C
clari
Gast
Hallo,
ich muss mir mal kurz alles von der Seele quatschen: ich habe nach dem Studium als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni angefangen. Eigentlich liebe ich den Job, ich wollte nie was anderes, als auf diesem Gebiet forschen und lehren. Die Doktorarbiet läuft auch ganz gut und auch sonst kann ich nicht klagen, was Konferenzen etc. angeht. Allerdings geht es mir immer schlechter, wegen der andern Doktoranden und mittlerweile fühle ich mich echt gemobbt. Ich geh ja schon jeden Tag mit in die Mensa (das ist hier so üblich) und versuch, Gespräche zu führen. Aber hier gibt es eine unglaubliche Klübchenbildung und wenn man nicht genau in Schema 0815 reinpasst, ist man nicht erwünscht. Die ersten Monate habe ich mir das Büro mit einer Kollegin geteilt, die den gleichen Doktorvater hatte wie ich. War das ätzend. Sie ist mit einem Kollegen zusammen und die beiden haben dann dauernd im Büro geknutscht und getan als sei ich Luft bzw. der Störfaktor. Sie hat auch dauernd ätzende Kommentare abgelassen, weil ich nicht die gleichen TV Serien gucke wie sie (ich seh eher wenig fern und schon gar nicht so einen RTL 2 Kram. Wenn man da Spaß bei hat, kann man das ja gerne machen, aber mir macht es halt keinen Spaß). Sie fand es auch ok, in voller Lautstärke youtube videos zu gucken, egal ob ich gerade gearbeitet habe oder nicht. Wenn ihre Freundin (auch eine Kolegin) bei uns ins Büro kam, dann saßen die da stundenlang kichernd und haben mir den Rücken zugedreht.
Vor ein paar Wochen bin ich dann endlich in ein anderes üro umgezogen und der Kollege ist echt nett und wir kommen prima miteinander aus. Aber ich empfinde die Atmosphäre insgesamt immer noch als total vergiftet und es gibt Momente, da könnte ich nur heulen und will nach hause. Ich kenne dieses Gefühl ausgegrenzt zu werden nicht, in der Schule hatte ich immer viele Freunde und ich bin auch nicht kontaktscheu. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich sehr ehrgeizig bin und immer sehr gute Leistungen abliefere, aber ich meine, dass ist doch der Sinn einer Promotion, oder? Ich habe mir ja nicht auf die Stirn geschrieben "Hallo, ich bin total schlau". Trotzdem werde ich nicht eingeladen, wenn irgendwas geplant wird und das tut ganz schön weh. Am Montag hatte wohl eine Kollegin Geburtstag und alle Doktoranden waren da im Büro. Ich wusste von nichts. Offensichtlich hat es keiner für nötig befunden, mich zu informieren. Ich gebe ja zu, dass ich solche veranstaltungen auch nicht besonders mag, weil sich die Leute da gerne volllaufen lassen (ich trinke keinen Alkohol) und es sehr albern zugeht. Aber ich hätte mich schon dazu gesetzt für ein Stündchen und hätte der betreffenden Person gratuliert aber so hatte ich den Eindruck, nicht erwünscht zu sein. Mir ging es dann Montag echt schlecht.
Ich weiß, dass ich in manchen Dingen anders ticke als viele hier: ich trage andere Klamotten (hier ist Gammel-Look angesagt, ich mag es etwas klassischer), ich höre viel Klassik statt Pop und ich lese lieber als das ich frensehe aber das war noch nirgendwo ein Problem. In meinem Freundekreis sind Leute aus den unterschiedlichsten Bereichen und es ist mir doch egal, was für Musik jemand hört und was er trägt. Aber hier muss man offensichtlich mit dem Strom schwimmen.
