Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

ich weiß nicht was ich machen soll

L

laurenger

Gast
Mir ist vor einer Weile aufgefallen, dass ich meine Freunde nicht mehr mag. Ich verstehe ihren Humor nicht mehr, fühle mich schnell angegriffen oder bin sonst wie genervt. Deswegen rede ich nicht mehr mit ihnen. Weil ich nicht ganz allein sein will, habe ich neue Kontakte gesucht, bisher erfolglos. Mir scheint, dass mich keiner sonst richtig versteht oder akzeptiert.

Meine Arbeit macht mir seit langem auch keinen Spaß mehr. Ich kann nicht wirklich sagen, woran es liegt. Manche Aufgaben sind angenehm, aber werden auf Dauer langweilig, alles andere finde ich anstrengend. Meine Kollegen sind nett, aber mit denen kann man auch nicht richtig reden. Ich wünschte, ich müsste gar nicht arbeiten; ich habe keine Ahnung was ich statt diesem Beruf machen könnte. Auf eine neue Ausbildung habe ich keine Lust.

In meiner Freizeit habe ich auch nichts zu tun. Meine Hobbies machen keinen Spaß mehr. Ich lese eigentlich noch oder schaue einfach irgendwelche Filme an, aber so richtig begeistert mich nichts mehr. Ich habe nur noch Langeweile. Letzte Woche war ich im Urlaub und es wäre wahrscheinlich aufs gleiche rausgekommen, wenn ich eine Woche zuhause gelegen hätte.

Ich weiß gar nicht, was ich machen soll. Ich sehe nur Probleme, aber keine Lösungen. Mein bester Freund hat zuletzt zu mir gesagt, geh zum Arzt. Der Arzt meinte, geh zu einem Psychotherapeuten. Da bekomme ich dieses Jahr keine Gespräche mehr. Ich fühle mich überhaupt nicht wie ich selbst und ich will einfach wieder so sein wie früher.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Ich fühle mich überhaupt nicht wie ich selbst und ich will einfach wieder so sein wie früher.
Hallo laurenger,
als Menschen sind wir einer permanenten
Entwicklung und Veränderung unterzogen,
sowohl von Innen heraus, als auch von un-
serer Umwelt bzw. unseren Mitmenschen
her. Du merkst das ja gerade.

Dein Wunsch, wieder so "zu sein" wie früher,
ist also unrealistisch, denke ich. Wie klingt
denn stattdessen "mich wieder so gut zu
fühlen wie früher" für dich? Wäre das ein
Ziel, das sich anzustreben lohnen würde?

Viele Grüße,
Werner
 
L

laurenger

Gast
Hi Werner, ich verstehe zwar was du meinst, aber für mich klingt das trotzdem so als gäbe es keine Hoffnung mehr für mich, weil ich nie wieder so lebensfroh und begeisterungsfähig wie früher sein werde. Ja, im Grunde ist mein Ziel mich wieder so gut zu fühlen wie damals, aber ich weiß nicht wie ich das hinkriegen soll.

Hallo Schroti,
ich habe gerade keine Beziehung, das ist aber gerade sehr in der Hintergrund gerückt, da mich meine allgemeine Freudlosigkeit und der Mangel an sozialen Kontakten sehr belastet.

Aus den wenigen Antworten schließe ich, dass ich tatsächlich ein hoffnungsloser Fall bin. Ich werde nie wieder Freude verspüren, richtig? Ich kann nicht glauben dass mein Leben schon vorbei ist.
 

Q-cumber

Aktives Mitglied
Aus den wenigen Antworten schließe ich, dass ich tatsächlich ein hoffnungsloser Fall bin. Ich werde nie wieder Freude verspüren, richtig? Ich kann nicht glauben dass mein Leben schon vorbei ist.
Dieser Absatz weist für mich deutlich darauf hin, dass Deine persönliche Wahrnehmung ziemlich ungesund verschoben ist.
Warum nimmst Du an, dass wenige Antworten bedeuten, dass Du ein "hoffnungsloser Fall" bist und nie wieder Freude verspüren wirst?
Ich nehme an, dass viele User gestern Abend (Freitag!) das Wochenende eingeläutet haben, entweder unterwegs waren oder Netflix aufm Sofa geguckt haben. Eben nicht im Forum präsent waren.
Das hat aber weder etwas mit Dir, noch mit Deiner Fragestellung zu tun.

Du magst Deine Freunde nicht mehr.
Du magst Deinen Job nicht mehr.
Du magst Deine Freizeit und Deinen Urlaub nicht mehr.
Klingt in der Summe so, als ob sich nicht die Freunde, der Job, die Menschen verändert hätten, sondern IN DIR etwas anders ist, als früher.

Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit, eine sehr negativ getönte Wahrnehmung und Interpretation des Außen.
Seit wann ist das so? Ging das schleichend los oder war es ganz plötzlich da?
Hat sich an Deinen äußeren Lebensumständen, Beziehungen irgendwas verändert?
Gibt es noch irgendetwas, was Dir Freude macht, Dir gut tut?

