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Mein Partner hat sich durch seine Behinderung sehr verändert

Elisabeth

Mitglied
Keine Angst, Du bist nicht falsch rüber gekommen.
Das war die Antwort, die ich mir von Dir erhofft habe.
Du bist eine sehr gute und sehr loyale Partnerin. Ihr habt im Moment Kommunikationsschwierigkeiten...und in diesem Tohuwabohu sind auch noch zwei kleine Kinder involviert, die weder dies (Krankheit und Folgen) noch jenes (was das mit euch als Paar macht) verstehen können.

Ich bin auch der Meinung, daß er sich extern Hilfe holen muß. An seiner Stelle wäre ich aber auch nicht angetan von einem "Psychotherapeut" auf Teufel komm raus.

Er hat sehr, sehr viel Angst. Ich bekam auch vor zwei Jahren die Diagnose...tja, und bemühte mich da dann, mir ja nichts oder nicht viel anmerken zu lassen. Die erste Welle war gebannt, dann kam voriges Jahr ein Tumor im Darm. Meine Gebißstruktur hat darunter gelitten. Biopsien haben ergeben, im Umfeld gibt es keine bösartigen Zellen. Ich soll es aber trotzdem entfernen lassen. Ich hatte/habe genauso Angst wie Dein Mann...KH ist für mich schon schlimm wieder, wenn ich nur durchgehen muß. Den Winter über habe ich Ausreden gefunden, und jetzt kam ja Corona (Gott sei Dank), und obwohl es jetzt immer mal wieder heftiger schmerzt, will ich mich dem nicht stellen. Der ganze Mist für mich und v.a. die Familie wieder von vorne? Nee. Ich habe die Schnauze voll.
Dein Mann sagt, ihm ginge es mit dem KH ähnlich, ich kann das vollstens verstehen.

Ich bin aber der Meinung, Dein Mann braucht Hilfe von außen.
Echt.
Bei euch sind zwei kleine Kinder involviert, die mittlerweile ebenfalls unter der Situation leiden. Nicht daß ich Dir Deinen Leidensweg minimieren will, aber für so kleine Kinder ist die Komplexität noch sehr unverständlich.

Könntest Du Dir vorstellen, ihn diesen Thread lesen zu lassen?
Das könnte hilfreicher sein, als eure Gespräche.
Danke dir sehr herzlich für deine Antwort!

Ich empfinde mich gar nicht als so gute Partnerin, gerade jetzt nicht, weil ich wirklich auch Bedenken habe, dass es jetzt auch viel an mir hängt. Irgendwie habe ich das meiste so "mitgenommen", aber als dann diesen Mai meine beste Freundin gestorben ist, seitdem spitzt sich in mir alles zu. Neben meinem Mann und meinen Kindern war sie meine wichtigste Bezugsperson und ein paar Wochen nach ihrer Diagnose habe ich auf einmal nachts im Bett keine Luft mehr bekommen. Das häufte sich, Shutdown kam noch dazu und ging soweit, dass ich in unserem Haus plötzlich sowas wie Platzangst empfand und manchmal einfach rauslaufen musste.

Ich muss aber funktionieren und deshalb habe ich mich dann eben zu der Aufnahme der Therapie durchgerungen.

Aber du minimierst mir meinen Leidensweg keinesfalls, ich hasse mich ein wenig dafür, dass manches mir so zusetzt, wo Menschen wie du, mein Mann oder meine Freundin das wirklich durchmachen müssen.

Und ja, die Kinder... Ich habe versucht, das meiste von ihnen abzuschirmen und so gut es geht zu erklären. Aber letzten Sommer bekam unsere Tochter dann "Herzprobleme". Zunächst bestand der Verdacht auf Herzrhythmusstörungen, aber als alles abgeklärt war, stellte es sich als rein psychosomatisch heraus. Kinder nehmen ja auch so viel unausgesprochenes wahr und sie hängt eben ganz besonders an ihrem Vater.

Es ist ulkig, dass du das vorschlägst, weil ich das schon selbst überlegt habe. Ich will ihn auch nicht zum Psychologen zwingen, es ist nur das einzige, das mir einfällt (Selbsthilfegruppe war ja nicht sein Ding). Ich hatte auch schon überlegt, ihm vorzuschlagen, sich hier selbst anzumelden. Ich werde das mal machen.
 

