Hallo zusammen,
zunächst möchte ich mich als Forums-Neuling bei euch bedanken, dass ich hier die Möglichkeit habe meinen Gedanken Gehör zu verschaffen. Zu meiner Person: Ich bin 25 Jahre alt, männlich, dualer Student und war ca. 2 Jahre lang Single.
Vor ca. 4 Monaten habe ich im Internet eine Frau aus meiner Gegend kennengelernt. Sie ist noch verheiratet und hat sich Mitte 2020 von ihrem Ehemann getrennt. Aus dieser Ehe nimmt sie einen nun 1-jährigen Sohn mit. Ich weiß, dass dies für einen nicht unerheblichen Teil aller Männer genug wäre, um vom näheren Kennenlernen dieser Person Abstand zu nehmen.
Da sie mir am Anfang jedoch sehr unkompliziert erschien und sie mir sehr sympathisch war, dachte ich, ich gebe der ganzen Sache eine Chance. So kam es dazu, dass wir uns bereits in den ersten Wochen nach unserem Kennenlernen 3-4 mal pro Woche gesehen haben. Wir waren uns dadurch sehr schnell sehr vertraut. Sehr schnell wurde uns klar, dass sich daraus eine Beziehung entwickelt. Erst war ich noch etwas zögerlich, da ich der Meinung war/bin, dass es Zeit braucht bis man eine Beziehung eingeht. Sie hat sehr schnell die Sorge geäußert, dass sie nicht hingehalten werden möchte und die Tatsache, dass ich noch Zeit brauche sie sehr unsicher macht. Wie sich herausgestellt hat, hat die Dame seit über 10 Jahren mit Verlustängsten zutun (Scheidungskind). Allerdings hat sie mir versprochen, dass sie damit bereits in Therapie war und weiß wie sie mit solchen Gefühlen umzugehen hat.
Da wir uns zu diesem Zeitpunkt schon ca. 5x die Woche getroffen haben, dachte ich, da sich das Ganze bereits wie eine Beziehung anfühlt, kann man das Inoffizielle Offiziell machen. Von diesem Zeitpunkt an nennen wir uns also ein Paar.
Meine persönliche Situation bereits vor unserem Kennenlernen war, dass ich aufgrund des dualen Studiums einen immensen Lernaufwand habe. Ich erklärte ihr, dass Voraussetzung unseres weiteren Kennenlernens ist, dass ich unter keinen Umständen irgendwann vor die Entscheidung gestellt werden muss, ob ich Studium oder Beziehung aus Zeitgründen aufgeben muss. Dazu muss ich sagen, dass ich bei Abbruch des Studiums problemlos in meinem alten Job unterkommen kann. Daher würden dadurch keine Existenzprobleme entstehen, jedoch habe ich lange Zeit sehr hart darauf hingearbeitet in dieses Studium zu kommen. Ein Aufgeben stellt für mich daher keine Option dar. Hinzu kommt, dass ich in meiner alten Beziehung meine Freunde stark vernachlässigt habe und ich mir selbst, so wie denen versprochen habe es nicht noch einmal soweit kommen zu lassen. Ich habe ihr daher auch erklärt, dass ich diese gelegentlich noch treffen will (was sich ca. auf 1x/Woche beläuft). Zu Corona-Zeiten ist dies eh nur eingeschränkt möglich, aber die Treffen zu zumindest einem Freund, kann ich aufgrund persönlicher Probleme seinerseits keinesfalls verzichten. Des Weiteren bin ich eher eine introvertierte Person, die gelegentlich sehr Ruhebedürftig ist. Für unseren aktuellen Stand der Beziehung und die Dauer unserer Beziehung, dachte ich, dass ca. 5-6 gemeinsame Abende/Tage pro Woche immer noch sehr viel sind. Tage, die ich auch sehr gerne bei ihr verbringe.
Seitdem wir die
- ganze Sache Beziehung nennen, war es jetzt leider immer so, dass meine Abwesenheit ihre Ängste geschürt haben. Sie nimmt vieles leider sehr persönlich. Wenn ich sage, dass ich einen Abend gerne bei mir alleine zuhause, oder mit Freunden verbringen möchte, dann fasst sie es so auf, dass ich meine Ruhe vor ihr haben möchte. In diesen Gedanken frisst sie sich immer weiter hinein, sodass es am Folgetag, wenn wir uns wiedersehen immer zum Streit kommt. Streit, der oft nicht nach Stunden geklärt ist. Stunden, die ich auch zum Lernen benötige.