Ich denke, das Problem ist diese Kollegin mit der ich früher das Büro zusammen hatte. Vielleicht hatte sie das Gefühl, benachteiligt zu werden bei der Diss (sie muss auf ihrer Stelle mehr Stunden unterrichten als ich, das liegt einfach am Vertrag, dafür kann ich nichts). Sie ist schon ziemlich lange hier und hat deshalb einen guten Stand hier. Es ist leicht für sie, Leute zu beeinflussen, während ich ja neu dazugekommen bin. Es gibt auch einige nette Doktoranden, nur leider sind die nicht immer hier (nur 2 Tage die Woche), so wie sie und ihre clique.
Der Kollege, der mit mir jetzt im Büro sitzt, hat ein ähnliches Problem. Er hat sehr schnell promoviert und schreibt jetzt an seiner Habilitation. Momentan wird ihm vorgeworfen, er sei ein arroganter Klugscheißer der im Doktorandenkolloquium zu allem seinen Senf dazugibt. Dabei gibt er nur feedback und das auch nicht auf arrogante Art. Offenbar wird hier jeder dumm angemacht und es werden Gerüchte über den verbreitet, der was kann und fleißig ist.
Vielleicht findet ihr das albern, dass ich mich in der Situation so schlecht fühle, aber ich kenne diese Ablehnung die mir hier entgegenschlägt nicht und es macht mich total fertig. Manchmal will ich nur, dass alles vorbei ist und es nicht mehr weh tut. ich schwanke zwischen Hass auf diese Leute und Traurigkeit und ich fühle mich manchmal richtig einsam auf der Arbeit (wenn die netten Kollegen nicht da sind). Wenn ich die tätigkeit an sich nicht so lieben würde, wäre ich längst schon weg. Ich habe während des Studiums auch viel nebenbei gearbeitet und bin da immer mit den Kollegen super ausgekommen: wieso klappt das jetzt hier nicht? Ich arbeite auch jetzt noch nebenbei und auch da gibt es keinerlei Probleme. Ich sage nicht, dass ich alles richtig mache, aber es muss doch einen Grund geben, warum es überall klappt, nur hier nicht. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich wäre dankbar für ein feedback.
ich muss mir mal kurz alles von der Seele quatschen: ich habe nach dem Studium als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni angefangen. Eigentlich liebe ich den Job, ich wollte nie was anderes, als auf diesem Gebiet forschen und lehren. Die Doktorarbiet läuft auch ganz gut und auch sonst kann ich nicht klagen, was Konferenzen etc. angeht. Allerdings geht es mir immer schlechter, wegen der andern Doktoranden und mittlerweile fühle ich mich echt gemobbt. Ich geh ja schon jeden Tag mit in die Mensa (das ist hier so üblich) und versuch, Gespräche zu führen. Aber hier gibt es eine unglaubliche Klübchenbildung und wenn man nicht genau in Schema 0815 reinpasst, ist man nicht erwünscht. Die ersten Monate habe ich mir das Büro mit einer Kollegin geteilt, die den gleichen Doktorvater hatte wie ich. War das ätzend. Sie ist mit einem Kollegen zusammen und die beiden haben dann dauernd im Büro geknutscht und getan als sei ich Luft bzw. der Störfaktor. Sie hat auch dauernd ätzende Kommentare abgelassen, weil ich nicht die gleichen TV Serien gucke wie sie (ich seh eher wenig fern und schon gar nicht so einen RTL 2 Kram. Wenn man da Spaß bei hat, kann man das ja gerne machen, aber mir macht es halt keinen Spaß). Sie fand es auch ok, in voller Lautstärke youtube videos zu gucken, egal ob ich gerade gearbeitet habe oder nicht. Wenn ihre Freundin (auch eine Kolegin) bei uns ins Büro kam, dann saßen die da stundenlang kichernd und haben mir den Rücken zugedreht.