Alopecia

Aktives Mitglied
ich empfinde es als krass, dass er jetzt sozusagen mit selbstmord droht, solltest du dich scheiden lassen.

darauf hätte es von mir nur eine antwort gegeben : ich will, dass du eine therapie machst, weil das leben mit dir nicht mehr aushaltbar ist für mich, und auch für die kinder ist es offensichtlich schwer. falls du das nicht willst, bleibt nur die trennung. welche konsequenzen du dann daraus zu ziehen bereit bist, liegt nicht in meiner macht.


ich halte von leuten, die emotional erpressen, wirklich rein gar nichts. dein mann macht es imo schwer, für ihn verständnis aufzubringen.
 

Blaumeise

Aktives Mitglied
Ob er diesbezüglich aufgezogen wurde, das weiß ich nicht, aber er wurde in seiner Kindheit oft und lange gemobbt, weil er in vielem anders war/ist und in der Provinz war/ist das oft alles ja noch extremer.
Da liegt bei deinem Mann doch einiges im Argen. Erst die Scheidung seiner Eltern, dann ein Vater, der ihn bis heute ablehnt, Mobbing und dann auch noch Krebs... Das Leben hat ihn ganz schön gebeutelt.

Mein Mann hat generell einen "Vaterschaden", ich glaube, das kann man schon sagen, den er auch nicht wirklich zugeben will, obwohl er sich dem teilweise schon bewusst ist. Sein Vater hat die Familie damals verlassen, als mein Mann fünf Jahre alt war. Und er hat ihn unschön manipuliert, wollte zum Beispiel Jahre nicht mehr mit ihm reden oder ihn zu sich nehmen, weil er sich für seine Mutter "entschieden" habe. Als ich seinen Vater kennen lernte, riet er mir sogar von einer festeren Beziehung ab, denn "der wird dich nur unglücklich machen". Ich fand das damals unglaublich...

Als er krank war, ist jeder bei meinem Mann vorbei gekommen bis auf seinen Vater. Den mussten wir dann besuchen gehen, nachdem mein Mann aus der Reha entlassen wurde (Vater lebt im Ausland), was mit Anstrengungen und Aufwand verbunden war, aber mein Mann wollte es so und was man nicht alles mitmacht... Jetzt beim Schreiben wird mir gerade bewusst, dass der große Einbruch meines Mannes während dem Aufenthalt bei seinem Vater anfing. Das habe ich damals gar nicht in Verbindung gebracht, weil einfach so viel los und zu tun war. Aber es fällt mir jetzt auf, dass er zuvor noch wesentlich zugänglicher war.
Dass der Vater noch nicht mal seinen schwerkranken Sohn besuchen kommt, ist schon ein hartes Stück. Hast du mal deinen Mann gefragt, warum er sich so von seinem Vater behandeln lässt? Ist deinem Mann nie in den Sinn gekommen, den Kontakt abzubrechen?

Ist es möglich, dass bei dem Besuch des Vaters irgendwas zwischen den beiden vorgefallen ist? Wenn du schreibst, dass dein Mann vor dem Besuch zugänglicher war und danach nicht mehr, klingt das schon sehr danach, als hätten die beiden irgendeinen Konflikt gehabt. Oder der Vater hat irgendeine Bemerkung fallen lassen, die deinen Mann sehr verletzt hat.
Vielleicht ist es möglich, dass du noch mal mit deinem Mann über diese Zeit redest, um mehr zu erfahren.

Mein Schwiegervater hat meinen Mann eigentlich immer nur abgelehnt und ihn seine eigenen Frustrationen spüren lassen. Trotzdem will mein Mann seinem Vater, der auch nur 17 Jahre älter als er ist, immer gefallen und misst sich irgendwie an ihm. Ich sehe da ein Muster. Und das will ich unserem Sohn nicht antun. Und er hat heute im Laufe des Tages dann auch tatsächlich noch den Knaller gebracht, unsere Tochter anzurufen und ihr anzubieten, dass, wenn sie so traurig über seinen Aufenthalt bei dem Freund ist, sie ja einfach mit ihm gehen kann. Von unserem Sohn keine Rede. Und wessen Geschwister wurden ihm gegenüber von seinem Vater bevorzugt? Richtig, seine.
DAS würde ich an deiner Stelle mal offen gegenüber deinem Mann ansprechen. Und zwar, ob ihn denn schon aufgefallen ist, dass er sich genau so verhält wie sein Vater früher.

