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Die letzten Jahre

G

Gelöscht 116238

Gast
Hallo

2015 starb meine Adoptivmutter, mein "Vater" folgte ihr 2018 unser Verhältnis war man könnte sagen zerrüttet.
An diesem Umstand war mein ältester Sohn die treibende Kraft, Geld und Ansehen waren ihm schon als Kind wichtig.
Mit 9 Jahren fragte er mich ob wir arm wären, nein waren wir nicht, ich lebte auf dem Hof in einer schicken grossen Wohnung fuhr einen Audi A6 und der betrieb lief rund.
Ich hatte ihn 1995 umgestellt auf Agrardienstleistung (Lohnunternehmen) welches von Start weg dank eines Berufskollegen sehr gut lief,
Er hatte für mich die ersten Kunden aquiriert, von da an lief es nur noch über Mundpropaganda und Auftragswachstum um über 100% pa.

Ja ich war nicht schlecht.

Das alles änderte sich irgendwann nach 2000 als ich im TV den Film The Magdalenen Sisters sah, zudem bekam ich von keinem aus der Familie Unterstützung, im Gegenteil mein Vater hat einige Aufträge ohne mein Wissen abgelehnt.
2003 habe ich nach einer neuerlichen Eskalation alle Pachtverträge und alle Kunden gekündigt bzw. an andere Lohnunternehmer vermittelt.

2006 hat man mich dann vom Hof geworfen ich zog nach Krefeld weil ich dort bei einem Lohnunternehmer tätig war, bis 2009.

2009 da ging ich das erste mal in eine Klinik
2011 starben in kurzer Abfolge 5 meiner besten Freunde da wollte auch ich nicht mehr leben und unternahm einen und den einzigen Suizidversuch und ging wieder in die Klinik.
In Kliniken war ich wenn man Reha und alles zusammenzählt fast 800 Tage mit Unterbrechungen versteht sich, das letzte mal 2014.

Da lernte ich meine derzeitige Lebensgefährtin kennen, aber auch diese Beziehung steht auf der Kippe.#

Ob ich glücklich bin? Nein
War ich es jemals? Nein

Man sagte uns: Du bist nichts und du wirst nichts, wie recht sie doch hatten.

Am Ende seines Lebens glaube ich hatte mein Vater seinen grössten Fehler erkannt, leider zu spät für ihn und auch für mich.

Die Heimjahre und die daraus resultierenden Erlebnisse und ihre Folgen verfolgen mich bis heute und als ich dachte alles würde gut wurde ich wieder enttäuscht, denn ich war nur der Knecht am Hof.
Und als dieser nicht mehr existierte hat man sich meiner entledigt, ja so kommt es mir vor.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Das alles änderte sich irgendwann nach 2000 als ich im TV den Film The Magdalenen Sisters sah, zudem bekam ich von keinem aus der Familie Unterstützung, im Gegenteil mein Vater hat einige Aufträge ohne mein Wissen abgelehnt.
2003 habe ich nach einer neuerlichen Eskalation alle Pachtverträge und alle Kunden gekündigt bzw. an andere Lohnunternehmer vermittelt.
Könntest du bitte mal den von mir zitierten Abschnitt genauer erläutern.
Irgendwie komm ich da nicht ganz mit.
Ist es der Betrieb deines Vaters oder deiner? Wieso kann dein Paps deine Kunden ablehnen bzw. warum kannst du seine Pachtverträge kündigen?

Ansonsten lese ich vor allem einen gravierenden Fehler raus:

Du hast nie auf eigenen Beinen gestanden. Hast dich sehr von der Meinung anderer (Sohn, Vater etc.) über dich abhängig gemacht...
Hättest du etwas von Grund auf eigenes auf die Beine gestellt und wäre es nur eine simple Ausbildung gewesen mit einem Job, hinter dem DU stehts und der DEIN Baby gewesen wäre, dann wäre die Unzufriedenheit heute nicht so stark in dir. Selbst wenn es monetär weniger rosig ausgesehen hätte (für eine gewisse Zeit).
Respekt bei anderen Menschen (wenn man den denn will oder glaubt zu brauchen), verdient man sich nicht nur durch monetären Erfolg alleine, sondern vor allem durch Eigenständigkeit und Abnabelung.

Dennoch fände ich es gut, wenn du den obigen Teil nochmal etwas genauer beschreibst. Ich habe wirklich nicht ganz verstanden, warum es dann schließlich gekippt ist mit dem Betrieb.
 
