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Wie machen die anderen das eigentlich?

Adreju

Aktives Mitglied
Da ich mich immer öfters wie im falschen Film fühle, würde mich mal interessieren wie eigentlich speziell jüngere Leute mit knapp 30 schon Häuser und dicke Autos kaufen können.

Das soll keine Neiddebatte sein, nur kann ich mir das mit logischem Verstand einfach nicht erklären.

Beispiel:

Ein mir in der Nachbarschaft bekanntes Paar kauft im Jahr 2015 eine Eigentumswohnung: sie ist damals 25, er 28. Da frage ich mich schon wie das gehen soll.
1. Kind ist unterwegs. Sie arbeitet nur halbtags, er ist ebenso normaler Angestellter.

Autos: 1 neuerer BMW Kombi, 1 neuerer Mercedes

2017 kommt das zweite Kind, sie arbeitet gefühlt gar nichts mehr, weil ein Nachbar sie zu jeder Tageszeit zuhause sieht.

Vor kurzem wurde gegenüber ein Reihenaus frei. Zufällig weiß ich, dass es auf rund 480 000 geschätzt wurde. Was erfahre ich: die haben das Haus gekauft, bzw. sind schon drin am werkeln.

Jetzt natürlich die Kardinalfrage: WIE UM ALLES IN DER WELT GEHT DAS?

1. Ist das alles auf Pump?
2. Lottogewinn?
3. Eltern?

Vielleicht kann mir irgendjemand erklären wie das grade bei jungen Menschen scheinbar so locker flockig funktioniert, denn manchmal frägt man sich schon was man eigentlich falsch gemacht hat.

Und irgendwie häufen sich die Beispiele.
 
S

Santino

Gast
Da ich mich immer öfters wie im falschen Film fühle, würde mich mal interessieren wie eigentlich speziell jüngere Leute mit knapp 30 schon Häuser und dicke Autos kaufen können.
Die Frage ist schnell beantwortet: in den allermeisten Fällen liegen dem Zuschüsse aus dem Familienvermögen und/oder entsprechende Erbschaften zu Grunde. Dies müssen keine Millionen sein - es reicht völlig aus, dass die Zuschüsse oder die Erbschaft zum Haushaltseinkommen insofern beitragen, als dass dadurch eine Summe angespart werden kann, mit der der Eigenkapitalanteil gut abgedeckt wird. Hat man dann eine Immobilie in guter Lage gekauft, lässt sich mit dem Verkauf nach einigen Jahren eben durch Wertsteigerung in Grösseres investieren, und so weiter.

In ganz seltenen Fällen liegen dem Glück und Aufstieg durch Leistung zu Grunde. In noch selteneren Fällen ein sehr sparsamer Lebensstil. Im von dir geschilderten Fall mit Sicherheit eher Familienvermögen und/oder Erbschaft.

Das ist so sozialwissenschaftlich auch gut untersucht, ich verweise auf Arbeiten zur s.g. "Elitesoziologie" und Ungleichheitsforschung.

Mal wieder ist "Familie" das Zauberwort.
 
S

Santino

Gast
Wie gesagt, das ist gut untersucht - es ist in fast allen Fällen der Faktor "Familie" prägend in solchen Geschichten - auch der Bildungs- und Berufserfolg korreliert stark mit dem Einkommen und Bildungsabschluss der Eltern.

"Unterschiedliche Faktoren" - deine Mudda hat unterschiedliche Faktoren (im wahrsten Sinne des Wortes). :D

Wenn Du z.B. mit 16 dort in die Lehre gegangen bist und in der Zeit noch bei den Eltern gewohnt hast,
Zum Beispiel fällt auch hier der Faktor "Eltern" wieder ins Gewicht, für mich wäre das so nicht möglich gewesen.
 

Adreju

Aktives Mitglied
Danke Santino.

Eigentlich habe ich mir das ja schon gedacht. Allerdings haben beide nicht studiert, zwischen 20 und 25 wird sie kaum viel verdient haben und er mit 28 auch nicht, also wie soll da groß was angespart worden sein, zumal sie seit dem ersten Kind gar nicht mehr Vollzeit arbeitet? Alles umsonst wird sie ja auch nicht bekommen haben und das Leben kostet nun mal auch so Geld.

Und dass ein Elternteil mal eben kurz eine halbe Million zuschießt kann ich mir auch nicht vorstellen. Kommt ja auch noch saftig Grunderwerbsteuer obendrauf.

Grundsätzlich bitte nicht als Neidfrage auffassen. Aber man fragt sich logischerweise wenn man selbst normal arbeitet und sowas für einen selbst in weiter Ferne ist, wie das die anderen einfach so mir nichts dir nichts machen können. Und es ist nicht das einzige Beispiel im näheren Umfeld.

Kann es sein, dass das oftmals auch Schein ist und die Leute bis zur Rente irgendwas abbezahlen? Klar kann ich nicht hinter die Kulissen schauen, aber nach außen wirkt es manchmal als wäre man selber nicht fähig gewesen.
 
S

Santino

Gast
Und dass ein Elternteil mal eben kurz eine halbe Million zuschießt kann ich mir auch nicht vorstellen.
Die hatten schon eine ETW, schriebst du. Vermutlich mindestens durch die Eltern bezuschusst und/oder vollfinanziert. Je nach Lage hat der Verkauf den EK-Anteil für das Reihenhaus abgedeckt. Vielleicht zahlt das Mami auch die Raten oder trägt den Kredit. Und ja - Immobilien werden ja oft mehrere Jahrzehnte lang abbezahlt, das wäre nichts Ungewöhnliches.

Wie gesagt - diese Zusammenhänge und Verhältnisse sind wirklich sehr gut untersucht. Es ist fast unmöglich, dass ein solches Paar wie beschrieben aus eigener Kraft in dem Alter eine Immobilie finanzieren kann - ganz, ganz selten durch viel finanzielles Glück und/oder einen jahrelangen, sparsamen Lebensstil. Meistens (und wahrscheinlich auch hier) durch Eltern/Familie.
 

Adreju

Aktives Mitglied
Danke Santino dass du etwas Licht ins Dunkle bringst.

Anderes Beispiel in der entfernten Verwandtschaft. Sohnemann hat Ausbildung absolviert und arbeitet als Kfz-Mechaniker. Kommt dann mit 25 plötzlich mit einem 400 PS Daimler angefahren, den er laut eigener Aussage für 40000 gekauft hat. In 5 Jahren so eine Summe ansparen wenn man schon früh aus dem Haus ist und Miete zahlt?

Ein anderer kauft sich mal kurz am Bodensee ein Haus für 670 000, angeblich nur mit 120 000 finanziert. Und der arbeitet auch nicht im Vorstand.

Ich will also damit sagen ich beobachte das immer häufiger bei Personen die gar keinen hochtrabenden Job haben bzw im Grunde Normalverdiener sind. Und trotzdem wäre sowas für mich in weiter weiter Ferne realisierbar.
 

Fabienne

Aktives Mitglied
Das frage ich mich auch oft....

Bin selbst mit knapp 29 Besitzerin einer Eigentumswohnung geworden - habe gut 40% Eigenkapital rein gesteckt und den Rest zahle ich ab.
Das Eigenkapital konnte ich aber auch nur einbringen, weil ich schlicht dafür gearbeitet habe: seit meinem 16 Lebensjahr arbeite ich, heute nach wie vor eine 40 Stunden Woche im Büro mit sehr gutem Gehalt. Ergo arbeite ich schon 14 Jahre und habe davon immer gut zur Seite gelegt. Macht auch nicht jeder. Viele studieren ja auch bis Ende 20....

Die Krux bei den Autos und den teuren Sachen ist: meist ist alles geleast.
Für 190 Euro im Monat least man sich heute schon den dicken SUV. Wer kann da noch nein sagen?

Meine Sandkastenfreundin hat letztes Jahr ein Haus für schlappe 680.000 Euro gekauft - sie arbeitet gar nicht, der Mann bekommt durchschnittliches Gehalt. Eigenkapital war gar keines da. Man weiß nicht, wie genau sich die Banken das heute schön reden....
 

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