Ich würde mir SO wünschen, er könnte sich auf eine Therapie einlassen und irgendwie ein bisschen heilen. Vieles, von dem, was ich hier über ihn geschrieben habe, klingt sehr negativ, aber er hat ganz andere Seiten. Vor allem wollte er andere und besonders mich, immer glücklich machen. Nicht umsonst hat er so wahnsinnig viele Freunde und Bekannte gehabt, er wollte immer eine Bereicherung für andere sein und war das auch. Ist es noch. Ich wünschte nur, er würde sich selbst jetzt mal helfen lassen.
Das würde ich ihm auch wünschen.
 

Elisabeth

Mitglied
ich empfinde es als krass, dass er jetzt sozusagen mit selbstmord droht, solltest du dich scheiden lassen.

darauf hätte es von mir nur eine antwort gegeben : ich will, dass du eine therapie machst, weil das leben mit dir nicht mehr aushaltbar ist für mich, und auch für die kinder ist es offensichtlich schwer. falls du das nicht willst, bleibt nur die trennung. welche konsequenzen du dann daraus zu ziehen bereit bist, liegt nicht in meiner macht.


ich halte von leuten, die emotional erpressen, wirklich rein gar nichts. dein mann macht es imo schwer, für ihn verständnis aufzubringen.
Ich habe ihm darauf ehrlich gesagt nicht wirklich geantwortet, außer, dass ich über solche Dinge mit ihm nicht schreiben sondern direkt reden will. Das ist normalerweise sein Spruch. Dann habe ich seinem Freund, mit dem ich selbst auch gut befreundet bin, diese Nachricht weiter geleitet und ihn gebeten, ein Auge auf meinen Mann zu haben. Der Freund fragte mich, was eigentlich los sei, denn auch bei ihm würde er sich ziemlich ""durchgeknallt" verhalten.
 

Elisabeth

Mitglied
Ich möchte noch was anmerken: wenn ein Partner in einer Beziehung das Gefühl hat, die Beziehung braucht dringend Hilfe von außen, und der andere Partner lässt sich überhaupt nicht darauf ein, dann ist das auch sehr verletzend für denjenigen, der gerne Hilfe hätte.

Ich habe das als Affront empfunden, denn wenn man an der Beziehung arbeiten möchte und selbst nicht weiterkommt, der Partner aber jede Hilfe ablehnt, was kann man dann noch tun?
Ja, vor allem ist es auch sehr anstrengend. Das liegt leider generell etwas an seiner Charaktere, ich musste ihn früher schon in gewissen Dingen Druck machen und antreiben und das ist nicht wirklich meine Stärke. Dafür war ich dann auch noch oft die "Böse", dabei hatte ich wirklich keinen Spaß daran. Nun ja, niemand ist perfekt, aber vermutlich muss er dann doch auch Verständnis haben, wenn ich irgendwann nicht mehr so kann.
 

Elisabeth

Mitglied
Da liegt bei deinem Mann doch einiges im Argen. Erst die Scheidung seiner Eltern, dann ein Vater, der ihn bis heute ablehnt, Mobbing und dann auch noch Krebs... Das Leben hat ihn ganz schön gebeutelt.


Dass der Vater noch nicht mal seinen schwerkranken Sohn besuchen kommt, ist schon ein hartes Stück. Hast du mal deinen Mann gefragt, warum er sich so von seinem Vater behandeln lässt? Ist deinem Mann nie in den Sinn gekommen, den Kontakt abzubrechen?

Ist es möglich, dass bei dem Besuch des Vaters irgendwas zwischen den beiden vorgefallen ist? Wenn du schreibst, dass dein Mann vor dem Besuch zugänglicher war und danach nicht mehr, klingt das schon sehr danach, als hätten die beiden irgendeinen Konflikt gehabt. Oder der Vater hat irgendeine Bemerkung fallen lassen, die deinen Mann sehr verletzt hat.
Vielleicht ist es möglich, dass du noch mal mit deinem Mann über diese Zeit redest, um mehr zu erfahren.


