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Heulkrämpfe und Halluzinationen

C

Calacitea

Gast
Seit meinem Umzug aufs Land (die meisten Sachen sind schon übersiedelt) habe ich ständig Heulkrämpfe und teilweise Halluzinationen. Am 13.05. habe ich das erste mal in der neuen Wohnung geschlafen. An genau diesem Abend hatte ich den ersten Heulkrampf, etwa 3 Stunden lang. Nur meine enge Freundin konnte mich da rausholen. Meine Beruhigungsmittel hatte ich leider in der alten Wohnung vergessen. Am Wochenende, glaub es war Sonntag, hatte ich die ersten Halluzinationen, ein permanentes murmeln im Kopf. Dachte erst es käme vom Nachbarn, aber nein. Hab es mehrmals überprüft, absolute stille. Dieses murmeln hab ich auch durch die Ohrstöpseln gehört. Ein wenig zuvor kam aus meinem Wohnzimmer ein lautes "Miau", da hab ich mich richtig erschrocken, aber ich habe keine Katze. Heute, am 18.05., habe/hatte ich erneut einen Heulkrampf. Ich weiß nicht was mit mir los ist. Ist es der Umzugsstress? Die fremde Umgebung? Der Schock von einer 1,8 Millionen Einwohner Metropole in ein 250 Einwohner Dörfchen zu ziehen?

Ich habe jetzt alles was ich wollte - Natur überall, viel Ruhe, gute Erreichbarkeit per Zug... ich kann mir meine derzeitige Situation nicht erklären.

Bezüglich der Halluzinationen habe ich eine Vermutung. Ich musste 6 Monate lang neben Lärmterroristen leben, 6 Monate Lärmprotokoll, Anzeige, ständig die Polizei da. Es haben sich auch viele andere Nachbarn gegen den Lärmterroristen beschwert, aber der Vermieter hat nichts getan. Ich denke dass ich durch diesen Lärm eine Hyperakusis oder eine Phonophobie bekommen habe. Ich reagiere schon seit längerem sehr sensibel auf Geräusche, die andere als normal empfinden. Mein Gehör oder meine Psyche sind derzeit auf der Suche nach immer mehr kleinen Geräuschen - schätze mal ich hab durch die ehemaligen Nachbarn eine ankonditionierte Problematik bekommen. Ich hab mich schon ausführlich informiert wie das therapierbar ist, derzeit kann ich mir aber keine Psychotherapie leisten. Ein Krankenkassenplatz dauert zu lange.

Ich nehme seit Frühling 2019 Antidepressiva, erst Sertralin, das mich zu sehr aufgekratzt hat, jetzt Trittico bei aktuell 100 mg. Seroquel und Temesta bei Angstattacken als Bedarfsmedikament. Und zusätzlich 600 mg Johanniskraut. Das Trittico vertrage ich sehr gut, ich bin von mir aus recht aktiv (stichwort antrieb), lerne was das Zeug hält (derzeit arbeitsunfähig) und kann sehr gut schlafen. Mit dem Temesta bin ich sehr vorsichtig, weil ich weiß dass es ein Benzodiazepine ist und abhängig machen kann. Das Seroquel vertrage ich schlecht, wenn ich das nehme bin ich erstmal nen Tag im Bett, weil das bei mir wie ein Muskelrelaxans wirkt.

Habt ihr Ideen was ich gegen die Halluzinationen, die offenbar ankonditionierte Geräuschüberempfindlichkeit und die Heulkrämpfe machen kann? Ich bin ratlos und es geht mir richtig mies. Eigentlich wollte ich nach dem Umzug und dem einleben hier am Land versuchen einen Teilzeitjob oder eine geringfügige Beschäftigung aufzunehmen. Um zumindest abgelenkt zu sein und etwas zu tun zu haben. Ich weiß meinen Traumjob und was ich noch erreichen will bis etwa 2035. Aber meine eigene Psyche macht mir alles zunichte. Danke an alle, die bis hier her gelesen haben! 💓
 

