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Starke Ängste, Depressionen und Suizidgedanken ohne Ablenkung

DayX

Mitglied
Hallo, ich bin w/17 und ich versuche jetzt einfach, mir ein wenig von der Seele zu reden, vielleicht kann mir jemand helfen.
Ich weiß momentan einfach nicht, wie es weiter gehen soll. Meine beiden Therapeutinnen sind beide im Urlaub. Jeden Tag werden die Depressionen stärker, ich habe starke Angst und ich denke wieder öfter an meinen Wunsch zu sterben. Normalerweise kann ich mich ablenken und nur in starken Stresssituationen ist der Satz in meinem Kopf: "Ich bring mich einfach um". Quasi um mich zu entlasten. Meine Therapeutin und ich wissen aber beide, dass ich mir nie was antun würde. Jedoch ist mir aufgefallen, dass der Satz sich immer häufiger in meinen Kopf schleicht und mich regelrecht fasziniert. Ich habe momentan Schulferien, die mir eingentlich gut tun sollten, aber ich schaffe es einfach nicht, mich zu entspannen. Es ist so, sobald ich mich länger nicht ablenken kann, kommen die ganzen negativen Gedanken und Gefühle wieder. Das ist meist am Abend so, aber da ich momentan wirklich nichts zu tun habe, sind sie den ganzen Tag da. Ich kann nicht mehr aufstehen, ich habe zu nichts Lust, ich fühle mich durchgehen grundlos traurig, bin schlapp und jetzt kommen noch die Suizidgedanken dazu. Ich will nicht mehr. Hör auf. Ich bring mich einfach um. Ich bring mich um. Ich machs. Ich bring mich um. Töte mich. Und so weiter und so fort. Und je stärker die Gedanken sind, desto unsicherer bin ich mir, dass ich nicht doch was tue. Ich will eigentlich nicht sterben. Wirklich nicht, ich mag mein Leben glaub ich ganz. Aber es ist so stark, so laut.
Den ganzen Tag liege ich nur rum, spiele am Handy, vertreibe Zeit. Ich habe keine Beschäftigung, alles ist so Sinnlos. Meine Gedanken sind durchgehend negativ und sobald ich bemerke, dass ich wieder was sinnlosen gemacht habe, kommt wieder ein Satz wie "Scheiße, ich bring mich einfach um". Ich kann nichts dagegen tun. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich weiß noch nicht mal, was dieser Text soll. Es bringt ja eh nichts und ich kann das alles nicht in Worte fassen. Jedenfalls nicht in die richtigen.
Ich fühle mich einfach so unglaublich einsam, ich will nicht mehr. Da ist niemand, niemand mag mich. Was soll ich tun?
Auch heute war es so schlimm, dass ich beschlossen habe, diesen Text zu schreiben. Ich stand im Bad, plötzlich habe ich Angst, alles schnürt sich zu. Die Verzweiflung überrollt mich, ich weine fast und meine Gedanken brüllen: "SCHEIßE! ICH BRING MICH EINFACH UM!!!". Ich weiß nicht, was ich tun soll.
Mein Termin bei meiner Therapeutin ist erst in 6 Tagen, wie soll ich es bis dahin schaffen? Ich habe nichts vor, ich werden jeden einzelnen dieser Tage nichts tun, nur Zeit vertreiben. Das, was einmal meine Hobbys waren, habe ich verloren. Ich habe nicht mehr die Motivation zu zeichnen. Zeichnen war immer alles für mich. Die eine Sache in der ich sehr gut war, die mir wichtig war, auf die ich stolz war. Und jetzt, keine Motivation mehr, ich will nicht mehr, es tut mir leid. Ich kann nicht mehr.
Morgen treffe ich mich mit meiner besten Freundin, aber ich glaube, das ist nicht so richtig. Ich habe sie immer mal wieder gefragt, ob wir was zusammen machen wollen, sie hat immer gesagt, klar, aber sie weiß nicht, wann sie Zeit hat. Ich habe aus Versehen erwähnt, dass es mir scheiße geht und sie hat erfahren, dass ich depressiv bin, jetzt treffen wir uns und sie wird wahrscheinlich voll vorsichtig sein, Mitleid mit mir haben. Ich werde unter dieser Situation zusammenbrechen, danach ist alles zerstört. Ich bin mir wirklich nicht sicher, wie ich alles, all den Schmerz, bis Mittwoch zurückhalten soll, ohne zusammen zu brechen oder mich umzubringen. Nein, ich werde mich nicht töten, das war nur der Gedanke. Der Drang.
Auf das Ende der Ferien und dadurch auf die Ablenkung kann ich mich auch nicht freuen. Ich habe so Angst vor der Schule, ich schaffe das nicht. So viel Stress, so viel Druck. In der Schule sind die Suizidgedanken auch stärker.
Es geht einfach darum, dass ich so schnell wie möglich meine Therapeutin treffe. Nur wie? Wie soll ich das bis Mittwoch aushalten? Bitte Hilfe. Hilfe.
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

erst einmal, so schnell stirbt man nicht.

