaver selber genannt hat, die Abscheu vor anderen Menschen zu überwinden, in die Politik zu gehen, viele Jahre dem Ziel zu widmen andere Menschen aus der eigenen Sicht positiv zu beeinflussen und irgendwann genug Macht zu erlangen um einigen Wahnsinn zu stoppen.
Oder den Weg den ich überlege einzuschlagen, mich zwar einerseits von den Menschen zu entfernen und ein in allen Belangen gesundes Leben zu führen, aber mich dafür wie auch schon von jemand anderem genannt den Tieren zu widmen, denen einerseits mein ganzer Respekt gebührt, andererseits aber auch mein volles Beileid für den Schmerz und ihre miese Situation, die wir Menschen ihnen bereitet haben.
Es stimmt, wenn hier jemand sagt, "Alle Menschen zu hassen nützt nichts", denn du bist nur einer von einigen Milliarden. Dein Schicksal spielt für das Weltgeschehen, für diese Erde, für die Zeit die bereits vergangen und noch kommen wird in keiner Weise eine Rolle. Erst wenn alle Menschen an einem Strick ziehen würden, könnte man Veränderungen schaffen, die unser aller Leben von Grund auf verändern würden. Aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit schon, dass so etwas jemals passiert.
Andererseits ist in Zeiten von Katastrophen jedes Mal wieder das selbe Phänomen zu beobachten. Aus Angst um das Überleben kann sich sehr wohl so eine Gemeinschaft bilden die zusammenhält und versucht das Leid zu mindern, jedoch eben auch nur wie ebenfalls schon genannt, aus Gründen die die Menschen dazu zwingen. Nur leider ist es dann schon oft zu spät für Einsicht und Reue. Alles ein tragischer Kreislauf der wohl mit der Entwicklung des Menschen begonnen hat.
Ist die Frage denke ich, wenn man sich bewusst ist, dass das eigene Leben weder wichtig noch lange ist und man bereit ist auf Dinge zu verzichten die man niemals wirklich bräuchte, sondern die man als Gewohnheits- und Herdentier nur aufgenommen und zu seinem Leben gemacht hat, sollte man dann nicht seine restliche Zeit dem einzig Erfüllenden auf dieser Welt widmen und raus in die Welt ziehen, frei in der unbewohnten Natur leben und sich dem eigentlichen Leben zuwenden, zusammen mit den Tieren und den wenigen Menschen die das wirklich zu schätzen wissen. Das wäre vermutlich das Einzige was ich zu meinem Ziel und Sinn erklären könnte. Alles andere erscheint mir daneben so unwichtig.
Aber das ist auch nur meine bescheidene Meinung. Dachte wenn hier jeder schon seinen Senf dazu gibt, wieso dann nicht auch ich noch. Im Endeffekt hab' ich nichts gegen Menschen, nur ihr Hang zur Zerstörung, Unvernunft und Gier widert mich an. Es fehlt einfach das Gleichgewicht. Leider hat der Mensch keinen natürlichen Feind mehr und keine wirkliche Not, die ihn - wie es in dem Tierreich sonst auch üblich ist - in Grenzen hält. Alle Not schaffen wir uns mittlerweile nur noch selber.