DAS würde ich an deiner Stelle mal offen gegenüber deinem Mann ansprechen. Und zwar, ob ihn denn schon aufgefallen ist, dass er sich genau so verhält wie sein Vater früher.


Das würde ich ihm auch wünschen.
Nein, er hat es wirklich nicht einfach gehabt, trotzdem hat er irgendwie immer in einer Traumwelt gelebt (nicht negativ gemeint) und die Krankheit hat das total kaputt gemacht. Das tut mir mehr leid für ihn, als ich sagen kann, denn ich glaube, es war für ihn schwierig, sich überhaupt einen Halt im Leben zu schaffen und das sein Glaubenssystem ist wie ein Kartenhaus zusammen gekracht.

Nein, das ist ihm denke ich schon deshalb nicht in den Sinn gekommen, weil der Vater ja wenig Kontakt zu ihm gesucht hat. Meist hat er nur zu Feiertagen oder wegen Familienurlauben etwas von ihm gehört.

Ich habe mir das lange angesehen, aber dann nach einigen Jahren keine gute Meinung mehr über diesen Mann gehabt und ebenfalls befunden, dass man auf einen Kontakt nicht sonderlich wert legen muss. Für ihn ist das natürlich anders, es ist sein Vater. Ich werde nie vergessen, wie mein Mann vor der einigen Jahren in einen etwas steteren Kontakt mit seinem Vater kam und er auf meine verhaltene Begeisterung erwiderte "verstehst du nicht, was es mir bedeutet, wenn mein Vater sich mal für mich interessiert?" Ist das nicht traurig, wenn jemand von Ende 30 so etwas sagt? Und ich wollte ja nur nicht, dass er wieder enttäuscht und verletzt wird, was dann ja leider auch wieder so kam, als sein Vater es nicht mal notwendig sah, herzukommen, als unklar war, ob sein Sohn noch lange da sein wird...

Und ja, das war wirklich sehr schmerzlich, dass er nicht kam. Er meinte "komm vorbei, wenn es dir wieder besser geht" und mein Mann hat das dann so befolgt.

Ob da etwas vorgefallen ist, weiß ich wirklich nicht. Ihr Umgang miteinander ist ja generell verhalten und ich habe den totalen Wesensumschwung damals wirklich nicht damit in Verbindung gebracht. Es MUSS ja auch nicht damit zu tun haben, aber ich kann mir das im Moment sehr gut vorstellen.

Ich werde es bei Gelegenheit ansprechen und das mit unserer Tochter genauso. Die ist sauer auf mich, dass ich ihr gesagt habe, dass sie, wenn überhaupt, mit ihrem Bruder zusammen zu ihrem Vater gehen sollte. Ob das richtig war, da bin ich mir nicht sicher, aber ich werde darüber morgen noch mit meinem Mann reden. Er hat nämlich eben angerufen und wollte reden und da will ich mich natürlich gewiss nicht sperren, nur muss ich morgen sehr früh raus und er klang angetrunken und gereizt (von Alkohol hielt er normalerweise auch nie was). Deshalb habe ich es auf morgen vertagt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Elisabeth

Mitglied
Sie will das nicht, das hat sie schon mehrmals betont!
Ehrlich, ich bewundere sie dafür, auch wenn er gerade ziemlich durchdreht. Aber vielleicht braucht es genau das -> Diesen Punkt zum wachwerden?

Jemad der dem Tot gerade so von der Schippe gesprungen ist, dem dann auch noch ein Bein abgenommen wurde, soll nun nach Norm funktionieren?
Das ihm erst Zeitversetzt klar wurde was das alles für sein Leben und die Ehe bedeutet, das kommt bei Dir natürlich nicht in die Waagschale = eine reine Fetstellung
Ganz oder garnicht. lol.... ist das die Lösung?
Darauf möchte ich aber auch noch antworten. Das mit dem "zeitversetzt" ist ein großer Punkt. Wie optimistisch und positiv er im Krankenhaus damals war und während der Reha (das zog sich ja über viele Monate), das habe ich damals schon als fast unwirklich empfunden. Ich hätte ihm gewünscht, dass es so bleibt, aber es ist ja nur natürlich, dass dem nicht so ist.