Wenn dich die Gedanken weiterhin so massiv überrollen,
ab mit dir in die Institutsambulanz, am besten gleich morgen.
Du kannst auch in jeder anderen Psychiatrie vorstellig werden.
Auch der Sozialpsychiatrische Dienst könnte dir schnell helfen.

Warum hast du zwei Therapeutinnen?
Nimmst du Medikamente?
Hast du eine Vertrauensperson in deiner Nähe?

Zur Ablenkung kann ich dir erst einmal nur empfehlen,
Suche dir einen Ferienjob. Du kannst auch im Tierheim
mal nachfragen. Die Tiere dort könnten jede Menge Aufmerksamkeiten und Streicheleinheiten gebrauchen, denn du bist sicher ein Gefühlsmensch und hast viel zu geben.

Wenn sich wirklich nichts ergeben sollte und du weiterhin in diesem
Gedankenkreis verharren solltest, schreibe hier weiter oder gehe in die Rubrik " Tagebuch " und schreibe dort deine Gedanken auf.

Viele Grüße und alles Gute,
Muir
 

DayX

Mitglied
Warum hast du zwei Therapeutinnen?
Nimmst du Medikamente?
Hast du eine Vertrauensperson in deiner Nähe?

Zur Ablenkung kann ich dir erst einmal nur empfehlen,
Suche dir einen Ferienjob. Du kannst auch im Tierheim
mal nachfragen. Die Tiere dort könnten jede Menge Aufmerksamkeiten und Streicheleinheiten gebrauchen, denn du bist sicher ein Gefühlsmensch und hast viel zu geben.
Hallo Muir, erstmal danke für deine Antwort.
Die eine Therapeutin ist halt ganz normal für die Depressionen etc. Bei der anderen bin ich in einer Autismus-Therapie. Allerdings verstehe ich mich mit der zweiten besser und wir reden auch über meine Probleme.
Nein, ich nehme keine Medikamente. Die eine Therapeutin hat das Thema mal angerissen, aber da ich eine Phobie vor Alkohol und Drogen habe, bin ich nicht wirklich ein Freund von Tabletten, wenn sie nicht essentiell nötig sind. Aber je schlechter es mir geht, desto eher würde ich Medikamente nehmen, einfach nur, damit es mir besser geht und die Schmerzen aufhören.
Nein, also im Prinzip habe ich meine Eltern, ich kann ihnen alles erzählen usw, aber das möchte ich nicht. Sie sollen sich keine Sorgen und Vorwürfe machen und außerdem ist das finde ich ein Thema, was nur mich angeht. Abgesehen davon kann ich noch nicht mal darüber reden. Es ist schon schwierig, mit meiner Therapeutin zu reden, weil ich ab einem bestimmten Punkt kein Wort mehr heraus kriege, da ich nicht über Gefühle reden kann. Ich sitze einfach da, bin unglaublich gestresst und bekomme kein Wort raus, als wäre ich in einer Schock-Starre. Also ist mich jemandem anvertrauen etwas schwierig.

Das ist ja mein Problem. Ich habe momentan keine Ablenkung, ich finde einfach keine. Sonst wäre es nicht so schlimm. Tierheim ist eine Idee, mal schauen. Ich habe selber einen Hund. Ich müsste nur schauen, wie ich da hin komme, das Tierheim ist bisschen weit weg. Und was würde ich da schon machen?
Es ist ja auch so, dass ich nichts machen kann, weil ich noch so viel anderes habe, um das ich micht eigentlich kümmern sollte, es aber nicht schaffe. Ich sollte eigentlich für die Fahrschule lernen, kann mich aber nicht aufraffen. Ich sollte mich eigentlich um ein freiwilliges soziales/ökologisches Jahr kümmern, aber in Sachen Zukunft und Organisation bin ich einfach so stark überfordert, dass ich wieder in eine Art Schock-Starre falle und einfach nichts in der Richtung tun kann. Daran arbeite ich aber mit der Autismus-Therapeutin.
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

schön das du dich gemeldet hast.

Um sich helfen zu lassen, müsstest du schon ehrlich sein und dich mitteilen. Wie sollen deine Vertrauten sonst helfen.

Ich kann dich schon verstehen, man möchte über suizidale Gedanken nicht gerne sprechen, doch es könnte dich auch entlasten.
Aber diese Entscheidung triffst natürlich nur du selbst.
Doch den Therapeutinnen gegenüber würde ich immer wieder ehrlich sein.
Sie sind dafür ausgebildet und erleben diese Gedanken bei ihren Patienten sehr oft. Also spreche deine Gefühle immer wieder an.

Du kannst mit deinen Therapeutinnen aber auch einen Vertrag eingehen. Verspreche ihnen, dass du dir nichts antust, auch wenn dich diese Gedanken daran massiv überfallen.
Du kannst dir dann selbst sagen.....egal wie sehr ihr mich mit den suizidalen Gedanken auch quält, ich habe einen mündlichen Vertrag mit meiner Therapeutin geschlossen und den halte ich auch ein.