Ich halte zwar nicht viel von Internet-Ferndiagnosen, zumindest klingt aber eine depressive Entwicklung an. Die man behandeln kann. Auf unterschiedliche Arten.
Es wäre gut, ein paar Antworten auf die o.g. Fragen von Dir zu bekommen, um vielleicht näher eingrenzen zu können, warum es Dir so geht.

Du wirst wieder Freude empfinden können.
Alles Gute.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Ja, im Grunde ist mein Ziel mich wieder so gut zu fühlen wie damals, aber ich weiß nicht wie ich das hinkriegen soll.
Wenn man sein Ziel definiert hat, gibt es 2-3
Optionen: Entweder man schaut bei sich selbst
und seinen Erfahrungswerten nach, ob sich da
ein Weg (wieder-)findet, das Ziel zu erreichen.
Oder man sieht sich bei anderen Menschen um,
die so ein Ziel bereits erreicht haben und pro-
biert aus, ob deren Weg auch für einen selbst
funktioniert. Das können einzelne Menschen im
Bekanntenkreis sein, aber auch anonyme (wie
hier) – und sogar solche, die schon verstorben
bzw. unerreichbar sind (Autoren zum Beispiel).

Magst du mal in Worte fassen, was für dich genau
das "so gut fühlen wie damals" ausmacht? Vielleicht
fällt mir dann eine Idee ein, was ein Weg dahin sein
könnte (oder dir fällt es selbst wieder ein, wie du
es damals geschafft hattest, dich so gut zu fühlen).

P.S. Ich lese deine "Klagen" durchaus, möchte aber
nicht darauf eingehen, weil ich nicht glaube, dass es
Sinn macht, über das Problem zu reden, wenn man
nach einer Lösung sucht.
 
L

laurenger

Gast
Seit wann ist das so? Ging das schleichend los oder war es ganz plötzlich da?
Hat sich an Deinen äußeren Lebensumständen, Beziehungen irgendwas verändert?
Gibt es noch irgendetwas, was Dir Freude macht, Dir gut tut?

Ich halte zwar nicht viel von Internet-Ferndiagnosen, zumindest klingt aber eine depressive Entwicklung an. Die man behandeln kann. Auf unterschiedliche Arten.
Hallo Q-Cumber,
Entschuldige mein Gejammere, ich bin einfach sehr frustriert.
Das ist seit etwa einem Jahr so und hat ganz langsam angefangen. Hatte ab und zu schlechte Tage, dann mehr schlechte als gute, jetzt nur noch schlechte. Es hat sich in meinem Umfeld nichts geändert,
Das einzige, was mir nach wie vor ein gutes Gefühl gibt ist Singen und Spazieren gehen. Aber das ist das einzige. Und das Gefühl hält auch nicht mehr so lange an.
Mein Hausarzt hat auch gemeint, könnte Depression sein, aber er kann mir nicht weiterhelfen und ich hatte noch nicht das Glück, einen Psychotherapeuten zu finden.

Wenn man sein Ziel definiert hat, gibt es 2-3 Optionen: Entweder man schaut bei sich selbst und seinen Erfahrungswerten nach, ob sich da ein Weg (wieder-)findet, das Ziel zu erreichen.
Oder man sieht sich bei anderen Menschen um die so ein Ziel bereits erreicht haben und probiert aus, ob deren Weg auch für einen selbst
funktioniert. Das können einzelne Menschen im Bekanntenkreis sein, aber auch anonyme (wie hier) – und sogar solche, die schon verstorben bzw. unerreichbar sind (Autoren zum Beispiel).

Magst du mal in Worte fassen, was für dich genau das "so gut fühlen wie damals" ausmacht? Vielleicht
fällt mir dann eine Idee ein, was ein Weg dahin sein könnte (oder dir fällt es selbst wieder ein, wie du es damals geschafft hattest, dich so gut zu fühlen).
Hallo Werner,
Ich weiß nicht, die gute Laune war einfach da. Morgens habe ich mich drauf gefreut Sport zu machen und zur Arbeit zu gehen, für ersteres bin ich mittlerweile zu müde und letzteres langweilt mich. Dann habe ich den Abend für Unternehmungen, Treffen oder Nachgehen meiner Hobbies genutzt. Ich bin zu erschöpft um auszugehen, ich streite mich nur noch mit meinen Freunden und ich empfinde nichts, wenn ich etwas von den Dingen tue, die ich früher mochte. Mein Wochenende war vollgeplant mit Aktivitäten, jetzt liege ich nur im Bett.
Diese fehlende Begeisterung für Sachen macht mir am meisten zu schaffen, und ich weiß einfach nicht wie ich das Gefühl zurück kriegen soll. Sonst habe ich z.B. ein gutes Buch gelesen, um gute Laune zu kriegen, aber eben das Buch bewirkt nichts mehr. Und ein schönes Gespräch mit einer Freundin hat nach einem schlechten Tag Wunder bewirkt, jetzt vermiest es mir meine Laune zusätzlich, wenn ich nach der Arbeit noch mit jemandem reden muss
 

cucaracha

Urgestein
Eine Therapie könnte dir aus deiner Depression helfen.
Oft ist es hilfreich, wenn man seine Kindheit aufarbeitet.