G

Gelöscht 116238

Gast
Könntest du bitte mal den von mir zitierten Abschnitt genauer erläutern.
Irgendwie komm ich da nicht ganz mit.
Ist es der Betrieb deines Vaters oder deiner? Wieso kann dein Paps deine Kunden ablehnen bzw. warum kannst du seine Pachtverträge kündigen?

Ansonsten lese ich vor allem einen gravierenden Fehler raus:

Du hast nie auf eigenen Beinen gestanden. Hast dich sehr von der Meinung anderer (Sohn, Vater etc.) über dich abhängig gemacht...
Hättest du etwas von Grund auf eigenes auf die Beine gestellt und wäre es nur eine simple Ausbildung gewesen mit einem Job, hinter dem DU stehts und der DEIN Baby gewesen wäre, dann wäre die Unzufriedenheit heute nicht so stark in dir. Selbst wenn es monetär weniger rosig ausgesehen hätte (für eine gewisse Zeit).
Respekt bei anderen Menschen (wenn man den denn will oder glaubt zu brauchen), verdient man sich nicht nur durch monetären Erfolg alleine, sondern vor allem durch Eigenständigkeit und Abnabelung.

Dennoch fände ich es gut, wenn du den obigen Teil nochmal etwas genauer beschreibst. Ich habe wirklich nicht ganz verstanden, warum es dann schließlich gekippt ist mit dem Betrieb.

Ich habe sogar zwei abgeschlossene Ausbildungen, ,eine militärische als Scharfschütze im Rang Feldwebel und eine zivile als Landwirt.
Das Lohnunternehmen ist von mir gegründet worden und zwar äusserst erfolgreich.
Der Stammbetrieb gehörte meinem Vater, ich war Pächter.

Alles was ich erreicht habe und das war eine Menge habe ich alleine geschafft ohne Zutun dritter.

Zum Film

The Magdalenen Sisters versetze mich zurück in die 7 Jahre Kinderheim und dem was ich dort erlebte.

Würdet ihr meine alten Beiträge kennen wäre eure Reaktion eine andere, aber sei es drum.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Das Lohnunternehmen ist von mir gegründet worden und zwar äusserst erfolgreich.
Der Stammbetrieb gehörte meinem Vater, ich war Pächter.
Wenn das so getrennt war wie du sagst, verstehe ich erst recht nicht, warum dein Vater deine Kunden ablehnen kann und du seine Pachtverträge kündigen kannst. Ich kann mir gerade keine rechtlich wirksame Konstellation vorstellen, wie das gehen könnte.

Klar ist mir auch immer noch nicht, was nun genau dazu geführt hat, dass der Betrieb den Bach runter gegangen ist.
Du hast deswegen diesen Thread aufgemacht. Daher fände ich es schon gut, wenn man dann hier auch die Details nachlesen könnte und sich nicht, teilweise ohne Zusammenhang ein Lagebild aus vorherigen Beiträgen in anderen Themen basteln muss.

Du warst im Heim und der Film hat etwas bei dir ausgelöst... eine Art Retraumatisierung. Wie ging es dann weiter mit deinem Betrieb?

Und sei mir nicht böse... Pächter beim eigenen Vater zu sein hat nichts mit "Auf eigenen Beinen stehen" zu tun.
 
G

Gelöscht 116238

Gast
Wenn das so getrennt war wie du sagst, verstehe ich erst recht nicht, warum dein Vater deine Kunden ablehnen kann und du seine Pachtverträge kündigen kannst. Ich kann mir gerade keine rechtlich wirksame Konstellation vorstellen, wie das gehen könnte.

Klar ist mir auch immer noch nicht, was nun genau dazu geführt hat, dass der Betrieb den Bach runter gegangen ist.
Du hast deswegen diesen Thread aufgemacht. Daher fände ich es schon gut, wenn man dann hier auch die Details nachlesen könnte und sich nicht, teilweise ohne Zusammenhang ein Lagebild aus vorherigen Beiträgen in anderen Themen basteln muss.

Du warst im Heim und der Film hat etwas bei dir ausgelöst... eine Art Retraumatisierung. Wie ging es dann weiter mit deinem Betrieb?

