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Beziehung mit einem sexuell missbrauchen Mann

Lilane 68

Mitglied
Hallo,

Ich führe seit fast 2 Jahren eine Beziehung mit einem Mann der als Kind sexuell missbraucht wurde. Ich weiss es erst seit einem 1 ca. Seit dem muss ich ständig auf passen was ich sage und tue. Ich kann ihn ja verstehen aber für mich ist das sehr schwierig, denn alles was ich nicht mal ansatzweise in diese Richtung meine fasst er so auf. Heute gab es einen heftigen Streit weil ich meine Hand auf seinen Schenkel tat und meinte er soll doch jetzt runterkommen. Er macht sowas ständig bei mir. Doch nach dem ist er völlig ausgeflippt und aus der Wohnung abgehauen. Ich bin es langsam leid denn so läuft es ständig. Kann mir jemand Tipps geben oder sagen was ich tun soll?
 
D

Die Katze

Gast
Sexuellen Missbrauch bei Jungen und Männer ist oft schwieriger als man zunächst denkt.

Während Mädchen und Frauen nach so einen Ereignis "Opfer sein dürfen", gibt es wohl beim männlichen Geschlecht noch ein gewisses Stigma Opfer von sexueller Gewalt zu sein. Von wegen er sei ne Schw****, P*ssy, oder es wird ihn nicht mal geglaubt, weil "er ist ein Mann, er hätte sich wehren können, wie schwach ist das denn?"

Dein Partner hatte es als Kind wenig Rückhalt gehabt und frisst das Thema schon seit Jahrzehnten in sich rein. Du kannst noch mal das Gespräch suchen und ihn sagen was dein Eindruck ist und du dich dementsprechend um ihn sorgst.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
ch führe seit fast 2 Jahren eine Beziehung mit einem Mann der als Kind sexuell missbraucht wurde. Ich weiss es erst seit einem 1 ca. Seit dem muss ich ständig auf passen was ich sage und tue.
Im ersten Jahr, als er dir noch nichts von dem Missbrauch erzählt hatte, konntest du dich ganz unverkrampft verhalten? Seit seiner Erklärung verlangt er Rücksichtsnahmen aus dem Nichts heraus und hellseherische Fähigkeiten?
Heute gab es einen heftigen Streit weil ich meine Hand auf seinen Schenkel tat und meinte er soll doch jetzt runterkommen. Er macht sowas ständig bei mir. Doch nach dem ist er völlig ausgeflippt und aus der Wohnung abgehauen.
Kann er generell keine Kritik vertragen? Benutzt er die "Missbrauchs-Karte", um dich mundtot zu machen?
Das tut er nicht und in seinen Augen hat er es verarbeitet.
Da er keine Therapie will und alles verarbeitet hat, gibt es auch keinen Anlass mehr für besondere Rücksichtnahmen.

Ich würde mich keinen Tag länger so behandeln lassen.
Dafür ist das Leben zu kurz.
 

Knirsch

Sehr aktives Mitglied
Den Aspekt, dass du erst "aufpassen" musst, seit du es weißt, würde ich auch gerne noch mal beleuchten.
Was heißt das genau im Vergleich zu vorher?
Hat er sich vorher schon so verhalten und du wusstest einfach nicht wieso?
Wie beurteilt er selbst den Unterschied zu vorher?
Hat er da Dinge, die ihn getriggert haben, in sich hineingefressen und versucht zu ignorieren?
Oder ist es tatsächlich der Faktor, DASS DU ES WEIßT, der für ihn auch einen gehörigen Unterschied macht?