Dazu kommt, dass ihr Sohn teilweise sehr unruhige Nächte hat und ich am nächsten Tag völlig unkonzentriert/übermüdet vor meinen Online-Vorlesungen sitze. Wenn ich neben den beiden im Bett liege und weiß, dass jede Bewegung ein Aufwachen des Kinds zur Folge haben könnte, kann ich manchmal nur sehr unentspannt einschlafen.
In puncto Nähebedürfnis sind wir leider etwas verschieden. Ich fasse es als schwer auf 7 Nächte/Woche bei ihr zu schlafen und sie fasst es als schwer auf, wenn sie 2 Nächte/Woche auf meine Nähe verzichten muss. Manchmal frage ich mich dann, wobei ich mich sehr schlecht fühle, warum ich ihre Verlustängste ausbaden muss. Ich verbringe mit 5 Nächten/Woche ja schon sehr viel Zeit bei Ihr.
Es kommt leider auch wegen vielen anderen Themen immer wieder zu Steit, dass ich mir Sorgen mache welche Art Beziehung sich daraus entwickelt. Ich denke tendenziell wird Streit in Beziehungen mit der Zeit eher häufiger als seltener. Und da es aus meiner Sicht bei den Streitthemen sehr oft um "Lappalien" geht, habe ich immer häufiger den Eindruck, dass ich mich immer weiter ins Unglück stürze. Ich finde es zu schade, wenn ich der Sache bereits jetzt keine Chance mehr geben würde. Allerdings würde ich Ihre Verlustängste nur weiter anfeuern, wenn ich mit ihr über das Problem spreche. Nur finde ich es extrem unfair meinerseits, wenn ich weiterhin auf gute Miene mache und die Beziehung mit Trennungsgedanken weiterführe.
Manchmal fühle ich mich zwischenmenschlich einfach richtig schwach. Wenn ich merke, dass sie wegen mir traurig ist, dann knicke ich sehr schnell ein. Genauso fertig macht mich der Gedanke an ein eventuelles Trennungsgespräch, wenn ich zur Türe hinausgehe und sie weinend zurücklasse.
Ich weiß nicht, ob aus diesem Text überhaupt hervorgeht, was ich von euch will. Ich weiß es selbst nicht genau. Was würdet ihr tun? Was denkt ihr zu der ganzen Geschichte?
Viele Grüße
Simbo
zunächst möchte ich mich als Forums-Neuling bei euch bedanken, dass ich hier die Möglichkeit habe meinen Gedanken Gehör zu verschaffen. Zu meiner Person: Ich bin 25 Jahre alt, männlich, dualer Student und war ca. 2 Jahre lang Single.
Vor ca. 4 Monaten habe ich im Internet eine Frau aus meiner Gegend kennengelernt. Sie ist noch verheiratet und hat sich Mitte 2020 von ihrem Ehemann getrennt. Aus dieser Ehe nimmt sie einen nun 1-jährigen Sohn mit. Ich weiß, dass dies für einen nicht unerheblichen Teil aller Männer genug wäre, um vom näheren Kennenlernen dieser Person Abstand zu nehmen.
Da sie mir am Anfang jedoch sehr unkompliziert erschien und sie mir sehr sympathisch war, dachte ich, ich gebe der ganzen Sache eine Chance. So kam es dazu, dass wir uns bereits in den ersten Wochen nach unserem Kennenlernen 3-4 mal pro Woche gesehen haben. Wir waren uns dadurch sehr schnell sehr vertraut. Sehr schnell wurde uns klar, dass sich daraus eine Beziehung entwickelt. Erst war ich noch etwas zögerlich, da ich der Meinung war/bin, dass es Zeit braucht bis man eine Beziehung eingeht. Sie hat sehr schnell die Sorge geäußert, dass sie nicht hingehalten werden möchte und die Tatsache, dass ich noch Zeit brauche sie sehr unsicher macht. Wie sich herausgestellt hat, hat die Dame seit über 10 Jahren mit Verlustängsten zutun (Scheidungskind). Allerdings hat sie mir versprochen, dass sie damit bereits in Therapie war und weiß wie sie mit solchen Gefühlen umzugehen hat.
Da wir uns zu diesem Zeitpunkt schon ca. 5x die Woche getroffen haben, dachte ich, da sich das Ganze bereits wie eine Beziehung anfühlt, kann man das Inoffizielle Offiziell machen. Von diesem Zeitpunkt an nennen wir uns also ein Paar.