wolkenreigen

Aktives Mitglied
Hallo Calacitea

Eine Ablenkung wäre jetzt schon sehr hilfreich, aus den vier Wänden rauskommen und durch andere Eindrücke ablenken. Ganz toll wäre ein Umgang mit Tieren. Ein Tier selbst zu halten wäre im Moment nicht zu empfehlen, falls Du mal schlechtere Tage hast. Eventuell gibt es Nachbarn mit einem Hund oder Pferd die Du begleiten könntest. Ein Tierheim in der Nähe, Beschäftigung in der Natur um eine natürliche Müdigkeit zu erreichen.
Würdest Du Dich einer Selbsthilfegruppe anschließen, dadurch könntest Du Kontakte zu Menschen knüpfen die Deine Situation eher verstehen.
Wenn Du Heulkrämpfe bekommst, wie werden sie ausgelöst? Entstehen sie plötzlich ohne erkennbaren Grund. Wenn Dich die Geräuschbelastung in der alten Wohnung sehr belastet hat, wird sich diese Empfindlichkeit im neuen Umfeld hoffentlich bald abmildern und lösen.
Besitzt Du ein Fahrrad, damit könntest Du die neue Umgebung erkunden.
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
2 Jahre ...x - Medikamente , vielleicht ne Folgeerscheinung - oder die Stadt hallt noch nach.

Sozusagen ist die Ruhe ja was föllig neues und da ist es doch klar, das Du auf die Suche gehst nach Geräuschen, an den Pegel hast Du Dich ja gewöhnt.

Dein Gehirn tut das auch und das kann ja durchaus auch realistisch wirken.
 
C

Calacitea

Gast
Würdest Du Dich einer Selbsthilfegruppe anschließen, dadurch könntest Du Kontakte zu Menschen knüpfen die Deine Situation eher verstehen.
Das ist eher schwer am Land. Die näheste ist vermutlich in der nächsten großen Stadt (ca. 50 Minuten mit dem Zug). Ich besitze zwar einen AM Führerschein, aber derzeit keinen motorisierten fahrbaren Untersatz. Sobald ich wieder ein wenig gespart habe, werde ich mir aber ein Elektromoped kaufen für die nähere Umgebung. Das Ticket von mir in die große Stadt des Bezirks kostet 10€ und auf Dauer summiert sich das. Die Monatskarte dort rüber ist mit ca. 80€ auch nicht billig, zumal ich die auf der Strecke vom Nachbarort (entgegengesetzte Richtung) bis zu mir und weiter bis zur Stadt benötige. Das wären dann schon 110€ im Monat. Naja, muss ich mich wohl durchbeißen und anderswo sparen, bis ich ein Elektromoped für die Strecke und Umgebung habe. Aber ich bin begeistert von der guten Zugverbindung. Es fährt 2x die Stunde ein Zug, jeweils in eine Richtung, es gibt nur einen Gleis weil das Tal so eng ist. Und 2x die Stunde Busse, glaub aber in zwei verschiedene Richtungen.

Wenn Du Heulkrämpfe bekommst, wie werden sie ausgelöst?
Ich bin einfach plötzlich irre traurig. Es gibt währenddessen auch "Schübe", mal ist es wenig, mal richtig heftig.

Wenn Dich die Geräuschbelastung in der alten Wohnung sehr belastet hat, wird sich diese Empfindlichkeit im neuen Umfeld hoffentlich bald abmildern und lösen.
Besitzt Du ein Fahrrad, damit könntest Du die neue Umgebung erkunden.
Ja, ich hoffe auch dass sich das bald legt. Immerhin muss ich mir hier ENDLICH kein getrampel und geschreie mehr anhören. Auch keinen Bass mehr. So wie es in der alten Wohnung war.

Ein Fahrrad besitze ich zwar, hab aber null Kondition, bin nach 10 Minuten schon platt und brauch ne lange Pause. Ich sitze ja sehr lang vorm PC und lerne programmieren.
Eventuell gibt es Nachbarn mit einem Hund oder Pferd die Du begleiten könntest.
Ja, es gibt Pferde drüben auf der anderen Straßenseite. Zwei Haflinger, wenn ich mich richtig erinnere. Aber keine Ahnung wem die gehören. Es gibt auch einen Reitstall in der Nähe, eher abseits. Aber einfach hingehen und Pferde streicheln... ne, sowas tut man nicht. Reiten möchte ich auch nicht mehr.