Wenn man in die Ruhe kommt, kommt eben vieles langsam hoch. Er sagte mir gestern auch noch, dass er eigentlich von seiner Arbeit überfordert und genervt ist, er sich aber eine Auszeit Zuhause auch nicht zutraut, weil dann seine Angstgedanken mehr zunehmen. Das konnte ich ihm nachempfinden, denn als es bei mir mit den Nerven im April/Mai anfing, habe ich mich in dusselige Gartenarbeit gestützt, als ob es um ein Prestigeprojekt gehen würde, nur, um irgendwie die Gedanken abzustellen.
 
M

Mogi

Gast
Ich stelle mich zurück so gut es geht, aber ich bin, wie du schreibst, ja auch noch irgendwo. Ich habe ja heute Nacht hier einiges über unser Intimleben geschrieben. Das ist mir auf der einen Seite unangenehm gewesen, musste aber auch raus. So weiß er zum Beispiel, dass ich einen Missbrauchhintergrund habe und da war es auch keine schöne Erfahrung für mich, wenn da in seinem Hormonüberschuss - der sicher irgendwie auch eine Reaktion auf ein Trauma war/ist, ein sich selbst wieder spüren wollen oder was auch immer - eine Bedrängung stattfindet und kein Nein akzeptiert wird, obwohl ich es öfters angesprochen habe.

Ich kann verstehen, dass er Grenzen überschreitet.
Solltest du in diesem Fall aber nicht! Da leuchten bei mir ja alle Alarmglocken. Missbrauch gibt es auch in Ehen und da ist es jetzt mal egal, was mit ihm los ist, ein Nein ist ein Nein. Umso schlimmer noch, wenn du da schon einen Background hast und er das auch noch weiss.

Nach allem, was ich gelesen habe, hat dein Mann echt ein riesiges Paket zu tragen, aber du scheinst ja auch deine Probleme zu haben und die gehen völlig unter. Dass er jetzt nicht damit umgehen kann, mag sein. Man kann es sich vorstellen. Aber es darf auch nicht so weit gehen, dass er andere wegen seinem Krebs-Trauma kaputt macht.

Pass auf dich auf und, auch wenns schwer fällt, sehe ihn nicht wichtiger als dich selbst. Und da er ja gerade jetzt ziemlich von der Kette zu sein scheint und ihm vieles egal ist, rate ich dir, auch vorsichtig zu sein.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Darauf möchte ich aber auch noch antworten. Das mit dem "zeitversetzt" ist ein großer Punkt. Wie optimistisch und positiv er im Krankenhaus damals war und während der Reha (das zog sich ja über viele Monate), das habe ich damals schon als fast unwirklich empfunden. Ich hätte ihm gewünscht, dass es so bleibt, aber es ist ja nur natürlich, dass dem nicht so ist.

Wenn man in die Ruhe kommt, kommt eben vieles langsam hoch. Er sagte mir gestern auch noch, dass er eigentlich von seiner Arbeit überfordert und genervt ist, er sich aber eine Auszeit Zuhause auch nicht zutraut, weil dann seine Angstgedanken mehr zunehmen. Das konnte ich ihm nachempfinden, denn als es bei mir mit den Nerven im April/Mai anfing, habe ich mich in dusselige Gartenarbeit gestützt, als ob es um ein Prestigeprojekt gehen würde, nur, um irgendwie die Gedanken abzustellen.
Ich denke, dass das ein grosser Fehler ist dass man sich das nachdenken nicht gestattet, sondern sich mit Arbeit und nochmal Arbeit ablenkt.
Die Probleme, die Gefühle die Gedanken...sind ja dann nicht weg sondern nur verschüttet und sie gären irgendwo im Unterbewusstsein weiter. Und irgendwann drängen sie mit Macht wieder hoch.
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Darauf möchte ich aber auch noch antworten. Das mit dem "zeitversetzt" ist ein großer Punkt. Wie optimistisch und positiv er im Krankenhaus damals war und während der Reha (das zog sich ja über viele Monate), das habe ich damals schon als fast unwirklich empfunden. Ich hätte ihm gewünscht, dass es so bleibt, aber es ist ja nur natürlich, dass dem nicht so ist.
Wegen der Wesensveränderung.
Du spieglst die Situation usw bei euch ganz gut. Daher würde ich sagen, dass er schon weit vor dem Krebs ein größeres Problem mit sich selbst hatte. Du hast das ja auch schon kurz anklingen lassen. Ich denke ja auch, dass er die "Krebsgeschichte" relativ gut überwunden hat.
Ich vermute stark, dass er erstmal sich selber zugestehen muss, dass er externe Hilfe braucht. So unmännlich das für ihn auch sein sollte. Das ist Stärke, keine Schwäche! Sag ihm das solange bis er das endlich kappiert hat. :)