Wenn du unter Psychotherapeuten suche oder finden googelst, findest du Listen mit freien Therapieplätzen.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Das einzige, was mir nach wie vor ein gutes Gefühl gibt ist Singen und Spazieren gehen. Aber das ist das einzige. Und das Gefühl hält auch nicht mehr so lange an.
(...)
Ich weiß nicht, die gute Laune war einfach da. Morgens habe ich mich drauf gefreut Sport zu machen und zur Arbeit zu gehen, (...)
Diese fehlende Begeisterung für Sachen macht mir am meisten zu schaffen, und ich weiß einfach nicht wie ich das Gefühl zurück kriegen soll. Sonst habe ich z.B. ein gutes Buch gelesen, um gute Laune zu kriegen, aber eben das Buch bewirkt nichts mehr. Und ein schönes Gespräch mit einer Freundin hat nach einem schlechten Tag Wunder bewirkt, ...
Hallo laurenger,
da sind ja schon einige Ansätze, die du nochmal
versuchen solltest – natürlich mit Variationen,
um es deiner aktuellen Situation anzupassen.
Statt "Singen" zum Beispiel "Mitsingen" oder
auch nur Hören von Musik, die deine inneren
Saiten wieder anregt.
Spazierengehen in einer neuen Umgebung oder
gleich mal eine längere Strecke als du dir bisher
zugetraut hast? Das meine ich mit Variationen.

Wenn man nicht mehr weiß, was hilft, sollte man
Neues ausprobieren und beobachten, was wie
wirkt. Du "sprichst" ja jetzt auch mit uns hier statt
mit deiner Freundin und vielleicht macht das ja
schon einen kleinen Unterschied zum Besseren?

Bei den Büchern wäre eine Anregung, mal in die
Bibliothek zu gehen und in der Nähe deiner bis-
herigen Lieblingsautoren nach neuen Gedanken
zu suchen. Mir haben Bücher schon oft entschei-
dende Erkenntnisse gebracht.

Was und wie du insgesamt schreibst, klingt schon
nach einer depressiven Verstimmung. Nur ist halt
mit so einer "Diagnose" noch keine Therapie abzu-
leiten (wie bei körperlichen Krankheiten). Die Frage
ist vielmehr, was für DICH in dieser Situation einen
bedeutenden Unterschied bewirken könnte. Und da
wäre es vielleicht schon sinnvoll, nochmal nachzu-
forschen, was denn den Unterschied zum Schlechteren
ausgelöst haben könnte? Hast du deine Ernährung ver-
ändert zum Beispiel? Oder eine bisherige Routine um-
gestellt? Hast du womöglich etwas "vergessen", das
dir bisher zu deiner guten Laune verholfen hat?

Solche Fragen würde übrigens auch ein guter Therapeut
stellen, aber entscheidend ist ja nicht der Fragesteller,
sondern was dir (als dem Experten für dein Leben) dazu
einfällt! :)

Was ich dir aus meiner Lebenserfahrung, speziell mit
"dunklen Zeiten" noch mitgeben kann ist, dass im Rück-
blick die daraus gewonnenen Erkenntnisse oft sehr
nützlich und wertvoll für mich waren. Offenbar gehört
es zum Wachstum einer Persönlichkeit dazu, ab und zu
an die eigenen Grenzen zu gelangen, daran zu leiden
und dann Neues zu lernen.

Einen guten Sonntag wünscht dir
Werner
 

Q-cumber

Aktives Mitglied
Lieber @Laurenger,

Ich empfinde Deine Äußerungen keinesfalls als Gejammer - für mich wird einfach deutlich, wie "finster" Du das Leben, Dich selbst und die Umwelt gerade wahrnimmst.

Hat Dein Hausarzt Dich untersucht? Beispielsweise die Schilddrüsenhormone kontrolliert? Musst Du wegen körperlicher Erkrankungen irgendwelche Medikamente einnehmen?
Sowohl eine Schilddrüsenunterfunktion, als auch einige Medikamente (z.B. Betablocker, Kortison) können Depressionen auslösen.

Falls Dein depressiver Zustand weiter anhält und sich keine körperliche Ursache finden lässt, würde ich überlegen, mich an einen Psychiater oder Psychotherapeuten zu wenden.
Ich weiß nicht, ob Du eher ländlich oder in einer größeren Stadt lebst. Aber jedem Wohnort ist eine zuständige psychiatrische Klinik zugeordnet. Und jede Psychiatrie hat auch eine psychiatrische Ambulanz, in der man ambulante Gespräche führen oder auch erstmal Diagnostik betreiben kann.

Im Zweifelsfall würde ich einfach mal in der nächstgelegenen Psychiatrie anrufen und fragen, ob die für Dich zuständig wären und was Du tun müsstest, um einen Termin in der Ambulanz zu bekommen.


Alles Gute für Dich!
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben