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Inzess~Vom eigenen Vater sexuell-Missbraucht.

Hallo,
Dieses Thema, ist für mich gar keines falls, angenehm. Und, deshalb. Mache, ich dieses auch anonym.

Dieses, Ereigniss liegt, ein paar Wochen. Zurück, jedoch belastet es mich sehr.

Wir, hatten immer ein innige Verhältniss Freundschaftlich. Sowie, aber auch familiar...

Ich, Weiß nicht mehr genau wie, und warum es passiert ist. Was, ich garnicbt mehr will. Sondern, weiß nur, daß es dann zum ersten Missbrauch von ihm mit mir kam.

Dann, Verwickelten wir uns wenige Tage, später in einem Konflikt, Da wir dann alleine, waren hat er wieder... 😔Ich, werde dieses, Gefühl des Ekel nicht mehr los.

Habt, ihr Tipps wie ich das zusammenleben. Noch, halbwegs aushalten kann. Und, wie ich diesen Fällen in Zukunft vorbeugen kann. Da, er mir eigentlich echt viel bedeutet.
 

bertil

Aktives Mitglied
Ja. Ich Wohne mit ihm zusammen und, muss das wohl oder übel auch noch eine ganze Zeit lang...
Was Dein Vater Dir angetan hat, kommt einer schweren inneren Körperverletzung gleich und darum gilt für Dich jetzt nur Eines. So wie ein Schwerverletzter irgendwie sein Handy rauskramen und die Notrufnummer wählen muss, so musst Du jetzt diesen einen, schweren Gang zur Polizei fertigbringen.

Und wirst von da an nicht mehr alleine gelassen, sondern betreut werden wie es Deiner schweren Verwundung zukommt.

Dass Du ihm viel lieber verzeihen würdest ist keine Handlungsalternative, sondern gehört zu den schweren Komplikationen dieser Verwundung.
 
Was Dein Vater Dir angetan hat, kommt einer schweren inneren Körperverletzung gleich und darum gilt für Dich jetzt nur Eines. So wie ein Schwerverletzter irgendwie sein Handy rauskramen und die Notrufnummer wählen muss, so musst Du jetzt diesen einen, schweren Gang zur Polizei fertigbringen.

Und wirst von da an nicht mehr alleine gelassen, sondern betreut werden wie es Deiner schweren Verwundung zukommt.

Dass Du ihm viel lieber verzeihen würdest ist keine Handlungsalternative, sondern gehört zu den schweren Komplikationen dieser Verwundung.
Mmh, eigentlich stimmt das ja. Aber, eigentlich liebe ich ihn ja, auch und will, unsere Familie nicht noch mehr auseinander flücken. Ich, Meine meine Schwester und seine Frau... Wie, die das finden werden 😔
 

bertil

Aktives Mitglied
"Mmh, eigentlich stimmt das ja. Aber, eigentlich liebe ich ihn ja, auch und will, unsere Familie nicht"

Genau darin besteht die ungeheure Komplikation.

Wir lieben unseren Vater und ersehnen uns Rückhalt von diesem einen Menschen, der uns dafür bestimmt wurde. Doch hat er Dir einen grausamen Hinterhalt gelegt. Eine Tatsache, die nicht übergangen werden kann. Sein Verrat an Dir kann nicht revidiert werden. Er hat Deine sexuelle Schutzmauer missachtet und Deine Integrität verletzt. Seinem eigenen Kind. Ich versteh Deine Sorge und Bedenken. Es wird sie alle sehr mitnehmen, aber es gibt noch Wichtigeres als das.

In erster Linie brauchst Du natürlich Betreuung durch eine psychosoziale Ambulanz. Ruf gleich morgen an und leg die Karten auf den Tisch, bevor sie Dich wegen Corona vertrösten. Sieh zu, dass niemand Dein Handy entsperren kann. Damit Du so schnell wie möglich von professionellen Leuten begleitet wirst. Vielleicht spürst Du selber, dass Du im Moment noch gar nicht abschätzen kannst, was da eigentlich geschah. Ich auch nicht, als ein Fremder. Aber mir scheint klar zu sein, es war etwas wirklich Schwerwiegendes dass Dir noch einiges bereithält, wenn es es Dir ins Bewusstsein dringt. Also zögere nicht.

Ob es zu einer Anzeige kommt, ist schon zu weit gegriffen. Diese Leute wissen am Besten, wie es weitergehen soll.