Wenn du nicht darüber sprechen kannst, rede in der 3. Person.
Dann könntest du dich mitteilen und hast aber einen Abstand zu dir selbst. Ich kenne einige Leute die damit sehr gute Erfahrungen gemacht haben.

Die Leute im Tierheim freuen sich über jede Hilfe.
Habe mich dort auch mal eine zeitlang engagiert.
Leider kamen dann gesundheitlich Probleme mit den Gelenken.

Ich würde auf jeden Fall mal Medikamente ausprobieren.
Was hast du zu verlieren, Nichts.
Doch du könntest alles Gewinnen.
Und Tabletten haben nichts mit Drogen und Alkohol zu tun.

Mehr Vorschläge habe ich leider nicht für dich.

Viele Grüße,
Muir
 
Zuletzt bearbeitet:

FarbSpiel

Mitglied
Liebe Dayx,

Du könntest zum Bsp auch diesen Thread hier ausdrucken und mit zu Deinen Therapeutinnen nehmen, damit sie ihn lesen können.
Dies könnte einfacher sein, als es selbst erzählen zu müssen.

Liebe Grüße an Dich
 

Sun

Mitglied
Süsse nehm die Gedanken ernst, ich habe auch immer gesagt zu meinen Therapeut uch tue es nicht. Aber es wurde wie bei dir immer mehr der Ruf danach. Und dann konnte ich mich nicht mehr wehren. Ich habe es sehr sehr knapp überlebt. Weil der Ruf gewonnen hat. Egal wie und was nimm es ernst.
 

PsychoSeele

Urgestein
Süsse nehm die Gedanken ernst, ich habe auch immer gesagt zu meinen Therapeut uch tue es nicht. Aber es wurde wie bei dir immer mehr der Ruf danach. Und dann konnte ich mich nicht mehr wehren. Ich habe es sehr sehr knapp überlebt. Weil der Ruf gewonnen hat. Egal wie und was nimm es ernst.
Das kann ich so bestätigen. Auch mir erging es so.
Die Faszination und der Drang das Leben zu beenden wurden immer stärker. Irgendwann hatte ich keine Kontrolle mehr darüber und habe den Versuch in die Tat umgesetzt.
Koma, Beatmung und Intensivstation darin ist es geendet. 3 Tabletten haben gefehlt dann wäre ich gestorben, lt Aussage der Ärzte.
Bitte nehme die Gedanken ernst und gehe in eine Klinik, gerade wenn du suizidal bist, brauchst du akute Unterstützung.

Liebe Grüße
PsychoSeele
 

DayX

Mitglied
Wahrscheinlich sollte ich das, aber ich bin mir wirklich zu 100% sicher, dass ich es nicht tun würde. Ich mag mein Leben wirklich und ich habe so viel, für das es sich zu leben lohnt. Alleine bei dem Gedanken, ich könnte sterben, muss ich weinen. Nein, ganz ehrlich, ich würde es nie tun. Normalerweise sind die Suizidgedanken ja auch nicht so stark. Nur momentan, wo ich keine Ablenkung habe, sind sie unerwartet viel lauter. Ich bin froh, dass es einen Unterschied zwischen den Gedanken und dem wirklichen Wunsch gibt. Aber vielleicht habt ihr ja Recht und es wird schlimmer werden, das weiß ich ja nicht.

Ab wann kann man denn in eine Klinik? Ich habe eine Klinik schon einmal in Betracht gezogen, einfach nur in der Hoffnung, es könnte mir dort besser gehen. Aber ich glaube nicht, dass es bei mir "schlimm genug" ist, um rein zu kommen. Mal ganz davon abgesehen, dass eine Klinik riesigen Stress mit meinen Eltern bedeuten würde, den ich nicht überstehen würde. Sie würden sich so viele Sorgen machen, könnten gar nicht mehr unbeschwert leben. Würden denken, sie wären schlechte Eltern, mich ausquetschen, aus Sorge bedrängen, etc. Außerdem mache ich Abi und kann es mir nicht erlauben, Stoff zu verpassen. Ich darf nicht zulassen, dass ich diese Scheiße in den letzten Jahren umsonst gemacht habe oder ich sogar noch ein Jahr länger mit den Menschen dort verbringen muss.
 

DayX

Mitglied
Oh bitte, antworte doch jemand! Alle paar Minuten schaue ich nach, ob nicht doch jemand geantwortet hat. Mir jemand helfen kann. Es tut mir wirklich leid, dass ich euch anschreibe mit so einer Scheiße. Ich nerve nur. Oh man die Gedanken sind wieder so laut, so laut! Ich muss schlafen, aber ich kann nicht. Ich muss reden, aber ich kann nicht. Aber ich hab das Gefühl sonst platzt mein Kopf. Beide Therapeutinnen im Urlaub. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es bis Mittwoch schaffe.
 

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