Dass muss nicht bedeuten, dass er da was ausnutzt oder die "Missbrauchskarte" spielt. Es kann auch bedeuten, dass er sich unterbewusst dafür schämt vor dir als Opfer dazustehen oder Ähnliches. Und es kann bedeuten, dass er nun, da du es weißt, dein Verhalten anders beurteilt, also denkt, dass DU dich anders verhältst oder dein Wissen sogar ausnutzt. Das heißt nicht, dass es so ist, aber es könnte ihm so vorkommen.
Ich habe das schon einmal gehört, dass die Beziehung eigentlich normal wirkte, bis der Mann sich seiner Partnerin mitgeteilt hat und fortan jeden Blick von ihr als "mitleidig" empfunden hat und jede Berührung als "rücksichtslos", da sie es nun weiß. Es ist eine Sache so ein Erlebnis als verarbeitet zu erklären, eine andere Sache, wenn hinzukommt, dass man die Partnerin eingeweiht hat. Auch das muss irgendwie verarbeitet werden.
Wie genau sowas geschehen kann, weiß ich auch nicht. Bei besagtem Paar war es letztendlich so, dass er sie ihm Laufe der Therapie verlassen hat und gegen eine Frau getauscht, die es nicht weiß. Letztere Formulierung stammt sogar von ihm.
Ich würde mich da auch fragen, ob du diesen sicher beschwerlichen Weg zu Ende gehen willst. Es kann sein, dass es für immer so bleibt. Mit einer Erwartungshaltung kommt man hier vermutlich auch nicht weit.
Heftig. Für euch beide.
Dass es bei Männern noch einmal was anderes ist, kann ich mir auch durchaus vorstellen und habe ich immer wieder gelesen. Nicht nur, dass das "Opfer sein" bei Männern verpönt ist, es kommt je nach Konstellation auch oft zu anderen Stigmata wie der Frage, ob man sich nicht mit dem Täter identifizieren kann, wenn er auch ein Mann ist, ob man vielleicht homosexuell ist und und und.
 

Lilane 68

Mitglied
Den Aspekt, dass du erst "aufpassen" musst, seit du es weißt, würde ich auch gerne noch mal beleuchten.
Was heißt das genau im Vergleich zu vorher?
Hat er sich vorher schon so verhalten und du wusstest einfach nicht wieso?
Wie beurteilt er selbst den Unterschied zu vorher?
Hat er da Dinge, die ihn getriggert haben, in sich hineingefressen und versucht zu ignorieren?
Oder ist es tatsächlich der Faktor, DASS DU ES WEIßT, der für ihn auch einen gehörigen Unterschied macht?

Dass muss nicht bedeuten, dass er da was ausnutzt oder die "Missbrauchskarte" spielt. Es kann auch bedeuten, dass er sich unterbewusst dafür schämt vor dir als Opfer dazustehen oder Ähnliches. Und es kann bedeuten, dass er nun, da du es weißt, dein Verhalten anders beurteilt, also denkt, dass DU dich anders verhältst oder dein Wissen sogar ausnutzt. Das heißt nicht, dass es so ist, aber es könnte ihm so vorkommen.
Ich habe das schon einmal gehört, dass die Beziehung eigentlich normal wirkte, bis der Mann sich seiner Partnerin mitgeteilt hat und fortan jeden Blick von ihr als "mitleidig" empfunden hat und jede Berührung als "rücksichtslos", da sie es nun weiß. Es ist eine Sache so ein Erlebnis als verarbeitet zu erklären, eine andere Sache, wenn hinzukommt, dass man die Partnerin eingeweiht hat. Auch das muss irgendwie verarbeitet werden.
Wie genau sowas geschehen kann, weiß ich auch nicht. Bei besagtem Paar war es letztendlich so, dass er sie ihm Laufe der Therapie verlassen hat und gegen eine Frau getauscht, die es nicht weiß. Letztere Formulierung stammt sogar von ihm.
Ich würde mich da auch fragen, ob du diesen sicher beschwerlichen Weg zu Ende gehen willst. Es kann sein, dass es für immer so bleibt. Mit einer Erwartungshaltung kommt man hier vermutlich auch nicht weit.
Heftig. Für euch beide.
Dass es bei Männern noch einmal was anderes ist, kann ich mir auch durchaus vorstellen und habe ich immer wieder gelesen. Nicht nur, dass das "Opfer sein" bei Männern verpönt ist, es kommt je nach Konstellation auch oft zu anderen Stigmata wie der Frage, ob man sich nicht mit dem Täter identifizieren kann, wenn er auch ein Mann ist, ob man vielleicht homosexuell ist und und und.
 

Lilane 68

Mitglied
Ja vorher hat er sich anders verhalten und mittlerweile wie du schreibst meint er ich spiele die Karte aus bei ihm was aber nicht der Fall ist. Mittlerweile muss ich schon fragen ob ich ihn berühren darf zb wenn ich nach einem Streit auf ihn zugehen will. Er macht das zum Beispiel immer bei mir aber wehe ich mache das ohne Vorankündigung
 

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