Meine persönliche Situation bereits vor unserem Kennenlernen war, dass ich aufgrund des dualen Studiums einen immensen Lernaufwand habe. Ich erklärte ihr, dass Voraussetzung unseres weiteren Kennenlernens ist, dass ich unter keinen Umständen irgendwann vor die Entscheidung gestellt werden muss, ob ich Studium oder Beziehung aus Zeitgründen aufgeben muss. Dazu muss ich sagen, dass ich bei Abbruch des Studiums problemlos in meinem alten Job unterkommen kann. Daher würden dadurch keine Existenzprobleme entstehen, jedoch habe ich lange Zeit sehr hart darauf hingearbeitet in dieses Studium zu kommen. Ein Aufgeben stellt für mich daher keine Option dar. Hinzu kommt, dass ich in meiner alten Beziehung meine Freunde stark vernachlässigt habe und ich mir selbst, so wie denen versprochen habe es nicht noch einmal soweit kommen zu lassen. Ich habe ihr daher auch erklärt, dass ich diese gelegentlich noch treffen will (was sich ca. auf 1x/Woche beläuft). Zu Corona-Zeiten ist dies eh nur eingeschränkt möglich, aber die Treffen zu zumindest einem Freund, kann ich aufgrund persönlicher Probleme seinerseits keinesfalls verzichten. Des Weiteren bin ich eher eine introvertierte Person, die gelegentlich sehr Ruhebedürftig ist. Für unseren aktuellen Stand der Beziehung und die Dauer unserer Beziehung, dachte ich, dass ca. 5-6 gemeinsame Abende/Tage pro Woche immer noch sehr viel sind. Tage, die ich auch sehr gerne bei ihr verbringe.
Seitdem wir die
- ganze Sache Beziehung nennen, war es jetzt leider immer so, dass meine Abwesenheit ihre Ängste geschürt haben. Sie nimmt vieles leider sehr persönlich. Wenn ich sage, dass ich einen Abend gerne bei mir alleine zuhause, oder mit Freunden verbringen möchte, dann fasst sie es so auf, dass ich meine Ruhe vor ihr haben möchte. In diesen Gedanken frisst sie sich immer weiter hinein, sodass es am Folgetag, wenn wir uns wiedersehen immer zum Streit kommt. Streit, der oft nicht nach Stunden geklärt ist. Stunden, die ich auch zum Lernen benötige.
Dazu kommt, dass ihr Sohn teilweise sehr unruhige Nächte hat und ich am nächsten Tag völlig unkonzentriert/übermüdet vor meinen Online-Vorlesungen sitze. Wenn ich neben den beiden im Bett liege und weiß, dass jede Bewegung ein Aufwachen des Kinds zur Folge haben könnte, kann ich manchmal nur sehr unentspannt einschlafen.
In puncto Nähebedürfnis sind wir leider etwas verschieden. Ich fasse es als schwer auf 7 Nächte/Woche bei ihr zu schlafen und sie fasst es als schwer auf, wenn sie 2 Nächte/Woche auf meine Nähe verzichten muss. Manchmal frage ich mich dann, wobei ich mich sehr schlecht fühle, warum ich ihre Verlustängste ausbaden muss. Ich verbringe mit 5 Nächten/Woche ja schon sehr viel Zeit bei Ihr.
Es kommt leider auch wegen vielen anderen Themen immer wieder zu Steit, dass ich mir Sorgen mache welche Art Beziehung sich daraus entwickelt. Ich denke tendenziell wird Streit in Beziehungen mit der Zeit eher häufiger als seltener. Und da es aus meiner Sicht bei den Streitthemen sehr oft um "Lappalien" geht, habe ich immer häufiger den Eindruck, dass ich mich immer weiter ins Unglück stürze. Ich finde es zu schade, wenn ich der Sache bereits jetzt keine Chance mehr geben würde. Allerdings würde ich Ihre Verlustängste nur weiter anfeuern, wenn ich mit ihr über das Problem spreche. Nur finde ich es extrem unfair meinerseits, wenn ich weiterhin auf gute Miene mache und die Beziehung mit Trennungsgedanken weiterführe.
Manchmal fühle ich mich zwischenmenschlich einfach richtig schwach. Wenn ich merke, dass sie wegen mir traurig ist, dann knicke ich sehr schnell ein. Genauso fertig macht mich der Gedanke an ein eventuelles Trennungsgespräch, wenn ich zur Türe hinausgehe und sie weinend zurücklasse.
Ich weiß nicht, ob aus diesem Text überhaupt hervorgeht, was ich von euch will. Ich weiß es selbst nicht genau. Was würdet ihr tun? Was denkt ihr zu der ganzen Geschichte?
Viele Grüße
Simbo