Ein Tier selbst zu halten wäre im Moment nicht zu empfehlen
Ich habe eine Kröte als Haustier. Pflegeleicht, anspruchslos, handzahm. Aber der tut nix weiter als rumsitzen und in die Leere starren. o.o

Ich hab auf jeden Fall vor mir Hilfe bezüglich der Geräuschüberempfindlichkeit zu holen.
Übrigens sorry für die späte Antwort. Danke für eure Bemühungen, es ist ja nicht selbstverständlich Rat und Tipps zu bekommen. <3
 

wolkenreigen

Aktives Mitglied
Calacitea

Du könntest Dir vornehmen, jeden Tag ein Stück mit dem Rad zu fahren. Das trainiert und wäre ein Ausgleich. Wenn Du längere Strecken mit der Zeit schaffst, könnte Dich das etwas aufbauen.
Ich habe einen Gärtnerjob, in einem Beet an der Straße sass ein Laubfrosch oder eine Kröte. Ich habe sie in einen Garten mit einer Wiese gebracht, sie hat sich nicht bedankt. Tiere können gute Therapiepartner sein. Im Nachbarort steht ein Pferd allein auf der Weide. Immer wenn ich hinkam habe ich es Fury gerufen. Irgendwann kam es und bekam eine Möhre oder einen Apfel. Wenn ich jetzt Samstags hinfahre kommt es schon angelaufen und freut sich. Ein Tier, dass sich über Deinen Besuch freut, wäre bestimmt positiv für Dich. Nach meiner Ansicht brauchst Du positive Erlebnisse.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Seit meinem Umzug aufs Land (die meisten Sachen sind schon übersiedelt) habe ich ständig Heulkrämpfe und teilweise Halluzinationen.
Möglicherweise war das insfesamt etwas zu stressig und anstrengend für Dich, so dass eine Art Schub ausgelöst wurde. Aucv positiver Stress ist Stress.

Ich nehme seit Frühling 2019 Antidepressiva, erst Sertralin, das mich zu sehr aufgekratzt hat, jetzt Trittico bei aktuell 100 mg. Seroquel und Temesta bei Angstattacken als Bedarfsmedikament. Und zusätzlich 600 mg Johanniskraut.
Ist das mit dem Johanniskraut mit den Ärzten besprochen? Das kann bei Antidepressica-Einnahme problematisch sein.

Das Seroquel vertrage ich schlecht, wenn ich das nehme bin ich erstmal nen Tag im Bett, weil das bei mir wie ein Muskelrelaxans wirkt
Mit Arzt besprochen? Alternative?

Habt ihr Ideen was ich gegen die Halluzinationen, die offenbar ankonditionierte Geräuschüberempfindlichkeit und die Heulkrämpfe machen kann?
Zu Ärzten gehen, zum Therapeuten, vom Umzug berichten, Medikation besprechen.

Aber einfach hingehen und Pferde streicheln... ne, sowas tut man nicht.
Warum nicht?
Wir haben Pferde, gegen Streicheleinheiten ist nichts zu sagen.
Füttern solltest Du nichts, ohne vorher zu fragen, auch keinen Apfel.

Eines unserer Pferde hat ein angeborenes gesundheitliches Problem. Durch unbedachte, wenn auch gut gemeinte Fütterung musste sie schon schmerzhafte Koliken erleiden und wir die Tierarztkosten tragen.
Wenn die Tiere auf Gras dürfen, auf einer Wiese stehen, dann kannst Du das bedenkenlos füttern.
Sind sie da nie, kann das Gründe haben und Du solltest selbst bei Gras/Kräutern vorher fragen.

Reiten möchte ich auch nicht mehr.
Betüddeln, spazierengehen, putzen?
 
C

Calacitea

Gast
Ist das mit dem Johanniskraut mit den Ärzten besprochen? Das kann bei Antidepressica-Einnahme problematisch sein.
Ja, ist mit meinem Psychiater besprochen. Der letzte Termin war Ende April, vor dem Umzug. Einen neuen habe ich noch nicht, allerdings bereits einen Termin zu einem Erstgespräch ausgemacht.

Füttern solltest Du nichts, ohne vorher zu fragen, auch keinen Apfel.

Eines unserer Pferde hat ein angeborenes gesundheitliches Problem. Durch unbedachte, wenn auch gut gemeinte Fütterung musste sie schon schmerzhafte Koliken erleiden und wir die Tierarztkosten tragen.
Wenn die Tiere auf Gras dürfen, auf einer Wiese stehen, dann kannst Du das bedenkenlos füttern.
Sind sie da nie, kann das Gründe haben und Du solltest selbst bei Gras/Kräutern vorher fragen.
Das ist mir alles bekannt. War über ein Jahrzehnt lang im Pferdesport und hatte selbst eine Reitbeteiligung mit Hufrehe (kein Gras fressen).
 

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