Ach, Du wirst schon wissen, wie Du an die richtige Stelle kommst! Wo sie über diese Konflikte besser Bescheid wissen und habe Vertrauen, dass sie so behutsam sein werden, wie es die Situation erlaubt. Deinen Geschwistern und Deiner Mutter würde genauso geholfen werden, wie Dir. In solchen Fällen wird natürlich die ganze Familie angesprochen. Der Ablauf wäre doch viel klüger, als wenn es Dir in einem Streit am Küchentisch heraus platzt.

Hinnehmen, schweigen, aus Sorge um die Familie alles erdulden, das gehört nicht mehr in unsere Zeit. "Ich muss es für meine Familie ertragen", folgt einer Leidensorientierung. die lange Zeit bestimmend gewesen ist. Bis man es, noch nicht lange her, endlich einmal hinterfragte. "Hat Leiden einen Sinn?" Mit dem Ergebnis: nein, Leiden hat keinen Sinn. Natürlich, für seine Familie einen Leidensdruck auf sich nehmen könnte schon Sinn haben, es funktioniert aber nicht. Weil Du kannst Deiner Familie nichts geben, wenn Du selber schwer verletzt bist.

Außerdem sollst Du nicht leiden, dafür was er getan hat.

Also sollst Du auch nicht leiden zu den Konsequenzen, die es möglicherweise für ihn hat.
Was Du doch tun wirst, aber dann wisch es gleich wieder weg.

Und auch nicht, weil es Deine Familie erschüttern wird.

Du bist unschuldig und jedes weitere Leid, dass Du in dem Zusammenhang auf Dich nimmst, wäre eine Fortsetzung des Missbrauchs auf anderen Ebenen. Der meines Erachtens erst dann beendet ist, mit der Entscheidung: ich akzeptiere kein weiteres Leid in der Sache und auch nicht auf Umwegen durch die Sorge um meine Familie. Dein eigenes Loch in der Brust sollte jetzt maßgeblich sein.

Du darfst Deinen Vater immer lieben und wirst Du wohl auch. Mit lebenslangen Schmerzen um ihn. Darum haben wir einen imaginären Rucksack mitbekommen, in den manches hineingeht und wir können ihn das ganze Leben lang tragen, ohne dass es die schönen Momente erschwert. Wären sie nicht imaginär, würdest Du an uns allen solche Rucksäcke sehen, mit unterschiedlichem Inhalt.

Wer kalt ist, wird von der Justiz bestraft. Wer liebt, nimmt es als Möglichkeit der Sühne. Erst dann wirst Du wissen, was an ihm dran ist. Ob es genügen wird für eine neuerliche Begegnung, oder nicht.
Aber es muss den offiziellen Weg gehen. davon bin ich fest überzeugt.
 

Hamsterrad

Aktives Mitglied
Mmh, eigentlich stimmt das ja. Aber, eigentlich liebe ich ihn ja, auch und will, unsere Familie nicht noch mehr auseinander flücken. Ich, Meine meine Schwester und seine Frau... Wie, die das finden werden 😔
Du wirst niemanden auseinanderbringen, wenn Du dir helfen lässt. Du bist das Opfer. ER hat die Familie schon auseinandergebracht, nämlich einen Keil zwischen sich und dir getrieben. ER tut es, nicht Du. ER macht alles kaputt.

Wie alt bist Du?
Du schreibst es ist erst ein paar Wochen her und wiederholte sich bereits. Und vermutlich nicht zum letzten mal, denn sonst hätte er es nicht wieder getan. Es macht ihm Spass.
Du musst jetzt was tun, sonst passiert es wieder und das kann für dich nicht gut sein.
 
A

Asmaldalder

Gast

bertil

Aktives Mitglied
Du musst jetzt was tun, sonst passiert es wieder und das kann für dich nicht gut sein.
Und wir verlangen da etwas Ungeheures von Dir. Ob zu einer Betreuungsstelle oder gleich zur Polizei, dieser Weg mit Bleischuhen und Frosch im Hals sollte Albträumen vorbehalten bleiben. Wo ist Deine Wut geblieben, die Dir dabei helfen würde? Dir ist das widerfahren und gleich betonst Du wieder, wie sehr Du ihn liebst und Rücksicht nehmen willst. Ich glaub Dir das nicht. Du hast Deinen Zorn unterdrückt. Hol ihn wieder hervor. Hol die Wut in Dir heraus, die das in Dir ausgelöst haben muss. Dann hast Du das Rüstzeug für diesen Horrorweg, es an den richtigen Stellen auf den Tisch zu bringen. Dass es richtig ist und sein muss, weisst Du aus den Zeitungen und Medien. Also gilt es für Dich genauso.