Und sei mir nicht böse... Pächter beim eigenen Vater zu sein hat nichts mit "Auf eigenen Beinen stehen" zu tun.
Das Töchter oder Söhne die Höfe ihrer Eltern pachten ist gängige Praxis, idR. ziehen sich die Eltern dann auf das Altenteil zurück, meiner wollte immer noch zu sagen haben.
Es war ein Kunde mit einem Auftragsvolumen von 80.000€. Dieser sprach meinen Vater auf der Genossenschaft an.

Landmaschinen sind extrem teuer so kam unser Maschinenpark auf etwa 1.000,000€ daher gehörten einige Maschinen meinem Vater die ich jedoch übernommen hatte, auch dies ist gängige Praxis.

Sei mir nicht böse aber von Unternehmensführung hast du keine Ahnung.

Das ich den betrieb geschlossen habe hatte viele Gründe auf die ich hier aber nicht eingehen möchte.
Unvermögen oder Pleite waren keine davon.
ich stand sehr wohl und auch sehr fest auf eigenen Beinen, bis zu dem Tag an dem mein Vater anfing mir die Maschinen zu entziehen, mit der Begründung sie würden sonst kaputt gehen, was heissen sollte sie machten ihm zuviele Hektar im Jahr,
Ich denke der wahre Grund war ich war zu erfolgreich, im kommenden Jahr hätte ich den Betrieb eines Kunden komplett übernommen.

Landwirtschaft ist hoch komplex das gilt sowohl für Verträge wie auch im Mangagement.
Die Retraumatisierung fand 2009 statt da war der Betrieb lange Geschichte und ich weg vom Hof.

Der betrieb des Hofes wurde eingestellt er hörte auf zu existieren.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Sei mir nicht böse aber von Unternehmensführung hast du keine Ahnung.
Hmmm... da hast du sogar teilweise Recht. Daher habe ich nachgefragt, mehrmals. Doch auch mit der jetzigen Erklärung kann keiner hier etwas anfangen. Es wird immer noch nicht ersichtlich, warum dein Vater deinen Kunden absagen kann. Und auch nicht, warum du Pachtverträge kündigen kannst, die auf deinen Vater laufen.

Und sei mir nicht böse... aber so Selbständig wie du es darstellen magst ist das nicht. Du bist in deinem Unternehmen mit deinem Paps offensichtlich verbandelt, scheinbar von ihm und seinen Entscheidungen abhängig. Mag sein, dass das in der Landwirtschaft gang und gäbe ist, gut ist es (für dich) nicht...

Was nützt dir alles Vermögen und unternehmerischer Erfolg, wenn ihn dir dein Vater mit nur einem einzigen Satz absprechen kann: " Alles nur wegen meiner Unterstützung...."

Ich gebe nochmals zu, von Landwirtschaft habe ich wenig Ahnung, aber von solchen Familienkonstellationen eine Menge...

Eine eigene (selbstfinanzierte), bescheidene Wohnung mit einem eigenen, selbstfinanzierten Fiat Panda vor der Tür sind manchmal größere Heilsbringer für die Seele als die deutlich größere Variante mit Audi A6, die dann doch direkt oder indirekt von deinem Vater kommen. Auf diese Art und Weise gewinnt man auch keinen Respekt von Leuten wie deinem Vater. Solange er den Grundstock legt oder zumindest das Gefühl hat dies zu tun, wird er sich (einen Großteil) deines Erfolges selber zuschreiben und dich nach Lust und Laune mit Sprüchen belegen, die dir wehtun und die du in deinem Eingangspost auch wiedergegeben hast:

Du bist nichts und wirst nichts... (PS: Nein, er hatte natürlich nicht Recht)

Du verfügst über unternehmerische Erfahrung und ganz so alt scheinst du auch noch nicht zu sein... das ist doch was. Desweiteren hast du Ahnung von Landwirtschaftlichen Abläufen.
Was spricht aus deiner Sicht dagegen nochmal selber ein Unternehmen zu gründen? Keine Verbandelung mit Vater oder sonstiger Familie... SELBER... Nicht für deinen Paps oder dessen Respekt, sondern ganz für dich ALLEIN.

Aus deinem Eingangspost lese ich, dass du ein Mensch bist, dem materieller Erfolg, Ansehen und Status prinzipiell sehr wichtig zu sein scheint. Dies bestätigst du nochmals, indem du mit Asset-Werten beispielsweise dem deines ehemaligen Fuhrparks (1 Mio.) konkettierst.

Du musst raus aus der Bittsteller-Rolle an deinen Vater... raus aus der Abhängigkeit. Das würde dir seelisch sehr gut tun.
Die Verletzungen deines Vaters wiegen doppelt, wenn auch noch er es war, der dich ins Heim brachte oder es zumindest billigte.

Familie ist wichtig... aber es gibt mehr auf dieser Welt. Letztendlich besteht auch die Familie nur aus Menschen mit Stärken und Fehlern... wie jeder andere auch.

Ich hoffe, mein Aufsatz konnte dir ein wenig helfen. Ich habe ihn nun nach bestem Wissen geschrieben gemäß der Infos, die du widerwillig Preis gibst. Sollte ich irgendwo arg daneben liegen oder etwas überinterpretieren, sieh es mir nach.

Vielleicht lässt sich jedoch für deine Situation doch das eine oder andere mitnehmen...

Frohe Weihnachten und ein besseres neues Jahr MIT Partnerin,

Styx.85
 
Zuletzt bearbeitet:

pecky-sue

Aktives Mitglied
[Hallo..........2015 starb meine Adoptivmutter, mein "Vater" folgte ihr 2018 unser Verhältnis war man könnte sagen zerrüttet......]
Da lernte ich meine derzeitige Lebensgefährtin kennen, aber auch diese Beziehung steht auf der Kippe.#
Ob ich glücklich bin? Nein
War ich es jemals? Nein
Ich denke schon das du jemals glücklich warst. Ich vermute du hast es nur grade nicht auf dem Schirm in deinem Bewusstsein, weil sich vermutlich der emotionale Schmerz deutlicher anfühlt.
Und selbst, wenn es nichts mehr wird, dann werden die Erinnerungen an eine Zeit wo du auch glückliche Momente hattest, wieder erscheinen.

Glück ist ja sowieso nur eine Momentaufnahme des Erlebens. Die feste Form von Glück ist Zufriedenheit. Und das fühlt sich ein wenig langweiliger an. Die Euphorie ist etwas ausgewaschener und bei guter Pflege des Glücklichseins wandelt es sich in Zufriedenheit.
Schau noch mal genau hin. Schau nochmal zurück. Am besten läßt man die Sonne erstmal für sich alleine scheinen, in sich selbst geboren, dann scheint sie, egal was kommt und ist unabhängig.


Man sagte uns: Du bist nichts und du wirst nichts, wie recht sie doch hatten.
Nein die im Kinderheim hatten damit nicht Recht. Wo ist dein Widerspruchsgeist?
Das hast du doch in deinen Therapien gelernt!
Wehre dich innerlich gegen diese falschen Suggestionen. Du hast in deinen Therapien auch gelernt, dich zu beruhigen, dir selbst gut zuzusprechen. Du hast auch positive Bilder und Formeln gelernt.
Benutze diese, jetzt brauchst du diese dringend.

Am Ende seines Lebens glaube ich hatte mein Vater seinen grössten Fehler erkannt, leider zu spät für ihn und auch für mich.
Ja hinterher sind die Menschen immer schlauer, klüger vernünftiger, verständnisvoller. Schön, wenn es bei deinem Vater so war.

Die Heimjahre und die daraus resultierenden Erlebnisse und ihre Folgen verfolgen mich bis heute und als ich dachte alles würde gut wurde ich wieder enttäuscht, denn ich war nur der Knecht am Hof.
Und als dieser nicht mehr existierte hat man sich meiner entledigt, ja so kommt es mir vor.
Ja wenn es dir so vorkommt, ist sicher auch ne Menge Wahrheit dabei.
Das Leid, das du im Heim erlebt hast, lassen sich nicht ungeschehen machen. Darum warst du ja in Therapie, um zu verarbeiten und Wege des damit Umgehens und damit Leben zu erarbeiten.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, es wird immer mal wieder emotionale Rückschläge geben. Dann gehe ich und suche mir psychotherapeutische Hilfe. Gut ist da erst mal eine Beratungsstelle, weil es da kein Rezept des Arztes braucht. Dann, wenn mehr Hilfe gebraucht wird, kann man das immer noch.
Beweg dich in so eine Richtung, deine Seele braucht ein wenig Balsam und das etwas länger. Hilf dir selbst aus dem Schmerz, in dem du dir Beratungshilfe suchst.

Du hast viel durchgemacht.
 

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