Vor ein paar Wochen bin ich dann endlich in ein anderes üro umgezogen und der Kollege ist echt nett und wir kommen prima miteinander aus. Aber ich empfinde die Atmosphäre insgesamt immer noch als total vergiftet und es gibt Momente, da könnte ich nur heulen und will nach hause. Ich kenne dieses Gefühl ausgegrenzt zu werden nicht, in der Schule hatte ich immer viele Freunde und ich bin auch nicht kontaktscheu. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich sehr ehrgeizig bin und immer sehr gute Leistungen abliefere, aber ich meine, dass ist doch der Sinn einer Promotion, oder? Ich habe mir ja nicht auf die Stirn geschrieben "Hallo, ich bin total schlau". Trotzdem werde ich nicht eingeladen, wenn irgendwas geplant wird und das tut ganz schön weh. Am Montag hatte wohl eine Kollegin Geburtstag und alle Doktoranden waren da im Büro. Ich wusste von nichts. Offensichtlich hat es keiner für nötig befunden, mich zu informieren. Ich gebe ja zu, dass ich solche veranstaltungen auch nicht besonders mag, weil sich die Leute da gerne volllaufen lassen (ich trinke keinen Alkohol) und es sehr albern zugeht. Aber ich hätte mich schon dazu gesetzt für ein Stündchen und hätte der betreffenden Person gratuliert aber so hatte ich den Eindruck, nicht erwünscht zu sein. Mir ging es dann Montag echt schlecht.
Ich weiß, dass ich in manchen Dingen anders ticke als viele hier: ich trage andere Klamotten (hier ist Gammel-Look angesagt, ich mag es etwas klassischer), ich höre viel Klassik statt Pop und ich lese lieber als das ich frensehe aber das war noch nirgendwo ein Problem. In meinem Freundekreis sind Leute aus den unterschiedlichsten Bereichen und es ist mir doch egal, was für Musik jemand hört und was er trägt. Aber hier muss man offensichtlich mit dem Strom schwimmen.
Ich denke, das Problem ist diese Kollegin mit der ich früher das Büro zusammen hatte. Vielleicht hatte sie das Gefühl, benachteiligt zu werden bei der Diss (sie muss auf ihrer Stelle mehr Stunden unterrichten als ich, das liegt einfach am Vertrag, dafür kann ich nichts). Sie ist schon ziemlich lange hier und hat deshalb einen guten Stand hier. Es ist leicht für sie, Leute zu beeinflussen, während ich ja neu dazugekommen bin. Es gibt auch einige nette Doktoranden, nur leider sind die nicht immer hier (nur 2 Tage die Woche), so wie sie und ihre clique.
Der Kollege, der mit mir jetzt im Büro sitzt, hat ein ähnliches Problem. Er hat sehr schnell promoviert und schreibt jetzt an seiner Habilitation. Momentan wird ihm vorgeworfen, er sei ein arroganter Klugscheißer der im Doktorandenkolloquium zu allem seinen Senf dazugibt. Dabei gibt er nur feedback und das auch nicht auf arrogante Art. Offenbar wird hier jeder dumm angemacht und es werden Gerüchte über den verbreitet, der was kann und fleißig ist.
Vielleicht findet ihr das albern, dass ich mich in der Situation so schlecht fühle, aber ich kenne diese Ablehnung die mir hier entgegenschlägt nicht und es macht mich total fertig. Manchmal will ich nur, dass alles vorbei ist und es nicht mehr weh tut. ich schwanke zwischen Hass auf diese Leute und Traurigkeit und ich fühle mich manchmal richtig einsam auf der Arbeit (wenn die netten Kollegen nicht da sind). Wenn ich die tätigkeit an sich nicht so lieben würde, wäre ich längst schon weg. Ich habe während des Studiums auch viel nebenbei gearbeitet und bin da immer mit den Kollegen super ausgekommen: wieso klappt das jetzt hier nicht? Ich arbeite auch jetzt noch nebenbei und auch da gibt es keinerlei Probleme. Ich sage nicht, dass ich alles richtig mache, aber es muss doch einen Grund geben, warum es überall klappt, nur hier nicht. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich wäre dankbar für ein feedback.