Denkst Du, der Großmutter die von ihrem Enkel mit einem Messer um Geld bedroht wurde, geht es besser. Man zieht die Konsequenzen, weil es richtig ist. Es ist nicht Deine Aufgabe, in Deinem Innern einen Gerichtssaal vorwegzunehmen, ob es denn richtig sei oder etwas dagegen spricht. Du, ich, wir alle wissen es gibt Taten wo es einen richtigen Handlungsweg gibt und der ist zu gehen.

Ich kann mir vorstellen, das jeder Schritt zu einer dieser Stellen eine weitere, unverdiente Qual für Dich wird. Aber ich bin überzeugt, sobald Du es getan hast, wird etwas von Dir abfallen. Diese Menschen können uns nicht die Geborgenheit des eigenen Vaters zurückgeben, die so viele von uns auf unterschiedliche Weise verloren haben. Aber sie werden Dich auffangen, wie es uns als Gemeinschaft möglich ist. Daran erkennen wir, dass es dennoch eine Geborgenheit gibt in den Menschen die sich Deiner Verletzung annehmen werden. Sie werden Dir ins Gesicht sagen, dass Du richtig handelst und das wird Dir wieder Rückhalt geben, einen Ufersteg an diesem dunklen See Deiner seelischen Verletzung. Hab darum Vertrauen, schüre und nutze Deinen gerechten Zorn für die Kraft, es zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:

bertil

Aktives Mitglied

Die essays auf alice-miller.com kann man grundsätzlich jedem empfehlen

Die Frau, die ihren sterbenden Vater nicht begleiten wollte, sah immer wieder das Bild dieses alten, hinfälligen Mannes vor sich, der auch in der Stunde seines Todes von der Tochter so verlassen wurde. Der Vater war einen langen und qualvollen Tod gestorben. Sie empfand starkes Mitleid mit diesem Mann, sie spürte in sich die Einsamkeit seines Lebens und fragte sich, ob es ihr nicht hätte gleichgültig sein sollen, wenn der Vater ihren Besuch am Sterbebett als Versöhnung verstanden hätte, die sie ihm nicht geben wollte. Sie musste auch denken, dass sie zwar unter den psychischen Störungen des Vaters schrecklich gelitten hat, kein Mensch aber seine seelische Erkrankung verschulde. Bis sie merkte, dass sie erneut die Verantwortung für das Leiden des Vaters übernahm, die dieser immer abgelehnt hatte. Ihr war nicht nur der Mangel hinterlassen worden, sondern ihr Erbe bestand gleichsam auch aus einem riesigen Sack voller Unglück aus dem Leben der Eltern. Sollte sie diese Bürde noch weiterhin mit sich herumschleppen? Sie sah wie im Überblick die Familie, aus der sie stammte, sie sah, wie sehr sie aufgrund der Kindheit in eine Kette ständiger gegenseitiger Verletzungen verstrickt war, die sie als Erwachsene nur unterbrechen konnte, indem sie den Eltern mit dem Abbruch des Kontakts erneut weh tat. Dieses Verhalten hatte sie aber nicht freiwillig gewählt, es war ihr von den Eltern aufgezwungen worden. Nicht sie war lieblos gewesen, im Gegenteil, als Kind hatte sie ihre Liebe dem Vater immer wieder angeboten, dieser aber hatte die Gefühle seiner kleinen Tochter allzu oft missbraucht oder weggeschlagen. Die Frau sah, dass sie mit dem Unglück des Kindes, das sie gewesen war, genug zu tragen hatte. Sie war als Kind so schmerzhaft verletzt worden, dass sie sich als Erwachsene in Sicherheit bringen musste. Sie war genötigt, ihre ganze Kraft dafür aufzuwenden, um für ihr eigenes Leben zu kämpfen. Dies war eine zwangsläufige Folge der frühen Geschichte mit ihren Eltern. Sie konnte und wollte sich nicht noch mehr abverlangen. Sie hätte ihren Vater gerne von Herzen geliebt, es war ihr aber nicht möglich gewesen und sie verstand die Gründe dafür.
 

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