Was ich mir gut denken kann, dass das fehlende Bein - etwas ganz bestimmtes in seinem Leben symbolisiert, so das das heute wie ein Verstärker/ein Bestätigung dessen wirkt, was ihm fehlt.
- Sein Eigenleben?
Ich schlussfolgere das, aus seiner Überreaktion mit dem Suizidgedanken.

Diese emotionalen Erpressung (so etwas geht auch für mich gar nicht), ist das woran Du jetzt als erstes anknüpfen kannst und musst und willst. Es ist absolut richtig, dass Du ihr das persönlich macht.
Tja... das war/ist letztlich ein klassisches Eigentor von ihm. Denn jetzt kannst Du ihn mit der Therapie unter Druck setzen, damit ihm klar(er) wird, worum es geht und was ER zu tun und zu lassen hat.
Die Grenze setzt Du. Er kann es ja nicht, wie man sieht
Der Druck mag dem ein oder anderen nicht so sehr gefallen, ihm sicher auch nicht, aber wenn, dann ist er am Zug. Und zwar genau jetzt.
Sonst bricht nicht nur sein Leben zusammen. <- Genau so würde ich ihm das sagen.
Musst Du natürlich nicht so machen. Ich finde: Er hat doch die harte Tour gewählt, nicht Du.

---

Du bräuchtest auch ein Therapie, Elisabeth. Dringend wie ich finde. Du weißt auch warum. Das ist nicht irgendetwas, was die Zeit heilen könnte. Das will und muss raus. Es ist wirklich besser, wenn man aktiv die "Tür" dazu öffnet als passiv. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Da ist bestimmt so vieles verschüttet geangen. Aber nicht verloren.;)
Aber da ist ein eigenes Thema.

Wenn man in die Ruhe kommt, kommt eben vieles langsam hoch. Er sagte mir gestern auch noch, dass er eigentlich von seiner Arbeit überfordert und genervt ist, er sich aber eine Auszeit Zuhause auch nicht zutraut, weil dann seine Angstgedanken mehr zunehmen. [...]
Kein Wunder das er überfordert ist. Sein fehlendes Selbstvertauen ist primär dafür zuständig. Auch für die Angstgedanken.
Ich hoffe das ihm sein Freund mal sagt, sorry... wie arschig sich Dein Mann Dir gegenüber verhält.

Das konnte ich ihm nachempfinden, denn als es bei mir mit den Nerven im April/Mai anfing, habe ich mich in dusselige Gartenarbeit gestützt, als ob es um ein Prestigeprojekt gehen würde, nur, um irgendwie die Gedanken abzustellen.
Das ist auch wieder eine ganz klassische Vermeidungstaktik. Die kenne ich nur zu gut. Leider.
- Wenn man so will, sollte doch das eigene Leben zum Prestigeprojekt werden, nicht? So wird ein Schuh draus. (y) :)

---

Geht doch, als Zeichen, einfach mal ins Kino. Ohne die Kinder! DAS ist nicht verboten! o_OÜberspitzt würde ich sagen:
- Ihr lebt beide jeder für sich. Kann das sein?

Die Kinder bekommen wesendlich mehr mit als man glaubt, wie Du sicher selber weißt. Sie fänden das bestimmt auch klasse, wenn ihr mal alleine weggeht. Eine sturmfreie Bude hat auch was. :LOL:
 

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